Reisebericht: Rundreise Marokko – Karawane unter dem Halbmond

07.10. – 18.10.2018, 12 Tage Rundreise Nordafrika: Marrakesch – Casablanca – Rabat – Meknes – Fes – Atlasgebirge – Sahara – Erfoud – Dades–Schlucht – Ouarzazate – Essaouira


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Marokko, ein Land so vielfältig wie ein Kontinent. Diese Reise vermittelt alle Facetten dieses großartigen Landes und seiner Menschen!
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

1.Tag: Anreise nach Marrakesch


Da die Teilnehmer aus verschiedenen Regionen Deutschlands kommen treffen wir uns das erste Mal am Flughafen von Frankfurt. Obwohl das Wetter auch in Deutschland vielversprechend ist, freuen wir uns doch auf noch etwas wärmere afrikanische Temperaturen während unserer Rundreise durch Marokko. Nach einem kurzen Kennenlernen am Frankfurter Flughafen starten wir pünktlich mit Lufthansa in Richtung Marrakesch. Eine Flugreise des marokkanischen Königs sorgt dafür, dass wir 2 Stunden später als geplant in Marrakesch landen und wir durch die verschiedenen daraus resultierenden Flugverzögerungen sehr viel später als geplant im Hotel ankommen. Trotzdem bekommen wir den Flair unseres Hotels mit und lassen uns ein reichhaltiges Abendessen schmecken.

2.Tag: Marrakesch – die Perle des Südens

Nach einem sehr üppigen Frühstück fahren wir mit unserem Bus in Richtung Medina und bekommen erst einmal einen kleinen Eindruck von den sie umgebenden Stadtteilen, die sog. "Ville Nouvelles", der Neustadt und dem Stadtviertel Guèliz, wo sich das moderne Leben abspielt. Auch am Morgen ist der Verkehr schon beachtlich und wir bewundern unseren Fahrer wie er den Verkehr souverän meistert. Unser erster Haltepunkt sind die Saadiergräber, welche erst im 19.Jahrhundert von den Franzosen durch Luftaufnahmen entdeckt wurden. Wir versuchen, zu Fuß über die Straße zu gelangen, was uns auch gelingt. Bei dem besonderen Fahrstil der Marokkaner kommt es auf Unerschrockenheit und Flexibilität im Straßenverkehr an. Wir bewundern die handwerklich kunstvoll angelegten Gräber die einerseits schlicht sind aber auch die Wichtigkeit der einst lebenden Saaditen-Herrscher ausdrücken. Wir erfahren etwas über die Totenruhe im Islam und den Respekt der ihnen von den Überlebenden gezollt wird. Weiter geht es am Vormittag zu einem der schönsten Paläste in Marrakesch, dem "Palais de la Bahia" aus dem 19.Jahrhundert. Diese zusätzliche Besichtigung wird von der Firma Eberhardt spendiert, hatten wir doch durch den "Königsvorfall" am Vortag eine sehr späte Anreise.
Durch einen langen mehrfach geknickten, geheimnisvollen Flur gelangen wir in einen Garten von dem mehrere Zimmer abgehen. Die Bewohner(innen) dieser Zimmer hatten einen wunderschönen Ausblick auf grüne Pflanzen und einen Brunnen in der Mitte. Alles das war der richtige Aufenthaltsort in einer Stadt, die für ihr trockenes heißes Klima bekannt ist. Durch die nach innen ausgerichteten Räume gelingt es, in traditionellen Häusern ohne Klimaanlage, die Kühle in den Räumen auch bei extrem hohen Temperaturen zu bewahren. Die wunderschönen "zellige" Dekorationen, die kunstvolle Stukkatur und die bemahlten Holzdecken lassen uns die Exotik des alten Marokko erahnen. Ein schöner Raum reiht sich an den anderen. Nicht nur wir finden den Palast sehr schön und wir sind froh, daß wir nach diesem Besuch ein wenig in einem kleinen Kaffee entspannen können. Wenn das "Palais de la Bahia" schon schön war, so erfährt die Ausstattung eine Steigerung in dem Palast "Dar el Bacha", erbaut vom Pascha "El Glaoui". Wir erfahren etwas über die Mächtigkeit dieses Mannes und seine Bedeutung für Marokko im 20.Jahrhundert. Dieser Palast, welcher demnächst mal wieder als Filmkulisse gemietet ist, diente schon zahlreichen Filmteams als Drehort. Mit der "Koutoubia-Moschee" tauchen wir ein in die Zeit der Almohaden, eine Dynastie welche im 12.Jahrhundert den Grundstein für die Moschee legte und auch den marokkanischen nationalen Baustil formte. Alle Moscheen in Marokko haben heute ein viereckiges Minarett in bestimmten Proportionen.
Jetzt haben wir uns eine Mittagspause verdient, auch ist es noch ein wenig heißer geworden. Nach einer wohlschmeckenden "Harrira", einer marokkanischen Gemüsesuppe und einiger anderer kleiner Gerichte gehen wir durch die "Medina" zu einer der traditionellen Apotheken um uns über die besonderen Gewürze und die Naturheilmittelchen in amüsanter und kurzweiliger Form aufklären zu lassen. Wir machen einige Einkäufe und fahren zurück in unser Hotel für eine kleine Pause. Am späten Nachmittag treffen wir uns alle, um den Tag noch einmal revue passieren zu lassen und mit einigen Ergänzungen anzureichern. Gina, unsere dt. Reiseleiterin erzählt uns ein wenig aus dem marokkanischen Familienleben und spricht über einige Problemchen und Veränderungen in der marokkanischen Gesellschaft während der letzten Jahre. Wir füllen unsere Trinkgeldkasse auf, denn Trinkgelder spielen hier in Marokko eine wichtige Rolle, zeigen sie doch die Zufriedenheit des Gastes und dienen dem Lebensunterhalt. Freundlich geht man in Marokko miteinander um. 
Anschließend freuen wir uns auf unser wieder abwechslungsreiches Abendessen und blicken dem nächsten Tag entgegen.

3.Tag: Essaouira – die Weiße Stadt am Atlantik


Heute verlassen wir "unsere 1." Königsstadt Marrakesch um Atlantikluft zu schnuppern. Auch heute ist der Wetterbericht gut und wir fahren durch die wachsenden Vororte, ist doch Marrakesch aufgrund seiner Popularität in den letzten Jahren extrem gewachsen. Viele Marokkaner suchen in Marrakesch im Tourismus eine Arbeitsstelle und zahlreiche Agenturen haben sich hier angesiedelt. Diese Menschen können hier kostengünstig wohnen, was in der Innenstadt schon wesentlich schwieriger geworden ist. Dann werden die Häuser weniger und wir fahren durch Agrargebiete, ist doch die Landwirtschaft eine der Einnahmequellen Marokkos. Nach einer "technischen Pause", die auch meistens mit einem Kaffee oder mit einem kleinen Ladengeschäft verbunden ist, nähern wir uns langsam der Küste. Eine der wichtigsten Pflanzen in dieser Küstenregion ist der Arganienbaum. Aus ihm wird ein reichhaltiges, gesundes Öl gewonnen, welches sowohl für die Hautpflege als auch zum Essen verwendet wird. Dieses Öl wird in den letzten Jahren in Frauen-Kooperativen gewonnen und verarbeitet. Bevor wir jedoch diese Arbeit genau betrachten können überrascht uns doch noch ein Baum auf dem Ziegen wie Statisten auf ihren Einsatz warten. Gegen eine kleine Spende an den Hirten dürfen wir unsere Fotos machen. Auch Ziegen mögen die Arganiennüsse und werden davon gut genährt nur dass die Nüsse heute eigentlich zu kostbar sind, um als Ziegenfutter zu dienen. Das lernen wir in der Kooperative wo wir die verschiedenen Produkte wie das Öl, Amlou, eine Sorte von Nusspaste mit Honig, und die Kosmetik ausprobieren können. Ein Tee dazu versteht sich von selbst. Nun-günstig ist das Öl nicht, aber hier können wir sicher sein, daß es eine gute Qualität hat, denn oft wird es gestreckt und dann für teures Geld verkauft.
Nach diesem Besuch fahren wir nach Essaouira, die Stadt welche auch schon als Filmkulisse in bekannten Filmen diente, z.B. in "Königreich der Himmel" von Ridley Scott. Bevor wir diese wunderschöne Stadt am Meer besichtigen geben wir unser Gepäck im Hotel ab und stärken uns in einem Fischrestaurant. Hier an der fischreichen Atlantikküste landet der Fisch frisch auf dem Teller. Dann spazieren wir durch die befestigte Altstadt von Essaouira, gehen zum Hafen, sehen die Schiffswerft und bekommen von Mohammed die unterschiedlichen Fangmethoden und Schiffstypen erläutert. Immer wieder schweift der Blick zur Scala, der befestigten Mauer der Stadt. Wir haben das Glück noch ohne Eintritt diese hoch gelegene mit Kanonen bestückte frisch renovierte Promenade zu betreten. Essaouira ist auch die Stadt der Schreiner und Holzkünstler. Fein gearbeitete Möbel aus verschiedenen Hölzern mit Intarsienarbeiten oder auch Skulpturen werden hier hergestellt. Wir besuchen eine große Werkstatt wo uns diese Arbeit erklärt wird.
Essaouira ist schon immer eine Stadt der Kunst uns Musik. Einmal im Jahr findet hier das berühmte Gnaoua-Festival statt zu dem einheimische Musikgruppen und internationale Musikgruppen anreisen und die Stadt in eine große Bühne verwandeln. Jimmy Hendrix verbrachte eine Zeit in Essaouira und schrieb hier "Castles in the sand". Er wurde wahrscheinlich von den "Purpurinseln" inspiriert, eine Inselgruppe vor der Küste auf der eine besondere Schneckenart vorkommt. Die Schnecke diente schon zur Zeit der Römer der Gewinnung der kostbaren "Kaiserfarbe" Purpur. Wir besuchen ein Gina bekanntes Riad und Restaurant um einmal einen Eindruck von einem Haus hier in Essaouira zu bekommen. Es ist mit Werken von ansässigen Künstlern dekoriert und wirkt selber wie ein besonderes Kunstwerk-so phantasievoll sind die Nischen und Ecken in denen gespeist wird gestaltet. Dann hat jeder noch ein wenig Zeit um selber herumzulaufen oder einen Kaffee "Nousnous" zu trinken, ähnlich unserem Espresso mit Milch. Einige von uns sind nicht am Treffpunkt und laufen entlang des feinsandigen Strandes zum Hotel, um die Brandung zu genießen. Sehr viele Surfer kommen hierher. Praktisch ist, daß unser Hotel direkt am Strand liegt. Ein Tag voller Ereignisse liegt hinter uns.

4.Tag: Essaouira – Casablanca


Heute starten wir etwas später. Nun-ob die Tür unseres Busses das wusste? Sie klemmt nämlich und wir müssen erst einmal in eine kleine Werkstatt. Dieser zusätzliche kleine Ausflug war nicht eingeplant, ist aber spannend, da wir kennenlernen wie man kleine Pannen in Marokko behebt. Keine langen Terminabsprachen oder Mechanikermangel. Sofort weiss jeder woran es liegt und es dauert keine halbe Stunde und wir können weiterfahren. Wir wünschen uns solch unbürokratische sofortige Problemlösung für Deutschland. Kleine Handreichungen bekommt man gegen ein kleines Trinkgeld sofort. Das entspannt das Reisen ungemein. Ob es der größere Einkauf ist der mit einer Karre nach Hause gefahren werden muss oder die zu schwere Tasche. Überall bieten eifrige junge Marokkaner ihre Dienste an. Es ist ein Land in dem nicht jeder eine feste Arbeitsstelle hat und besonders sind es die jungen Leute, die sich als Tagelöhner anbieten müssen, da es auch bis heute keine ausreichenden Ausbildungsplätze gibt.
Wir fahren entlang der Küste in Richtung Norden, vorbei an Safi, einem der wichtigsten Häfen Marokkos. Hier in der Region wird großräumig Phosphat abgebaut, was für die marokkanische Wirtschaft extrem wichtig ist. Vorbei an großen Raffinerien und kleinen Orten in denen für den deutschen Markt Krabben gepuhlt werden gelangen wir endlich nach Oualidia, denn der Straßenbelag ist nicht mehr der beste. Jetzt im Oktober wirkt der Ort, der seine Saison in den Sommermonaten hat, ein wenig schläfrig. Die Austernverkäufer erwarten aber immer Touristen und auch Marokkaner die sich gerne so ein Leckerbissen genehmigen. Auch von uns sind es einige, die sich für Austern begeistern können. Die anderen ziehen eine Speise in dem Restaurant vor, in dem wir zu Mittag essen.
Weiter geht unsere Fahrt auf dem letzten Stück nach Casa auf der Autobahn, die gebührenpflichtig ist. Casablanca ist die größte und modernste Stadt Marokkos und Sehnsuchtsziel von Aussteigern und Intellektuellen früherer Zeiten. Das mag vielleicht auch die Amerikanerin veranlaßt haben, den Mythos "Rick's Café" auferstehen zu lassen. Denn dort wollen wir heute abend speisen. Im Hotel erfahren wir, daß unser Essen auf 22.00 Uhr verschoben wurde aber Gina und Mohammed wissen Rat. Wir gehen auf unser Zimmer zum Umziehen und treffen uns für eine Stadtrundfahrt bei Nacht in Casablanca. Wir fahren zum Platz Mohammed V., benannt nach dem Großvater des jetzigen Königs. Die Bauwerke hier am Platz stammen aus der Zeit des französischen Protektorats und wurden von den Architekten Robert Marrast und Henri Prost entworfen. Sie beinhalten maurische und europäische Elemente oder sind im Art-Deco-Stil gehalten. Wir betrachten den Justizpalast. Auch die Hauptpost und das französische Konsulat mit dem Reiterstandbild von Hubert Lyautey, dem französischen Marschall zur Protektoratszeit, sind zu sehen. Gerade werden Restaurierungsarbeiten auf dem Platz  durchgeführt. Anschließend bewundert wir die wunderschöne Moschee Hassan II bei nächtlicher Beleuchtung.
Die Moschee strahlt nachts eine gewisse Magie aus. Wir freuen uns schon sehr auf den morgigen Innenbesuch bei Tageslicht. Dann aber lassen wir uns ein gutes Menue in Rick's Café schmecken. Wir sind tatsächlich nicht alleine. In mehreren Sitzungen werden heute die Reisegruppen bekocht. Da hatte jemand die richtige Geschäftsidee: "Ich schau Dir in die Augen... Kleines" (Humphrey Bogart)

5.Tag: Casablanca – Rabat


Heute morgen sind wir ganz gespannt auf das wohl imposanteste Gebäude Casablancas, wenn nicht Marokkos: die Moschee Hassan II. Diese zweitgrößte Moschee der Welt ist mit ihren technischen Raffinessen und ihrer Ästhetik ein wahres Meisterwerk der Architektur. Mit 210 Metern Höhe ist das Minarett das höchste der Welt. Wir sind tief beeindruckt von der Wirkung dieses Baus. Draußen steigt die Sonne schon wieder höher und wir verlassen diesen Ort nach ausgiebiger Besichtigung um in die Hauptstadt Rabat weiterzufahren. Nicht, ohne entlang der Corniche einen kleinen Eindruck vom "Savoir vivre" Casablancas zu bekommen. Wir werfen noch einen Blick auf den Leuchtturm von "Casa" und fahren vorbei an einigen Moscheen und den Grundstücken der Saudischen Familie in Richtung der Autobahn nach Rabat. Auch hier sieht  man, daß es nicht nur reiche Menschen in Casablanca gibt. Die Slums sind zahlreich am Rande der Stadt. Wir fahren über die Autobahn in Richtung Hauptstadt und über die mit 954,30 m Länge längste Schrägseilbrücke Afrikas, die Brücke Mohammed VI. Sie wurde 2016 fertiggestellt. Nach einer Kräftigung durch eine echte marokkanische Tajine fahren wir zum Mausoleum in dem Mohammed V und sein Sohn Hassan II begraben sind. Es liegt neben einer von den Almohaden begonnenen aber unvollendeten Moschee. Es ist die Dynastie, welche den marokkanischen nationalen Baustil vorwiegend prägte und weiter nach Andalusien exportierte. Am Königspalast bekommen wir von Mohammed die Kleider und die Funktionen der königlichen Angestellten erklärt. In der Chellah, eine Nekropole der Meriniden, die inmitten eines grünen Parks liegt, können wir etwas entspannen.
Wir erfahren an diesem Tag vieles über den Islam in Marokko aber auch über die Religiosität und den Aberglauben der einfachen Bevölkerung. Und schon treffen wir am Grab eines der Heiligen in dieser Grabanlage auf eine Familie, deren Tochter versucht, die Aale im Teich mit gekochten Eiern zu locken, was Kindersegen verspricht. Der Islam der solche Bräuche eigentlich nicht kennt konnte diese alten Traditionen nicht vertreiben. Gina erzählt uns auf dieser Reise noch mehrere Geschichten, von den Frauen und deren Traditionen und ihre eigenen Erlebnisse mit Schildkröten und sonstigem Getier welches Glück in das Haus und Heim bringen soll. Auf alle Fälle gilt es, den "bösen Blick" zu tilgen, der mit dem neidischen Blick gleichgesetzt wird. Es gibt Frauen in Marokko, die um die Künste der erfolgreichen Geistervertreibung wissen und auch Schriftsteller, wie Tahar Ben Jelloun, die darüber schrieben.
Nun aber haben wir uns einen echten marokkanischen Minztee auf der wohl schönsten Caféterrasse Rabats verdient. Wir fahren zur "Kasbah de Oudaya" um ein wenig durch die befestigte Altstadt von Rabat zu schlendern und den Tag bei Tee und köstlichem Gebäck zu beschließen. Letzte Geschichten von Piraten und Seeräubern Salés, der Nachbarstadt Rabats am Bou Regreg, runden diesen Nachmittagstee ab.

6.Tag: Meknes – Volubilis – Fes


Wir starten in Richtung Meknes, die Königsstadt, die vor allem den reichen Bauern ihren Wohlstand verdankt. Auf dem Weg dorthin erfahren wir etwas über die Landwirtschaft Marokkos und von dem Anbau von Getreide und Zuckerrohr und natürlich der Olivenkultur. Auch Wein wird seit der Römerzeit kultiviert und wurde von den Franzosen in Marokko wieder etabliert. Von der Qualität der Weine konnten wir uns auf der Reise überzeugen.
Wir besichtigen in Meknes eines der wohl schönsten Stadttore das "Bab Mansour" aus der Zeit des mächtigen Alaouiten Herrschers "Moulay Ismail". Er war ein Zeitgenosse Ludwigs XIV, ebenso machtbesessen und maßlos. Er hat der Stadt seinen Stempel aufgedrückt. Mehrere Befestigungsringe, riesige Speicheranlagen  und ein unterirdisches Gefängnis liegen in der Stadt. Aber alle Massnahmen bewahrten ihn nicht vor dem Gang alles Irdischen und so liegt er heute in seinem Mausoleum in Meknes begraben. Wir verlassen diese Königstadt um einen Blick auf den wichtigsten Pilgerort Marokkos zu werfen, auf Moulay Idriss. Hier ist der marokkanische Staatsgründer Idriss I. begraben und eine Pilgerreise an diesen Ort ist für die ärmeren Marokkaner wichtig, die sich keine "Hadj" (Pilgerreise) nach Mekka, dem heiligen Ort der Muslime, leisten können. Noch bis in unsere Zeit war es Nichtmuslimen verboten, die Stadt zu betreten.
Mit diesen Eindrücken reisen wir in der Zeit zurück in die Antike denn die Römer haben hier in Nordafrika in Ausnutzung der Wasserkapazität ihre schönen Städte und Villen angelegt.
Thermen, Fussbodenheizung und schöne Mosaike dürfen wir gegen Ende des Tages bewundert.
Die Stadt "Volubilis", die unter Septimius Severus ihre Blütezeit hatte, wurde später von Berbern übernommen und im 5.Jahrhundert von den Vandalen erobert. Sehr frühzeitig nahmen die Berber der Stadt den Islam an, der mit "Idris I." nach Marokko Einzug hielt. Schön liegt die Stadt in der nachmittäglichen Sonne. Voll der Eindrücke steuern wir auf einen der Höhepunkte der Reise zu, der Königsstadt Fes. Hier düfen wir ein wenig verschnaufen, denn wir bleiben 2 Tage an dem geschichtsträchtigen Ort Fes, die Stadt der Religion und der Wissenschaften mit einem der kostbarsten Stadtkerne Marokkos. Er wird schon lange von der UNESCO geschützt, wie alle anderen Königsstädte auch.

7.Tag: Fes – die älteste Königsstadt


Früh beginnen wir unsere Besichtigung. Wir fahren zum Königspalast mit seinen wunderbar gearbeiteten Toren. Auf den Bronzedekoren ist das Spinnennetz Gottes, ein häufiges Ornament in der islamischen Welt, zu bewundern. Hier neben dem Eingang des Palastes beginnt die "Mellah", das ehemals jüdische Viertel von Fes. Der Name "Mellah" stammt aus einer Zeit, als die jüdische Bevölkerung, die eine wichtige Bevölkerungsgruppe in Marokko war, sich noch mit dem Salzhandel beschäftigte, denn "melh" bedeutet Salz. Wir besuchen eine Werkstatt wo uns die Bearbeitung der Bronze und die Unterschiede zwischen Blech und Bronze gezeigt werden.
Um uns einen Überblick über die verschiedenen Stadtteile zu verschaffen fahren wir zu dem Aussichtspunkt Borj Sud im Süden der Stadt. Von dort haben wir einen guten Ausblick auf dieses Gewirr von Gässchen und Gassen. Mohammed erklärt uns die einzelnen Stadtteile von Fes und wir können von Weitem sogar das Grab von "Idris II."sehen. Es ist das zweitwichtigste Pilgerziel Marokkos, da es sich um einen der Staatsgründer handelt. Man erkennt religiöse Gebäude an der Farbe grün, ist sie doch auch die Farbe des Islam. Die Farbe von Fes ist allerdings blau, was sich an der vorherrschenden Keramik erkennen lässt. Deshalb fahren wir in die bekannteste Töpferei von Fes. Bei "Naji" wurden vor einigen Jahren die Brennöfen noch mit den Resten der Oliven betrieben, was eine ziemlich qualmende Angelegenheit war. Heute ist das verboten und man bedient sich moderner Technik, die sich auch wesentlich besser steuern lässt. Wir sehen die Keramikkünstler an der Töpferscheibe und die Maler, die aus ihrem Gedächtsnis mit ruhiger Hand die schönen Stücke bemalen. Eine der berühmtesten Techniken ist das sog. "zellige". Aus gebrannten Fliesen werden per Hand kleine Mosaikstückchen geschnitten und daraus Tischplatten, Brunnen und Wanddekorationen hergestellt. Wunderschön sind die Muster. Wir kennen diese Technik auch schon aus den Palästen in Marokko und Rabat. Es ist klar, daß diese Dinge ihren Preis haben, vergleicht man sie aber mit der Arbeit die z.B. an so einem Mosaik-Tisch liegt, ist es verhältnismäßig günstig und man erfreut sich das ganze Leben daran. Wem ein Tisch zu groß ist bekommt auch eine Schüssel
oder andere kleine Gefäße, die leichter zu transportieren sind.
Am "Bab Boujeloud", eines der Eingangstore zur Medina, verlassen wir unseren Bus. Ab hier  geht es zu Fuß weiter. Wir gehen leicht bergab und gelangen zuerst zu einer der berühmtesten Koranschulen von Fes, der "Medersa Bou Inania". Schön sind die Holzdecken, die zellige-Wände und die Stuckarbeiten. Diese 3 Dinge sind die wichtigsten Gestaltungselemente der marokkanischen Baukunst. Hier in dieser Koranschule kamen in früheren Zeiten Studenten, um den Koran zu studieren und haben hier gleichzeitig gewohnt. Im heiligen Bezirk können wir einen Blick in den Hof des Grabes von "Idris II". und der "Qarawiyine Moschee", der wichtigsten Moschee von Fes werfen. Am Eingang werden Kerzen und andere Devotionalien verkauft.
An einer kleinen Koranschule machen wir Stopp und begrüßen die Kleinen, die hier die ersten Buchstaben lernen. Arabisch ist eine komplizierte Sprache und Schrift und schon frühzeitig müssen die Kinder dafür lernen. Nur dann kann man den Koran in Originalfassung überhaupt lesen. Dazu muss man Hocharabisch studieren und nicht nur den marokkanischen Dialekt. Die Marokkaner lernen teilweise bis zu 4 Sprachen bis sie die Schule verlassen: Tifinagh, die Sprache der der Berber, marokkanisches Arabisch und Hocharabisch, Französisch oder Spanisch und Englisch. Wir werden sogar teilweise auf Deutsch angesprochen, nun  auch als fliegender Händler sollte man die Kunden in ihrer Landessprache anreden....!Das hebt den Umsatz!
Nach einer Mittagsverschnaufpause lernen wir eine Weberei und die Arbeit einer der letzten verbliebenen Gerbereien von Fes kennen. Lederhandwerk vom Feinsten. Das Gerben der Häute war in der historischen Zeit möglich, da Fes von dem gleichnamigen Fluss durchquert wird, denn Wasser ist unabdingbar. Das Treten der Häute in den Becken ist heute eine "relativ" gute bezahlte Arbeit, die von jungen Männern erfolgt. Noch einmal werfen wir, diesmal von der Nordseite einen Blick auf Fes, angefüllt von teilweise archaischen Bildern. Fes, eine Stadt wie ein Bienenstock. Voll der bunten Bilder fahren wir noch einmal zum nördlichen Aussichtspunkt bei den Meriniden-Gräbern. Gegen Abend treffen wir uns noch einmal um den morgigen Wüstenausflug abzuklären, denn wir werden den Norden verlassen und in eine andere Welt eintauchen.

8.Tag: Ifrane – Erfoud – Marokkos abwechslungsreiche Seite


Früh müssen wir los, um unsere "Dünentaxen" rechtzeitig zu erreichen, gilt es doch vorher auf geländegängigen Fahrzeugen zu Ihnen zu gelangen. Doch von vorne. Es ist noch kühl als wir starten und während des Tages werden wir verschiedene Klimazonen durchfahren. Wir  müssen zwei wichtige Gebirgszüge, den Mittleren Atlas und den Rand des Hohen Atlas durchqueren, um an den Sahararand zu gelangen. Wir durchfahren das Land der Berber, die Ureinwohner Marokkos. Kleine Marktorte, in denen man an den etwas dickeren Djellabas (Kaftane mit Kapuze) erkennt, daß es wohl hier etwas kühler ist. Beim Aussteigen im Ort Ifrane, einem Wintersportort am Rande des Zedernwaldes, können wir das hautnah spüren. Es sieht hier eher wie in einem französischem Wintersportort aus. Weiter geht es durch den Wald und vergeblich halten wir nach unseren entfernten Verwandten, den Berber-Affen, Ausschau- nun-es ist auch noch sehr früh am Tag. Wir fahren entlang weiter Hochebenen, die von den halbnomadisch lebenden Viehzüchtern schon verlassen wurden. Gina erzählt uns etwas über das Leben der verschiedenen Berbervölker und ihrer Traditionen hier in Marokko. Von deren einfachem Leben, ihrer Sitten und Gebräuche, hat sie doch den Hohen Atlas mehrfach durchwandert. Sie erzählt von der Gastfreundschaft und von dem Gemeinschaftssinn, dieser teilweise noch sehr traditionell lebenden Bevölkerung. Nicht alle alten Traditionen konnten von der streng monotheistischen Religion des Islam getilgt werden, sondern leben in Festen und Zeremonien weiter.
Wir fahren durch die Apfelregion Marokkos nach Midelt und stärken uns heute bei einem von Mohammed organisiertem Picknick. Unsere ersten Dattelpalmen erspähen wir am Qued Ziz. Das Baumaterial der Häuser hat sich ebenfalls gewandelt. Lehm ist der Baustoff des Südens, das ideale Baumaterial für heisse Gegenden. Für die Franzosen war hier während ihrer Protektoratszeit eine wichtige Zugangsschneise in die Sahara. In Vorbereitung auf unser abendliches Abenteuer erfahren wir etwas über das bestens an Wüstenbedingungen angepasste Dromedar und seine Überlebensstrategien. Weiter durch die Garnisonsstadt Er-Rachidia erreichen wir nach Durchqueren von Oasendörfern am Nachmittag unser Hotel. Bevor wir mit unseren Geländewagen abgeholt werden haben wir ein wenig Zeit zu entspannen. Inmitten der geschmackvollen Anlage gibt es sogar einen Pool (Wasser in der Wüste).
Dann aber geht es los, hinein in die Sahara. Unsere Wüstenfahrzeuge sind sehr bequem und die Fahrer haben heute alle ein Mobiltelefon. Diesen Luxus kannte Lawrence von Arabien noch nicht. Nach einer knappen Stunde Fahrt auf einer Piste kommen wir an einer Art "Karawanenraststätte" an. Es gibt WC und etwas zu trinken. Wir aber sind auf unsere Dromedare gespannt. Leider, leider macht sich die Sonne etwas rar und der Himmel ist bewölkt. Wir mutmaßen, daß zwar die Sonne untergehen wird, wir sie aber nicht sehen werden. Wir lassen uns aber nicht entmutigen. Jeder bekommt sein Dromedar zugewiesen und hopp .. schön festhalten, denn Dromedare stehen mit den Hinterbeinen zuerst auf.....geht es los im schwankenden Gang in Richtung Sanddüne. Wir schaukeln im gemächlichen Gang in Richtung Dünenkamm. Oben heisst es absitzen und noch ein paar Schritte zu Fuss, denn die Tierchen mögen ganz steile Dünen überhaupt nicht. Nun ja, den "schönsten Sonnenuntergang" hatten wir nicht aber auf alle Fälle ein echtes "Dromedarerlebnis". Zurück im Hotel geht ein langer Tag zu Ende und wir genießen unser Abendessen.

9.Tag: Erfoud – Tinghir – Straße der 1000 Kasbahs


Schon auf der Fahrt hierher sind uns die verschiedenen Fossilien an den Verkaufsständen an der Straße aufgefallen. Marokko ist auch das Land der Geologen und Fossiliensammler, liegt es doch auf der Grenze der tektonischen Platten zwischen Europa und Asien. Ammoniten, Trilobiten, Seelilien und vieles mehr haben sich bis heute erhalten. Einige sind eingebettet in einem harten marmorähnlichen Gestein. Aus diesem fossilen Gestein werden fantastische Tischplatten, Waschbecken oder Skulpturen herausgeschnitten, poliert und verkauft. In unserem letzten Hotel durften wir schon die kunstvollen Waschbecken bewundern. Wir fahren in eine Werkstatt und sehen wie das Gestein präpariert und poliert wird. Zum Mitnehmen natürlich zu schwer wird so ein "Kunstwerk" frei haus in alle Welt geliefert. Beeindruckt fahren wir weiter. Als nächste Überraschung wartet eine weitere Besonderheit Marokkos auf uns, ein altes Bewässerungssystem, welches früher Wasser in die Oasen beförderte. Diese "Khettaras" genannten unterirdischen Wasserkanäle sind noch im Besitz der Familien und wurden in den letzten Jahren für die Besucher präpariert. Wir können bei einem sehr freundlichen Marokkaner in die Unterwelt hinabsteigen und sind beeindruckt, was von Menschenhand mit einfachen Mitteln gegraben wurde. Die Wartungsarbeiten durch die unbefestigten Schächte waren eine lebensgefährliche Arbeit. 
Weiter fahren wir am Südrand des Hohen Atlas in Richtung Todra-Schlucht. Auf Fotostopps halten wir die langsam zerfallenden Lehmdörfer im Bild fest. Heute leben die Menschen lieber in Steinhäusern, bedeutet doch ein Lehmhaus nicht enden wollende Instandhaltungsarbeiten, denn es regnet schon ab und an. Klimatisch sind diese Lehmbauten aber unübertroffen und keine Klimaanlage kann mithalten. Vor der engsten Stelle der Schlucht steigen wir aus und gehen zu Fuss. Diese Schlucht ist auch ein Kletterparadies für die etwas höheren Klettergrade und promt sehen wir mehrere Seilschaften, die sich an den Steilwänden der Schlucht versuchen. Danach machen wir einen Spaziergang durch eine der Oasen von Tinghir und lernen die Oasenwirtschaft etwas näher kennen. Granatapfelbäume und andere Obstbäume beschatten die Felder, auf denen Mais, Luzerne und andere Getreide nach Jahreszeit angebaut werden. Wir erfahren Details über die Dattelpalme und bekommen natürlich auch davon zu kosten. Viele verschiedene Sorten gibt es davon in Marokko. Unser Begleiter aus dem Dorf zeigt uns wie er eine Palme erklimmt um die Datteln zu ernten. Gerade ist Dattelernte in Marokko und frische Datteln sind besonders köstlich. Nach diesem Ausflug geht es über die Straße der Kasbahs in Richtung "Boumalne-du-Dades" zu unserem Hotel mit Aussicht. Hier überrascht uns der für gestern versprochene filmreife Sonnenuntergang. Das Abendessen übertrifft mal wieder alle Erwartungen. Manche von uns sprechen von Diät nach der Reise.

10.Tag: Dades – Schlucht – Quarzazate


Heute nehmen wir die nächste Schlucht in Angriff. Wieder ist der Morgen empfindlich kühl und in der Dades-Schlucht ist es noch schattig. Die Einheimischen, die uns begegnen sind auch entsprechend warm angezogen. Wir fahren über schwindelerregende Kehren bis noch oben und geniessen bei einem spendierten Pfefferminztee die spektakuläre Aussicht. Durch das Tal der Rosen fahren wir weiter. Hier wird in jedem Frühjahr das berühmte Rosenfest gefeiert. Aus der Damaszener-Rose wird das kostbare Rosenöl und Rosenwasser gewonnen, beides Grundstoffe für die Kosmetik- und Parfumherstellung. Wir decken uns in einem Geschäft mit diesen wohlriechenden Produkten ein. Die Rosenblätter werden in Marokko sehr oft als Dekoration auf den Tischen in Restaurants oder Geschäften verwendet. Nach einer Fahrt vorbei an zahlreichen Kasbahs kommen wir in der Filmstadt Quarzazate an. Europäische und Amerikanische Filmproduktionen haben Marokko schon sehr lange als Drehort auserkoren. Die Landschaft ist vielfältig, die Statisten preiswert und das Rundum ist angenehm. Das dachten auch Regisseure wie Scorcese und Bertolucci. Diverse Filmstudios haben in den letzten Jahren ihre Studios ausgebaut. Früher "Tor zur Wüste" genannt lebt die Stadt heute vorwiegend von der Filmindustrie. Ein Highlight ist einer der Orte, der früher ein wichtiger Stützpunkt auf dem Weg der Karawanen von Quarzazate in den Norden des Landes war, die "Kasbah Ait Benhaddou" am Rivière Salé (Salzfluss) gelegen. Dieser Fluss wird so genannt, da durch flussaufwärts liegende Salzminen das Wasser salzig ist. Früher bei Hochwasser von der Außenwelt abgeschnitten, hat man den neuen Ort am diesseitigen Ufer gebaut. Die alte Kasbah wird durch die UNESCO geschützt und deshalb aufwändig restauriert. Wir gehen über die neue Brücke und entdecken am Eingang einen interessanten Künstler, der Bilder mit unsichtbarer Farbe und Feuer malt. Einige von uns werden auf dem Rückweg ein Bild von ihm kaufen. Der größte Teil der Gruppe geht mit Gina hinauf zum ehemaligen Gemeinschaftsspeicher. Dort wurden in alten Zeiten die Nahrungsmittel vor Überfällen geschützt aufbewahrt. Es ist heiss und es ist sehr sehr windig. Oben werden wir fast davongeweht, können aber trotzdem noch einen Blick in Richtung der alten Karawanenroute nach Norden werfen. Sie ging vorbei an der einzigen Süßwasserquelle die durch ein Marabout (Heiligengrab) erkennbar ist. Quellen waren für die Karawanen von einst wichtige Raststationen. Auch wir brauchen eine Rast und die werden wir heute in einem ziemlich neu ausgebautem Kasbah-Hotel bekommen. Schnell umfängt uns die ruhige Atmosphäre dieses idyllischen Hotels. Die feindliche und unwirtliche Wüste bleibt draußen. Wir sind in einem grünen Garten mit Wasserbrunnen. Jedes der verteilten Zimmer ist ein wenig anders, was aus der Bauart dieser alten Behausungen resultiert, war doch eine Kasbah ein Domizil für eine ganze Sippe und gehörte einem Anführer der im Stamm etwas zu sagen hatte. Wir genießen den Abend und wissen, daß das alles bald Erinnerung sein wird.

11.Tag: Quarzazate – Marrakesch


Heute beginnt der vorletzte Tag unserer Reise. Wir befinden uns auf dem Weg zurück in die Stadt von der wir gestartet sind: Marrakesch. Dazu haben wir den höchsten Straßenpass Marokkos zu überwinden. Langsam schlängelt sich die Straße nach oben. Sie befindet sich gerade im Bau und Mohammed erklärt uns, daß es in letzter Zeit oft zu Sperrungen wegen Sprengungen gekommen ist. So sind wir froh, daß wir ohne große Stopps am Tizi-n-Tichka-Pass ankommen, 2260 m über dem Meeresspiegel. Wir halten kurz für ein Foto. Kühl ist es hier, es wird wohl bald schneien, während die Nachrichten aus Deutschland von immer noch fast 20 Grad künden. Wir kommen ohne Zwischenfälle oder Zwangsaufenthalte in Marrakesch an und beziehen unsere Zimmer im uns schon bekannten Hotel.
Am Nachmittag fahren wir zum Platz der Gaukler, diesem legendären Platz Marokkos. Hier herrscht wie immer ein buntes Treiben. Schlangenbeschwörer, Frauen, die Henna-Verzierungen an die Frau bringen, Musikanten, Stände für frisch gepressten Orangensaft und Garküchen bilden ein vielseitiges Spektakel. Ein schöner Abschluß unserer Marokko-Reise. Das ganze wird durch ein Essen in einem traditionellen Restaurant gekrönt. Wir können danach kaum noch atmen so reichhaltig ist unser Abendessen. Trotzdem wagt einer unserer Reiseteilnehmer ein Tänzchen mit der Bauchtänzerin die den Abend für uns abschließt. Wir werden Marokko morgen verlassen und hoffen, daß Mohammed VI morgen zuhause bleibt damit wir keine Zwischenlandung in Casablanca machen müssen wie auf dem Herflug. Wir verabschieden uns von Mohammed, unserem lokalen Reiseleiter, der schon heute seine Heimreise nach Tetouan antritt.

12.Tag: Rückflug nach Deutschland


Rechtzeitig werden wir von unserem Fahrer Abdessalam abgeholt. Ihm sagen wir am Flughafen auf Wiedersehen, bis vielleicht irgendwann einmal wieder in Marokko. Ma-as salama Marokko,
in - shallah!
Gina Egenolf
Reiseleiterin

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