Reisebericht: Mexiko – Große Rundreise zu den Mayas und in die Karibik
Reisebericht: 14.02. – 01.03.2025
Malerische Berglandschaften, riesige Steinpyramiden und tropische Regenwälder - all das hat Mexiko zu bieten. 10 Gäste und ich nahmen den weiten Weg auf uns, um das verwunschene Land der Mayas und Azt
Ein Reisebericht von
Valentin Meyer-Plath
Anreise nach Mexiko
Unser Anreisetag startet mit einem Schock: Schnee! Sowohl am Dresdner, Leipziger als auch am Berliner Flughafen sind die Start- und Landebahnen mit weiß bedeckt. Trotzdem können alle Zubringerflüge pünktlich starten und so kommen alle Reisegäste nach Frankfurt und wir fliegen gemeinsam weiter nach Mexiko-City. Die 12 Stunden an Bord vergehen wie im Flug und so landen wir Abends pünktlich in Mexico-City. Wir holen unsere Koffer ab und werden von unserer Reiseleiterin Silvia und Fahrer Miguel begrüßt. Gemeinsam fahren wir zum Hotel für die nächsten drei Nächte und lassen den anstrengenden Anreisetag beim ersten gemeinsamen Abendessen ausklingen. Alle sind voller Vorfreude und gespannt, was die nächsten Tage in Mexiko-City zu bieten haben.
Willkommen in Mexiko Stadt – Nationalmuseum – Schwimmende Gärten – Innenstadt
Nach dem Frühstück im Hotel starten wir in unseren ersten Tag in Mexico City. Silvia und unser Fahrer Miguel holen uns am Hotel ab und wir machen uns auf den Weg zum anthropologischen Nationalmuseum. Während der Fahrt werden wir Zeuge des Großstadtverkehrs der Millionen-Metropole, was ein Durcheinander! Von rechts und links wird überholt und gehupt aber dennoch kommt es kaum zu Unfällen, erzählt uns Silvia. Vielleicht sind die Mexikaner einfach bessere Autofahrer als wir...
Angekommen am Museum führt uns Silvia durch die verschiedenen Räume und Ausstellungen. Wir entdecken Ausstellungsstücke der präkolumbischen Vergangenheit sowie der lebenden indigenen Kultur Mexikos. Von den Zapoteken und Olmeken über die Mayas bis hin zu den Tolteken und Azteken sehen wir etliche Steinskulpturen und Handwerksstücke der vergangenen mesoamerikanischen Kulturen. Besonders beeindruckt uns dabei der berühmte "Piedra del Sol" (Stein der Sonne) im Aztekensaal, eine große monolithische Skulptur aus dem Bereich des alten Haupttempels von Tenochtitlán (Mexiko-Stadt), der einem großen Kompass ähnelt.
Mit vielen neuen Eindrücken fahren wir gegen Mittag weiter in den südlichen Stadtbezirk Xochimilco. Hier befinden sich die berühmten schwimmenden Gärten, die heute zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Hier unternehmen wir eine Bootsfahrt auf einem der vielen Kanäle. An Bord der "Viva Angelita" schippern wir durch das Geflecht künstlich angelegter Kanäle und genießen ein leckeres, typisch mexikanisches Mittagessen mit Tortillas, Guacamole und Chicheron. Silvia beschreibt die Bootsfahrt wie eine Fahrt mit dem Auto-Scooter, da man durch die große Anzahl an Booten häufig aneinander stößt. Das macht den Leuten aber wenig aus und so wird auf den Booten ausgiebig gefeiert mit Getränken, Musik und Tanz.
Wieder an Land machen wir uns auf den Weg zurück in die Innenstadt. Bei einem kleinen Spaziergang sehen wir den "Plaza de la Constitucion", auch Zocalo genannt, der einer der größten öffentlichen Stadtplätze der Welt ist. Außerdem besuchen wir die Kathedrale von Mexico-City, die größte und älteste Kathedrale des amerikanischen Kontinents. Im Anschluss schlendern wir durch die Fußgängerzone der Altstadt und gehen noch einen Kaffee im charmanten "Cafe Sonborns" trinken.
Basilika de Guadalupe – Pyramiden und Tempel von Teotihuacan
Früh am Morgen starten wir in den Norden der Stadt, zur Basilika de Guadalupe, einem der wichtigsten Wallfahrtsorte der mexikanischen Bevölkerung. Die Basilika wurde 1974 vom berühmten Architekten Pedro Ramirez Vasquez errichtet und beeindruckt uns durch ihre moderne Architektur. Bei einem kleinen Rundgang über den Kirchplatz sehen wir außerdem die verschiedenen Ordenskirchen der Benediktiner, Augustiner und vielen weiteren. Die Basilika ist brechend voll, da zum Zeitpunkt unseres Besuches eine Messe abgehalten wird. Dennoch schaffen wir es uns durch die Menschenmassen zu schlängeln und einen Eindruck des Inneren der Basilika zu bekommen, welches komplett mit Holz verkleidet ist.
Danach geht es weiter zu einem der Highlights unserer Reise: dem Gebiet von Teotihuacán. Sie ist eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenmetropolen Amerikas und wurde im Laufe der Zeit von vielen verschiedenen Kulturen bewohnt und genutzt. Schon am Eingang wird uns bewusst, warum diese Stätte so berühmt ist. Auf einem riesigen Areal von über 20 Quadratkilometern reiht sich eine große Steinpyramide an die nächste. Silvia führt uns durch die Anlage und erklärt uns viel zur Architektur und der Bedeutung von Teotihuacán. Wir folgen der Straße des Todes und erreichen das größte Gebäude der Anlage, die ca 60 Meter hohe Sonnenpyramide, die die drittgrößte Pyramide der Welt ist. Ein unglaublicher Anblick! Das Besteigen der Pyramide wurde leider vor einigen Jahren verboten, da es vermehrt zu Todesfällen durch Stürze kam. Safety First! Doch auch von unten ist die Pyramide sehr eindrucksvoll und bietet für uns ein fantastisches Fotomotiv. Unser Rundgang endet am nördlichen Ende der Straße der Toten an der Mondpyramide. Mit 43 Metern Höhe ist sie die zweithöchste Pyramide des Komplexes. Hier am Platz vor der Mondpyramide verkaufen außerdem viele Händler ihre kostbaren Souvenirs und Handwerkskünste und so werden bereits hier die ersten Andenken besorgt. Erschöpft von der Hitze und dem langen Rundgang kehren wir zum Mittagessen ein und lassen uns das Buffet schmecken.
Auf dem Rückweg in die Stadt sehen wir erneut die vielen Gondeln und Seilbahnen über der Stadt und Silvia erklärt uns, dass diese als öffentliches Verkehrsmittel verwendet werden, um schnell von Hügel zu Hügel zu gelangen. Zurück am Hotel unternehme ich noch mit einigen Gästen einen kleinen Stadtspaziergang für letzte Besorgungen in Mexiko-City.
Hinein ins mexikanische Bergland! Silberstadt Taxco und Zeit in der wundervollen Hacienda Vista Hermosa
Nach unserem letzten Frühstück in Mexiko-City machen wir uns mit dem Bus auf den Weg ins mexikanische Bergland. Auf unserer Fahrt in Richtung Süden befinden wir uns sogar kurzzeitig auf einer Höhe von über 3200 Metern über dem Meeresspiegel. Über viele Serpentinen erreichen wir schließlich die Stadt Taxco, die auf der Verbindungsstraße von Mexico-City nach Acapulco in den bewaldeten Bergen der Sierra Madre del Sur liegt. Bei dem Besuch eines Silberschmuckgeschäfts lernen wir bei einem kurzen Vortrag einiges Wissenswertes über die Geschichte der Stadt Taxco, den Bergbau in der Region und natürlich über das 925-Silber. Silvia erklärt uns, dass hier nicht alles Silber ist was glänzt und man beim Kauf immer auf das 925-Siegel achten muss.
Im Anschluss machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Kirche "Santa Brisca". Die charmanten Gasen von Taxco bieten uns ein super Fotomotiv und wir schlendern vorbei an vielen kleinen Läden mit feinen Handarbeitsstücken aus Silber. Weiter oben in der Stadt begrüßt uns dann auch schon "Santa Brisca", die 1751 vom reichen Minenbesitzer José de la Borda erbaut wurde. Vermutlich hatte er ein schlechtes Gewissen wegen der schlechten Arbeitsbedingungen in seinen Minen, dass er der Stadt und Bevölkerung etwas zurückgeben wollte. Zu Mittag kehren wir in ein kleines Lokal direkt am Kirchplatz ein und lassen uns die typisch mexikanische Küche schmecken.
Zurück am Bus machen wir uns dann auf den Weg zu unserer Unterkunft für die nächste Nacht, die "Hacienda Vista Hermosa". Bei der Ankunft staunen wir nicht schlecht. Wo wir doch das graue , laute Stadtleben der letzten Tage gewöhnt waren, begrüßt uns die Hacienda mit üppigem Grün, Palmen und einem traumhaften Pool. Wir genießen den freien Nachmittag und lassen den Tag ganz in Ruhe am Pool ausklingen.
Spanische Kolonialstadt Puebla und durch die Sierra nach Oaxaca
Das erste Ziel unserer heutigen Etappe ist die Stadt Puebla. Nach etwa 2 Stunden Fahrt erreichen wir die Stadt, die auch die "Stadt der Engel" genannt wird. Puebla ist besonders berühmt für seine historische Innenstadt mit vielen Häusern im "Poblano-Stil", welcher sich durch buntbemalte Fliesen und Kacheln an der Häuserfassade auszeichnet. Unser Fahrer Miguel setzt uns in der Innenstadt ab und wir spazieren durch die einladenden Straßen der historischen Innenstadt. Dabei besichtigen wir einige der über 70 Kirchen der Stadt, darunter die ehemalige Jesuitenkirche "Kirche der Gemeinschaft Jesu", die Kathedrale von Puebla und den "Tempel von Santo Domingo de Guzman". Silvia erzählt uns viel zu den beeindruckenden Sakralbauten und es bestätigt erneut, was für eine große Rolle Religion und die Kirche in diesem Land spielt.
Erschöpft von all den Eindrücken entspannen wir zu Mittag erneut in einem "Cafe Sonborns" und genießen Kaffee und Kuchen. Danach heißt es auch schon wieder aufsitzen und wir machen uns auf den weiten Weg zu unserem heutigen Etappenziel: die UNESCO-Weltkulturerbestadt Oaxaca. Fünf Stunden fahren wir durch die Berglandschaft und kommen vorbei an Zuckerrohrfeldern, Kakteen und großen Schluchten. Die malerische Landschaft zieht an uns vorbei und Silvia nutzt die Zeit um uns vieles über Land und Leute, aber auch über sich und ihre Familie zu erzählen. Auf die Frage, was ihre Kinder nach dem Studium geworden sind, antwortet sie nur scherzhaft: "Faul!". Endlich kommen wir in Oaxaca an und werden durch die ersten Regentropfen unserer Reise begrüßt. Doch der Regen hält nicht lang und so können wir trocken in unser Hotel für die nächsten zwei Nächte einchecken und unser gemeinsames Abendessen genießen.
UNESCO–Kulturerbe Monte Alban – Oaxaca
Heute steht eine weitere UNESCO-Kulturerbestätte auf unserem Tagesprogramm. Vom Hotel geht es nach dem Frühstück mit dem Bus nach "Monte Alban", oder wie Silvia sagt, den "Beverly Hills" der Hochkultur der Zapoteken. Das liegt daran, dass die großen Bauten der Anlage hauptsächlich für die "High-Society" also die Priester und Herrscher gebaut wurden. Als erstes besichtigen wir die Ausstellung des Museums, in dem wir viele Knochen, Steinmonumente und Grabbeigaben bewundern können. Danach geht es an die frische Luft und wir erkunden zu Fuß die weitläufige Anlage der ehemaligen Hauptstadt der Zapoteken. Wir besteigen die südliche Pyramide und oben angekommen bietet sich uns ein unglaublicher Blick auf Monte Alban mit all seinen Pyramiden, Gebäuden und Freiflächen. Ein fantastisches Fotomotiv! Wir sind alle sehr begeistert von der Anlage und durch Silvias Erklärungen können wir uns bildlich vorstellen, wie das Leben hier früher ausgesehen haben kann.
Mit vielen neuen Eindrücken machen wir uns auf den Rückweg nach Oaxaca. Hier machen wir einen kleinen Stadtrundgang durch den historischen Kern der Stadt und besichtigen mehrere Kirchen sowie die Kathedrale von Oaxaca. Außerdem besuchen wir einen Schokoladenladen, in dem wir etwas über den Kakao von Mexiko lernen und verschiedene Kostproben probieren dürfen. Danach schlendern wir noch durch den Trubel der Markthalle von Oaxaca. Hier kann man wirklich alles kaufen, von Lebensmitteln über Textilien bis hin zu Elektronik. Ich besorge ein paar gegrillte Heuschrecken und jeder darf probieren...die Reaktionen sind gemischt. Im Anschluss spazieren wir mit Silvia noch entlang eines ehemaligen Viadukts zu einem kleinen Restaurant, wo wir uns nach dem anstrengenden Stadtrundgang einen Kaffee und Kuchen schmecken lassen.
Hinein ins Land der Maya: Santa Maria del Tule – Teotitlan del Valle – Mitla – Tehuantepec
Unser erster Programmpunkt heute ist der größte Baum der Welt, der mit einem Durchmesser von über 11 Metern und einem Umfang von über 58 Metern beeindruckt: el Árbol del Tule. Wir spazieren um die riesige Zypresse und von jedem Winkel bietet uns der Baum ein neues unglaubliches Fotomotiv. Wir sind alle sehr beeindruckt von diesem gigantischen Gewächs, das über 2000 Jahre als ist.
Danach geht es weiter nach Teotitlan, einer ehemaligen Stadt der Zapoteken. Wir spazieren über den Markt und besuchen die Kirche, welche teilweise aus Steinen aus der Zapotekenzeit erbaut wurde. Teotitlan ist heute bekannt für seine Textilien, besonders für Teppiche. Bei dem Besuch einer Werkstatt für Weberei lernen wir den Prozess der Wollverarbeitung, der Arbeit am Webstuhl und des Färbens der Wolle kennen. Es ist wirklich interessant aus welchen Naturmaterialien man welche Farben herausholen kann.
Nachdem wir bereits von unserem Bus aus zahlreiche Agavenpflanzen gesehen haben, die zur Herstellung von Mezcal genutzt werden, besichtigen wir nun eine Mezcal-Brennerei. Jeder Schritt des Herstellungsprozesses wird uns dabei ausführlich erklärt. Natürlich darf eine Verkostung nicht fehlen: Wir probieren fünf verschiedene Mezcal-Sorten, die sich in der Agavensorte, dem Alkoholgehalt und der Reifezeit unterscheiden. Der ein oder andere kauft hier noch ein Mitbringsel für Zuhause, wie zum Beispiel eine Flsche Mezcal mit dem berühmten Wurm in der Flasche.
In Mitla besuchen wir im Anschluss die präkolumbianische Stadt, deren Name „Ort der Toten“ bedeutet und vom aztekischen Begriff „Mictlan“ stammt. Mitla wird jedoch schon etwa 1000 n. Chr. von den Zapoteken erbaut und später auch von den Mixteken genutzt. Hier erklärt uns Silvia viel zu den besonderen Verzierungen im Stein und den großen runden Säulen in der Anlage. Es ist unglaublich wie architektonisch und mathematisch perfekt die Gebäude errichtet und ausgerichtet sind, ein wahres Wunder! Nach einem Mittagessen in der Nähe machen wir uns auf den Weg durch die Sierra Madre nach Tehuantepec und zu unserem Hotel.
Bootsfahrt im Sumidero Canyon – durch die Sierra Madre nach San Cristobal de las Casas
Mit einem typisch mexikanischen Frühstück mit Spiegelei in Tomatensoße starten wir heute in den Tag. Vor uns liegen etwa 500 Kilometer bis zum unserem Tagesziel San Cristobal. Silvia warnt uns vor, dass es auf dem ersten Teilstück sehr windig werden kann, da wir hier an der dünnsten Stelle Mexikos zwischen Golf und Pazifik entlangfahren. Nicht nur die Straßenschilder bestätigen die Windwarnung sondern auch die vorbeifahrenden LKW schwanken stark hin und her während der Fahrt. Ein entgegenkommender Laster droht zu kippen und fährt kurzzeitig auf zwei Rädern, bevor er gerade so wieder in die Spur kommt und uns knapp verfehlt, was für ein Schock! Zum Glück lassen wir dieses Teilstück ohne weitere Vorkommnisse hinter uns und genießen wieder die entspannte Fahrt durch die Sierra Madre. Doch dann die nächste Überraschung: wir haben einen Platten. Wir halten an und vertreten uns die Beine, während Fahrer Miguel routiniert den Reifen wechselt. Schon nach einer halben Stunde sind wir wieder auf der Straße und danken Miguel für seinen Einsatz.
Mit dem neuen Reifen fahren wir weiter und erreichen am frühen Nachmittag unseren Bootsanleger in Tuxla Gutiérrez. Hier steigen wir auf ein Speedboot und machen eine Fahrt durch den beeindruckenden Sumidero Canyon. Wir fahren vorbei an den teils über 1000 Meter hohen Felswänden und sehen dabei viele exotische Tiere. Dazu gehören mehrere Krokodile, die sich am Ufer ausruhen, Spinnenaffen, die sich durch die Bäume am Waldrand schwingen und viele verschiedene Vogelarten. Was für ein Erlebnis! Wir fahren bis zum "Chicoasén-Staudamm", der zu den zehn höchsten Talsperren der Welt gehört, bevor wir uns wieder auf den Rückweg durch den Canyon machen. Mit vielen neuen Eindrücken holt uns unser Bus ab und wir fahren die letzte Etappe durch die Sierra Madre nach San Cristobal. Mit frischen 14 Grad Celsius begrüßt uns das kleine Städtchen und wir checken in unser Hotel direkt in der Fußgängerzone ein. Ein aufregender Tag mit viel Adrenalin geht zu Ende.
Mayakommune San Juan Chamula und San Cristobal de las Casas
Wir stärken uns beim reichhaltigen Frühstück für den Tag mit sowohl europäischen als auch mexikanischen Frühstücksleckereien. Unser Fahrer Miguel Hotel uns am Hotel ab und wir machen uns auf den Weg in die Mayakommune San Juan Chamula. Die Einwohner von Chamula sind Nachfahren der Mayas und sprechen heute noch ihre eigene Sprache und verstehen häufig gar kein Spanisch. Gemeinsam mit Silvia laufen wir durch die Gemeinde und sehen die Einwohner in ihrer traditionellen Kleidung. So ist es in Chamula üblich, dass die Frauen schwarze Fellröcke und die Männer weiße oder schwarze Fleece-Ponchos tragen. Ansonsten ist die Kleidung schlicht und ohne viele Verzierungen. Einen Höhepunkt stellt die Kirche dar, eine der wenigen noch erhaltenen Beispiele für die traditionellen Kirchenräume der indigenen Bevölkerung. Es gibt keine Kirchenbänke, der Boden ist mit Kiefernnadeln und Reisig bedeckt und es stehen viel Kerzen auf dem Boden im Raum verteilt. Diese Atmosphäre mit dem Geruch von frischem Weihrauch ist wirklich ein einmaliges Erlebnis!
Um einen Kontrast zu haben, fahren wir im Anschluss in ein Dorf der indigenen Kultur der Tzotzils nach Zinacantan. Hier besichtigen wir eine Weberei und sehen die farbenfrohen, vielverzierten Textilien der Einwohner. Es ist wirklich beeindruckend, wie die Weberinnen mit so einfachen Hilfsmitteln und Werkzeugen so tolle Schals, Teppiche und Hemden herstellen können. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist jedoch die zu einem großen Teil in Gewächshäusern betriebene Blumenzucht. Vorallem die Gerbera Blumen werden hier gezüchtet und nach ganz Mexiko verkauft.
Danach fahren wir wieder zurück nach San Cristobal und machen einen kleinen Spaziergang durch die Fußgängerzone der Stadt. Wir besuchen die Kathedrale, die beim Erdbeben von 2017 fast komplett zusammengefallen ist und heute wieder im neuen Glanz erstrahlt. Zu Mittag kehren wir in ein edles Restaurant ein, in dessen Innenhof Bananenpflanzen wachsen. Bei einer Tasse Kaffee und einem Snack erholen wir uns kurz, bevor der zweite Teil des Stadtrundgangs beginnt. Wir besuchen den Schmuck- und Textilmarkt von San Cristobal sowie die Kirche "Santo Domingo de Guzman" mit ihrer tollen Stuckfassade. Der Rest der Tages steht uns zur freien Verfügung und einige machen noch ein paar Besorgungen in der Stadt.
Durch mexikanische Bergdörfer und den Museumspark La Venta weiter nach Palenque
Unsere heutige Fahrt führt uns zuerst Richtung Norden nach Villahermosa. Wir merken, wie sich die Vegetation im Laufe der Fahrt stark verändert, sind wir am Morgen noch in der kalten Bergregion von San Cristobal, wird die Natur Richtung Norden immer grüner und üppiger bis wir durch den tropischen Regenwald fahren. Tiefhängende Wolken und Pflanzen mit riesigen Blättern geben einem das Gefühl direkt durch den Dschungel zu fahren. Wir halten kurz am Straßenrand und Silvia besorgt eine Staude kleiner, köstlicher Bananen für unsere Gruppe. Ein wenig später passiert das, worüber Silvia schon viel gesprochen hat, wir es aber bis jetzt noch nicht erlebt hatten: eine Polizeikontrolle. Wir müssen rechts ranfahren und unser Fahrer Miguel muss die Papiere vorzeigen. Aus irgendeinem Grund (Silvia vermutet Schikane) akzeptiert der Beamte die Papiere nicht und fordert weitere Dokumente. Diese liegen aber in der Zentrale und heute ist Sonntag! Ob die Polizei Beamten das wissen und ausnutzen bleibt reine Spekulation. Nach längerer Diskussion gibt unser Fahrer Miguel dem Polizisten einen Geldschein unbekannten Wertes in die Hand und wir können weiterfahren. Und dennoch wirbt die mexikanische Polizei auf Plakaten damit, dass sie nicht korrupt sind, unglaublich!
Gegen Mittag kommen wir in Villahermosa an, der Hauptstadt des mexikanischen Staates Tabasco. Hier besuchen wir den Park "La Venta", in dem hauptsächlich Steinskulpturen aus der olmekischen Fundstätte von La Venta zu finden sind. Die großen und teilweise über 20 Tonnen schweren Köpfe und Altäre beeindrucken uns sehr, vor allem wenn man bedenkt, dass die Schöpfer über keine Metallwerkzeuge verfügten. Neben den Steinen beinhaltet der Park auch noch einen kleinen Zoo mit verschiedenen Tieren aus dem Dschungel Mexikos. Wir haben Glück und trotz des schwülen Klimas bleiben wir heute vor Mücken verschont.
Nach einer Mittagspause machen wir uns dann auf den Weg nach Palenque und kehren damit zurück in den Bundesstaat Chiapas. Wir beziehen unser traumhaftes Hotel und lassen den Tag am Pool ausklingen.
UNESCO–Kulturerbe Palenque – Campeche in Yucatan am Golf von Mexiko
Durch das Gebrüll der Brüllaffen werden wir am Morgen geweckt und machen uns auf den Weg zur nahegelegenen Ausgrabungsstätte von Palenque. Die ehemalige Mayametropole liegt inmitten des Regenwaldes und gehört seit 1982 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Miguel setzt uns am Parkplatz ab und über einen kleinen Pfad durch den Dschungel gelangen wir zur Anlage der Maya. Wir haben heute Glück im Unglück, es nieselt zwar leicht und ist etwas neblig, dafür bleiben wir aber vor den lästigen Mücken verschont, die hier normalerweise zu tausenden herumschwirren. Unser Rundgang startet an der "Pyramide der Inschriften", in welcher Archäologen das Grab des Herrschers K´inich Janaab Pakal I. (auch Pakal der Große genannt) fanden. Der Name der Pyramide geht auf die großen Hieroglyphen auf drei riesigen Steintafeln an der Pyramide zurück, durch die sich eine zehn Generationen umfassende Dynastiegeschichte von Palenque rekonstruieren ließ. Pakal regierte vom Jahr 615 bis 683 und war damit der bedeutendste Herrscher der Maya-Stadt Palenque. Silvia führt uns weiter durch die Anlage und wir sehen viele weitere beeindruckende Bauwerke, wie den "Kreuztempel", den "Sonnentempel", den großen Palast und den Ballspielplatz. Durch den angrenzenden Dschungel und den tiefen Nebel wirken diese Pyramiden besonders mystisch im Vergleich zu den vorherigen besuchten Anlagen. Auch wenn wir jetzt schon viele verschiedene vorspanische Stätten besucht haben, ist es immer noch unfassbar, wie die Kulturen diese Bauten mit einfachsten Werkzeugen errichten konnten.
Da jede Reise einen obligatorischen Regentag hat, erwischt es auch uns heute. Die ganze Fahrt von Palenque nach Campeche fahren wir durch strömenden Regen und sind froh, dass heute kein weiterer Programmpunkt mehr ansteht. Was ein Glück! Die Landschaft wird immer flacher und wir fahren vorbei an großen Viehweiden, die typisch für diese Region sind, wie uns Silvia erklärt. Nach dem Abendessen in einem Restaurant in der Innenstadt hat es glücklicherweise aufgehört zu regnen und wir machen noch einen nächtlichen Spaziergang durch die beleuchteten Straßen der Altstadt mit ihren gut erhaltenen Kolonialgebäuden und zum Malecon, der Promenade von Campeche.
Campeche – Maya–Ruinen in Uxmal – Yucatans Hauptstadt Merida
Das schlechte Wetter ist über die Nacht zum Glück weggezogen und so starten wir mit Sonnenschein in den heutigen Tag. Von Campeche aus fahren wir nach Uxmal, eine der bedeutendsten Städte der Maya. Bei einem Rundgang führt uns Silvia durch die Anlage und erklärt uns viel zu den verschiedenen Gebäuden, wie der "Pyramide des Zauberers", dem Ballspielplatz mit seinen Steinkreisen und dem "Templo Mayor", die alle im Puuc-Stil erbaut wurden. Die "Pyramide des Zauberers" ist die erste ovale Pyramide, die wir auf unserer Reise sehen und beeindruckt uns sehr. Uxmal ist eine der meistbesuchten Ruinenstätten der Maya und bietet durch Restaurierungen von Gebäuden einen guten Einblick in das originale Aussehen der Stadt. Neben den vielen Steinen gibt es hier auch lebendige Bewohner zu sehen: Leguane. Die bis zu 50 Centimeter langen Tiere sonnen sich auf den warmen Steinen und lassen sich von den Touristen nicht beeindrucken. Sie sind die heutigen Herrscher von Uxmal!
Im Anschluss geht es weiter in Richtung Osten nach Merida, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Yucatan. Durch ihre Lage in der Nähe vieler vorspanischen Anlagen wir sie auch das Tor zur Welt der Maya genannt. Bevor wir im Hotel einchecken machen wir noch einen kleinen Zwischenstopp am Denkmal von Juri Walentinovitsch Knorosow. Der ehemalige sowjetische Ägyptologe präsentierte 1952 einen phonetischen Ansatz zur Entzifferung der Maya-Schrift und gilt damit als Pionier in der Übersetzung. Ein Original des von ihm entschlüsselten Kodex der Mayas ist heute in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden ausgestellt. Unsere Reisegruppe beschließt nach der Reise definitiv einen Abstecher in die SLUB zu machen, um uns den Kodex mit eigenen Augen anzusehen.
Danach fahren wir zum Hotel und geben unserer Koffer ab, bevor wir unseren Stadtrundgang starten. Nach einer kleinen Mittagspause besuchen wir den Zocalo, die Kathedrale von Merida, den Regierungspalast und die "Casa de los Montejo", ein faszinierendes Zeugnis aus Mexikos kolonialer Vergangenheit. Der Rest des Tages steht uns zur freien Verfügung und einige nutzen die Zeit um eine Kutschfahrt durch die Altstadt zu unternehmen. Die anderen schlendern durch die Straßen, besorgen Souvenirs oder entspannen am Hotelpool. Mit vielen neuen Eindrücken fallen wir nach dem Abendessen ins Bett und sind gespannt auf das Highlight am nächsten Tag: "Chichen Itza".
Ruinenstadt Chichen Itza – UNESCO–Kulturerbe
Heute ist es so weit, das Highlight unserer Rundreise steht auf dem Programm. Wir starten früh am Morgen von Yucatans Hauptstadt Merida und machen uns auf den Weg nach Chichen Itza, einer der bedeutendsten Ruinenstätten auf der mexikanischen Halbinsel. Auf der Fahrt erzählt uns Silvia ausführlich die Geschichte der Stadt und über die verschiedenen Kulturen, die diese geprägt haben. Dazu zählen hauptsächlich die Mayas und die Tolteken. Der Name der Stadt entstammt dem yukatekischen Maya und bedeutet „Am Rande des Brunnens der Itzá“. Als wir ankommen wird uns die Bedeutung und die Bekanntheit der Anlage noch einmal deutlich, sind hier doch deutlich mehr Menschen unterwegs, als in den vorherigen Anlagen wie Monte Alban, Palenque und Uxmal. Wir lassen die komplizierte Sicherheitskontrolle hinter uns und starten unseren Rundgang am Observatorium, das auch "Caracol", also Schneckenhaus, genannt wird. Wir sehen viele verschiedene Gebäude in der Anlage mit Verzierungen und einige weisen auch die uns bereits bekannten Chaac-Masken auf, die den Regengott der Mayas darstellen sollen. Danach gehen wir weiter zum Ballspielplatz mit seinen über sieben Meter hohen Steinkreisen an den Wänden. Ob und wie hier früher gespielt wurde lässt sich heute nur erahnen und ob der Ball tatsächlich nur mit den Schultern und der Hüfte gespielt werden durfte ist nicht 100 prozentig belegt. Dennoch kann man sich gut vorstellen, dass in dieser Anlage früher Ballspiele stattgefunden haben und der Gewinner oder Verlierer im Anschluss den Göttern geopfert wurde. Wir gehen weiter und schauen uns noch die "Opferbrunnen"- Cenote, den Tempel der Venus und den Tempel der 1000 Säulen an, bevor wir zum Hauptgebäude der Anlage kommen: der 24 Meter hohen Kukulkan Pyramide, die den Namen der Schlangengottheit der Maya trägt. Zur Tagundnachtgleiche im Frühling und Herbst findet hier ein besonderes Spiel von Licht und Schatten statt. Der Schatten der untergehenden Sonne lässt die Schlangenskulpturen an der Haupttreppe plastisch hervortreten und nach unten herabsteigen, was jährlich tausende von Besuchern zu diesen Terminen anlockt. Unfassbar, dass die Maya die Architektur so perfekt an die Astronomie anpassen konnten! Nach ein bisschen Freizeit im Gelände zum Fotos machen und Bestaunen der Anlage, treffen wir uns am Parkplatz und fahren weiter nach Valladolid, der ehemaligen Hauptstadt des Bundesstaates Yucatan. Dort angekommen checken wir in unser Hotel ein und entspannen den restlichen Tag am Pool.
Cenoten von X’kekén – Maya–Stätte Tulum – Cancun am Karibischen Meer
Es ist soweit, der letzte Reisetag bricht an. Zum vorletzten Mal packen wir unsere Koffer zusammen und machen uns auf den Weg zu unserem ersten Stopp am heutigen Tag, den Cenoten von X´keken. Hier haben wir die Möglichkeit in einer Höhle mit kristallklarem Wasser zu baden. In der Höhlendecke ist eine Öffnung in die das Sonnenlicht hereinstrahlt, was eine sehr mystische Atmosphäre schafft. Diese Cenoten dienten den Mayas früher als Trinkwasserspender und -speicher. Die Wassertiefe der Cenote beträgt variierend zwischen 2 und 15 Metern.
Nach dem erfrischenden Bad fahren wir weiter in Richtung Süden nach Tulum. Die ehemalige Maya Stätte liegt an der so genannten Riviera Maya, einem Küstenstreifen an der Karibikküste von Mexiko im Bundesstaat Quintana Roo. Von Silvia scherzhaft als "Sommerhaus der High Society" bezeichnet, ist Tulum eine der wenigen Maya-Stätten, die direkt am Meer liegen. Das gesamte Areal ist von einer bis zu 5 Meter dicken und früher bis zu 6 Meter hohen Stadtmauer umgeben, die der Stadt auch ihren Namen verliehen hat (auf Mayathan bedeutet Tulu’um, „Mauer“ oder „Festung“). Ob diese Mauer wirklich der Verteidigung vor Feinden diente oder einfach den Zeremonial- und Wohnbezirk der Elite abgrenzte, ist nicht überliefert. Nachdem wir uns durch die verschiedenen Ticket-Schalter und Eingänge gekämpft haben, geht es für uns mit einem kleinen Shuttle Bus vom Parkplatz zur Anlage. Trotz der enormen Hitze führt uns Silvia entspannt wie immer durch die Stätte und erklärt uns vieles zur Architektur und Geschichte der verschiedenen Gebäude, wie dem "Castillo", dem "Tempel des Herabsteigenden Gottes“, dem „Freskentempel“ und dem „Tempel des Windgottes“. Direkt am karibischen Meer gelegen, hätten sich die Maya wirklich keinen schöneren Platz für ihre Tempelstadt aussuchen können.
Erschöpft von der Hitze machen wir uns am frühen Nachmittag dann auf den Weg zu unserer letzten Unterkunft, einem All-Inclusive Hotel direkt am Strand von Cancun. Wir verabschieden uns von Silvia und Miguel und danken ihnen nochmal für die fantastische Reise. Den Rest des Tages nutzen wir die Anlagen des Hotels und probieren uns durch die Cocktailkarte am Pool. Am Abend gehen wir allem gemeinsam ein letztes Mal im Buffet Restaurant essen und lassen die Reise bei guten Gesprächen und Getränken ausklingen. Außerdem verabschieden wir uns schon von den Gästen, die das Glück haben die Reise hier noch individuell zu verlängern.
Karibik pur und Rückflug nach Deutschland
Leider ist es heute so weit und für einen Teil der Gruppe heißt es Abschied nehmen vom traumhaften Mexiko. Nachdem wir den Morgen und Vormittag noch in Hotel entspannen konnten, holt und uns gegen Mittag ein Fahrer ab und bringt uns zum Flughafen von Cancun. Mit ein bisschen Verspätung starten wir am frühen Abend in Richtung Frankfurt und lassen die Mayas und Azteken hinter uns. In Frankfurt angekommen trennen sich unsere Wege und alle fliegen zurück zu ihren Heimatflughäfen. Eine schöne Reise geht zu Ende und die unvergesslichen Momente werden wir für immer in Erinnerung behalten.
Liebe Gäste,
ich möchte mich noch einmal persönlich bei euch bedanken. Die etwas mehr als 2 Wochen vergingen wie im Flug und ich würde am liebsten sofort wieder mit euch auf eine Reise um die Welt starten. Ihr wart eine super Gruppe und es war mir eine Freude euch begleiten zu dürfen. Ich hoffe, ich sehe den einen oder anderen mal wieder auf einer Reise!
Bis dahin!
Euer Valentin