Reisebericht: Große Rundreise Neuseeland – Nordinsel und Südinsel

31.01. – 21.02.2019, Rundreise Neuseeland mit Singapur – Auckland – Paihia – Coromandel – Rotorua – Tongariro–Nationalpark – Wellington – Kaikoura – Lake Tekapo – Dunedin – Milford Sound – Queenstown – Fox–Gletscher – Punakaiki – Arthurs Pass – Christchurch


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Innerhalb von drei Wochen besuchen wir mit einem exzellenten Reiseleiter die interessantesten Regionen Neuseelands. Wir lernen seine faszinierende Natur kennen, dessen Fauna und Flora sich so sehr vom Rest der Erde unterscheiden.
Dazu kommen ein über weite Strecken unerwartet schönes Wetter, spontane herzliche Begegnungen, interessante Geschichten und Anekdoten sowie viele schöne Erlebnisse. Folgt mir noch einmal unserer schönen Reise:
Ein Reisebericht von
Frank Nimschowski
Frank Nimschowski

1. Tag: Do, 31.1.2019 – Flug nach Singapur

Am Frankfurter Flughafen treffen wir so nach und nach ein. Wir, das sind 11 Kiwis und 4 Koalas, also 15 die nach Neuseeland reisen und vier anschließend weiter nach Australien.
Für die Einreise arbeiten wir schon mal vor, Einreisekarten ausfüllen muss halt sein.
Auf dem langen Flug nach Singapur werden wir freundlich und aufmerksam vom Flugpersonal der Singapore Airlines betreut.

2. Tag: Fr, 1.2.2019 Singapur

Am Freitagnachmittag landen wir nach 11,5 Stunden (10.760 km) Flug pünktlich in Singapur. Martine empfängt uns ganz herzlich. Sie ist Belgierin, lebt seit über 20 Jahren in Singapur und spricht mit einem sympathischen Akzent fließend Deutsch. Die Stadt empfängt uns von ihrer besten Seite - mit Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Für uns besonders angenehm, da wir gerade aus dem Winter kommen.
Abends haben wir noch Einiges vor: Gleich nach dem Einchecken im Carlton Hotel, laufen wir (etwas weiter als gedacht, sorry) zur Marina Bay mit seinem Wahrzeichen, dem Marina Bay Sands Hotel. Es ist inzwischen dunkel und die Stadt wunderschön beleuchtet. Unser erstes Ziel ist die Gartenanlage Gardens by the Bay, hier kommen wir gerade noch rechtzeitig zur „Garden Rapsody", eine Show mit klassischer Musik und einem Lichtspektakel unter den riesigen Supertrees („Superbäume").
Bis zur nächsten Show, sind wir an der Marina Bay Mall, um Geld zu tauschen und einen Imbiss zu nehmen. Dann schauen wir uns 22.00 Uhr die berühmte Lasershow an der Marina Bay an. Zu Fuß wieder zurück über die Helixbrücke und ein Stück entlang der Formel 1 Strecke erreichen wir 23.00 Uhr wieder unser Hotel. Nebenan hat die Bar des Raffles Hotel gerade geschlossen...vielleicht können wir ja morgen den Singapore Sling nachholen.

3. Tag: Sa, 2.2.2019 Singapur und Flug nach Auckland

Nach einem leckeren Frühstück (mit gutem Obstangebot) beginnen wir mit Martine unsere Stadtrundfahrt durch den Stadtstaat. Wir haben das Glück, dass wir erstmals eine längere Variante für die Stadtbesichtigung im Programm haben.
Zunächst bleiben wir im Zentrum. Im Kolonialdistrikt sehen wir markante Gebäude wie die Kunstgalerie, das Parlament, das Gerichtsgebäude (mit dem „Ufo" auf dem Dach), die Statue des Stadtgründers Raffles und den Singapore River. Und da wir schon mal am Fluss sind, unternehmen wir hier noch eine Bootstour. Vom Boot aus bieten sich sehr schöne Aussichten auf die ältere Bebauung des Ufers, das Bankenviertel und in der Marina Bay auf die Wahrzeichen Merlion (halb Fisch halb Löwe) und das Marina Bay Sands Hotel.
Weitere Stationen unserer Stadtrundfahrt sind:
Der Botanische Garten. Hier sehen wir eine riesige Vielfalt von Orchideen. Darunter befinden sich Züchtungen für prominente Staatsgäste.
In Little India erklärt uns Martine die Auslagen der Händler mit Früchten, Stoffen und Gewürzen.
In Kampong Glam, dem arabischen Viertel begegnet uns der Kontrast von historischer und moderner Bebauung. In einer kleinen Gasse zeigt uns Martine das Selfi-Cafe. Und im Zentrum des Viertels sehen wir die größte Moschee der Stadt, die Sultansmoschee.
Eben noch an der Moschee, sind wir schon kurz darauf in Chinatown mit buddhistischen und hinduistischen Tempeln. Chinatown ist gerade geschmückt für das nahende chinesische Neujahr. Aufgrund der anstehenden Feiertage befinden sich in den Gassen spezielle Märkte mit all den Dingen, die die Welt nicht braucht.... In einer der vielen Garküchen stärken wir uns. Anschließend besichtigen wir noch den buddhistischen Tempel.
Damit endet unsere Stadtrundfahrt. Alex, unser Fahrer bringt uns noch zum Marina Bay Sands Hotel. Hier nehmen wir den Fahrstuhl in die 56. Etage zum sogenannten Sky Observation Deck. Das ist die Spitze des „Surfbretts" welches auf den drei Türmen liegt. Manche nennen es auch Bügelbrett. Der 150 Meter lange Pool in 200 Meter Höhe ist allerdings den Hotelgästen vorbehalten.
Nachmittags erholen wir uns am Hotelpool und präparieren uns für den Weiterflug. Damit endet unser Zwischenstopp in Singapur. Ein Stopp, der sich auf jeden Fall gelohnt hat. Wir werden diese bemerkenswerte Stadt in guter Erinnerung behalten. Und dazu hatten wir Glück: sonniges Wetter, kein Regen und mit Martine eine sehr nette und sehr kompetente Reiseleiterin.
Nun steht unsere nächste Etappe an. Mit einem weiteren Nachtflug bringt uns Singapore Airlines im Airbus A 380 nach Auckland.

4. Tag: So,3.2. 2019 Ankunft in Auckland

Es sind noch einmal 9,5 Stunden Flug von Singapur bis wir Auckland am Mittag erreichen. Kia Ora, wir sind in Neuseeland! Unsere Koffer sind auch da, mit diesen müssen wir durch die „Bio Security", was relativ zügig verläuft und angesichts der einzigartigen Flora und Fauna des Landes auch angebracht ist. Während unserer Reise werden wir für derartige Maßnahmen noch ein besseres Verständnis entwickeln. Hans empfängt uns am Flughafen. Er wird uns die nächsten 18 Tage seine Wahlheimat zeigen. Und ich habe schon so eine Vorahnung, dass das mit Hans so richtig gut werden wird...
Mit Chris, unserem Busfahrer, steuern wir im chinesischen Bus als erstes einen Supermarkt an. Dann zeigt uns Hans bei einer Rundfahrt durch die „City of Sailes" (Stadt der Segel, aufgrund der vielen Boote und Jachten) wie Auckland auch genannt wird.
An unserem ersten Abend in Neuseeland nutzen wir das Abendessen für das gegenseitige Kennenlernen. So hat jetzt jeder mal die Namen seiner Mitreisenden und vielleicht auch deren Alter gehört. Von Hans erfahren wir, dass er vor rund 30 Jahren nach Neuseeland ausgewandert ist.
Die Meisten von uns nutzen den Abend (es ist ja bis etwa 21.00 Uhr noch hell) für einen Spaziergang in die Innenstadt und eine Auffahrt auf den 328 Meter hohen Sky Tower, höchster Turm der südlichen Hemisphäre.

5. Tag: Mo, 4.2.2019 Kauri–Museum, Paihia

Über Aucklands Harbour Bridge verlassen wir Neuseelands größte Stadt Richtung Norden. In Orewa, einem kleinen Strandort an der Ostküste, unternehmen wir einen Strandspaziergang. Für einige Momente sind wir mit unseren Gedanken zu Hause, denn wir haben von einem Wintereinbruch und Schneechaos gehört.
Eine Stunde später kommen wir noch einmal nach Orewa zurück, weil uns hier ein Handy verloren gegangen ist. Leider finden wir nichts, werden aber später mit dem Finder telefonisch Kontakt haben. Nach einem Halt in der Käserei im Örtchen Puhei (Puhei Bohemian, böhmisches Dorf von tschechischen Siedlern gegründet) kommen wir zum Kauri Museum in Matakohe. Es ist ein faszinierendes und äußerst interessantes Museum. Wir bekommen hier Einblicke in ein Thema, was uns bisher weitgehend unbekannt war. Da ist zum Einen die von Menschen verursachte Naturkatastrophe mit dem Abholzen der Kauri Bäume bis auf einige wenige Flächen. Da sind die hervorragenden Eigenschaften des Holzes - sehr fest aber erstaunlich leicht mit astfreien Stämmen, die es so beliebt machten. Bemerkenswert ist auch ihr hohes Alter von mehreren tausend Jahren. Im Museum wird ein Exemplar gezeigt, dieses stand schon viele Jahre, bevor der erste Mensch nach Neuseeland kam. Schließlich ist da noch das Kauriharz, im Laufe vieler Jahre zu Bernstein geworden. In einer eigenen Ausstellung bestaunen wir besonders schöne und große Exemplare.
Natürlich möchten wir uns einen Kauri Baum auch noch in echt ansehen. Es ist einer der ganz wenigen verbliebenen Riesen mit dem Namen „Lord of the Forest" (Herr des Waldes). Einen letzten Halt an der Westküste haben wir bei Omapere, um einen Blick auf die riesige Wanderdüne zu werfen.
Gerade mal 1,5 Stunden später sind wir schon wieder an der Ostküste, an der malerischen Bay of Islands. In Paihia bezahlen wir unsere Ausflugstickets für morgen. Beim Abendessen im Kingsgate Hotel haben wir einen wunderschönen Ausblick auf Russel und die Bay of Islands.

6. Tag: Die, 5.2.2019 Bay of Islands, Freizeit oder fakultative Ausflüge

Hans hat heute Pause und wir einen freien Tag an dieser wunderschönen Bucht. Die Meisten von uns haben sich für den halbtägigen Bootsausflug durch die Welt der über 40 Inseln entschieden. Genau genommen sind es zwei verschiedene Bootstouren - einmal die Delphinentdeckertour (sie sehen auch Delphine) und ich schließe mich der Mehrheit an, die sich für eine Bootsfahrt mit Inselstopp entschieden hat. Aber nicht vergessen möchte ich Karin, die heute zum Cape Reinga, der Nordspitze Neuseelands unterwegs ist.Wir haben heute wieder das perfekte Sommerwetter mit angenehmen 26 Grad Luft- und 22 Grad Wassertemperatur. Während unserer Bootstour sehen wir verschiedene Inseln, hügelig und üppig grün, mit Wiesen, Weiden oder dichten Wäldern überzogen, teils bewohnt mit idyllisch gelegenen Häusern in wunderschönen Buchten. Unter diesen Inseln ist zum Beispiel Motuarohias, welche 1769 James Cook besuchte.
Auf einer kleinen Felseninsel mit dem Namen Bird Rock sehen wir zwar keine Seevögel, aber dafür mehrere Robben (Seebären). An der äußersten Insel befindet sich das berühmte „Hole in the Rock", ein riesiges Felsentor, durch dass wir durchfahren könnten, wenn die See ruhiger wäre. Auf der Insel mit dem wunderschönen Namen Urupukapuka legen wir einen Zwischenstopp ein. Ein paradiesischer Ort mit einer tiefen Bucht eingerahmt von grünen Hängen. Die Hügel laden zum Wandern und das klare Wasser zum Schwimmen ein. Gern würden wir länger bleiben. Unser Ausflug endet im schmucken Örtchen Russell. Einst Hauptstadt lädt es heute mit Cafés an der Strandpromenade zum Verweilen ein.
Am Abend kommen wir wieder alle zusammen, essen in einem Meeresfrüchterestaurant und tauschen unsere Erlebnisse vom Tag aus.

7. Tag: Mi, 6.2.2019, Fahrt auf die Coromandel–Halbinsel

Hier in der Bay of Islands in Waitangi wurde am 6. Februar 1840 jener Vertrag zwischen Engländern und Maori geschlossen, der als Gründungsvertrag Neuseelands gilt. Der 6. Februar, also heute, ist damit der Nationalfeiertag, der sogenannte Waitangi Day. Hans erzählt uns, wie die Maori mit diesem Vertrag benachteiligt wurden und das bis heute noch ein Thema ist.
Wir verlassen diese schöne Bucht Richtung Süden. Unser Ziel ist Tairua auf der Coromandel Halbinsel. Auf der 300 km langen Route legen wir verschiedene Stopps ein. So sind wir in Kawakawa an und in der Hundertwasser Toilette. In Whangarai laufen wir zu den Wasserfällen. Das Wasser fällt über eine breite Basaltkante 26 Meter tief in das grüne Tal. Zur Mittagspause kommen wir mal wieder nach Orewa. W. holt ihr Smartphone auf der Polizeistation ab und wir machen am Strand eine Pause. Zum heutigen Nationalfeiertag ist der Strand gut besucht, Auckland ist ja nicht weit.
Von der Harbour Bridge aus sehen wir noch einmal die Skyline von Auckland und am Nachmittag erreichen wir Tairua am Pazifik auf der Coromandel Halbinsel. Unsere schönen Bungalows liegen an einer Lagune. Wir verbringen den Nachmittag am Pazifikstrand, schauen den Wellenreiten zu und stürzen uns selbst in die Wellen. Am Abend essen wir in einem kleinen Restaurant im Ort. Karen, eine Work and Travellerin aus Leipzig bedient uns hier. Dass in Neuseeland nicht nur die Sonne scheint, bekommen wir heute zu spüren, es beginnt abends wie aus Kannen zu gießen.

8. Tag: Do,7.2.2019, Coromandel Halbinsel und Gastfamilie

Die zwei bekanntesten Plätze, heute sagt man Hotspots, der Coromandel Halbinsel sind der Hot Water Beach und die Cathedral Cove. Wir besuchen beide. Die Gezeiten bringen uns heute Vormittag hohen Wasserstand, so dass an dem schmalen Strand des Hot Water Beaches nichts weiter los ist, nur einer schaufelt ein Loch in den Sand, um auf warmes Wasser zu stoßen.
Zur Cathedral Cove führt ein Küstenwanderweg durch üppig grünen Busch mit vielen Farnbäumen und einigen Kauris. Zwischendurch bekommen wir allerdings auch eine Regendusche ab. Helikopter kreuzen unseren Weg im Dienste des Umweltschutzes, sie tauschen die Toilettentanks aus. An der millionenfach fotografierten Cathedral Cove machen auch wir unsere Aufnahmen. Wind und Meer haben einen kathedralenartigen Felsbogen zu einer zweiten Bucht geschaffen, eine Kulisse wie im Film und vielleicht hat jetzt der Ein oder Andere die Bilder aus den Chroniken von Narnia vor Augen, denn Sequenzen des Films wurden hier gedreht.
Wir fahren noch eine Bucht weiter in die Cooks Bay und halten hier bei einem Winzer zur Weinprobe. Anschließend verlassen wir die Coromandel Halbinsel Richtung Cambridge, die Region des Auenlandes aus Herr der Ringe und Hobbit. Hans erzählt uns von erstaunlichen Begebenheiten rund um die Entstehung dieser Filme. Interessant ist zum Beispiel wie viele Neuseeländer mit großer Begeisterung an den Filmen mitgewirkt haben und ein ganzes Land stolz gemacht hat.
Von Cambridge aus verteilen wir uns auf fünf verschiedene Farmen. In meinem Fall sind wir zu Dritt bei Ray und Dorothey auf einer 60 Hektar großen Farm mit 130 Milchkühen. Im Garten stehen Pflaumenbäume neben Zitronen, Apfelbäume neben Mandarinen, für unsere Augen eine ungewöhnliche Kombination. Ray meint, Kirschen kann er leider nicht anbauen, dazu ist hier der Winter zu warm! Wir fragen was mit den alten Milchkühen wird, wenn sie keine Milch mehr geben - ganz einfach, die gehen nach Amerika, wo aus ihnen Hamburger gemacht werden :-)

9. Tag: Fr, 8.2.2019, Cambridge – Rotorua – Maori–Kultur

Um 8.00 Uhr treffen wir uns alle wieder am Bus in Cambridge und tauschen gleich unsere Erlebnisse vom Farmaufenthalt aus. Offensichtlich hat es allen gut gefallen und die Meisten möchten diese Erfahrung nicht missen. Zunächst fahren wir nach Matamata, wo für Einige der Besuch des idyllischen Auenlandes ansteht. Hier wurden Teile von Herr der Ringe und Hobbit gedreht.
In Rotorua besuchen wir den Park Rainbow Springs, wo man verschiedene einheimische Vögel sehen kann, allen voran den Kiwivogel. Da dieser nachtaktiv ist, wird etwas getrickst - im Kiwihaus wird am Tag für den Kiwi die Nacht simuliert. Mit der ganzen Gruppe geht es weiter vorbei am Rotorua See und einigen Thermalbädern zum Te Puia Park in Whakarewarewa am Rande von Rotorua. Die Thermalfelder von Whakarewarewa sind bekannt für heiße Quellen, Blubberblasen werfende Schlammlöcher und den 30 m hohen Pohutu-Geysir, der mehrmals am Tag ausbrechen soll, nur weiß man nicht so genau wann und eben nicht gerade zu unserer Besuchszeit. Gleichzeitig befindet sich in der Anlage ein Maori-Kulturzentrum, wo wir einer Willkommenszeremonie zuschauen. Das ist schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf den heutigen traditionellen Hangi-Abend. Ein zwar touristisch geprägtes Abendprogramm, aber dennoch unterhaltsam und interessant.

10. Tag: Sa, 9.2.2019, Rotorua – Taupo – Tongariro–Nationalpark

Vormittags reisen wir durch die geothermal aktive Region, wo verbreitet aus der Erde Dampfwolken aufsteigen. Ein großes Geothermalkraftwerk nutzt heißes Wasser und Wasserdampf zur Energieerzeugung.
Nach einem Stopp in einem Honigladen (Manukahonig verkostet) kommen wir zum Waikato-Fluß, mit 420 Kilometern längster Fluß Neuseelands. An einer engen Stelle stürzt das Wasser in das Flußtal und bildet hier die Huka Falls. Der Fluß führt uns zum Lake Taupo, größter See des Landes, etwa so groß wie Singapur. Am Lake Taupo bietet sich uns bei guter Sicht einen schöner Ausblick auf die Berge des Tongariro-Nationalparks. Ein Berg, ein gleichförmiger Vulkankegel sticht hervor, es ist der Mount Ngauruhoe (2.291 Meter) bzw. der "Mount Doom", der Schicksalsberg aus Herr der Ringe.
Daneben liegt der noch teils mit Schnee bedeckte höchste Berg des Tongariro-Nationalparks, der 2.797 Meter hohe Mount Ruapehu.
Der Nationalpark ist unser heutiges Ziel. Wir treffen Shalley, eine sehr nette Halbmaori und zwei ihrer Begleiter. Sie führt uns auf einer Wanderung durch den dichten Wald zum Jade grünen See mit dem wundervollen Namen Lake Rotopounamu. Im Wald begleitet uns ein lautes Zirpen der Zikaden. Shalley zeigt uns verschiedene interessante Pflanzen, welche die Maori nutzen, zum Beispiel gegen Zahnschmerzen, Farnwedel als Schlafmatten oder Horopito-Blätter als scharfes Gewürz. Am Lake Rotopounamu verweilen wir für ein Picknick. Es gibt Maoribrott, Kawakawatee (schmeckt ähnlich wie Pfefferminztee) u. a. m. Shalley erzählt eine Maori-Geschichte aus der hiesigen Bergwelt - die Schlacht der Berge, welche im Prinzip die Entstehung dieser fantastischen Landschaft in Legendenform erklärt. Aus den langen Blättern des Neuseeland-Flachs versuchen wir gemeinsam, Armreife zu flechten und bei Maori-Gesang sollen unsere Arme sich irgendwie passend zur Musik bewegen.
Der Rückweg beginnt meditativ, jeder geht allein mit Abstand zu den anderen in den Wald, um bewusst die Natur auf uns wirken zu lassen.
Den weiteren Nachmittag verbringen wir im Nationalpark mit verschieden Stopps an schönen Aussichten auf die Bergwelt, zum Beispiel am Chateau Tongariro in Whakapapa oder am Skigebiet.
In Ohakune beziehen wir ein hübsches Skihotel, in Holzbauweise errichtet strahlt es ein sehr angenehmes Ambiente aus.

11. Tag: So, 10.2.2019, Fahrt nach Wellington

Es ist der 11. Reisetag und damit Bergfest. Auch heute strahlt die Sonne und es sind angenehme 25 Grad angesagt. Etwa 300 Kilometer fahren wir durch das grüne Hügelland Richtung Wellington, begleitet von Geschichten über Gummistiefelweitwurf, den Hobbit, Filmkulissen und vielen Informationen über Land und Leute.
Bei einem Halt im Örtchen Bulls ergibt sich zufällig ein Kontakt zu einer Maori-Frau. Sie erklärt uns gern die Bedeutung ihrer Tatoos an Kinn, Schultern und Armen, welche im Prinzip ihr Leben (Eltern, Kinder...) widerspiegeln.
Mittags erreichen wir Wellington, die weltweit südlichste Hauptstadt. Ihrem Ruf als „windy Wellington" wird sie heute zum Glück nicht gerecht, es ist wieder ein sehr schöner Sommertag. Vom Mount Victoria können wir die ganze Stadt überblicken, in der Nachbarbucht ist der Flughafen zu sehen. Mit dem Bus geht es weiter entlang der Oriental Bay zum markanten Parlamentsgebäude. Aufgrund seiner Architektur als Bienenkorb „Beehive" bezeichnet. Unser Hotel liegt schön zentral, so können wir am Nachmittag die Innenstadt zu Fuß erkunden. Da bietet sich eine Fahrt mit der historischen Bergbahn, der Cable Car an. Die rote Bahn gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Von der Bergstation aus unternehmen wir einen Rundgang durch den Botanische Garten (mit Abstecher in die australische Flora). Zurück in der Unterstadt spazieren wir entlang der Seepromenade. Zum Sonntag nutzen auch viele Hauptstädter die Waterfront zum Ausflug.

12. Tag: Mo, 11.2.2019, Fährüberfahrt auf die Südinsel – Kaikoura – fakultative Walbeobachtung

Auch heute zeigt sich Wellington von seiner besten Seite, die Sonne strahlt und es gibt kaum Wind. Mit der Fähre setzen wir zur Südinsel über. Die See in der Cook Strait ist zum Glück sehr ruhig. Nach der Passage der Cook Strait kommen wir in die Marlborough Sounds, eine wunderschöne fjordähnliche Landschaft mit grünen Inseln, kleinen Buchten und sanften Hügeln.
Mittags erreicht unsere Fähre Picton. Hier erwartet uns David mit seinem 45 Sitzer-Bus, also reichlich Platz für uns :-) Auf dem Weg Richtung Kaikoura kommen wir zunächst durch eine Weinanbauregion. Als wir die Ostküste erreichen, entdecken wir schon bald die ersten Robben, genaugenommen spricht man hier von neuseeländischen Seebären. In Kaikoura, der Lobster Stadt teilt sich unsere Gruppe: die Meisten schauen sich im Ort um und die Anderen Unternehmen einen Walbeobachtungsflug. In dem kleinen Propellerflieger hat jeder der sieben Passagiere einen Fensterplatz.
Der Flug schließt das Überfliegen der landschaftlich reizvollen Küste entlang der Kaikoura-Halbinsel ein und dauert offiziell 30 Minuten. Wir kreisen über dem Pazifik und halten Ausschau nach Pottwalen. Es sind schon fast 30 Minuten um und als innerlich unsere Hoffnungen auf eine Walsichtung schon gegen Null gehen, entdecken wir dann doch noch einen Pottwal. Der Pilot setzt zum Sinkflug an und kreist mehrere Runden um den Pottwal, ein tolles Erlebnis!
(P.S. Wale interessiert nur das was im Wasser passiert und nicht das darüber). Zum Abendessen gibt es Grünlippenmuscheln und Kabeljau (bzw. Schnitzel, für jene, die Meeresfrüchte nicht so mögen).

13. Tag: Die, 12.2.2019, Canterbury – Lake Tekapo

Am Morgen fahren wir dicht entlang der Pazifikküste Richtung Süden. Ein Baustellenstopp an einer Bucht verschafft uns unverhofft ein ganz besonderes Erlebnis: dutzende, vielleicht an die hundert, Dusky Delfine tummeln sich im Meer. Die verspielten Tiere springen zu unserer Freude gern aus dem Wasser. Später verlassen wir die Küste und kommen in die Canterbury Ebene mit Weinanbaugebieten und Farmland. Mit Blick auf Felder und Wiesen mit Schafen, Kühen und Hirschen hören wir von Hans die unterhaltsame Geschichte über seine Auswanderung nach Neuseeland in den 1980er Jahren. Interessant ist auch der Bericht über seine Namensänderung. Am Rakaia Fluss halten wir an einer Brücke, von der es einen sehr schönen Blick in das Flusstal und das kräftig blaue Gletscherwasser gibt. Nachmittags erreichen wir den Lake Tekapo, ein See mit einem strahlenden Postkarten-Blau eingebettet in die Berge der Südalpen. Während ein Teil der Gruppe schon mal im Hotel eincheckt und den Ort am See erkundet, unternehmen sechs Gäste einen Rundflug zum Mount Cook. Es ist ein fantastischer Flug über die Seen Tekapo und Pukaki, die Gletscherwelt (Tasman Gletscher, der längste Neuseelands und außerhalb des Himalaya mit ca 25 km Länge) und die höchsten Gipfel der Südalpen, allen voran natürlich der mächtige Mount Cook mit 3.724 m Höhe, nahezu wolkenfrei, nur eine Wolkenfahne hängt am Gipfel.
Bevor wir Schlafen gehen, treffen wir uns noch einmal zum Sterne beobachten. Bei klarem, wolkenlosem Himmel ist das Kreuz des Südens gut zu sehen.

14. Tag: Mi, 13.2.2019, Lake Tekapo – Dunedin

Am Morgen noch mal einen Halt an Tekapos bekannter Kirche am See und den in Bronze verewigten Collie-Hund der für die Farmer so wichtig beim Hüten der Tiere ist. Dann reisen wir weiter zum Lake Pukaki, bekannt für die gute Aussicht auf den Mount Cook. Auch heute ist uns das Wetter gut gesonnen. Bei wolkenlosem Himmel haben wir einen fantastischen Ausblick auf die schneebedeckten Mount Cook und Mount Tasman. Nach Kaffee- und Tankstopp in Omarama und Fotopause am Waitaki-Damm kommen wir wieder an die Pazifikküste. In Oamaru bleiben wir zur Mittagspause, eine interessante Stadt mit zahlreichen Sandstein Gebäuden. Im Hafengebiet werden ehemalige Lagerhallen heutzutage für Cafés, Gallerien und Geschäfte genutzt. Dabei sind die Leute bei der Ausstattung sehr kreativ und verleihen den Lagerhallen ein besonderes Ambiente.
Am Strand von Moeraki sieht es aus als ob Riesen mit Murmeln gespielt hätten. Laut einer Maori-Legende handelt es sich um die Reste eines gesunkenen Kanus. In der Realität ist die Erklärung etwas komplizierter und reicht 60 Millionen Jahre in die Erdgeschichte zurück. An einer Stelle der Steilküste steckt noch so eine Riesenmurmel im Boden. So kann man sich gut vorstellen, wie die Brandung nach und nach die Steinkugeln aus dem Boden gelöst hat.
An der Otago-Halbinsel bei Dunedin steigen wir auf ein Boot um Seevögel und andere Tiere wie Seebären zu beobachten. Im Mittelpunkt steht der Albatros, welcher auf der Landspitze der Halbinsel brütet. Wir können auch Albatrosse im Flug beobachten, die mit einer beeindruckenden Flügelspannweite von bis zu 3,50 Meter ihre Kreise ziehen. Außerdem sehen wir Kormorane, Austernfischer, schwarze Schwäne, auch ein Blaupinguin wird wohl kurz gesichtet. Dennoch sind wir erleichtert, als wir wieder festen Boden unter den Füßen haben, denn die See ist ziemlich bewegt.
Es geht zurück nach Dunedin, noch ein Fotostopp im Abendlicht am historischen Bahnhofsgebäude, Wahrzeichen der Stadt die auch „Edinburgh des Südens" genannt wird. Ein Hinweis auf die schottischen Gründungsväter.

15. Tag: Do, 14.2.2019, Dunedin – Te Anau

Am Morgen fahren wir in Dunedine zur Baldwin Street. Ein gewöhnlicher Straßenname für eine ganz besondere Straßen,nähmlich die steilste Wohnstraße der Welt. Sie hat 35% Steigung. Der Gang nach oben ist ein guter Morgensport und wenn man wieder zu Luft gekommen ist, müssen oben natürlich jede Menge Erinnerungsfotos geschossen werden. Mit der Zeit kommen noch mehr Touristen, auch hier natürlich unsere asiatischen Freunde sowie ein paar Italiener mit Motorrad. Das Zentrum Dunedins bildet das sogenannte Octagon, ein achteckiger Platz. Wir unternehmen einen Bummel durch die Innenstadt, der am historischen Bahnhof endet.
Unser heutiges Ziel ist Te Anau im Fjordland. Auf dem Weg dahin reisen wir durch das „rollende Farmland", wie Hans das hügelige Land beschreibt. Inzwischen hat der vom Wetterbericht vorhergesagte Regen eingesetzt, bisher eine Seltenheit auf unserer Reise. Der Zeitpunkt jetzt während der Busfahrt ist günstig (Route Dunedin nach Te Anau über Balclutha, Clinton, Gore). Rechtzeitig mit unserer Ankunft in Te Anau scheint wieder die Sonne. Im Vogelpark sehen wir uns interessante Vertreter der heimischen Flora wie den Kea, Kaka oder den seltenen Takahe-Vogel an. Unser Hotel in Te Anau liegt nicht weit vom See. So können wir bei schönem Wetter den Nachmittag am See verbringen. Zum Abendessen erleben wir eine Seltenheit - mal kein Menü, sondern Buffet.

16. Tag: Fr, 15.2.2019, Fjordland–Nationalpark – Milford Sound – Queenstown

Wir halten uns heute an das Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm". Und das zahlt sich aus. Die 120 km lange Fahrt von Te Anau nach Piopiotahi (Milford) ist landschaftlich ein absoluter Höhepunkt. Im Licht der Morgensonne folgen wir dem Tal des Eglinton River. An den Mirror Lakes spiegeln sich die Berge im Wasser und wir begegnen erstmals diesem kleinen zutraulichen Vogel, dem South Island Robin. Fast unbemerkt in dieser schönen Natur überqueren wir den 45. Breitengrad, also genau die Mitte zwischen Äquator und Südpol. Bei einem weiteren Stopp unternehmen wir einen kleinen Spaziergang durch den üppig grünen Buchenwald zu einer Klamm, allerdings die erhofften Keas treffen wir nicht an. Schließlich erreichen wir den Ort Milford, wo wir gemeinsam mit unseren asiatischen Freunden an Bord eines Ausflugsschiffes gehen. Bei bewölktem, aber überwiegend trockenem Wetter fahren wir durch den Milford Sound bis hinaus auf die Tasmansee. Unterwegs steuern wir verschiedene Wasserfälle an, darunter den 146 m hohen Sterling Fall. Die Asiaten sind der Meinung, dass man hier unbedingt eine Wasserprobe vom Wasserfall nehmen sollte, weil es angeblich jung hält. Der Milford ist mit maximal 1 km Breite der schmalste der 14 Fjorde und dazu ragen bis zu 1.700 Meter hohe Felswände aus dem Wasser. Obwohl am Meer gelegen, ist der Fjord von einer dicken dunkelbraunen Süßwasserschicht überzogen, was dem Fjord zusammen mit den Wolken einen düsteren Charakter verleiht.
Mittags kommen wir wieder zum Ort Milford zurück und treten die Rückfahrt durch den Homer Tunnel in das Hollyford River Tal an.
Der Fjordland Nationalpark ist von Urwäldern geprägt, in denen viele Buchen wachsen. Ihre Stämme und Äste sind mit Flechten und Moosen überzogen. Am Lake Gunn tauchen wir bei einer Wanderung in diesem grünen Märchenwald ein. Immer wieder zeigt sich einer dieser zutraulichen Robin-Vögel, die unsere Aufmerksamkeit erlangen. Einer pickt sogar an den Schnürsenkeln, weil er diese für Würmer hält und steigt auf den Schuh. Bei der anschließenden Weiterfahrt durch den Wald spielt uns Hans dazu passend verschiedene Vogelstimmen vor.
Am Nachmittag verlassen wir den Nationalpark und Reisen nach Queenstown. Unterwegs begleiten uns die braunen Grashügel des Südlandes und dem Farmland mit Schafen, Hirschen und Rindern. Schließlich erreichen wir den Lake Wakatipu, einer der größten Seen des Landes mit der Stadt Queenstown.

17. Tag: Sa, 16.2.2019, Queenstown – Tag zur freien Verfügung

Sonnabend Vormittag, ich bin gerade am See. Queenstown, so schön, dass Sie einer Königin würdig ist, sagt man. Man nennt es auch St. Moritz des Südens, was angesichts der Hanglage am See, der umgebenden Berge und der vielen Besucher durchaus nachvollziehbar ist. Unseren freien Tag nutzen wir für einen Spaziergang am See, durch den Ort und eine Auffahrt mit der Gondelbahn zum Haus- und Aussichtsberg Bob's Peak. Die Aussicht von hier oben ist grandios: auf den Ort mit seiner Halbinsel, die gegenüber liegenden Remarkable Mountains und den riesigen Wakatipu See. Auch unser Hotel und den Raddampfer TSS Earnslaw kann man von hier erkennen. Genau mit diesem Dampfer fahren wir am Abend zu der Walter Peak High Country Farm auf der anderen Seeseite.
Das Barbecue Buffet auf der Farm für 200 bis 300 Gäste ist sehr schmackhaft und gut organisiert, das anfängliche Gedränge entspannt sich mit der Zeit. Die Farm liegt malerisch am See und ist mit schönen Blumenrabatten herausgeputzt. In Gattern können Nutztiere näher betrachtet werden. Bei der "Schafshow" wird das Scheren eines Schafes vorgeführt und Collies zeigen ihr Können beim Zusammentreiben der Herde. Während der Rückfahrt mit der TSS Earnslaw platzieren wir uns am Flügel auf dem Oberdeck. Bei Liedern wie „My Bonnie" über „Amazing Grace" bis „Lily Marlene" klingt der Abend aus.

18. Tag: So, 17.2.2019, 17.2.2019, Queenstown – Wanaka – Haast Pass – Fox

Von Queenstown reisen wir heute zur Westküste. Zunächst schauen wir uns die einstige Goldgräberstadt Arrowtown an. Allerdings ist es heute Morgen noch ungewohnt kalt. Etwas weiter an der Kawarau-Brücke wurde das Bungy Jumping erfunden. Die ersten Mutigen heute, darunter auch ein Pärchen stürzen sich in das tiefe Flusstal. Nichts für uns, da ist zusehen besser. Nach einem Fotostopp am Lake Cromwell kommen wir nach Wanaka zur Puzzling World. Optische Täuschungen verwirren hier unsere Sinne. Wir befinden uns noch in Regenschatten der Südalpen in der Region der großen Seen Hawea und Wanaka, die von hohen kahlen Bergen umgeben sind. Mittags erleben wir bei Makarora einen abrupten Vegetationswechsel. Vom trockenem Grasland kommen wir in den Mount Aspiring Nationalpark mit den grünen Buchenwäldern. Jene kleinblättrigen Buchen, die wir schon aus dem Fjordland kennen und der Landschaft einen urzeitlichen Charakter verleihen. Nachdem Haast Pass (533 m) und dem Thunder Creek Wasserfall wird die Vegetation an der Westküste bei Haast noch interessanter. Hans zeigt uns seine Lieblingsstelle an der Westküste. Es ist ein wunderschöner Küstenurwald. Auch den Sandfliegen gefällt es hier sehr gut. Auf dem Swamp Forest und Ship Creek Walk lernen wir eine vielfältige Flora kennen, wie zum Beispiel den Katea-Baum (kahikatea) und erstmals entdecken wir Fantails, die Vögel mit dem Fächerschwanz, welche nur selten still sitzen und entsprechend schwer zu fotografieren sind. Streckenweise gleicht die Fahrt entlang der Küste einer Reise wie durch einen botanischen Garten. Dies kann man auch von unserer für heute letzten Wanderung durch den üppig grünen Wald bei Fox Glacier sagen. Auf diesem Waldweg sind einige von uns am Abend noch einmal unterwegs, um hunderte von Glühwürmchen zu besuchen.

19. Tag: Mo, 18.2.2019, Franz Josef Gletscher – Greymounth

Wir frühstücken außerhalb im Cafe´ Lake Matheson, ein wunderschöner Ort. Es liegt noch etwas Morgennebel über den Wiesen, die aufgehende Sonne lässt kunstvolle Spinnennetze leuchten und die Südalpen mit dem Mount Cook, Mount Tasman und dem Fox Gletscher liegen vor uns. So wunderschön es ist, es geht noch besser: ein Wanderweg führt zum Lake Matheson. Hier haben wir das große Glück, diesen Postkartenblick zu erleben - im See spiegelt sich diese prächtige Bergkulisse und kein Wind oder Enten auf dem Wasser stören das Spiegelbild :-)
Das Wetter heute Vormittag ist ideal für die Sicht auf die Südalpen. So können wir auch noch gut den Franz-Josef-Gletscher von einem Hügel aus (Sentinel Rock Walk) betrachten. Hier wird uns an den Schautafeln klar, wie viele Kilometer der Gletscher in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Mittags bleiben wir bis zum geplanten Hubschrauberrundflug im Ort Franz-Josef. Allerdings hat sich der Himmel inzwischen zugezogen und so wird klar, dass es keinen Hubschrauberflug geben wird. Das ist nun mal das Wetter an der Westküste. Wir hatten dafür einen fantastischen morgen am Lake Matheson. Einige von uns nutzen die Mittagspause in Franz-Josef noch für ein warmes Bad in den Hot Pools. Auf der weiteren Fahrt entlang der Westküste kommen wir nach Pukekura, Ross und Hokitika. In Pukekura besuchen wir Pete Salzer in seinem Bushman Center. Eine überdimensionale Sandfliege zeigt an, dass Pete anwesend ist. Interessant in seinem Museum sind ein Film über die Hirschjagd sowie Possums und Aale, die man füttern kann. Nach einem kurzen Stopp im Goldgräberörtchen Ross verbringen wir etwas mehr Zeit in Hokitika (Jade-Stadt) und kommen schließlich zum Übernachten nach Greymouth.

20. Tag: Die, 19.2.2019, Pancake Rocks – TranzAlpine–Zug über Arthurs Pass nach Christchurch

Den letzten Tag an der Westküste bleiben wir zunächst in der Region Greymouth. Im Paparoa Nationalpark bei Punakaiki wandern wir den Küstenweg zu den bizarren Pancake Rocks, also den Pfannkuchenfelsen. Im Küstenwald ragen Nikaupalmen heraus, die auf der Südinsel nur in dieser Gegend vorkommen und an den Felsen der geschichteten Pancakes brechen sich die Wellen der Tasmansee. Eine Bucht weiter sind wir auf dem Truman Küstenwanderweg unterwegs. Trotz leichten Regens haben wir uns dafür entschieden, denn
der Regenwald der Regenwald der ist so dicht,
da regnet´s nicht.
(spontanes Gedicht von Rainer)
Mittags kehren wir nach Greymouth zurück. Da bis zur Abfahrt unseres Zuges noch einige Zeit ist, besuchen wir die Monteith's Brewing Co. Hier gibt es Bierproben und Mittagessen.
Der TranzAlpine von Kiwi Rails verspätet sich etwas. Diese 230 km lange Bahnfahrt ist landschaftlich sehr reizvoll und die beliebteste Bahnstrecke Neuseelands. Wir erleben wieder den Vegetationswechsel vom üppigen Küstenregenwald zu den braunen Bergen des Inlandes, fahren durch Täler und Schluchten, an Seen entlang, durch Tunnel, über den Arthurpass (genaugenommen durch den Arthurpass, ein 8,5 km langer Tunnel). Lange Zeit begleitet uns das Flußtal des Waimakariri River bis wir die Canterbury Ebene und Christchurch mit einer Stunde Verspätung erreichen.
Im Heartland Hotel Cotswold haben wir unseren letzten gemeinsamen Abend. Zeit, sich bei Hans für seine exzellente Reiseleitung zu bedanken und unsere 4 Koalas nach Australien zu verabschieden.

21. Tag: Mi, 20.2.2019, Rückflug nach Deutschland oder Weiterreise nach Australien

Am frühen Morgen fliegen vier Gäste nach Sydney und werden in den nächsten Tagen Australien bereisen.
Hans unternimmt mit uns am Morgen noch eine Stadtrundfahrt durch Christchurch. Diese steht ganz im Zeichen der Zerstörungen durch das Erdbeben von 2011. Die völlig zerstörte Kathedrale wurde durch einen Behelfsbau ersetzt, den wir besichtigen.Am Flughafen von Christchurch wird es Zeit, sich von Busfahrer David und von Hans zu verabschieden. Hans hat diese Reise für uns zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht. Dafür einen ganz großen und herzlichen Dank!
23 Stunden reine Flugzeit für rund 20.000 km, aufgeteilt in 10 und 13 Stunden, schneller geht es nicht. Dazwischen 6 Stunden Aufenthalt in Singapur, Zeit um sich die Beine zu vertreten oder im Swimmingpool am Terminal 1 ein Bad zu nehmen.

22. Tag: Do, Ankunft in Deutschland

Mit vielen schönen Eindrücken kommen wir nach Hause.
Gefahrene Kilometer ca. 4.000 und bis zu 240.355 Schritte.
Stell Dir vor, Du gehst in den Wald und Du
kennst darin keine Pflanze und keinen Vogel
von einem anderen Ort der Erde.
Und bist Du nachts hier, dann Funkeln aus allen Richtungen
hunderte von Glühwürmchen, als wären die Sterne vom Himmel gefallen.
Vielleicht kann man so diese Einzigartigkeit der Natur in Kürze beschreiben. Für mich eines der tiefsten Eindrücke, die ich mitnehme.
Bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen zur Erhaltung und Stärkung der ursprünglichen Fauna und Flora erfolgreich sein werden.
Ich wünsche Euch, dass Ihr noch lange Zeit von den Erlebnissen in Neuseeland zehren könnt.
Alles Gute, bleibt gesund und vielleicht sieht man sich ja mal wieder.
Frank

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