Reisebericht: Große Rundreise Neuseeland – Nordinsel und Südinsel

04.11. – 25.11.2023, Rundreise Neuseeland mit Singapur – Auckland – Paihia – Coromandel – Rotorua – Tongariro–Nationalpark – Wellington – Kaikoura – Lake Tekapo – Dunedin – Milford Sound – Queenstown – Fox–Gletscher – Punakaiki – Arthurs Pass – Christchurch


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Neuseeland ist ein großer Traum für viele Reisebegeisterte, denn es lockt mit seiner großen landschaftlichen Vielfalt auf sehr engem Raum, der einmaligen Tier- und Pflanzenwelt sowie einer Bevölkerung, die als besonders offenherzig und freundlich gilt. Also zumindest der menschliche Teil der Bevölkerung. Ob wir von den Schafen und Kühen, die sowohl absolut als auch prozentual die Mehrheit stellen, auch so freundlich empfangen werden, wird sich noch zeigen! Unser großes Abenteuer, die Reise ans andere Ende der Welt, beginnt allerdings im südostasiatischen Stadtstaat Singapur ...
Ein Reisebericht von
Dr. Andreas Wolfsteller
Dr. Andreas Wolfsteller

1. Reisetag (Samstag, 04.11.2023): Hinflug nach Singapur

Gespannt setze ich mich in den Zug nach Frankfurt. Gespannt bin ich einerseits auf meine 24 Reisegäste, andererseits natürlich auf das Traumziel Neuseeland. Dank der Pandemie sind nun schon sechs Jahre vergangen, seit ich das letzte Mal im Land der Kiwis war. Einige Gäste reisen schon mit dem Flugzeug aus Berlin, Dresden oder Leipzig an. Etwas mehr als die Hälfte checkt allerdings wie ich (erst) in Frankfurt ein. Auch bei Singapore Airlines erfolgt das ganze Prozedere inzwischen an Terminals und auch das Kofferetikett muss selbst angebracht werden. (Kann insgesamt schneller gehen, kann allerdings auch zu Unmut führen, wenn es dann am Ende eh nicht funktioniert.) Insgesamt herrscht an den Schaltern noch wenig Betrieb und auch durch die Sicherheitskontrolle kommen wir ziemlich schnell durch. So bleibt uns ausreichend Zeit für ein (erstes) Abendessen und das Auffinden der weiteren Gäste, die ebenfalls sehr gespannt und aufgeregt auf das große Abenteuer sind — immerhin geht es ja ans andere Ende der Welt, mit einer Zeitverschiebung von 12 Stunden!


2. Reisetag (Sonntag, 05.11.2023): Stopover mit Hotelübernachtung in Singapur – Marina Bay Sands & Gardens by the Bay

Fast 13 Stunden Flug sind es kriegs- und krisenbedingt inzwischen bis nach Singapur. Betreut und verpflegt werden wir an Bord wie üblich gut. Nach der ersten Mahlzeit sollen wir schlafen, was halbwegs gelingt und angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit und langen Flugzeit auch ratsam ist. In Singapur ist es dann zeitverschiebungsbedingt schon spät am Nachmittag, als wir über das Meer einschweben und zur Landung ansetzen. Wir werden von unserem örtlichen Reiseleiter Nihat empfangen, der uns gleich auf dem Flughafen die Gelegenheit gibt, die erste Sehenswürdigkeit zu besichtigen: den Gebäudekomplex „The Jewel“ mit einem riesigen künstlichen Wasserfall. Dann fahren wir zum Hotel, während Nihat uns die ersten allgemeinen Informationen zu Singapur erzählt. Nun wird es so nahe am Äquator auch schnell dunkel. Damit wir Singapur auch bei Nacht erleben können, bietet uns Nihat ein kleines Abendprogramm an, das auch viele Gäste annehmen. Wir fahren mit dem öffentlichen Bus bis zum berühmten Marina Bay Sands Hotel und schauen uns dort am Hafenbecken vor dem großen Luxuseinkaufszentrum die Licht- und Lasershow an. Anschließend wartet in den Gardens by the Bay gleich die nächste, musikalisch schön untermalte Lichtershow auf uns. Auf dem Weg dorthin laufen wir auch durch das Marina Bay Sands Hotel und können einen Blick von oben in die Lobby werfen. Nach diesen beiden schönen Höhepunkten laufen wir zum Kai und fahren mit einem Ausflugsboot ein Stück auf dem Singapur River entlang bis zum Clarke Quay. Unterwegs trifft Alt auf Neu: die historischen Shop Houses am Fluss treten in Kontrast mit den Hochhäusern des Finanzviertels. Das Nachtleben brummt um uns herum, auf der Plaza des Clarke-Quay-Komplexes findet sogar gerade ein Konzert statt und alle singen mit. Bald wird es ruhiger und wir laufen an der zentralen Feuerwache vorbei zu unserem Hotel. Nun sind wir wirklich alle müde — aber wir haben heute noch viel gesehen und erlebt in Singapur!


3. Reisetag (Montag, 06.11.2023): Stadtrundfahrt und Freizeit in Singapur – Weiterflug nach Neuseeland

Bis Mittag haben wir Freizeit und können und noch ein bisschen akklimatisieren. Das Frühstücksbuffet ist sehr vielfältig und richtet sich sowohl an europäische als auch asiatische Gäste. Bis zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist es theoretisch auch nicht weit und außerdem lockt der Hotelpool. Langweilig wird uns also nicht, bis Nihat in der Lobby eintrifft und wir zur großen Stadtrundfahrt aufbrechen – sechs Stunden Singapur. Und Nihat legt sich mächtig ins Zeug und will uns wirklich so viel wie möglich zeigen. Ich habe schon einige Aufenthalte in Singapur hinter mir – doch heute sehe selbst ich noch neue Ecken. Schon im Botanischen Garten, den wir zuerst ansteuern, geht Nihat weiter als andere Reiseleiter zuvor – obwohl wir uns erstmal einige Minuten vor dem heftigen Regenschauer unterstellen müssen und damit etwas Zeit verlieren. Aber auch das gehört zu Singapur. Highlight des Botanischen Gartens ist der Nationale Orchideengarten Singapurs, eine traumhaft schöne Blütenpracht. Chinatown ist unser zweites Ziel. Hier besuchen wir natürlich den berühmten buddhistischen Tempel – allerdings geht zum ersten Mal ein Reiseleiter auch mit uns auf die Dachterrasse! Wir machen außerdem noch einen Schlenker durch die Straßen, der uns beim Hindu-Tempel vorbeiführt, dann haben wir Gelegenheit für eine Mittagspause. Während wir unser sehr preisgünstiges, aber dennoch schmackhaftes Essen genießen, geht draußen der nächste Regenschauer nieder. Oha. Zum Glück war es das aber für den Rest unseres Aufenthalts. Der Merlion wird leider gerade restauriert und wir sehen auf unserem Spaziergang zum Wasser nur eine kleinere Kopie. Aber wir können noch einmal das Marina Bay Sands fotografieren und das auch sehr imposante alte Fullerton Hotel an der Formel-1-Rennstrecke. In Little India werden wir bei einem Bummel durch die Straßen und Gassen von der bunten Blüten- und Farbenpracht regelrecht erschlagen. Das ist wirklich eine ganz andere Welt, in die wir hier eintauchen. Auch das muslimische Viertel Kampong Glam mit der Sultan-Moschee und der farbenfrohen Haji Lane hat seinen ganz eigenen Charakter. Singapur hat viel zu bieten und ist ein Schmelztiegel der Kulturen – den wir nun leider schon verlassen müssen. Es geht wieder zum Flughafen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Nihat, geben die Koffer auf (inzwischen ist auch hier alles auf Selbstbedienung umgestellt; wir meistern es aber bravourös!) und haben jetzt die Gelegenheit, nochmal The Jewel zu besuchen, bevor wir den Sicherheitsbereich betreten. Nun geht es tatsächlich nach Neuseeland, nach Auckland. Die Spannung und Vorfreude steigt!


4. Reisetag (Dienstag, 07.11.2023): Ankunft in Neuseeland – Orientierungsfahrt in Auckland

Es ist wieder bereits Nachmittag, als wir in Auckland landen. Nun beträgt die Zeitverschiebung zu Deutschland 12 Stunden. Wir sind offiziell auf der anderen Seite des Planeten angekommen. Die Temperaturen sind auf jeden Fall angenehmer zu ertragen als in Singapur — um die 20 Grad und Sonne. Die formale Einreise an sich ist bis zum Erhalt der Koffer recht unkompliziert für deutsche Staatsbürger; nur die Einfuhrbestimmungen für Lebensmittel, Medikamente und Kleidung sorgen für leichte Verwirrung. Im Zweifel gilt jedoch: lieber deklarieren, dann kann uns nichts passieren. Aber es kann eben dauern — je nachdem, in welcher Schlange man bei der Kontrolle landet. Unser örtlicher Reiseleiter Gernot wartet geduldig auf uns und nimmt uns herzlich in Empfang. Auch der Bus steht bereit, sodass wir eine kleine Erkundungstour von Auckland unternehmen können, bevor wir ins zentral gelegene Hotel weiterfahren. Gernot zeigt uns die berühmte Hafenbrücke und einen Aussichtspunkt mit Blick auf die Skyline, die durch den markanten Sky Tower dominiert wird. Außerdem fahren wir zur Auckland Domain mit dem Militärmuseum und einem schönen Wintergarten. Das Wetter ist herrlich und es tut gut, sich im grünen Park für ein paar Minuten die Füße zu vertreten. Unsere Hotelzimmer sind eher Apartments mit eigener Küche etc. — doch selber kochen will niemand im Urlaub, vor allem nicht heute. Die meisten Gäste haben die Halbpension zugebucht und erhalten gleich zur Einstimmung ein 3-Gänge-Menü im Hotelrestaurant. Schon am ersten Tag fällt uns auf, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen in Neuseeland sind, egal ob am Flughafen oder im Hotel. Wir fühlen uns auf jeden Fall willkommen.


5. Reisetag (Mittwoch, 08.11.2023): Kauri–Museum – Baumriesen im Kauri–Wald – Paihia an der Bay of Islands

Von Auckland aus brechen wir mit unserem neuen Fahrer Geoff nach Norden auf. Er wird uns bis Wellington begleiten. Unser erster Stopp ist in Matakohe. Wir dürfen erstmal in Ruhe einen Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen, denn natürlich sind unsere Körper noch nicht völlig in der neuen Zeitzone angekommen. Das wird wohl auch noch ein paar Tage dauern. Im Postamt wollen wir nach Briefmarken fragen, merken dann aber, dass die Mitarbeiterin sehr stumm ist und starr nach vorne blickt – es ist nur eine Puppe und das Postamt Teil des Freiluftmuseums. Zum Glück gibt es dann im Kauri-Museum auch lebende Personen. Eine freundliche Mitarbeiterin gibt uns eine kleine Einführung und wir kommen zum ersten Mal in den Genuss der sehr zugespitzten Übersetzungen von Gernot, die auch im weiteren Verlauf der Reise stets für Erheiterung sorgen. Im Museum können wir uns auch verkleiden und somit selbst Teil der Geschichte werden und in die Vergangenheit eintauchen. Die Ausstellung schafft beides: Sie gibt uns ein Gefühl für die gewaltige Größe, Lebensgeschichte und Besonderheit der Kauri-Bäume, aber auch für den Erfindungsreichtum und Überlebenswillen der Einwanderer. Zum Glück wurden nicht alle Kauri-Bäume von den weißen Siedlern abgeholzt. Einige mächtige Exemplare sind noch vorhanden, darunter der über 50 Meter hohe Tane Mahuta, der Herr des Waldes. Bei einem kleinen Waldspaziergang können wir ihn besuchen. Zwei Maori-Frauen achten darauf, dass wir auch gründlich unsere Schuhe desinfizieren, denn die Kauri-Bäume sind durch eine Krankheit stark bedroht. Schließlich erreichen wir den Hokianga Harbour, einen stark verzweigten natürlichen Hafen, der uns den weiteren Weg nach Norden versperrt. Vom Pakia Hill Lookout aus haben wir einen tollen Blick auf das Wasser und die gegenüberliegende Düne. Einige Häuser stehen hier zum Verkauf … reizvoll wäre die Lage schon, nur sehr fern der Heimat … Am Oponomi Beach in Omapere genehmigen wir uns einen kleinen Aufenthalt und das erste Eis in Neuseeland. Am Golfplatz von Waitangi machen wir einen weiteren Fotostopp mit Blick auf die Bucht von Paihia und sind damit schon fast am Ziel. Gleichzeitig stehen wir auf historisch bedeutsamem Boden, denn in Waitangi wurde der Vertrag zwischen Maori und Engländern geschlossen, auf den die Geschichte von Neuseeland zurückgeht. Unser Hotel in Paihia wird nur durch die Straße vom Wasser getrennt. Die Lage ist sehr schön und wir bleiben zwei Nächte, sodass wir ein bisschen zur Ruhe und gedanklich und körperlich in Neuseeland ankommen können. Es gibt auch ein schönes Abendessen vom Buffet mit einer großen Dessertauswahl, die mir natürlich als erstes ins Auge springt.


6. Reisetag (Donnerstag, 09.11.2023): Tag zur freien Verfügung in Paihia an der Bay of Islands – Ausflug zum Cape Reinga

Herrlich, wenn die goldenen Strahlen der Morgensonne direkt über die Bucht in den Frühstücksraum scheinen! Ein toller Ausblick, an den ich mich gewöhnen könnte! Obgleich heute offiziell ein freier Tag ausgeschrieben ist, gibt es doch für meine Gäste die Möglichkeit, an einem Ausflug teilzunehmen, der von Veranstaltern vor Ort durchgeführt wird. Bei meiner letzten Neuseelandreise war ich bei der Bootstour zum Hole-in-the-Rock dabei und konnte dabei viele Delfine beobachten. Diesmal haben sich die meisten Gäste vorab für den Ausflug zum Cape Reinga entschieden, weshalb auch ich dabei sein darf. Netterweise werden wir mit dem Bus direkt vor dem Hotel abgeholt. Unser Fahrer ist ein Maori, der offenbar gern singt und unterwegs auch ein paar Lieder zum Besten gibt. Bis ganz an die Nordspitze ist es eine recht lange Fahrt, weshalb unterwegs verschiedene Stopps eingeplant sind. Einen ersten Zwischenhalt machen wir in Mangonui, einem kleinen Ort an einer schönen Bucht. Dann wartet wiederum auf der anderen Seite der Halbinsel der „90 Mile Beach“ auf uns mit der Chance, mal mit dem Sandboard von einer Düne zu rutschen. Der Bus fährt direkt auf den Strand drauf und auch eine Weile auf diesem entlang, wodurch die Dimensionen deutlich werden. Schon gewaltig. Wiederum auf der östlichen Seite liegt der Houhora Harbour, wo wir nun schon unsere Mittagspause machen – die Zeit vergeht schnell. Auch ein natürlicher Hafen, auch sehr idyllisch; und das vorbestellte Essen ist völlig in Ordnung, das Personal wahnsinnig nett und freundlich. Auf diese Weise gestärkt fahren wir jetzt zum Cape Reinga und dürfen zum Leuchtturm laufen, vor dem die Tasmanische See und der Pazifik zusammenfließen, was wir an der Färbung des Wasser deutlich sehen können. Die Gegend ist wirklich schön hier: das satte Grün der Vegetation, der helle Sand, das türkisblaue Wasser. Der Wettergott meint es wirklich gut mit uns. Auf dem Rückweg nach Paihia erfolgt noch ein Stopp an einem Maori-Kulturzentrum, in dem ebenfalls (geborgenes) Kauri-Holz verarbeitet wird. Es gibt ein kleines Café und durch Glasscheiben können wir auch einen Blick in die Werkstatt werfen. Am Abend tauschen wir unsere Erlebnisse aus. Gernot war mit auf der Bootstour, die einige Gäste spontan gebucht hatten, und auch sie haben Delfine gesehen und insgesamt einen schönen Tag verbracht.


7. Reisetag (Freitag, 10.11.2023): Weiterreise zur Coromandel–Halbinsel an der Ostküste über Auckland

Leider müssen wir unser kleines Paradies an der Bay of Islands heute wieder verlassen. Schön war es hier, doch die Coromandel-Halbinsel soll ja ebenfalls ein kleines grünes Urlaubsparadies sein. Jetzt schon ein Toilettenstopp? Wir gucken etwas ungläubig zu Gernot. Wir sind doch noch nicht weit gefahren? In Kawakawa sind jedoch die öffentlichen Toiletten die Attraktion, denn sie wurden von Friedensreich Hundertwasser gestaltet. In Whangarei erfolgt unsere nächste Pause. Der Bus hat Durst und wir dürfen uns derweil am schön gestalteten Dorfplatz und Yachthafen erfreuen. Wo lag denn nur mein Boot? War das nicht hinten links? Die Mittagspause wollen wir wieder in Auckland verbringen, das ungefähr auf halber Strecke liegt. Damit wir noch einmal eine andere Perspektive und eine schöne Sicht auf das Stadtzentrum bekommen, schlägt Gernot eine Fahrt mit der Fähre in den Stadtteil Devonport vor. Das machen wir auch und können dort in einem der Restaurants eine Kleinigkeit essen (z. B. sehr gute Fish & Chips). Außerdem gibt es einen kleinen Strand und eine schöne Uferpromenade. Insgesamt geht es hier sehr entspannt und gediegen zu – kein Vergleich zum Trubel in der Innenstadt. Aber wir müssen zurück; Geoff holt uns wieder am historischen Fährhafen der Downtown ab. Rund 200 Kilometer sind es von hier aus planmäßig nach Pauaniui, etwas mehr als drei Stunden Fahrt. Leider geraten wir südlich des Stadtzentrums in einen langen Stau und verlieren mehr als eine Stunde. Verkehrschaos geht also in Neuseeland trotz der geringen Bevölkerungszahl auch … Daher muss uns Geoff in Pauanui direkt zum Abendessen fahren (ein sehr gutes Restaurant übrigens, alles sehr lecker!). Es sind allerdings nur wenige Minuten Fußweg zum Motel, Pauanui ist nur ein kleiner Ferienort, aber sehr schön gelegen an der Mündung eines Flusses in den Pazifik. Unsere Koffer haben Geoff und Gernot schon ausgeladen, sodass wir gleich unsere Bungalows beziehen und in die weichen Betten fallen können.


8. Reisetag (Samstag, 11.11.2023): Erkundung der Coromandel–Halbinsel – Cook’s Beach – Hot Water Beach

Gernot lässt uns heute länger schlafen; erst um 9 Uhr müssen wir am Bus sein. Gefrühstückt wird zur Abwechslung individuell in unseren hübschen Bungalows. Wir fahren erstmal zum Supermarkt, damit die Verpflegung gesichert ist, dann brechen wir auf zum Cook‘s Beach. „Sieht fast aus wie im Allgäu“, beschreibt Gernot die Landschaft um uns herum. Hügel, Wälder, Wiesen, Kühe … ein bisschen recht hat er schon. Und dann sehen wir das Meer und wissen wieder, dass wir doch nicht in Deutschland sind. So schöne Strände wie auf der Coromandel-Halbinsel gibt es bei uns einfach nicht. Am Cook‘s Beach können wir schön spazieren gehen, bis zu den Knien im Wasser waten, den feinen Sand unter den Füßen spüren. Außer uns sind nur ein paar Familien am Strand, es ist herrlich ruhig, ein paar Boote tanzen in der Bucht auf den Wellen. Einfach nur herrlich. Am ungleich bekannteren Hot Water Beach ist schon deutlich mehr Betrieb. Da liegen sie dicht gedrängt in den selbst gebuddelten Gruben, in denen aufgewärmtes Wasser nach oben gedrückt wird. Es ist allerdings auch ein relativ kurzer Strandabschnitt, an dem dies überhaupt — und auch nur bei Ebbe — möglich ist. Der Strand selbst ist ansonsten wieder sehr lang und lädt zu einem weiteren Spaziergang ein, zumal das Wetter heute einfach wieder traumhaft ist. Auf dem Rückweg nach Pauanui halten wir in Tairua und besteigen dort den Mt. Paku, einen kleinen erloschenen Vulkankegel. Die kleine Anstrengung lohnt sich sehr, denn die Aussicht auf Meer, Bucht und die umliegende Küste ist einfach unbeschreiblich schön! Wir können gut verstehen, wieso viele Neuseeländer, vor allem aus Auckland, hier in dieser Gegend ein Wochenendhäuschen haben. Die haben es gut!


9. Reisetag (Sonntag, 12.11.2023): Weiterreise nach Rotorua – Kiwi–Aufzuchtstation oder Hobbiton – Hangi–Abendessen

Auch von Pauanui bzw. der Coromandel-Halbinsel fällt der Abschied wieder schwer. Gleichzeitig kann ich schon ein vorfreudiges Funkeln in den Augen vieler Gäste sehen, die sich einen Ausflug in eine andere Welt, eine Welt mit seltsamen kleinen Menschen mit stark behaarten Füßen und einem gesunden Appetit gewünscht haben. Natürlich rede ich von Hobbiton, der Heimat der Hobbits. Doch bis Matamata liegen noch ein paar Kilometer vor uns. Den ersten Teil der Strecke kennen wir schon. Allerdings halten wir diesmal in Waihi für eine technische Pause – hier befindet sich die Martha Mine, die größte Gold- und Silbermine Neuseelands. Außerdem fahren wir wieder durch die Karangahake-Schlucht und können auch hier einen kleinen Zwischenhalt einlegen und auf den Spuren der Goldschürfer wandeln. Nun aber auf nach Hobbiton! Die Vorfreude steigt! Wir werden bis zum Besucherzentrum gefahren, verabschieden uns vorübergehend von Geoff, Gernot und allen anderen Gästen, können uns im Gift Shop und Café noch ein bisschen die Zeit vertreiben – und dann geht es endlich los! Und es sieht wirklich aus wie im Film! Als ob die Hobbits nur kurz ausgeflogen sind und jederzeit um die Ecke kommen könnten. Sogar Bilbos Wäsche hängt auf der Leine! Mit einem breiten Grinsen im Gesicht machen wir Fotos, auch von uns vor „unserer“ Hobbithöhle. Die Tour endet am urigen Green Dragon Inn, wo wir ein Freigetränk erhalten und uns am Kamin in die gemütlichen Sessel fallen lassen können. Nur leider ist das Wetter viel zu schön, um drinnen zu hocken, weshalb es uns schnell wieder nach draußen in die Sonne zieht. Auf dem Weg zurück zum Tourbus sehen wir noch die letzten Hobbithöhlen mit hübschen Gemüsegärten samt Vogelscheuche. Vom Besucherzentrum werden wir mit einem Shuttlebus abgeholt und in unser neues Hotel in Rotorua gebracht – alles sehr gut organisiert. Wir sind sogar noch vor den anderen Gästen da, die in der Zwischenzeit mit Gernot eine Kiwi-Aufzuchtstation besucht und schon ein bisschen Rotorua erkundet haben. Am Abend steht ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm, denn wir werden alle (-1) zum traditionellen Hangi-Abendessen der Maori erwartet. Zur Begrüßung kommt ein Kanu mit mächtigen Kriegern angefahren. Das Essen wird zwar im Erdloch gekocht, aber in Form eines Buffets serviert. Von der Menge her würde es für eine riesige Schar mächtiger Maori-Krieger reichen, aber die bereiten sich ja gerade alle auf den Haka vor! Genau, nach dem Essen gibt es ein kleines Showprogramm, in dem unser gewählter Häuptling erst eingeschüchtert und dann aber doch freundlich begrüßt wird. Es werden traditionelle Waffen und Spiele gezeigt, gesungen und auch der Haka vorgeführt. Zum Abschluss geht es zurück in den Wald zu den Glühwürmchen. Sie leuchten zwar sehr schwach, aber sie leuchten; wie ein kleiner Sternenhimmel unter dem Blätterdach.


10. Reisetag (Montag, 13.11.2023): Heiße Quellen, Geysire & Maori–Kultur – Lake Taupo und Vulkan–Region – Besuch eines Maori Stammes – Tongariro–Nationalpark

Auch am heutigen Tag werden wir uns noch einmal der Kultur der Maori widmen. Wir beginnen den Tag allerdings mit einem Abstecher in die Government Gardens von Rotorua mit ihren historischen Kurhäusern und heißen Schwefelquellen. Meine Gäste besichtigen dann gemeinsam mit Gernot das Maori-Kunstzentrum Te Puia in Rotorua, wo sie einen Geysir sehen und mehr über die Schnitzkunst erfahren. Derweil fahre ich mit Geoff zu einem großen Supermarkt, denn ich möchte meine Gäste im Namen von Eberhardt TRAVEL gern heute zu einem kleinen Picknick am Lake Taupo einladen. (Ist zwar noch nicht ganz Halbzeit der Reise, aber für die nächsten Tage sieht die Wettervorhersage nicht soooo gut aus.) Mit Geoffs Hilfe kann ich die gekauften neuseeländischen Spezialitäten im Bus verstauen und wir sind rechtzeitig zurück, um alle in Te Puia abzuholen. Also, auf in Richtung Lake Taupo in der Mitte der Nordinsel! Die Huka Falls am Waikato River nehmen wir natürlich auch mit, und dann beweist uns Geoff, dass er die Strecke zwischen Auckland und Wellington wirklich in- und auswendig kennt. Nicht nur fährt er uns zu einem schönen Fotostopp – mit einem tollen Blick über den See zu den Vulkanen des Nationalparks –, er kennt auch den perfekten Ort am See für unser Picknick, weshalb wir den Platz ab sofort in „Geoff’s Point“ umbenennen. Die Rückmeldungen zum Picknick sind positiv, es hat alles geschmeckt … doch wir müssen weiter, denn wir haben eine weitere Maori-Verabredung. Sie umfasst zunächst eine Führung durch die Anlage der Wairakei Terraces & Thermal Health Spa. Dabei handelt es sich um ein Thermalbad mit künstlichen Terrassen (Pamukkale im Kleinformat), das von dem örtlichen Maori-Stamm gemanagt wird. Die Sonne knallt jetzt ganz schön runter, während wir nicht nur durch die Thermalanlagen, sondern auch an traditionellen Schnitzereien und Maori-Häusern vorbeilaufen. Hernach sind wir noch zu Kaffee/Tee und Kuchen mit einer Stammesältesten eingeladen, die unsere Fragen beantwortet und im Gegenzug auch neugierig auf unsere Erfahrungen und Blickwinkel ist. Eine sehr inspirierende Frau. Auf der Weiterfahrt zum Ort „National Park“ am Tongariro-Nationalpark geraten wir wieder in einen Stau – diesmal ist vor uns ein Holzlaster umgekippt. Uns bleibt nichts anderes übrig, als geduldig zu warten, bis der Lkw geborgen ist. Gleichzeitig ist es auch interessant, die Bergungsaktion mit zwei großen Trucks zu beobachten. Wir erreichen unser Hotel dann gerade mit der untergehenden Abendsonne und flitzen schnellstmöglich aus dem Bus, um schnell noch ein Foto vom „Schicksalsberg“/Mount Ngauruhoe zu machen – die Lichtverhältnisse sind einfach ein Traum.


11. Reisetag (Dienstag, 14.11.2023): Tongariro–Nationalpark – Fahrt nach Wellington – Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt

Gernot und ich haben gemeinsam beschlossen, dass wir unseren Gästen doch gern noch etwas mehr vom Tongariro-Nationalpark zeigen möchten, statt einfach nur durch- bzw. an den Vulkanen vorbeizufahren, zumal das Wetter doch wesentlich besser ist, als gestern noch vorhergesagt. Deshalb fahren wir ein kleines Stück zurück zur Stichstraße, die hinauf zum Skigebiet führt. Bei einem ersten Fotostopp unterhalb des alten Sanatoriums können wir sowohl den Mount Ngauruhoe als auch den Mount Ruapehu fotografieren. Dann fährt uns Geoff bis hinauf zum Skigebiet, damit wir dem Schnee ein Stück näher kommen und die Aussicht nach unten genießen können. Auf dem Rückweg legen wir am Besucherzentrum des Nationalparks eine technische Pause ein und unternehmen abschließend einen kleinen Spaziergang zu den Tawhai Falls, wo auch eine Szene mit Gollum gedreht wurde. Nun geht es aber wirklich in Richtung Hauptstadt, nach Wellington. Wir unterbrechen die Fahrt u. a. in Taihape, der Welthauptstadt des Gummistiefels, wo nicht nur ein herbeigesehnter Kaffeestand auf uns wartet, sondern auch ein spontaner Wettkampf im Gummistiefelweitwurf stattfindet – mit einem klaren Sieger, der durch seine ausgefeilte Wurftechnik überzeugt. Schließlich erreichen wir am Nachmittag die Hauptstadt. Wellington ist zwar als sehr windige Stadt bekannt, aber was uns heute erwartet, läuft eher unter der Kategorie „heftiger Sturm“. Am Parlament kann ich mein vom Kopf gewehtes Basecap gerade so noch aus einem Blumenbeet retten. Wir stemmen uns gegen den Wind, während wir das Trio aus „Bienenkorb“, Parlamentsgebäude und Parlamentsbibliothek betrachten und fotografieren. Fast um die Ecke liegt die hübsche Holzkirche Old Saint Paul, die wir gegen einen kleinen Obolus ebenfalls spontan besichtigen. Geoff fährt anschließend entlang des Hafenbeckens durch verschiedene Stadtviertel, bis wir die Zufahrt zum Mount Victoria Lookout erreichen. Geschickt parkt er rückwärts ein, dann dürfen wir aussteigen – und wagen uns tatsächlich noch einmal hinaus, auch wenn wir fast weggeblasen werden. Unser Hotel liegt auch wieder sehr zentral, sodass mutige Gäste die Zeit bis zum Abendessen für eigene Erkundungen nutzen können, sofern sie sich hinaus in den Sturm trauen. Die bekannte rote Standseilbahn ist zum Beispiel fußläufig gut zu erreichen. Eine schlechte Nachricht müssen wir alle parallel zum Abendessen verdauen: Unsere Fähre auf die Südinsel fährt morgen mit ca. vier Stunden Verspätung ab. Heißt im Gegenzug aber: ausschlafen und Frühstück im Hotel – und das ist ja auch nicht schlecht.


12. Reisetag (Mittwoch, 15.11.2023): Mit der Fähre von der Nordinsel zur Südinsel – Weiterreise nach Kaikoura

Also gemütliches Frühstück im Hotel heute statt zeitigem Aufstehen ohne Essen und nachgeholtem Frühstück auf der Fähre — das hat ja irgendwie auch etwas Gutes. Geoff kann uns tatsächlich noch abholen und zum Hafen fahren. Dort verladen wir unsere Koffer in einen Kleintransporter und harren dann der Dinge, die dort kommen mögen. Irgendwann ist Boarding, aber es vergeht dann nochmal eine ganze Weile, bis es gegen 13 Uhr tatsächlich (endlich) losgeht. Immerhin ist das Meer wieder ruhig und der heftige Sturm, der uns gestern noch so geplagt hat, ist über Wellington hinweggezogen. Auf dem Oberdeck können wir anfangs sogar ein Sonnenbad nehmen. Die Fähre wendet und steuert auf die enge Ausfahrt aus der Bucht von Wellington zu. Einige Gäste sehen kurz einen Delfin auftauchen, der das Schiff zu begleiten scheint. Über die Cook Strait fahren wir in die von grünen Hügeln gesäumten Marlborough Sounds der Südinsel. Unser Ziel ist die beschauliche kleine Hafenstadt Picton. Hier warten unser neuer Bus und unser neuer Chauffeur Wayne auf uns. Unsere Koffer werden mit dem Kleintransporter zum Bus gefahren und wir müssen sie nur noch umladen. Durch die Weingüter der Marlborough-Region fahren wir nun mit dem Bus weiter nach Kaikoura. Gernot hat dabei noch zwei schöne Fotostopps eingeplant: einmal an einem schönen Strand (hier sehen wir schon eine große Robbe) und dann ein Stückchen weiter an einer großen Robbenkolonie! Gerade die kleinen Pelzrobben sind so niedlich und es ist eine Freude, ihnen zuzuschauen, wenn sie sich noch ganz tapsig über die Felsen bewegen. Die großen liegen faul herum und räkeln sich ab und zu. Natürlich ist es heute dank der Verspätung schon nach halb acht, als wir unser Motel in Kaikoura erreichen. Aber es ist noch hell — die Sonne beginnt gerade unterzugehen — und wir sind direkt an der Bucht und können auf dem Weg zum Abendessen das herrliche Panorama genießen: Schneebedeckte Berge umrahmen die sichelförmige Bucht, in der ein paar kleine Fischerboote ankern. Einfach nur herrlich!


13. Reisetag (Donnerstag, 16.11.2023): Christchurch – Weiterfahrt zum Gletschersee Lake Tekapo – Flug um den Mount Cook

Durch die späte Ankunft in Kaikoura konnten wir gestern Abend natürlich nicht mehr zu Wings over Whales fahren, weshalb diese Exkursion, die acht Gäste gebucht hatten, nun freundlicherweise am heutigen Morgen stattfindet. Alle anderen können dafür noch eine Stunde länger schlafen. Wale sehen die Teilnehmer zwar nicht, aber dafür eine wirklich große Gruppe Delfine aus der Luft – die Fotos sind fantastisch. Allein schon für die Sicht auf die tolle Landschaft um die Bucht aus der Vogelperspektive scheint sich der Rundflug gelohnt zu haben. Nachdem wir alle wieder beisammen sind, steht nun ein vergleichsweise langer Fahrtag an, der aber mit entsprechenden Zwischenstopps von Gernot und Wayne aufgelockert wird. So halten wir unterwegs zur Mittagszeit in Christchurch, was ungefähr auf halber Strecke liegt. Unsere Rundreise durch Neuseeland wird zwar auch in Christchurch enden; jedoch werden wir dann mit dem Zug erst am Abend ankommen und keine Zeit für eine Erkundung der größten Stadt der Südinsel mehr haben. Daher lädt uns Gernot bereits heute zu einem Spaziergang durch den Botanischen Garten ein. Zudem können wir das alte Universitätsgelände erkunden, welches heute ein vielfältiges Kulturzentrum ist. Einige Cafés finden sich dort ebenfalls. Die Große Halle des Campusgeländes erinnert mich hingegen an ein anderes Fantasy-Universum. Nur die schwebenden Kerzen fehlen. Parallel zur Küste (die wir aber nicht sehen können) fahren wir am Nachmittag zunächst durch relativ flaches Gelände und überqueren mehrere Flüsse. In Geraldine machen wir den nächsten Halt und finden dort einen kleinen Laden mit leckerem neuseeländischen Eis in riesigen Portionen. Nun fahren wir in das Mackenzie-Gebiet und die Landschaft wird merklich hügeliger, bis wir am Horizont die schneebedeckten Berggipfel der Südalpen sehen können. Obwohl es auch heute wieder sehr windig ist, können wir vom Lake Tekapo aus mit dem Flugzeug zum Mount Cook/Aoraki fliegen – ein Angebot, das 13 Gäste gerne annehmen. Zwischendurch ruckelt es zwar ab und zu, doch die spektakuläre Aussicht entschädigt für alle Unannehmlichkeiten. Und unser Pilot gibt sich sehr viel Mühe, fliegt mehrmals und von jeder Seite den Mount Cook an, um uns allen gute Fotos zu ermöglichen. Auch den Tasman-Gletscher, den größten in Neuseeland, bekommen wir zu sehen. Nach einem gemeinsamen Foto mit unserem Piloten werden wir mit dem Shuttlebus zu unserem Hotel am See gefahren, wo alle anderen Gäste bereits die Zimmer bezogen haben und nun ein Abendessen vom Buffet auf uns alle wartet.


14. Reisetag (Freitag, 17.11.2023): Lake Tekapo – Moeraki Boulders – Otago–Halbinsel mit Bootsfahrt und Tierbeobachtung – Dunedin

Mit einem Fotostopp am Lake Pukaki, dem zweiten großen Gletschersee, der vom Tasman Glacier gespeist wird, starten wir in den heutigen Tag. Zur Abwechslung liegt tatsächlich mal eine Wolkendecke über dem See und auch der Wetterbericht sagt Regen voraus. Wir wollen uns aber gar nicht beschweren, sonst verärgern wir noch den neuseeländischen Wettergott, der uns bisher insgesamt mehr als wohlgesonnen war. Bis zur Küste folgen wir nun mehr oder weniger dem Waitaki River, der zwecks Stromgewinnung an mehreren Stellen aufgestaut ist, z. B. durch den Benmore Dam und den Aviemore Dam. Bei Pukeuri erreichen wir wieder den Highway 1 und biegen nach Süden Richtung Dunedin ab. Einige Kilometer nördlich von Dunedin befinden sich an einem langen Strand die geheimnisvollen Moeraki Boulders, kugelförmige Gebilde aus Stein, deren Herkunft weiterhin unklar ist. Natürlich halten wir zur Besichtigung hier an, gleichwohl der Regen im ersten Moment nicht gerade für begeisterte Gesichter sorgt. In der von schottischen Einwanderern geprägten Stadt Dunedin machen wir am Hauptplatz „The Octagon“ zunächst eine Mittagspause. Hier treffe ich auf einen alten Bekannten in Form eines großen Denkmals: den schottischen Nationaldichter Robert Burns, dessen Geburtshaus in Alloway ich dieses Jahr gleich zweimal besucht habe. Na ja, solange ich jetzt keinen Haggis essen muss … Anschließend werden wir auf der Otago-Halbinsel zu einer kleinen Bootstour erwartet, die uns zu den Nistplätzen der majestätischen Königsalbatrosse führt. Jetzt haben wir großes Glück, denn der Regen hört auf und sogar die Sonne lässt sich blicken. Zurück in Dunedin darf ein Abstecher zur Baldwin Street, der steilsten Straße der Welt, natürlich nicht fehlen. Tja, das kommt dabei raus, wenn menschliche Ansiedlungen am Reißbrett und per Schachbrettmuster entworfen werden. Wer hier als Anwohner täglich zu Fuß geht, bekommt stramme Waden. Wir haben gerade unsere Zimmer im Hotel bezogen, als draußen der Weltuntergang hereinbricht: Der Regen kehrt nicht nur zurück, sondern geht sogar in Schneefall bzw. einen Hagelsturm über. Haben wir wieder ein Glück!


15. Reisetag (Samstag, 18.11.2023): Reise durch die Südalpen – Fiordland–Nationalpark – Mini–Kreuzfahrt im Milford Sound mit Übernachtung an Bord

Am nächsten Morgen sieht es wettertechnisch schon wieder viel besser aus! Da fahren wir doch gleich erstmal zum Bahnhof von Dunedin, der frisch renoviert als eines der schönsten Gebäude in Neuseeland gilt. Die Eisenbahnfans unter uns kommen auf ihre Kosten, denn neben dem Bahnhofsgebäude steht hinter Glas auch eine alte Dampflok. Nun geht es über Gore und Te Anau an die Westküste, zum Milford Sound. Dort wartet am Nachmittag unser Schiff auf uns. Darauf freuen wir uns alle sehr, denn die Bootstour mit Übernachtung im Milford Sound ist einer der Höhepunkte dieser tollen Reise. Damit wir unser Schiff auch nicht verpassen, fahren wir bis Te Anau recht zügig durch. Bis dahin wird die Landschaft vor allem von hügeligen Schafweiden geprägt. In Te Anau ist Mittagspause angesagt, und hier treffen wir auch wieder auf die Berge der Südalpen. Auf der Weiterfahrt zum Milford Sound können wir noch einige kleinere Stopps machen, z. B. einen kleinen Spaziergang zu den Mirror Lakes, in denen sich die umliegenden Berggipfel spiegeln. Außerdem stoppen wir an einem Parkplatz, an dem sich regelmäßig Keas blicken lassen. Auch hier haben wir wieder Glück: die neuseeländischen Bergpapageien mit dem markanten Schnabel machen sich gerade an einem roten Pkw zu schaffen. Vor allem die Gummidichtungen sind vor ihnen nicht sicher. Schnell ein paar Fotos geknipst und dann aber weiter, bevor sie unseren Bus als neues Ziel auswählen können. Durch den Homer Tunnel gelangen wir auf die andere Seite der Bergkette und wenig später an unser Ziel: das Hafenterminal im Milford Sound. Schon von hier aus ist das Panorama beeindruckend. Auch unser Schiff ist da: die elegante blau-weiße Milford Mariner. Im Speisesaal stellt sich uns zunächst die Crew vor und wir lernen die anderen Gäste kennen, die mit uns das Schiff für die Nacht teilen werden. Sie haben allerdings einen schweren Stand, denn meine Gruppe stellt schon allein ungefähr die Hälfte der Gäste. Dann geht es auch schon los. Wir dürfen die Kabinen beziehen und außerdem legt das Schiff ab und wir machen bereits eine erste kleine Rundfahrt auf dem Milford Sound, die in der Harrison Cove endet, unserem Ankerplatz für die Nacht. Hier gibt es nun die Möglichkeit zu einer Exkursion mit dem Schlauchboot oder dem Kanu. Vom Schlauchboot aus können meine Gäste sogar ein, zwei scheue Pinguine sehen, die in der Bucht leben. So viel Abenteuer macht hungrig. Wie gut, dass in der Zwischenzeit das reichhaltige Buffet aufgebaut wurde. Es schmeckt alles sehr lecker und reicht auch locker für mehr als eine Runde. Verhungern muss auf dieser Reise wirklich niemand. Es gibt noch einen kleinen Naturkundevortrag über die Tier- und Pflanzen- sowie Sagenwelt im Milford Sound, dann verabschieden wir uns nach und nach in unsere Kabinen und fallen in einen ruhigen, erholsamen Schlaf. Sehr friedlich ist es hier auf dem Wasser, nur das leise Summen des Schiffes ist zu vernehmen.


16. Reisetag (Sonntag, 19.11.2023): Milford Sound – Reise durch die Südalpen über Te Anau nach Queenstown

Was für ein prächtiger Morgen, was für ein tolles Wetter! Wir sind solche Glückskekse, äh Wetterengel, meine ich natürlich! Kaum sitze ich beim Frühstück, kommt die Durchsage durch die Lautsprecher: Delfine am Bug! Na da stürmen wir natürlich gleich raus und nach vorn und tatsächlich: Sie begleiten das Schiff und schwimmen mit, spielen, springen, freuen sich. Herrlich! Da hab ich vor Freude gleich eine Träne in den Augen. Der Kapitän steuert die Milford Mariner derweil Richtung offenes Meer. Wir verlassen den Fjord sogar für einen Moment und befinden uns damit in der Tasmanischen See – drehen aber bald wieder um. Es geht noch an einigen Robben vorbei, einigen Wasserfällen, noch einmal an der Harrison Cove. Dann erreichen wir leider, leider schon den Hafen und müssen ausschiffen. Gernot schlägt vor, dass wir alle nochmal wiederkommen und die 6-tägige Tour durch alle Fjorde machen. Da bin ich gern dabei! Auch diesmal steht uns auf dem Rückweg nach Te Anau mehr Zeit zur Verfügung. Wir können einige Fotostopps machen und Spaziergänge unternehmen, so zum „Chasm“, einer kleinen Schlucht, durch die sich ein Bach hinunterstürzt. Nach dem Tunnel halten wir am Aussichtspunkt Hollyford Valley Lookout mit Blick in ein wunderschönes, verwunschenes Tal. Gernot schlägt uns nun den Lake Gunn Nature Walk vor, einen Spaziergang durch einen regelrechten Märchenwald, musikalisch untermalt von herrlichem Vogelgezwitscher, das uns alle verzaubert. Auch in Te Anau haben wir diesmal mehr Zeit für eine ausgedehnte Mittagspause, sodass wir auch hinunter zum See spazieren und auch hier noch einmal das Panorama genießen können. Über Mossburn fährt uns Wayne am Nachmittag an den Lake Wakatipu, wo wir in Kingston am historischen Bahnhof nochmal eine kleine Pause machen. Super Timing wieder, denn gerade kam der Museumszug samt Dampflok an und fährt nun auf sein Abstellgleis. Die Eisenbahnfreunde sind im siebten Himmel. Kingston liegt an einem Ende des S-förmigen Sees, Queenstown ungefähr in der Mitte. Leider kann Wayne bis zu unserem Hotel nicht im Schritttempo fahren, auch wenn die Landschaft um den See herum es definitiv verdient hätte. Noch einmal wartet morgen ein freier Tag auf uns und wir freuen uns alle darauf, vor allem natürlich Wayne und Gernot (verdientermaßen).


17. Reisetag (Montag, 20.11.2023): Tag zur freien Verfügung in Queenstown – Bob’s Peak – TSS Earnslaw

Auch wenn offiziell für heute den ganzen Tag Freizeit in Queenstown auf dem Programm steht — langweilig soll meinen Gästen auf keinen Fall werden, dafür ist gesorgt! Gut die Hälfte der Gruppe fährt zur Mittagszeit mit dem historischen Dampfschiff TSS Earnslaw über den See zu einer riesigen Schaffarm, wo ein richtig gutes Mittagsbuffet auf sie wartet (ja, ich bin neidisch, hab aber leider kein Ticket mehr bekommen). Außerdem hat Gernot eine Fahrt mit dem Jetboat angepriesen sowie die Seilbahn auf den Bob’s Peak und den kleinen Botanischen Garten. Ich selbst kann aus meiner Erinnerung heraus zudem einen Eisladen unten am Wasser uneingeschränkt empfehlen. Das Hotel liegt nicht weit weg von allem und das Wetter ist wieder ein Traum, also stürzen wir uns hinein ins Getümmel, egal ob Dampfschiff oder Jetboat. Und obwohl wir uns aufteilen, laufen wir uns doch im Laufe des Tages immer mal wieder und — ob der schönen Erlebnisse — freudestrahlend über den Weg. Wir schwärmen von der unglaublichen Aussicht auf den See und die Bergkette Remarkables von der oberen Seilbahnstation, von einem guten Burgerrestaurant, dem leckeren Eis, dem guten Essen auf der Walter Peak Station und der tollen Vorführung auf der Schaffarm … Ach das war wieder ein rundum schöner Urlaubstag und es tat auch mal gut, einen ganzen Tag zur freien Verfügung zu haben. Unserem Wayne haben wir natürlich den Ruhetag auch sehr gegönnt, denn schließlich warten die nächsten drei Tage noch einige Kilometer auf ihn.


18. Reisetag (Dienstag, 21.11.2023): Fahrt durch die Südalpen an die Westküste – Wanaka – Haast–Pass – Fox

Ausgeruht steht der gute Wayne am heutigen Tag mehr als pünktlich bereit und möchte uns von Queenstown über den Haast-Pass an die Westküste fahren. Da sind wir dabei! Durch die Goldgräberstadt Arrowtown geht es auf die Crown Range Road zum ersten Aussichtspunkt Crown Range Summit, mit einem herrlichen Blick zurück ins Tal in Richtung Queenstown. Es folgen weitere spektakuläre Aussichtspunkte in Wanaka am Lake Wanaka (mit gewaltig großen Aalen), am Lake Hawea, nochmal am Lake Wanaka und dann machen wir schon eine zeitige Mittagspause im Makarora Country Café. Ungefähr 330 Kilometer müssen wir heute zurücklegen, aber durch die vielen Stopps kommt uns der Tag sehr kurzweilig vor. Über den Haast Pass gelangen wir wieder über die Berge an die Westküste, halten aber kurz nach dem Pass noch an den Thunder Creek Falls. Auch heute hat sich Gernot wieder einen schönen Spaziergang ausgesucht: am Ship Creek direkt am Meer. Über einen Bretterpfad gelangen wir hinter den Dünen zunächst ins grüne Gesträuch, zu einem kleinen Tümpel, wo wir im Hintergrund die Berge sehen, und finden uns alsbald am Strand wieder. Mit dem nächsten Stopp am Knights Point Lookout endet die heutige Abfolge an traumhaft schönen Aussichtspunkten. Auch das Wetter hat wieder perfekt mitgespielt. Und überhaupt regnet es an der Westküste trotz Regenwald gar nicht so oft, meint Gernot. Nun, für heute können wir das bestätigen. Ein Aufenthalt am South Westland Salmon Farm Café unterbricht die letzten 100 Kilometer Fahrstrecke nach Fox Glacier und dient auch gleich mit als Kaffeepause. Es geht nun mal direkt an der Küste lang, mal führt die Straße ein paar Kilometer von der Küste weg durch den Wald und über lange, einspurige Brücken. Im Ort Fox Glacier angekommen, fragen wir nach, ob es heute noch einen Hubschrauberflug über und zu den Gletschern gibt, doch leider sieht das Wetter weiter oben in den Bergen nicht so toll aus, weshalb wir auf den nächsten Morgen vertröstet werden. Unser Hotel ist direkt um die Ecke und hat eine gute Küche, wovon wir uns beim Abendessen überzeugen können.


19. Reisetag (Mittwoch, 22.11.2023): Westland–Nationalpark – Franz–Josef–Gletscher – Weiterfahrt nach Greymouth

Auch heute morgen hängen die Wolken tief in den Bergen, sodass die letzte Chance auf einen Hubschrauberflug zu den Gletschern dahinschwindet. Wir melden uns trotzdem vorsichtshalber an und warten auf die Entscheidung der Piloten. Ein kleiner Morgenspaziergang zum Lake Matheson soll uns auf andere Gedanken bringen. In Franz Josef sind sogar schon die Bushaltestellen und Toilettenhäuschen weihnachtlich dekoriert. Bei um die 20 Grad will aber bei uns noch keine richtige Weihnachtsstimmung aufkommen, obwohl auch in den Supermärkten die Dauerbeschallung schon begonnen hat. Wenn schon nicht mit dem Hubschrauber, so wollen wir uns dem Franz-Josef-Gletscher zumindest zu Fuß nähern und einen Blick auf ihn erhaschen. Deshalb unternehmen wir einen Spaziergang ins Gletschertal. Nun haben wir wieder Glück, denn die Wolken reißen immer mehr auf. Wir können in der Ferne das bläulich schimmernde Eis der Gletscherzunge sehen. Leider hat sich auch dieser Gletscher in den letzten Jahren schon stark zurückgezogen; ich kann mich noch genau an meinen ersten Besuch vor 10 Jahren erinnern. Gernot freut sich derweil immer mehr, denn er darf uns als Nächstes seinen Heimatort Hokitika zeigen — und trifft dort nach zwei Wochen auch seine Frau wieder. Hokitika ist das Zentrum der Jadegewinnung und -verarbeitung in Neuseeland, weshalb wir auch ein Jadegeschäft besuchen und dort eine kleine Einführung erhalten. Dann bekommen wir „Auslauf“ und dürfen uns in Hokitika austoben: den Strand erkunden, in die Cafés gehen, im Supermarkt einkaufen, je nachdem, was unser Herz begehrt. Ungefähr eine Stunde später sind wir dann auch schon in Greymouth, unserer vorletzten (!) Station.


20. Reisetag (Donnerstag, 23.11.2023): Truman Track & Pancake Rocks – Mit dem TranzAlpine über den Arthur’s Pass nach Christchurch

Mit dem Truman Trail zaubert Gernot für uns einen letzten zusätzlichen Programmpunkt aus dem Hut: ein kleiner Spaziergang zu einer schönen Bucht, von schönen Klippen gesäumt. Auf dem Rückweg fängt es schon an zu tröpfeln und als wir die Pancake Rocks erreichen, geht ein Schauer auf uns nieder, der glücklicherweise nicht lange anhält. Gernot gibt uns schön viel Zeit, die „Pfannkuchenfelsen“ zu erkunden. Auch ein Eis und ein Kaffee sind noch drin, oder ein Stöbern im Souvenirladen. Viel Zeit haben wir schließlich nicht mehr. Morgen schon soll es für uns zurück nach Deutschland gehen. Im Moment noch unvorstellbar. Ein letzter großer Höhepunkt wartet noch in Greymouth auf uns: die Zugfahrt mit dem TranzAlpine quer durch die Südalpen zurück nach Christchurch. In Greymouth haben wir nochmal Zeit für eine Mittagspause. In der Nähe des Bahnhofs gibt es einige schöne Cafés und Restaurants. Schließlich fährt der Zug mit seinen beiden Dieselloks in den Bahnhof ein. Wir haben uns günstig positioniert und nehmen alles auf Video auf. Im Panoramawagen mit seinen großen Fenstern nehmen wir auf den zugewiesenen Sitzen Platz und freuen uns auf ein letztes Abenteuer. Leider scheint aber der Wettergott ob unserer morgigen Abreise schon sehr traurig zu sein, denn er vergießt die erste Hälfte der Fahrt hindurch große und viele Tränen. Auch am Arthur’s Pass regnet es noch. Für ein, zwei Fotos wage ich mich kurz hinaus, flüchte jedoch schnell wieder ins Trockene. Zum Glück reißt die Wolkendecke dann bald auf und auch meine Gäste steigern sich nochmal zur Höchstform. Mit vielen „Ahs“ und „Ohs“ wird die schöne Landschaft, werden die vielen Schluchten, durch die sich der Broken bzw. Waimakariri River schlängeln, bewundert und fotografisch festgehalten. Derweil sind Wayne und mein Bärchen Max (irgendjemand musste Wayne ja Gesellschaft leisten) mit dem Bus parallel zur Bahnstrecke nach Christchurch vorgefahren und warten bereits am Bahnhof auf uns. Unser letztes Hotel in Neuseeland, errichtet im britischen Tudor-Stil, gefällt allen sehr gut. Auch das Abendessen und der gute neuseeländische Wein finden unser Wohlwollen. Zudem werden wir von einem Kellner sehr freundlich bedient und umsorgt, der ebenfalls aus Deutschland ausgewandert ist. Insgesamt also ein sehr schöner Abschluss einer gelungenen Reise, für die wir uns nach dem Essen herzlich bei unserem Gernot bedanken, der uns wiederum im Gegenzug zu sich nach Hause einlädt (aber nicht alle auf einmal!).


21. Reisetag (Freitag, 24.11.2023): Rückflug von Christchurch nach Singapur

Ein ganz schön heftiger Regenguss prasselt an diesem Morgen während des Frühstücks auf Christchurch nieder — da hatten wir wirklich Glück die letzten Wochen. Und gestern Abend hatten wir uns noch so nett mit dem ausgewanderten Kellner über das angeblich bessere Wetter in Neuseeland unterhalten. Ein guter Zeitraum zum Abreisen? Ach, eigentlich würden wir schon gern alle noch etwas länger bleiben und Gernots Einladung zu einem Besuch annehmen. Was seine Frau wohl sagen würde, wenn wir wirklich alle gleichzeitig vor der Tür stünden? Wayne fährt uns aber pflichtgemäß zum Flughafen, wo wir ihm gebührend danken und uns von ihm sehr herzlich verabschieben — ebenso von Gernot, der uns bis hierhin mit begleitet hat. Der Flughafen von Christchurch ist überschaubar groß und schnell sind alle Formalitäten (Kofferabgabe, Sicherheitskontrolle, Passkontrolle) erledigt. So sitzen wir bald darauf in der Wartehalle und beobachten den Airbus von Singapore Airlines beim Einparken. Fast pünktlich geht die Reise los. Die Route führt über Tasmanien und quer über den australischen Kontinent bis nach Singapur. In den letzten zwei Stunden ruckelt es wie angekündigt etwas, doch insgesamt verläuft der mehr als zehnstündige Flug auch dank der guten Verpflegung (leckeres neuseeländisches Eis!) und einer großzügigen Beinfreiheit selbst in der Economy Class sehr angenehm. Zu schlafen fällt hingegen nicht so leicht, denn draußen bleibt es immer hell. Mit rund sechs Stunden Aufenthalt in Singapur und fünf Stunden Zeitunterschied wird es aber ein langer Tag für uns. Doch der Changi Airport ist groß und schön gestaltet, es gibt Kaffee und Tee und gemütliche Sitzecken und am Ende eines langen Tages sitzen wir planmäßig im nächsten Flugzeug nach Frankfurt …


22. Reisetag (Samstag, 25.11.2023): Ankunft in Deutschland

… und werden vor allem in der zweiten Hälfte des Fluges ganz schön durchgeschüttelt. Na ja, für das Wetter kann ja niemand was. Apropos Wetter: Brrrr, ist das kalt in Frankfurt! Wo geht es bitte wieder zurück ins Warme? Viel Zeit für einen Abschied haben wir nicht, denn das Flughafenpersonal reißt uns sehr bestimmt auseinander und trennt Gäste mit Anschlussflügen schnell und unsanft von Gästen, die in Frankfurt ihre Koffer bekommen … nur damit fast alle dann wenige Minuten später doch wieder in derselben Schlange vor der Passkontrolle stehen … Müssen wir nicht verstehen, ist halt so. Unsere Koffer haben die lange Heimreise auch geschafft, aber ebenfalls keine Lust auf die eisige Kälte da draußen. Nun also doch der endgültige Abschied — vorübergehend zumindest, denn gern würden wir alle wieder zusammen auf eine Reise gehen! Vielleicht nach Australien oder Kanada? Die Liste möglicher Destinationen ist lang … Über den Winter haben wir sicher Zeit, mal im Katalog oder Internet zu stöbern.

Schlusswort

An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei unseren beiden neuseeländischen Buschauffeuren Geoff (Nordinsel) und Wayne (Südinsel)! Beide sind uns mit der Zeit sehr ans Herz gewachsen und haben die Reise mit ihrem Charme, ihren Tipps und Einblicken in ihr Leben sehr bereichert. Und unser örtlicher Reiseleiter Gernot ist sowieso ein Unikat – ein Glücksfall für uns, dass er in der Forstwirtschaft gearbeitet hat und sich daher mit Flora und Fauna bestens auskannte! Aber auch Euch, meine lieben Gäste, gebührt ein herzliches Dankeschön! Ihr wart eine wirklich „pflegeleichte“ Reisegruppe, denn Ihr habt gut harmoniert, aufeinander aufgepasst, habt mit angepackt, mit Witzen für Unterhaltung gesorgt und wart stets füreinander da! Es war mir eine große Ehre und Freude, mit Euch allen Neuseeland von Norden nach Süden zu erkunden, und ich freue mich schon sehr darauf, Euch alle bald wieder als Gäste auf einer Eberhardt-Reise begrüßen zu dürfen!

Herzlichst, Euer

Andreas Wolfsteller

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Andreas es ist ein sehr schöner Reisebericht den Du hier geschrieben hast, mit sehr vielen Eindrücken, Fotos die ich noch nicht fotografiert habe. Es hat mir und bestimmt auch der Reisegruppe viel Spaß und Freude gemacht. Es war eine wunderbare Reise , alle meine Erwartungen wurden übertroffen. Es hat bestimmt allen Spaß gemacht mit Dir zu Reisen. Auch den beiden Busfahrern und Gernot ein großes Lob. Ich hoffe das wir uns vielleicht einmal Wiedersehen. Auch an die anderen Reisegäste aus der Gruppe liebe Grüße aus Windischleuba (Altenburg).

Gisela Michall
18.12.2023

Liebe Gisela,
es freut mich sehr, dass Dir der Reisebericht gefallen hat und die Fotos Deine eigenen Eindrücke gut ergänzen konnten. Mir hat die Reise ebenfalls großen Spaß gemacht und ihr wart insgesamt eine wirklich tolle Gruppe! Bis bald hoffentlich!
Viele Grüße aus Leipzig verbunden mit den besten Wünschen für das neue Jahr sendet Dir
Andreas

Andreas Wolfsteller 02.01.2024

Hallo Andreas, dein Reisebericht - einfach Klasse. Wir haben beide so an die 5000 Fotos gemacht und doch bei dir welche entdeckt, die wir nicht haben. Also eine prima Ergänzung für die noch vor uns stehende Aufgabe der Gestaltung des Fotobuches. Neuseeland war unsere Traumreise und dank dir und Gernot, sowie den Busfahrern und der wirklich harmonischen und lustigen Reisetruppe ist der Traum auch in Erfüllung gegenagen. Wir wünschen dir ein schönes Weihnachtsfest und tolle Reisen im neuen Jahr. Vielleicht sieht man sich mal wieder - wir würden uns freuen. Liebe Grüße aus Großröhrsdorf am Rande der Oberlausitz von Heidi und Jürgen.

Heidi Streit & Jürgen Krell
19.12.2023

Liebe Heidi, lieber Jürgen,
vielen Dank für euren Kommentar und eure guten Wünsche! 5.000 Fotos – das ist mal eine Ansage! Es freut mich sehr, dass ihr euch euren Traum von einer Reise nach Neuseeland erfüllen konntet und ich meinen kleinen Teil zum Gelingen beitragen durfte. Für das neue Jahr 2024 wünsche ich euch nun alles erdenklich Gute und viele schöne Reiseerlebnisse. Über ein Wiedersehen würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße aus Leipzig
Andreas

Andreas Wolfsteller 02.01.2024

Hallo Andreas, habe gerade erst deinen Bericht entdeckt. Vielen Dank dafür. Zusammen mit meinen eigenen Aufzeichnungen (so ausführlich habe ich sie natürlich nicht) und Fotos ist das eine sehr gute Kombination, Freunden das Land Neuseeland und speziell unsere Reise näher zu bringen. Mir hat die Reise auch sehr gut gefallen und ich habe mich immer auf jeden neuen Tag gefreut. Liebe Grüße von Marie Theres Metten.

Maria Theresia Metten
12.01.2024

Liebe Marie Theres,
es freut mich sehr, dass Dir Bericht und Reise sehr gefallen haben. Auch ich habe mich auf jeden neuen Tag gefreut, vor allem auch die zusätzlichen kleinen Spaziergänge von Gernot. Bis bald auf einer neuen Reise!
Liebe Grüße aus Leipzig
Andreas

Andreas Wolfsteller 13.01.2024