Reisebericht: Rundreise Nordfriesland – Wattenmeer und Nordseeküste

16.08. – 23.08.2020, 7/8 Tage Deutschland an der Nordsee mit Hotel in Husum: Sylt – Wattwanderung – St. Peter Ording – Föhr – Helgoland – Hallig Hooge


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In den Norden zieht es uns, die nordfriesischen Inseln wollen wir erkunden und den friesischen Charme genießen. Sylt, Hallig Hooge, Helgoland, Föhr und Husum warten darauf, von uns entdeckt zu werden...
Ein Reisebericht von
Simone Willner
Simone Willner

1. Tag – Anreise


Pünktlich um 6.00 Uhr morgens brechen wir am Flughafen Dresden auf, erreichen alle geplanten Zustiege überpünktlich und fahren ohne einen einzigen Stau geradewegs nach Husum. Selbst die in Eigenregie anreisenden Gäste hatten keine Chance, uns zu überholen. Zum Abendessen lernen alle 20 Gäste sich kennen, wir genießen unser erstes gemeinsames Mahl im schönen Thomas Spa Hotel im Zentrum Husums und fallen danach müde und von der Hitze ermattet in die Kissen.
Morgen erwartet uns die legendäre Insel Sylt ... 

2. Tag – Sylt


Bereits um 8 Uhr starten wir am heutigen Morgen. Wir wollen über Dänemark mit der Fähre nach Sylt fahren. Hilke, unsere Reiseleiterin, holt uns am Hotel ab. Von ihr erfahren wir, dass es genau 6 Stunden und 12 Minuten dauert, bis die Flut den oberen Pegel erreicht hat, dann bleibt das Wasser für 1 Minute stehen und zieht sich wieder 6 Stunden und 12 Minuten zurück. So verschieben sich Ebbe und Flut täglich um 50 Minuten. Dabei steigt das Wasser in den letzten 15 Jahren immer schneller, waren es sonst wenige Millimeter im Jahr so sind es heutzutage bereits bis zu 3 Zentimeter. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen für die Deiche, die dadurch immer wieder erhöht werden müssen.
Nach weiteren interessanten Details, die wir über Dänemark und seine Bewohner erfahren, als wir über die dänische Insel Röm fahren, erreichen wir die Syltfähre und setzen über. 
Etwa 18.000 Menschen leben auf Sylt in einer Stadt und neun Dörfern. Unsere heutige Rundfahrt beginnen wir im Norden von Sylt. Hier sind die ältesten bewohnten Siedlungen der Insel, ehemalige Sitze der Kapitäne und Landvogte. Aus einigen großen Häusern wurden heute Museen. Im nächsten Ort Kampen sind alle Häuser im friesischen Stil mit Reetdächern erhalten geblieben und bieten einen schönen Anblick. 
Hilke erklärt uns, daß der Sand der Dünen vom einstmals aus China eingeführten Strandhafer gehalten wird, seine Wurzeln reichen bis in 14 Meter Tiefe. Dann geht es vorbei am Naturschutzgebiet. Die Wanderdünen sind sind bis zu 52 Meter hoch. Sie dürfen von Menschen nicht betreten werden, nur die Schafe dürfen von hier aus den Blick zur Nordsee genießen.
Weiter geht es, vorbei an den Jugendherbergen, der Nautikerschule und der Schule für Köche. 
In Westerland, der größten Stadt auf Sylt machen wir eine Mittagspause, bummeln auf der Friedrichstraße entlang und sind überrascht, wie viele Touristen hier auf und ab flanieren. 5 Millionen Gäste kommen jedes Jahr nach Sylt - soviel wie die gesamte dänische Bevölkerung.
Nach unserer Pause fahren wir an der  schmalsten Stelle der Insel vorbei, hier liegen gerade 600 Meter festes Land in der Nordsee. 
Wir passieren Rantum und Niebüll. Einen letzten Halt machen wir am Strand in Hörnum. Der hiesige Leuchtturm gehört zu den drei wichtigen: auf Eiderstedt, auf Amrum und hier geben sie den Schiffen ihre Signale. Vor Hörnum werden Miesmuscheln gezüchtet, da der Fang im Wattenmeer nicht erlaubt ist. Sowohl die Miesmuscheln als auch die Austern sorgen für eine exzellente Wasserqualität, da sie das Wasser filtern. Ohne den Salzgehalt hätte man hier eine Menge Trinkwasser.  
Leider läßt sich Hörnums Maskottchen nicht sehen: Willi ist eine Robbe, die schon seit 30 Jahren hier im Hafen lebt. Die Bewohner und Badegäste haben sie jahrelang fleißig gefüttert und an die festen Essenszeiten hat sie sich gewöhnt. Jüngst fand man allerdings heraus, dass es gar kein Willi sondern eine Wilhelmine ist. 
Wir verbringen etwas Zeit hier am schönen Strand, tauchen die Füße bei 29 Grad Außentemperatur in erfrischendes Nordseewasser und fahren dann zur Sylt Shuttlebahn nach Westerland zurück. Sicher und souverän lenkt Frank den Bus auf den Zug und wir kreuzen auf Schienen rückwärts durch die offene Nordsee. Das ist natürlich ganz spannend, so eine "Fahrt" mal mitzuerleben. In Niebüll verlassen wir die Schienenstränge wieder und machen uns auf den Rückweg nach Husum, jetzt wieder vorwärts fahrend. 
Zum Abendessen treffen wir uns wieder und freuen uns auf morgen und besonders darauf, nicht so früh starten zu müssen ... 

3. Tag – Husum


Heute gehts direkt vom Hotel los zum Stadtrundgang durch Husum. Am Binnenhafen steht der Flutpfahl, an dem wir andächtig die verschiedenen Markierungen bestauen. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie hoch die Fluten einst gestiegen sind. Danach spazieren wir zum Hafen, den alten Speichern, die heute zu Geschäften, Kulturzentren und Wohnungen umgebaut worden sind. Am Theodor Storm Haus zitiert ein Gast ein Gedicht des Schriftstellers. Storm liebte die Blumen und verabredete sich zu Zeiten "wenn die ... blühen". Daher gibt es neben dem Stormarchiv einen wunderschönen Garten. Auf unserem Spaziergang zum Zentrum sehen wir noch sein Wohn- und Geburtshaus.
Es geht durch die "Hohle Gasse", hier trieb man einst das Vieh zweimal im Jahr zum Markt und anschließend zum Hafen. Das Haus, in dem heute die Touristeninformation untergebracht ist, war früher das Gästehaus des Schlosses. Wir gehen am Schloß vorbei und durch den Schloßpark zum Markt, auf dem der beeindruckende Tine-Brunnen steht. Offiziell heißt er das Asmussen-Woldsen-Denkmal.
Zuletzt besuchen wir die St. Marienkirche. Ein schlichter klassizistischer Bau, wesentlich kleiner als sein Vorgängerbau. Nach den interessanten Ausführungen unseres Stadtführers strömen wir in unsere Freizeit am Nachmittag. 
Zum gemeinsamen Abendessen treffen wir uns wieder und genießen das sehr gute Essen des Thomas Hotels.
Morgen erwartet uns das Watt ...

4. Tag – Wattwanderung, St. Peter Ording, Eidersperrwerk


Heute treffen wir unsere Hilke wieder und machen uns sofort auf den Weg zum Watt. Das Wetter ist perfekt. Unterwegs erzählt sie uns, dass die Halbinsel Eiderstedt aus 3 einzelnen Inseln entstand, die eingedeicht wurden. Bis vor 700 Jahren sah es hier nämlich ganz anders aus. Das Festland reichte bis hinaus nach Helgoland. Dann kam die schwere Sturmflut und änderte den Küstenverlauf. Auch die Flut 1634 war verheerend, die Insel Altnordstrand ging verloren, von den 9000 Einwohnern verloren 7000 ihr Leben. Da kaum noch jemand in der Lage war, für die Deiche aufzukommen, wurden Deichbauer aus Holland geholt. Als Geldgeber sorgten sie für Kooge - eingedeichtes Land. Nach der schweren Sturmflut 1962 dann ersann man ein Schutzprogramm für die Küste und küstennahes Land und so entstand eines der großartigsten Küstenschutzbauwerke Deutschlands von 1967-1973: das Eider-Sperrwerk.
Zuerst fahren wir allerdings zum Nordstrand. Der Damm hier wurde 1935 erbaut. Auf ihm fahren wir die Küste entlang. Dann ziehen wir die Schuhe aus und barfuß waten wir ins Watt. Das Gefühl, auf Meeresboden zu laufen ist unbeschreiblich und Hilke zeigt uns immer wieder, wieviel Leben im Watt steckt. Angefangen natürlich mit den bekannten Wattwürmern, die den Sand regelrecht filtern und dann wieder ausscheiden, was aussieht wie schwarz gefärbte Spaghetti . In den Löchern im Sand aus denen Luftblasen aufsteigen leben Muscheln, die, seitdem sie geschützt werden, eine beachtliche Größe erreichen können. Erst wenn alles ruhig ist ringsum zeigt sich ein kleiner Rüssel zum Luft-Holen. Kleine und größere Krebse drehen und wenden wir, ist es nun ein Männlein oder ein Weiblein? Alle Gäste, die vorher skeptisch waren, ob es nicht zu kalt, zu klebrig, oder zu rutschig sei, sind absolut begeistert vom Watt und bei dem tollen Wetter würden wir gern noch länger bleiben.  
Aber wir merken, daß das Wasser langsam zurück kommt. Also heißt es Füße abduschen und auf zum Eidersperrwerk. Es trennt die Eider, den größten Fluss Norddeutschlands, von der Nordsee. Die Fluttore sind 14 Meter hoch und 50 Meter lang. Beeindruckt spazieren wir auf der Krone entlang und sogar für ein leckeres Fischbrötchen bleibt Zeit. 
Nun gehts auf zum langen Sandstrand von St. Peter Ording. Hilke erzählt uns, dass dieser Ortsname eigentlich ein Sammelbegriff für die Orte hier ist. Seit hier in 52 Metern Tiefe eine Schwefelquelle entdeckt wurde ist St. Peter Ording das einzige Nordseeheilbad. In St. Peter Bad halten wir und spazieren gemeinsam zur Promenade und zur großen Brücke. Wer will, kann hier die Kurtaxe bezahlen und über eine Holzbrücke bis zum Strand hinunter laufen. Von der Brücke hat man einen grandiosen Blick auf die Dünen. Sie werden seit 1864 aufgeforstet, um sie zu befestigen. Bis dahin hatte der Sand durch Verwehungen immer wieder Ackerboden unbrauchbar gemacht und Hilke berichtet, daß der Sand früher überall war: im Essen, in der Stube, in den Haaren, einfach überall. Uns konnte das nicht passieren und wir genossen Eisschokolade oder noch ein Fischbrötchen sandfrei. 
Am Nachmittag fahren wir nach Friedrichstadt, wo uns eine Grachtenfahrt erwartet und wir uns plötzlich wie nach Amsterdam versetzt fühlen. Ihren Namen hat dieses bildhübsche Städtchen von Friedrich III. Er überließ hier den "Glaubens-Unerwünschten" Land, auf dem sie ihre Stadt bauen konnten. So lebten hier zeitweise 13 Religionen und Glaubensgemeinschaften zusammen. Heute sind es noch 5.
Am Schiffsanleger steigen wir in das Boot ein und fahren beim schönsten Sommerwetter auf der Treene hinaus zur Eider, beide Flüsse treffen sich in Friedrichstadt. Im Anschluß fahren wir hinein in die Holländerstadt, oder das Amsterdam des Nordens, wie Friedrichstadt auch genannt wird. Die Fahrt durch die Stadtkanäle ist bezaubernd schön und unser Schiffsführer unterhält uns mit Anekdoten und Wissenswertem. So sehen wir viele geschichtsträchtige Häuser, ehemalige Kirchen, genauso wie farbenfrohe Gärten und Bootsanleger. Viel zu schnell ist unsere Fahrt zu Ende und wir beschließen, noch etwas zu Fuß durch das Zentrum zu bummeln.
Am Abend gehts zurück zum Hotel, wir haben heute viele schöne Eindrücke gewonnen, genießen unser Abendessen und freuen uns aufs morgige Inselflair ... 

5. Tag – Föhr


Das Wetter hat in der Nacht umgeschlagen, früh ist es trübe, bei gerade mal 21 Grad. In den letzten Tagen hatte das Thermometer Temperaturen um die 30 Grad gezeigt. Trotzdem starten wir frohen Mutes nach Dagebüll zur Fähre. Eine knappe Stunde dauert die Überfahrt zur Insel Föhr und dort empfängt uns leichter Nieselregen. Daher beschließen wir mit Sven, einer friesischen Frohnatur, eine Busrundfahrt über die ganze Insel zu unternehmen. Sven ist hier aufgewachsen und das spürt man bei allem was er uns erzählt. So erfahren wir, dass Wyk zum Beispiel Bucht heißt und das "um" am Ende der Ortsnamen "heim" bedeutet. So kann man Midlum beispielsweise als das Heim der Mitte übersetzen. Durch Oevesum, Alkersum und Oldsum geht die Fahrt und wir bestaunen prächtige reetgedeckte Häuser.
Am Schöpfwerk Dunsum schließlich legen wir eine kleine Pause ein. Daniel erklärt uns, dass der Unterschied zwischen Ebbe und Flut hier beachtliche 2,90 Meter beträgt. Wattwanderungen sind auch hier sehr beliebt, man kann sogar von Föhr bis nach Amrum wandern. Allerdings sollte man das nicht ohne kundigen Wattführer tun. Das Wasser ist für Laien unberechenbar.  
Wir fahren weiter und sehen kleine Zwergenfiguren vor den Häusern. Sie erinnern an die Oterbaankin. Der Legende nach soll es in einer stürmischen Nacht beim Fährmann geklopft haben. Er öffnete die Tür, sah aber niemand. Er schloß die Tür wieder und wieder klopfte es. Als er die Tür wieder öffnete war da ein kleiner Oterbaankin, eine Art Troll.
In Nieblum sehen wir das wohl schönste Dorf hier auf der Insel. Wie auf der Postkarte reihen sich hier die Reeddachhäuser pittoresk aneinander und wir wären gern hier geblieben.
Alle Gäste haben über Svens friesischen Humor herzlich gelacht und nun wollen wir in Wyk unsere freie Zeit genießen. Das Wetter lädt immer noch nicht zum Baden ein, aber ein Bummel durch die Stadt lockt und die unterschiedlichen Lokale bieten leckere Fischgerichte und andere Köstlichkeiten an.
Die Zeit verging viel zu schnell und als sich gerade wieder die Sonne hervor wagt, müssen wir leider schon die Rückreise antreten. Wenigstens auf dem Außendeck der Fähre verwöhnt uns die Sonne noch und auf dem Festland erwartet uns Frank bereits mit dem Bus. 
Morgen werden wir die Halligen näher kennenlernen ...
 

6. Tag – Hallig Hooge


Für heute stehen sehr exotische Eilande auf dem Programm, die Halligen. Morgens starten wir von Strucklahnungshörn nach Hallig Hooge und das Wetter ist grau in grau und die ganze Landschaft sieht sehr mystisch aus mit der Sonne, die sich durchkämpfen möchte. Wir fahren mit der MS Adler Express und haben großes Glück, auf den Sandbänken liegen zwei Seehunde und schauen uns verwundert an. Durch das niedrige Wasser brauchen wir heute ein wenig länger als eine Stunde, um die Hallig Hooge zu erreichen. Unterwegs sehen wir einige Halligen, unter anderem Habel. Hier gibt es weder fließend Wasser noch Strom. Die einzigen Bewohner hier leben in einer Vogelbeobachtungsstation.
Auf der Hallig Hooge entscheiden sich die meisten für die Kutschfahrt, es spart einfach Zeit und bei unserer Ankunft ist das Wetter nicht sehr einladend. Die Siedlungen auf Hooge stehen auf den Warften, künstlichen Aufschüttungen. Nur so kann man hier der Nordsee erfolgreich die Stirn bieten. Hooge hat einen Sommerdeich, der 1,20 m hoch ist, trotzdem heißt es bis zu zehn Mal im Herbst und Winter "Land unter". Dann überflutet die See die Halligen bis zu den Warften.
Wir halten an der Hanswarft und im Sturmflutkino kann man eindrucksvoll erleben, was es heißt, wenn der Sturm die Nordsee peitscht und Land unter ist. Auch den Königspesel besuchen viele von uns. Pesel steht dabei für die gute Stube. Und königlich wurde sie, als der dänische König Friedrich VI. 1825 hier übernachten mußte. Damals war Hooge dänisches Hoheitsgebiet und eine Sturmflut verhinderte seine Abreise. Vieles konnte man noch besuchen und ansehen, das kleine Heimatmuseum oder das Wattenmeerhaus. Wer wollte konnt im "Klabautermann" eine Stärkung zu sich nehmen.
Dann ging es mit dem Kutschenexpress zur Kirchwarft weiter. Hier wurde die vom Sturm zerstörte Kirche durch die Hallig-Frauen wieder aufgebaut. Sie sammelten in Schubkarren und ihren Schürzen die Steine für den Aufbau von den bis dahin versunkenen Kirchen.
Bis 1362 war Hooge Teil der Pellwormer Harde, die gewaltige Flut trennte Hooge dann vom Festland. Kirche und Deiche wurden völlig zerstört. Viele Bewohner verloren ihr Leben. Was die See wieder anspült kann man heute auch kaufen: flämische Kacheln beispielsweise.
Von der Kirchwarft geht es schließlich mit einer Dame auf dem Kutschbock zurück zum Anleger. Unsere Fähre ist fast pünktlich und wir verbringen eine sonnige Stunde auf dem Wasser.  Der ein oder andere Gast beschließt den heutigen Ausflug mit einem Pharisäer, dem hier populären Kaffee mit Rum und Schlagsahne. 
Auf dem Weg nach Husum erreicht uns die Nachricht, daß am morgigen Tag die Fähren nach Helgoland gestrichen wurden und so entscheiden wir uns für Seehundbeobachtungen und sind schon gespannt auf die schönen Tiere ... 

7. Tag – Seehundbeobachtung und Büsum


Leider hat die Fährgesellschaft unsere geplante Überfahrt wegen Niedrigwasser gestrichen. Die wesentlich kleinere Halligfähre hatte bereits am Vortag mehrmals aufgesessen. So ist es hier an der Nordsee. Man muß die Naturgewalten akzeptieren und so hat Simone schnell eine Alternative gefunden. Wir werden uns die hübschen Seehunde anschauen aus nächster Nähe. 
Durch unseren Plan B müssen wir nicht so zeitig starten. Nach Büsum fahren wir trotzdem, dort wären wir nach Helgoland auch abgefahren. Ursprünglich war Büsum eine Insel, erst seit 1570 durch die Sturmflut wurde der nördliche Teil an die Küste getrieben und dort durch einen Deichbau ans Festland angegliedert. In Büsum lebten die meisten Menschen damals vom Fisch- und Krabbenfang. Der Tourismus entwickelte sich hier erst Ende des 18. Jahrhunderts, als man erste Bademöglichkeiten am Strand schuf. Heutzutage ist Büsum sehr familienfreundlich und eines der größten Nordseebäder überhaupt. 
Vom Hafen starten wir per Boot zu den Seehundbänken und haben wieder Glück mit dem Wetter und da wir die ersten am Anleger sind, bekommen wir die begehrtesten Sonnenplätze. Ein wenig schaukelig ist so eine Fahrt auf der Nordsee und manchen Gästen ist nicht ganz wohl dabei. Aber als wir die 20 km vor Büsum gelegenen Sandbänke erreichen, auf denen die Seehunde wie die Sardinen in der Büchse aufgereiht liegen, ist alle Übelkeit vorbei. Man kann diese wunderhübschen Tiere vom Boot aus perfekt beobachten und sie fühlen sich in keinster Weise gestört. So genießen wir und entdecken junge Seehunde,die noch gelblich braunes Fell haben, welche die gemütlich seitwärts liegen, solche, die gerade aus dem Wasser kommen und andere, die einen frechen Vogel verscheuchen, der ihnen zu nahe gekommen ist. 
Wieder im Hafen von Büsum zurück, entscheiden wir, noch ein wenig Freizeit im Hafengelände zu verbringen. Die Stadt ist immer noch berühmt für ihre sehr guten Krabben und natürlich bekommt man hier auch den in Nordfriesland so beliebten Pharisäer und so vergeht die Zeit wie im Flug, bis uns Frank wieder am Hafen abholt. 
So schnell ist unser letzter Reisetag gekommen, schön war die Zeit, das Wetter hat prima mitgespielt und wir haben sehr viel gesehen. Morgen schon werden wir wieder die Heimreise antreten ...

8. Tag – Heimreise


Mit gepackten Koffern und dem ein oder anderen Souvenir machen wir uns auf den Heimweg. 
Ich hoffe, alle Reisegäste hatten schöne Tage in Nordfriesland, trotz Corona haben wir eine erlebnisreiche Woche auf den unterschiedlichen Inseln und auf dem Festland verbracht.
Ich möchte mich verabschieden, allen alles Gute und viel Gesundheit wünschen und ich hoffe, daß wir uns auf einer anderen Reise wieder sehen. 
Eure Reiseleiterin 
Simone

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