Fotogalerie: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

07.06. – 20.06.2016, 14 Tage Rundreise nach Schweden, Finnland und Norwegen mit Stockholm – Rovaniemi – Lappland – Nordkap – Lofoten – Fjorde – Trondheim – Oslo


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Diese Reise verbindet die Naturschönheiten Norwegens... Wir erlebten den nördlichsten Festlandpunkt Europas - das Nordkap, sowie das einmalige Naturschauspiel der Inselwelt der Lofoten!
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Dienstag, 07.06.2016: Anreise nach Kiel (ab Dresden = 631 Bus–km)

Mit einigen Gästen starteten wir bereits am Dresdner Flughafen, über Döbeln ging es dann zum Leipziger Flughafen und in der Nähe von Berlin war unsere Gruppe vorerst mit 36 Gästen komplett. Die Route führte uns weiter in Richtung Hamburg und über die B404 bzw. die A21 erreichten wir letztendlich am frühen Nachmittag den Schwedenkai in Kiel. Wir hatten noch etwas Zeit und machten einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt von Kiel. Nachdem wir weitere zwei Gäste direkt in Kiel begrüßt hatten, betraten wir pünktlich um 17 Uhr die Fähre der „Stena Germanica", welches insgesamt ca. 1.300 Personen fasst. Bereits 18 Uhr trafen wir uns alle, um das Abendessen als Skandinavisches Buffet zu genießen - sogar die Getränke waren hier inklusive! Danach fielen die meisten von uns müde ins Bett. Einige unserer munteren Gäste erlebten allerdings gegen Mitternacht die imposante Fahrt durch den Großen Belt - unsere Fähre fuhr hier schließlich durch eine 18 km lange Brücke, die Ost- und Westdänemark miteinander verbindet; das wach bleiben lohnte sich also!

2. Tag – Mittwoch, 08.06.2016: Göteborg – Stockholm (496 Bus–km)

Am nächsten Morgen erfreuten wir uns an der Einfahrt durch die Schären vor Göteborg! Weiter geht es dann mit unserem Bus - quer durch Göteborg und hinaus in die Landschaft des sommerlichen Südschwedens. Natürlich legten wir auf unserer Route interessante Pausen ein - so z. B. in der Nähe von Gränna am Vätternsee, bekannt für seine Zuckerstangen - in Schweden heißen diese „Polkagris". Amalie Erikson eröffnete hier 1859 die erste Zuckerstangenbäckerei. Anschließend ging es weiter in Richtung Linköping und von hier aus führte uns ein zusätzlicher Abstecher ins benachbarte Berg, am westlichen Ufer des Roxen-Sees an der Mündung des Göta-Kanals in diesen See, gelegen. Bekannt ist der Ort vor allem wegen seiner Schleusen (Bergs slussar). Die Schleusen des Göta-Kanals sind beliebte Ausflugsziele und jede Schleusung ist ein sehenswertes Schauspiel! Die hiesige Anlage umfasst sieben Schleusen und danach zwei weitere Doppelschleusen - echt sehenswert, wie die Schiffe den Höhenunterschied von 18,8 Metern überwinden! Von hier waren es nun nur noch knapp 200 Kilometer bis in die schwedische Hauptstadt Stockholm! Gegen 18 Uhr erreichten wir schließlich unser Hotel in der Nähe des Stockholmer Messegeländes. Hier begrüßen wir nunmehr auch unsere vier Fluggäste, die fortan unsere Reisegruppe komplettierten.

3. Tag – Donnerstag, 09.06.2016: Stockholm – Sundsvall (414 Bus–km)

An diesem Vormittag erlebten wir den Charme der Metropole Stockholm! „Venedig des Nordens", „Schwimmende Stadt", „Kleinste Großstadt bzw. größte Kleinstadt der Welt" - Stockholm hat viele Namen und begeistert zu jeder Jahreszeit! So bietet die malerisch zwischen Mälernsee und Ostsee gelegene schwedische Metropole Sehenswürdigkeiten und Lebensqualität in Hülle und Fülle. Den Großteil ihres Charmes bezieht die Metropole aus ihrer Lage am Übergang vom Mälernsee zur Ostsee. Auf 14 Inseln verteilen sich die älteren Stadtviertel, charakterisiert durch zahlreiche historische Gebäude mit Kupferdächern und goldüberzogenen Turmhauben, sowie die von moderner Architektur geprägten Außenbezirke. Auch ein Besuch des weltberühmten Vasa-Museums durfte nicht fehlen! Die „Vasa", ein außergewöhnlicher Kunstschatz, ist das weltweit einzige aus dem 17. Jahrhundert erhaltene Schiff und besteht noch zu über 95 Prozent aus Originalteilen. Zur Dekoration des Schiffes zählen hunderte kunstvoll geschnitzter Figuren. Das 69 Meter lange Kriegsschiff Vasa sank 1628 auf seiner Jungfern-Fahrt mitten in Stockholm und wurde 333 Jahre später, im Jahre 1961, geborgen. Die Restaurierungsarbeiten, während derer das Schiff Schritt für Schritt, sorgfältig und mit viel Liebe zum Detail nahezu wieder in seinen Originalzustand versetzt wurde, dauerten fast ein halbes Jahrhundert an. Anhand der aus dem Dach des eigens errichteten Museums ragenden Takelage lässt sich die ursprüngliche Höhe der Masten ablesen. Das Vasa-Museum ist mit über einer Million Besuchern jährlich das meistbesuchte Museum Skandinaviens. Neun verschiedene Ausstellungen rund um das Schiff gewähren einen Einblick in das Leben an Bord. Nicht verpassen durften wir auch die interessante Filmvorführung über die Vasa in deutscher Sprache! Schade, die schöne Zeit in der schwedischen Metropole war gegen Mittag auch schon wieder vorüber! Die Europastraße 4 führte uns weiter entlang der schwedischen Ostseeküste in Richtung Norden und über Uppsala gelangten wir am Abend zur Zwischenübernachtung nach Sundsvall. Gewaltige Betriebe der Holzverarbeitung und der Papierindustrie prägen die Umgebung der Stadt.

4. Tag – Freitag, 10.06.2016: Hohe Küste – Luleå (538 Bus–km)

Nach einem guten Frühstück starteten wir mit frischen Kräften weiter nordwärts. Leider meinte es Petrus heute nicht so gut mit uns, denn uns begleitete leider viel Regen! Nichts desto trotz legten wir auch heute wieder interessante Stopps ein - so zum Beispiel an der imposanten Högakustenbron, einer 1997 eröffneten Hängebrücke über den Fluss Ångermanälven. Hier zeigte übrigens das Thermometer Temperaturen im einstelligen Bereich und so wurde kurzerhand Grog gereicht! Im weiteren Verlauf statteten wir der ehemaligen Eisenhütte „Olofsfors Bruk" einen Besuch ab. Diese wurde bereits 1762 gegründet und zwar in der Nähe von drei Wasserläufen, die genug Strömung hatten, um Maschinen anzutreiben. Warum eine Eisenhütte? Die schwedische Eisengewinnung und -bearbeitung begann in Bergslagen. Während des 14. Jahrhunderts wurde eine sehr wichtige Erfindung gemacht, der Hochofen, gleichzeitig wurde der Bergbau weiterentwickelt. Im 17. Jahrhundert erlangte die schwedische Eisenindustrie große Bedeutung. 1750 wurden 35% der Weltproduktion an Eisen in Schweden produziert. Es entstanden immer neue Eisenhütten in Bergslagen und Uppland. Bei der Weiterfahrt entlang der Hohen Küste ging es durch Felsenlandschaften, durch Wälder und über Flüsse, vorbei an kleinen Dörfern mit ihren Kirchen und den daneben extra stehenden Glockentürmen. Am Nachmittag erreichten wir das Kirchendorf Lövanger und besichtigen die historischen Häuschen und die Kirche. Später hielten wir noch am Leuchtturm bei Jävre, bevor wir am Abend in der Stadt Luleá, die durch ihren Erzverladehafen bekannt ist, ankamen. Noch zu später Stunde saßen oder spazierten wir in hellem Sonnenschein an der schönen Ufermagistrale der Stadt!

5. Tag – Samstag, 11.06.2016: Rovaniemi – Saariselkä (542 Bus–km)

Ein kurzer außerplanmäßiger Abstecher führte uns gleich am Morgen nach Luleá Gammelstad mit seiner Kirche, den 424 Holzhäusern und insgesamt 555 einzelnen Räumen - es ist das größte und am besten bewahrte Beispiel eines Kirchendorfs in Schweden. Kirchendörfer, die es übrigens nur in Nordskandinavien gibt, entstanden aufgrund der enormen Größe der Pfarreien und der schwierigen, geografischen Verhältnisse und Wetterbedingungen - Faktoren, die den Kirchgang zu einer enormen Unternehmung machten. Die Lösung war ganz einfach - man baute ein Dorf um die Kirche, in dem man übernachten, andere Gemeindemitglieder treffen und an den wöchentlichen Messen und Kirchenfeierlichkeiten teilnehmen konnte. Die roten Häuschen wurden in ihrer ursprünglichen Nutzung bis in die 1950er Jahre genutzt. Jetzt ist das auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste stehende Dorf eine lebende Gemeinde und ein Freilichtmuseum. Einige der Häuschen dienen nach wie vor bei größeren kirchlichen Feierlichkeiten als Unterkünfte für die Kirchgänger. Bei der weiteren Fahrt durch Wälder mit zahllosen Mooren, Seen und Flüssen genossen wir das tolle Wetter! Bereits am Mittag überschritten wir bei Haparanda die schwedisch-finnischen Grenze und das bedeutete auch, unsere Uhren eine Stunde vor zu stellen! Von hier aus ging es weiter in den Norden hinauf. Schließlich trafen wir bei Rovaniemi auf den Polarkreis und das Weihnachtsdorf und dies war ein gute Gelegenheit, um mit einem, von Eberhardt TRAVEL spendierten Glas Sekt, auf die Polarkreis-Überquerung anzustoßen - na dann Prost...! Der weiterhin wald- und seenreichen Landschaft folgten wir am Nachmittag weiter bis Saariselkä, wo wir im Lapland-Hotel unser heutiges Nachtlager aufschlugen. Wir hatten bei dieser Fahrt bisher noch kein Rentier gesehen, aber in diesem schönen Wintersportort liefen sie uns prompt über den Weg!

6. Tag – Sonntag, 12.06.2016: Inari – Karasjok – Honningsvåg – Nordkap (500 Bus–km)

Die Sonne lachte und nach einem stärkenden Frühstück gelangten wir zunächst auf den 438 Meter hohen Kaunispää, den Hausberg Saariselkäs - die 360-Grad-Aussicht über die Weiten Lapplands war einfach einmalig und wunderschön! Weiter ging es hinein in die Tundra Finnlands! Mitten darin die Wälder um den riesigen Inarisee, dem größten See Finnlands. Schließlich fuhren wir zur Bärenhöhle weiter. Ganz unsportlich sollte man nicht sein, wenn man den Bärenhöhlenstein besichtigen will. Zunächst gilt es die 284 Treppenstufen zu dem riesigen Findling hinaufzusteigen und dann durch die relativ kleine Öffnung in sein Inneres - die Bärenhöhle - hineinzukriechen. Diese ist dann aber überraschend geräumig und sieht teilweise aus wie ein Schweizer Käse - der Fels ist von Löchern übersät. Spannend und interessant zugleich! Wer noch nicht erschöpft war, kraxelte weitere 186 Treppenstufen den Hang hinauf. Von oben hatte man eine schöne Aussicht über die lappländische Landschaft und am Horizont war sogar der berühmte Inari-See zu sehen! Um den Bärenhöhlenstein ranken sich natürlich einige Legenden. Angeblich wurde er 1930 von einem Bärenjäger entdeckt, der in der Nacht vor einem Unwetter Schutz suchte. Erst am nächsten Morgen soll er bemerkt haben, dass er die Nacht gemeinsam mit einem schlafenden Bären in der Höhle verbracht hatte. Ob er den Bären dann erschossen hat oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Gegen Mittag überschritten wir die finnisch-norwegische Grenze und über die Samihauptstadt Karasjok und entlang des Lakselven-Flusses bzw. des Porsangerfjordes gelangten wir in den äüßersten Norden Norwegens. Am Nachmittag passierten wir den 6,8 Kilometer langen Nordkap-Tunnel, der seit seiner Eröffnung am 15. Juni 1999 die Insel Magerøya mit dem Festland verbindet. Er ist gleichzeitig der nördlichste Unterseetunnel der Welt und der tiefste Punkt liegt immerhin 212 Meter unter dem Meeresspiegel! Das „Scandic Hotel" in Honningsvåg erwartete uns bereits und wir nutzten den Nachmittag, um uns für einen langen Abend zu rüsten! Nach dem Abendessen, also gegen 21 Uhr, startete unser Bus zum Nordkap - jetzt mit einem isländischen Buschauffeur vom Nordkap-Service, denn unser Buschauffeur Roy musste die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten! Wir erreichten die Hochfläche der Insel Magerøya und die in das Felsgestein hinein gebaute Nordkaphalle, wo uns eine Vielfalt interessanter Erlebnisse erwartete! Ein spektakulärer Panoramafilm nahm uns auf eine Reise durch die vier Jahreszeiten mit, in eine Landschaft voller Kontraste, Licht und überwältigender Natur. Historische Ausstellungen und die künstlerisch ausgeschmückte Johanneskapelle rundeten das Angebot ab! Der Himmel hielt sich zwar bei unserer Ankunft noch wolkenverhangen, aber kurz vor Mitternacht hatte der Wettergott ein Einsehen mit uns und wir erlebten die Mitternachtssonne! Die Sonne schien, die Buchten spiegelten das Licht und wir fotografierten das Nordkaphorn. Wir gehörten zu den 20% der jährlichen Besucher, die dieses Glückserlebnis hatten! Alle Gäste erhielten ihr persönliches Nordkap-Diplom und einen kleinen Aquavit-Schnaps zum Anstoßen auf dieses großartige Erlebnis! Begeistert kehrten wir nach Mitternacht ins Hotel zurück, auch wenn es mittlerweile regnete!

7. Tag – Montag, 13.06.2016: Alta – Oteren (519 Bus–km)

Der Fahrt führte uns an diesem Reisetag nach Oteren, dem reizvollen Ort in den Lyngen-Alpen. Bezaubernde Landschaften erwarteten uns - wechselnde Formen und Farben der Berge, der Fjells und der Fjorde, wilde Bergflüsse und stille Buchten... Ein Höhepunkt des Tages war die geführte Besichtigung im Alta Museum, welches auf seinem Außengelände die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden grandiosen Felszeichnungen aus der Steinzeit beherbergt. Die ca. 6000 Felszeichnungen sind zwischen 2.000 und 6.200 Jahren alt und wurden 1973 entdeckt. Am Abend machten wir es uns dann am Kamin des Hotels „Welcome Inn Lyngskroa" so richtig gemütlich und genossen ein überaus leckeres Drei-Gänge-Menü. Die Gegend wirkte zwar recht einsam (unser Hotel war das einzige weit und breit), aber hier wurde Gastfreundschaft immerhin noch groß geschrieben und das tat uns allen sehr gut!

8. Tag – Dienstag, 14.06.2016: Vesterålen – Hurtigrute – Svolvær (483 Bus–km)

Am Morgen regnete es leider wieder und wir hatten keine Sicht auf die grandiose Bergwelt! Es konnte nur besser werden...! Wir fuhren am Balsfjord vorbei, dann weiter durch die Berge und über die Fjelle von Troms...  und gegenüber von Narvik am Ofotfjord entlang. Nach der Überquerung der Tjeldsundbrücke kamen wir auf den Vesterålen, einer überaus facettenreichen Inselgruppe, an. Die Landschaftsvielfalt reicht hier von ruhigen, friedlichen Stränden, Wiesen und Weiden bis zu zerklüfteten alpinen Höhenzügen, dramatischen Fjorden und uriger Wildnis. Unser Bus brachte uns zum Hurtigruten-Kai in Stokmarknes, dem Ausgangspunkt unserer Mini-Kreuzfahrt auf einem der Postschiffe!  In diesem idyllischen Dorf gründete Richard With übrigens vor mehr als 120 Jahren die erste Hurtigruten-Reederei! Unser Schiff, die MS „Richard With", fährt seit 1993 in der Hurtigruten-Flotte. Wer Norwegen hautnah erleben will, der sollte unbedingt die Hurtigruten kennenlernen. Es handelt sich dabei um die traditionelle norwegische Postschifflinie, über die seit Ende des 19. Jahrhunderts die Ortschaften der westlichen Küste Norwegens, die etwa 2.700 Kilometer umfasst, miteinander verbunden werden. Zwischen Bergen und Kirkenes kreuzen hier Passagier-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffe. Diese Strecke bietet somit eine einmalige Gelegenheit, die gesamte Westküste Norwegens mit all ihren Naturschönheiten kennenzulernen. Fjorde, raue und liebliche Landschaften und die Gastfreundschaft der Menschen machen Hurtigruten heute zu einer echten Touristenattraktion und was einst aus der Not heraus geboren wurde, nämlich auch abgelegene nördliche Landesteile mit dem klimatisch begünstigten Süden zu verbinden, ist inzwischen eine Sehenswürdigkeit. Natürlich erlebten wir auf unserer knapp 4-stündigen Fahrt nur eine kleine Etappe dieser eigentlich 12-tägigen Reise, aber immerhin hat man dadurch einen Eindruck von der sogenannten „Schönsten Seereise der Welt". Der Höhepunkt dieser Hurtigruten-Etappe war die schöne Fahrt durch den Raftsund, hinein in den engen Trollfjord - inzwischen begleitet von herrlichem Sonnenschein! Unser Buschauffeur Roy erwartete uns am frühen Abend in Svolvær, dem Hauptort der Lofoten. Die Lofoten sind ein weiteres und echtes Highlight dieser Reise! Das zeigt sich sofort, als wir in Svolvær wieder in unseren Reisebus steigen und über die Inselgruppe zur Übernachtung zu den Rorbuhütten von Mortsund fahren. Entlang der Küste Nordlands gibt es diese alten wiederhergerichteten ehemaligen Unterkünfte der Fischer zu mieten und eine Übernachtung hier ist etwas ganz Besonderes. Die Hütten dienten den Fischern ursprünglich als Behausung während längerer Fangperioden. Heute werden die gut ausgestatteten und restaurierten Hütten nur noch für Urlaub und Freizeit genutzt. Bei der Restaurierung legt man Wert auf die Erhaltung des ursprünglichen Gebäudes und kombiniert gleichzeitig Tradition mit den Annehmlichkeiten der heutigen Zeit. Das „Statles Rorbu- og Konferansesenter AS" liegt im idyllischen Mortsund, einem kleinen Fischerdorf, und genau hier, mitten im Herzen der Lofoten, verbrachten wir zwei Nächte.

9. Tag – Mittwoch, 15.06.2016: Lofoten–Rundfahrt (206 Bus–km)

Wir ließen den neuen Tag mal etwas geruhsamer angehen. An diesem sonnigen Morgen wachten wir auf, gingen nach draußen und standen in einem Natur-Idyll - türkisblaues Meer und kleine Fische, die sich um die Pfähle der Hütten tummelten... Ein gemütliches Frühstück und ganz entspannt begannen wir die Lofoten-Rundfahrt. Einen ersten Aufenthalt legten wir im kleinen Fischerdorf Nusfjord auf der Insel Flakstadøy, einer der Hauptinseln des Lofoten-Archipels, ein. Anschließend besuchten wir das Wikingermuseum in Borg, ein „Museum zum Anfassen". In Borg haben Archäologen 1983 ein Langhaus aus Wikingerzeiten entdeckt. Um den größten Fund aus dieser Zeit entstand ein Museum, in dem jedermann 1.000 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen kann. Wie sich die Vorfahren der heutigen Norweger ernährt haben und wie es auf ihren Festen zuging, erfuhren wir ebenso und wurden wir nach einer interessanten Führung mit leckerer Wikingersuppe verwöhnt! Gut gestärkt ging es nach Svolvær, einem Fischerdorf, weiter. Der malerische Hafen von Svolvær liegt am Vestfjord. Wir bummelten durch den Ort, in dem jahrhundertealte Seefahrertraditionen bewahrt wurden. Die umliegenden Inseln, steil aufragenden Berge, schönen Strände und geschützten Buchten sind die perfekte Kulisse für eine Vielzahl aufregender Aktivitäten! Auf dem Rückweg legten wir schließlich einen letzten Aufenthalt an der als „Lofot-Kathedrale" bekannten Kirche Vågan ein. Es handelt sich hier um eine aus Holz gebaute Kreuzkirche im neugotischen Stil. Sie wurde von Architekt Carl Julius Bergstrøm entworfen und im Oktober 1898 eingeweiht. Dieses Gotteshaus mit 1.200 Sitzplätzen löste die zu klein gewordene Kirche aus dem Jahr 1798 ab und ist der größte Holzbau nördlich von Trondheim. Am Abend hielt dann Brigitte, eine überaus sympathische Mitarbeiterin des Statles Rorbusenter, einen informativen und lustigen Vortrag über die Kabeljau-Fischerei, den Lebertran und das Leben auf den Lofoten. Sogar eine Verkostung durfte dabei nicht fehlen! Es war ein sehr beeindruckender und sonnenreicher Tag, den wir auf den Lofoten erleben durften - vielen Dank an Petrus!

10. Tag – Donnerstag, 16.06.2016: Lofoten – Bodø – Mo i Rana (307 Bus–km)

Bevor wir heute leider schon wieder Abschied von der Inselgruppe der Lofoten nehmen mussten, fuhren wir noch in den westlichen Teil des Archipels. Auf den Lofoten stehen immerhin viele sehenswerte Kirchen, in denen nicht nur Gottesdienste stattfinden, sondern die auch die Kultur und Geschichte der Inselgruppe widerspiegeln - so beispielsweise die hübsche Kirche in Flakstad. Diese wurde 1780 erbaut und ist somit die zweitälteste Kirche auf den Lofoten. Flakstad war damals jedoch schon lange Zeit Kirchort. Die erste dortige Kirche wurde im 18. Jahrhundert durch einen Sturm zerstört und die neue Kirche wurde dann um die Reste der alten Kirche herumgebaut, damit auch in der Bauzeit Gottesdienste möglich waren. Das Holz für diese Kreuzkirche stammt aus Russland, es war im Rahmen des so genannten Pomorhandels gegen Stockfisch eingetauscht worden. Abschließend besuchten wir einen der herrlichen Sandstrände von Ramberg und weiter westwärts erreichten wir den über mehrere Inseln verteilten Ort Reine - er gilt als einer der Schönsten auf den Lofoten und ist wahrhaftig ein Traum, von dem sich auch viele Künstler inspirieren ließen! In Moskenes verließen wir die Lofoten und nach einer etwa 4-stündigen Fährüberfahrt erreichten wir Bodø. Weiter geht es über das Saltfjell mit dem norwegischen Polarkreiszentrum und wieder hinab nach Mo i Rana. Hier nahm uns das Scandic-Hotel „Meyergården" auf und bot uns ein gutes Nachtlager.

11. Tag – Freitag, 17.06.2016: Fjordland – Steinkjer (428 Bus–km)

Heute fuhren wir durch das sagenumwobene Helgeland - mit der gewaltigen Helgelandbrücke und mit dem prägnanten Bergmassiv der „Sieben Schwestern"! Drei Fähren brachten uns über die Fjorde des Helgelandes, bevor es am Nachmittag durch die Berge, entlang der Fjorde und Seen Nord-Trøndelags ging. Schließlich, vorbei am Sånasee, fuhren wir am Abend nach Steinkjer, der Handelsstadt am Beitstadfjord, einem Seitenarm am Ende des Trondheimfjords. Im „Quality Hotel Grand" werden wir herzlich aufgenommen und versorgt.

12. Tag – Samstag, 18.06.2016: Trondheim – Dovrefjell – Hamar (540 Bus–km)

Den Vormittag verbrachten wir in Trondheim, der schönen Stadt am Trondheimfjord - mit seinem Markt, dem Stiftsgården, mit der Speicherstadt, der Roten Brücke am Nidelv und mit dem Dom, wo die norwegischen Könige gekrönt, aber auch beigesetzt wurden! Danach wieder Landschaft pur - wieder anders - das Wintersportzentrum Oppdal, das Dovrefjell und das Gudbrandsdal mit der Stabkirche von Ringebu. Schließlich am Abend die Olympiastadt Lillehammer mit den gewaltigen Sprungschanzen und Hamar am Mjøsasee, dem größten norwegischen Binnensee. Hier, im Scandic-Hotel in Hamar, verbrachten wir die letzte Nacht auf norwegischem Boden.

13. Tag – Sonntag, 19.06.2016: Oslo – Göteborg (461 Bus–km)

Zunächst mussten wir uns leider von unseren vier Fluggästen am Osloer Flughafen Gardermoen verabschieden. Weiter ging es ins Zentrum Oslos, der Hauptstadt Norwegens. Während einer Führung lernten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen. Wir sahen unter anderem das Neue Opernhaus, das seit April 2008 die Spielstätte der Norwegischen Oper ist. Des Weiteren fuhren wir am Königlichen Palast vorbei und besuchten den berühmten Vigeland-Park. Der norwegische Künstler Gustav Vigeland hat hier Beeindruckendes geschaffen. Wer in Oslo den Skulpturenpark betritt, ist für einen Moment atemlos vor Staunen! Mit dem 32 Hektar großen Areal hat Vigeland sich den Traum vieler Künstler erfüllt - er hat ein Gesamtkunstwerk geschaffen. Die dargestellten Menschen und Tiere sind so lebensecht, so voller Bewegung und Emotion, dass man meint, sie atmen zu sehen. Gegen Mittag hieß es dann Abschied nehmen von Norwegen, denn das südschwedische Göteborg war unser Ziel und weitere 300 Kilometer lagen vor uns! In Göteborg erwartete uns dann bereits am späten Nachmittag die Fähre der „Stena Scandinavica", die gegen 18.45 Uhr ablegte und die 437 Kilometer lange Seereise bis Kiel in Angriff nahm. Ein leckeres Abendbuffet auf der Fähre rundete diesen letzten Abend ab!

14. Tag – Montag, 20.06.2016: Heimreise (bis Dresden = 631 Bus–km)

Unsere Fähre erreichte fast pünktlich gegen 9.30 Uhr den Hafen in Kiel und der letzte Tag unserer Traumreise brach nunmehr an. Von den ersten Gästen mussten wir uns bereits direkt in Kiel verabschieden und über Berlin und Leipzig erreichten wir gegen 18.30 Uhr den Dresdner Flughafen, den Ausgangspunkt unserer Reise - eine tolle Reise mit fantastischen Eindrücken ging hier zu Ende. Der Abschied war herzlich, denn 14 Reisetage mit gemeinsamen Erlebnissen verbinden schon irgendwie...
Für unsere Statistiker sei angemerkt:
Mit unserem Bus haben wir auf dieser Reise (ab/an Göteborg) insgesamt 5.434 Kilometer zurückgelegt. Fährstrecke Kiel - Göteborg - Kiel = 874 km auf See!
Wir haben tolle Erfahrungen machen können und jeder hat sein eigenes und persönliches Skandinavien kennen gelernt. Es gibt ganz sicher Gäste die sich wie ich in diese Landschaft im Norden Europas verliebt haben und vielleicht doch irgendwann zurückkommen.
Ein großer Dank gilt auch unserem netten und souveränen Buschauffeur Roy, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat Spaß gemacht mit Ihnen und ich freue mich auf ein Wiedersehen! Bis zum nächsten Mal!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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