Reisebericht: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

28.07. – 10.08.2011, 14 Tage Rundreise nach Schweden, Finnland und Norwegen mit Stockholm – Rovaniemi – Lappland – Nordkap – Lofoten – Fjorde – Trondheim – Oslo


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Die Reise ans Nordkap war eine richtige Traumreise. Eine gutgelaunte und liebenswerte Reisegruppe, ein erfahrener und symphatischer Busfahrer und gutes Wetter, all dies machte die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Donnerstag, der 28.07.11: Hinreise nach Kiel

Unsere Reise begann mit der pünktlichen Abfahrt vom Flughafen Dresden. Entlang der Autobahn erfolgten weitere Zustiege in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Gegen Mittag erreichten wir den Autohof Mellendorf an der A7. Hier warteten wir auf einen Transfer aus Baden-Würtemberg, der sich auf Grund eines Staus etwas verspätet hatte. Wir nutzten die Zeit gleich für unsere Mittagspause. Danach fuhren wir weiter in Richtung Norden, durch die Lüneburger Heide und durch den Hamburger Elbtunnel. Gegen 15.30 Uhr kamen wir wie geplant am Terminal der Stena Line in Kiel an. So blieb noch Zeit für einen kleinen Stadtbummel durch Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt. Anschließend trafen wir uns wieder am Bus, nahmen die Kabinenschlüssel entgegen und gingen an Bord. Zum Abendessen verabredeten wir uns vor dem Buffet-Restaurant. Die Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten war großartig, dennoch wollte sich keiner von uns zu lange beim Abendessen aufhalten, da die Fahrt aus der Kieler Förde ein Erlebnis war.

2.Tag, Freitag, der 29.07.11: Hinflug bzw. Fahrt nach Stockholm

Auch der nächste Tag begann mit fantastischen Eindrücken auf dem Schiff. Wir fuhren durch den Schärengürtel auf die zweitgrößte schwedische Stadt Göteborg zu. Nach der Ankunft und dem Verlassen des Schiffes starteten wir mit unserem Fahrer Roy in Richtung Boras und schwedischer Seenplatte. Das Wetter wurde immer ungemütlicher und bei unserem ersten Halt am Rasthof Brahehus am Vätternsee regnete es in Strömen. Zum Glück war aber der Regen nicht von langer Dauer, so dass wir bei unserem nächsten Fotostopp am Runenstein von Rök bereits wieder trockenes Wetter hatten. Von Rök aus fuhren wir bis nach Berg und dort zur Schleusentreppe des Götalandkanals. Hier konnten wir bei unserem Aufenthalt den Schiffen beim Schleusen zusehen. Interessant, welche Höhenunterschiede hierbei ausgeglichen werden können. Von Berg ging es dann weiter in die schwedische Hauptstadt Stockholm zu unserem Rica Hotel. Dort trafen wir dann zum Abendessen unsere Fluggäste, die bereits am frühen Nachmittag in Stockholm eingetroffen waren, und unseren Fahrer Hans. Er übernahm den Bus von Roy, der uns die ersten beiden Tage gefahren hatte. Da das Hotel genau im Zentrum liegt, nutzten viele unserer Gäste die Gelegenheit zu einem kleinen abendlichen Stadtbummel.

3.Tag, Samstag, der 30.07.11: Stadtführung in Stockholm – Sundsvall

Nach dem Frühstück trafen wir uns mit unserer örtlichen Stadtführerin zur Stadtrundfahrt durch Stockholm. Zuerst fuhren wir zum Vasa-Museum. Das war eine gute Entscheidung, denn bei unserer Ankunft waren wir fast der einzige Bus. Das Vasa-Museum ist vielleicht das schönste Schiffsmuseum der Welt. Das einzige ausgestellte Schiff ist das Kriegsschiff Vasa, welches beim Stapellauf im Jahre 1628 im Stockholmer Hafen versank. Als wir nach dem Museumsbesuch unsere Stadtrundfahrt fortsetzten, war der Parkplatz schon viel belebter. Wir fuhren über die Skansen-Insel vorbei an den ausländischen Botschaften und hielten zum nächsten Fotostopp am Stadshuset. Im Stadshuset werden jedes Jahr die Nobelpreise verliehen. Unser nächster Fotostopp war auf der Insel Riddarsholmen (Ritterinsel). Von hier konnten wir noch einmal das Stadshuset aus einer anderen Perspektive sehen.
Anschließend fuhren wir zum Stockholmer Schloss, vor dem sich unsere Stadtführerin von uns verabschiedete. Wir waren genau zur richtigen Zeit eingetroffen, um die Wachablösung am Schloss miterleben zu können. Alternativ konnten wir auch in der Stockholmer Altstadt spazieren oder essen gehen. Am frühen Nachmittag fuhren wir dann von Stockholm aus weiter in Richtung Norden. Bei unserem ersten Stopp am Dragon Gate fühlten wir uns nach China versetzt. Pagoden, ein kleiner chinesischer Tempel und ein chinesisches Restaurant verstärkten diesen Eindruck. Unsere nächste Pause war dann wieder landestypisch, an den hölzernen Speicherhäusern in Hudviksvall. Das Wetter war sonnig und warm, so dass viele von uns die Gelegenheit nutzten ein leckeres Eis zu essen. Anschließend fuhren wir zu unserem Hotel Sand in Sundsvall.

4.Tag, Sonntag, der 31.07.11: Lulea

Unser heutiges Tagesziel hieß Lulea. Schon kurz nach unserer Abfahrt machten wir den ersten Fotostopp in Härnösand. Wir genossen die sonntägliche Stille, den See und die Stimmung rund um die Bootshäuser und Hausboote. Ein besonderes Erlebnis war unsere Pause an der Kökakusten-Brücke. Sie ist die neuntlängste Hängebrücke der Welt und eine wahre Augenweide. Unsere Mittagspause legten wir dann etwas später an der Olofsfors Eisenhütte ein. Das war mal etwas anderes abseits der Durchfahrtsstraßen! In Olofsfors erlebten wir, wie ein ganzes Dorf auf die Eisenhütte ausgerichtet war. Selbst das Haus des ehemaligen Hüttenbesitzers steht noch und wird heute als Restaurant genutzt.
Von Olofsfors fuhren wir dann weiter zum Kirchendorf von Lövanger. Da die Anfahrtswege für die Bauern zu den Kirchgemeinden zu weit waren, wurden überall in Schweden kleine Hütten und Ställe für die auswärtigen Bauern errichtet. Nach der mühevollen Anreise fanden sie hier für die Gottesdienste oder Festtage eine Bleibe, bevor sie sich wieder auf den langen Heimweg machten. Unser letzter Stopp auf unserer Fahrt nach Lulea war am Leuchtturm von Jävre. Hier konnten wir frischgeräucherten Lachs kaufen, aber wir nutzten die Zeit viel lieber zu einem Spaziergang ans Ufer des Sees, inmitten der fantastischen Natur. Anschließend fuhren wir zu unserem Qualtiti Hotel in Lulea.

5.Tag, Montag , der 01.08.11: Rovaniemi ? Polarkreis ? Saariselkä

Am Morgen hieß es Abschied nehmen von Lulea und Schweden. Vor der finnischen Grenze machten wir noch einen Fotostopp an der Holzkirche von Kalix. Anschließend ging es über den Tornio-Fluss nach Finnland. Nachdem wir die Uhr eine Stunde vorgestellt hatten, nutzten wir die Gelegenheit, um in einem finnischen Lebensmittelmarkt unsere Vorräte aufzufrischen und wieder mit Euro bezahlen zu können. Gegen Mittag kamen wir am Polarkreiszentrum und Weihnachtsmanndorf bei Rovaniemi an. Einige unserer Gäste schrieben Karten, die dann erst zu Weihnachten vom Weihnachtsmann verschickt werden. Von Rovaniemi fuhren wir zur Holzkirche von Sodankylä. Es ist ein Wunder, dass eine Kirche aus Holz seit 1689 die Zeit unbeschadet überstanden hat. Auf unserer Fahrt nach Saariselkä fuhren wir auch durch den Urho Kekkonen Nationalpark und durch das kleine Goldwäscherdorf Tankavaara, welches seine Souvenirstände bei unserer Ankunft aber längst geschlossen hatte. Unsere Übernachtung war im Lapland Hotel Riekonlinna in Saariselkä.

6.Tag, Dienstag, der 02.08.11: Inari See ? Karasjok ? Porsangerfjord ? Nordkap

Nach dem Frühstück fuhren wir als erstes auf den Kaunispää, dem Aussichtsberg von Saariselkä, um uns einen Überblick über die Landschaft zu verschaffen. Auf dem Berg fanden Gäste von uns am Boden kleine schwarzeBeeren. Später am Tag erfuhren wir, dass es sich um zwittrige Krähenbeeren handelte. Nach einem Fotostopp am Goldgräber- Denkmal in Ivalo fuhren wir zum Inari-See. Den Halt am See nutzten wir alle für schöne Fotoaufnahmen und Naturerlebnisse. Ein weiterer Höhepunkt des Tages war sicher der Besuch des Siida-Museums in Inari. Hier erhielten wir viele Informationen über das Leben der Sami und den Umgang mit der Dunkelheit im Winter. Unser Mittagessen nahmen wir auf einem kleinen, landschaftlich schön gelegenen Parkplatz vor der norwegischen Grenze ein.
In Karasjok, der ersten größeren norwegischen Stadt, besuchten wir das Informationszentrum und tauschten unsere Euro in Norwegische Kronen. Nach Fotostopps am Porsangerfjord und am Olderfjord kamen wir gegen 18.00 Uhr im Rica Hotel in Honningsvag an. Nach dem Abendessen war bis zu unserer Abfahrt ans Nordkap Zeit zur freien Verfügung. Um 21.30 Uhr fuhren wir dann voller Erwartungen zum Nordkap. Leider wurde schon auf der Fahrt das Wetter immer schlechter. Der Nebel war so dicht, dass wir streckenweise nur mit Tempo 30 fahren konnten. Auch bei unserer Ankunft am Nordkap wurde das Wetter nicht besser. Das war zwar schade, aber auch nicht zu ändern. Aus diesem Grund fuhren wir schon etwas eher als ursprünglich vorgesehen zum Hotel zurück. Allerdings nicht, ohne vorher auf unsere Ankunft am Nordkap mit Sekt angestoßen zu haben.

7.Tag, Mittwoch, der 03.08.11: Felszeichnungen in Alta ? Oteren

Nach dem späten Zubettgehen packten wir um 09.00 Uhr die Koffer in den Bus und fuhren das erste Mal auf unserer Reise in Richtung Süden (Stimmt nicht ganz, denn wir waren ja schon nach Mitternacht vom Nordkap nach Honningsvag in Richtung Süden gefahren). Die erste Pause machten wir wieder am Olderfjord und von dort ging es durch die Finnmark und die Sennalandet, eine fast baumlose bezaubernde Landschaft mit vielen Bergen, Sträuchern, Mooren und Seen. Nach dieser Fahrt kam der Alta-Fjord in Sicht. Alta ist die größte Stadt in der Provinz Finnmark. Dass die Stadt auch heute noch wächst, sieht man an den vielen neuen Gebäuden, den farbenfrohen Häusern und dem kleinen Flughafen. Zur Mittagszeit hielten wir an den Felszeichnungen von Alta, die auf der Liste des Weltkulturerbes stehen.
Bei einer interessanten und liebenswürdigen Führung lernten wir die Bedeutung der Bilder kennen und erfuhren viel über die kunstvollen Variationen und die stilistischen Ausführungen der Motive. Glücklicherweise hatten wir bei unserer kleinen Wanderung warmes und sonniges Wetter, so dass es auch ein Erlebnis war, durch diese fantastische Felslandschaft auf hölzernen Pfaden zu spazieren. Vom Alta-Museum aus fuhren wir an die Mündung des Langfjord in den Altafjord und hielten bei den Sami-Zelten. Hier wurde alles Mögliche angeboten, vom Rentier-Geweih bis zum Norweger-Pullover. Anschließend ging es entlang des Langfjordes weiter, aber das Wetter wurde immer schlechter, es nieselte und Nebel zog auf. So machte es wenig Sinn, an den bekannten Fotopunkten zu halten, da die Sicht oft unter 50 Meter lag. Im Urlauberstützpunkt Skibotn nutzten wir dann die Gelegenheit zum Tanken, um für die nächsten Tage wieder gut gerüstet zu sein. In unserem familiengeführten Hotel Welcome Inn in Lyngskroa in Oteren kamen wir dann gegen 20.00 Uhr an.

8.Tag, Donnerstag, der 04.08.11: Vesteralen ? Hurtigroute ? Lofoten

Am heutigen Morgen fuhren wir zeitig ab, um genügend Zeit auf dem Weg bis Sokmarkness zu haben. Dadurch war es möglich, einen Abstecher zum Ovre Dividalen- Nationalpark zu unternehmen. Er gilt als einer der wildesten und naturbelassenen Parks Norwegens. An der Stromschnelle Moselvfossen konnten wir die Naturgewalt des Wassers erleben und Europas längste Lachstreppe bestaunen. Natürlich sahen wir auch Lachse. Da aber die natürliche Wanderungszeit der Lachse im Juni bis Juli liegt, begnügten wir uns mit den prächtigen Exemplaren im stationären, für Besucher angelegten Wasserbecken. Anschließend fuhren wir wieder ins Bardu-Tal und von dort Richtung Narvik zum Ofotfjord. Überall entlang der Wegstrecke erinnerten kleine Kriegsdenkmäler an den Kampf um diesen eisfreien Erzhafen im Verlauf des 2.Weltkrieges.
Unseren nächsten Fotostopp legten wir an einem Parkplatz genau gegenüber von Narvik am Ofotfjord ein. Von dort fuhren wir dann entlang des König Olafs- Weges und über die Tjeldsund Brücke auf die Vesteralen-Insel Hinnoya. Beinahe wäre es mit unserer Zeit knapp geworden, da sich wenige Fahrzeuge vor uns ein Unfall ereignet hatte. Glücklicherweise schien es keine Verletzten zu geben und wir konnten langsam an der Unfallstelle vorbeifahren. In Sokmarkness angekommen, stand alles unter dem Zeichen der Hurtigrute. Hier wurde im Jahre 1893 die erste Linienverbindung von Trondheim nach Hammerfest eröffnet. Heute steht aus diesem Grund in Sokmarkness das Hurtigruten-Museum.
Nach dem Verteilen der Bordkarten bestand die Möglichkeit, dieses Museum zu besuchen oder sich an Bord auf dem Sonnendeck einen Liegestuhl zu sichern. Wir hatten das beste Wetter, was man sich für eine Fahrt mit dem Hurtigrutenschiff nur wünschen konnte. Pünktlich legte die ?MS Midnatsol? in Richtung Svolvaer ab. Es war beeindruckend, zwischen den spitzen Bergmassiven der Vesteralen-Inseln hindurch zu fahren. Am aufregendsten war allerdings das Wendemanöver im schmalen Troll-Fjord, welches wir wohl immer in unserer Erinnerung behalten werden. Nach dieser traumhaften Fahrt auf der Hurtigrute kamen wir gegen 19.00 Uhr auf den Lofoten in Svolvaer an. Dort erwartete uns bereits Hans mit unserem Reisebus für die Weiterfahrt zu den Rorbu-Hütten in Mortsund. Nach der Begrüßung durch Wencke bezogen wir unsere Zimmer und verabredeten uns für später zum gemeinsamen Abendessen.

9.Tag, Freitag, der 05.08.11: Ausflug auf den Lofoten ? Wikingermuseum

Nach dem Frühstück mit Ausblick auf die fantastische Scherenlandschaft begannen wir unsere Rundfahrt auf den Lofoten. Ein besonders schönes Fotomotiv hatten wir vom Bergsattel oberhalb der Ortschaft Napp. Der nächste Besichtigungspunkt auf unserer Rundfahrt war der kleine Fischerort Nusfjord. Nusfjord ist eines der am besten erhaltenen Lofotendörfer und wurde 1975 auf die Denkmalschutzliste der UNESCO gesetzt. In einer alten Tranerei informierten wir uns über das schwere, entbehrungsreiche Leben der Lofotenfischer. Von Nusfjord aus fuhren wir wieder bis Leknes, uns schon durch die Herfahrt bekannt. Dieses Mal hielten wir an einem grasgedeckten Hausdach, auf dem einige Schafe weideten. Wie die Schafe auf das Dach gekommen waren, konnte sich keiner von uns erklären. Auf jeden Fall war es ein sehr beliebtes und seltenes Fotomotiv.
Gegen Mittag erreichten wir die Ortschaft Borg, die für ihren Häuptlingshof aus der Wikingerzeit berühmt ist. Bei einer Führung lernten wir das Leben vor über 1000 Jahren kennen und probierten im Anschluss eine Lammsuppe, wie sie auch zu dieser Zeit serviert worden sein könnte. Nach der Besichtigung des Häuptlinghofes war Zeit für eigene Entdeckungen, wie z.B. für einen Spaziergang hinunter zu den Schmieden am See oder für einen Besuch des neu eröffneten Informationscentrums mit audiovisuellem Rundgang und Filmvorführung. Von Borg aus fuhren wir mit zwei Zwischenstopps am Gimsoystraumen und an der Lofoten-Kathedrale in Kabelvag zur größten Stadt der Lofoten, nach Svolvaer. Hier war Zeit zum Bummeln und Einkaufen. Die Stadt Svolvaer hat sich in den letzten Jahren zu einem hübschen Städtchen gemausert und ist nicht nur als Station der Hurtigrute ein beliebtes Ausflugsziel.
Als Abschluss des Tages besuchten wir auf unserer Rundfahrt das kleine Fischerdorf Henningsvaer. Auf dem Weg zu diesem, besonders bei Künstlern beliebten Dorf sahen wir an kleinen Stränden Badegäste im Wasser. So kalt war das Wasser dann wohl doch nicht! Schon die Anfahrt nach Henningsvaer über die beiden Brücken war ein Erlebnis. Wir nutzten unseren Aufenthalt als Abschluss des schönen Tages auf den Lofoten und zum Bummeln durch die bunten Häuserzeilen. Von Henningsvaer fuhren wir zu unserer Rorbu-Siedlung in Mortsund zurück. Am Abend trafen wir uns noch vor dem Abendessen zu einem kleinen Vortrag Wenckes über den Stockfisch mit anschließender Kostprobe.

10.Tag, Samstag, der 06.08.11: Lofoten ? Mo i Rana

An diesem schönen Morgen hieß es Abschied nehmen von unseren Rorbu-Häusern, in denen wir uns für die zwei Tage schon richtig eingerichtet hatten. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir von Mortsund in südliche Richtung auf der Lofoten-Inselgruppe. Nach mehreren kurzen Fotostopps auf dem Weg dorthin versammelten wir uns für ein Gruppenfoto vor der malerischen Kulisse von Reine. Wir hielten auch noch ein zweites Mal oberhalb des Ortes, da man von hier aus das schönste Fotomotiv auf den Lofoten hat. Vor uns lag weit ausgebreitet das Städtchen Reine, mit seinen schneeweißen Häußern und farbigen Fischerbooten und im Hintergrund erhoben sich majestetisch die schroffen Bergspitzen, die sich teilweise im Wasser spiegelten.
Von Reine fuhren wir weiter bis zum Fährhafen von Moskenes. Die Überfahrt über den Vestfjord nach Bodoe dauerte ca. dreieinhalb Stunden. Obwohl wir sonniges Wetter und gute Sicht hatten, spürten wir immer stärker den Wellengang der offenen See. Einige Gäste unserer Gruppe vertrugen die Fahrt daher nicht so gut, für andere war es wieder ein tolles Erlebnis. Nach unserer Ankunft in Bodoe fuhren wir über Fauske und durch das Saltdalen bis in den Nationalpark Saltfjell. Am Nationalparkcenter Storjord hielten wir zur Pause und nutzten auch gleich die Gelegenheit zum Tanken. Anschließend ging es hinauf auf das Hochplateau zum Polarkreiscenter auf 66,5 ° nördlicher Breite. Das norwegische Polarkreiscenter liegt nicht so schön im Grünen wie das finnische. Die Landschaft ist baumlos und eher abweisend. Trotzdem war es für uns ein Erlebnis nach dem tagelangen Aufenthalt im hohen Norden, diese bedeutsame Linie zu überqueren. Vom Polarkreis fuhren wir zu unserem Hotel Meyergarden in Mo in Rana.

11.Tag, Sonntag, der 07.08.11: Fjordnorwegen ? Steinkjer

Von Mo in Rana aus fuhren wir in südliche Richtung bis kurz vor die Stadt Mosjoen und machten an einem kleinen idyllischen Bergsee Pause. Noch vor Mosjoen verließen wir die E 6 und erlebten entlang des Vefsn-Fjords traumhafte Landschaftsbilder. Es war eine Panoramafahrt entlang der Fjorde bis kurz vor Sandnessjoen. Dort gab es mit der weißen futuristischen Helgelandbrücke, die sogar einmal zu Norwegens beliebtester Brücke gewählt worden ist, noch eine Steigerung.
Von dem Fotostopp an der Helgelandbrücke fuhren wir an der Bergkette der ?Sieben Schwestern? vorbei und hielten das nächste Mal beim Peter Dass Museum nahe der Ortschaft Alstahaug. Sehenswert sind in diesem schönen Gelände die romanische Steinkirche aus dem 12.Jahrhundert, die alten Pfarrhäuser und das moderne Petter Dass-Museum. Der Priester Petter Dass war vielleicht der bedeutendste norwegische Dichter am Ende des 17. und am Anfang des 18. Jahrhunderts. Von Alstahaug aus fuhren wir zu unserem Fährhafen nach Tjotta. Hier, in diesem hübschen kleinen Städtchen, legten wir auch gleich unsere Mittagspause ein. Obwohl wir sehr zeitig und mit einer der ersten Busse an der Fähre waren, konnten wir buchstäblich erst in letzter Minute auf das Fährschiff auffahren.
Die einstündige Fahrt war sehr angenehm und alle Gäste, die Befürchtungen hatten, auf dem Schiff wieder den Seegang zu spüren, genossen sichtlich die Überfahrt bei bestem Reisewetter. Von unserem Ankunftshafen in Forvik ging es weiter zum nächsten Fährhafen nach Anndalsvagen. Die zweite Fährpassage dauerte nur 20 Minuten. Nach der Ankunft in Horn fuhren wir nach Vennesund. Auf der Fahrt durch die zauberhafte Landschaft sahen wir auch den legendären Torghatten, einen Fels mit einem Loch in der Mitte. Von Vennesund aus fuhren wir dann das dritte und letzte Mal mit der Fähre. Die Fährüberfahrt nach Holm dauerte wieder 20 Minuten. Bei unserer Weiterfahrt zu unserem Übernachtungsort in Steinkjer machten wir anschließend noch einen kleinen Fotostopp an der Folda-Brücke und eine Pause in der Ortschaft Grong. Auf dem Weg nach Steinkjer sahen wir zunächst einen und dann zwei Elche aus dem Waldesrand am Hang heraustreten. Die Aufregung war groß und wir versuchten nach dem Wendemanöver, die Elche ein zweites Mal ausfindig zu machen, jedoch ohne Erfolg. Nach diesem erlebnisreichen Tag kamen wir gegen 20.15 Uhr am Hotel Quality Grand in Steinkjer an.

12.Tag, Montag, der 08.08.11: Trondheim ? Dovrefjell ? Hamar

Nach dem Frühstück begann unsere Fahrt in die ehemalige Krönungsstadt der norwegischen Könige Trondheim. Bereits bei unserer Fahrt entlang des Trondheim-Fjordes begann es zu regnen und die Sicht war eingeschränkt. In Trondheim angekommen, hielten wir am Nidaros-Dom. Nach einer kleinen Pause spazierten wir zur Bybrua (Bybrücke) und zu den hölzernen Lagerhäusern, die auf Pfählen am Ufer des Flusses Nidelva stehen. Die beiden Häuserreihen sind immer wieder ein schönes Fotomotiv, auch im Regen. Von den Lagerhäusern liefen wir dann gemeinsam an der Frauenkirche vorbei bis zum Torget, dem Marktplatz, in dessen Mitte die Säule mit dem Standbild Olav-Tryggvasons steht. Anschließend hatten alle Gäste Freizeit für den Besuch des Nidaros-Domes oder einen individuellen Stadtbummel.
Von Trondheim aus fuhren wir über Oppdal auf das Dovrefjell und hielten am Aussichtspunkt Hjerkinn mit Blick auf den schneebedeckten Snohetta (2236 m). Moschusochsen, die auch im Dovrefjell Nationalpark vorkommen, haben wir leider nicht gesehen. Unsere Mittagspause legten wir dann in Dombas ein, einem sehr touristischen Ort und Ausgangspunkt für viele Aktivitäten in die Umgebung. Dombas ist auch der Eingang in das 200 km lange Gudbrandsdal. Gleich am Anfang standen wir fast eine Stunde aufgrund eines Unfalls im Stau. Auf der Weiterfahrt konnten wir uns an den historischen dunkelbraunen Bauernhöfen erfreuen, die so typisch für diese Gegend sind und in der auch der Peer Gynt-Garten die Besucher aus nah und fern einlädt. Wir hielten an der alten Stabkirche von Ringebu und am Schanzenauslauf in Lillehammer. Mehr Zeit hatten wir an diesem Tag leider aufgrund des Staus nicht. Von Lillehammer aus fuhren wir entlang des Mjoesa-Sees zu unserem Scandic- Hotel in Hamar.

13.Tag, Dienstag, der 09.08.11: Rückflug bzw. Stadtführung in Oslo

Unser letzter gemeinsamer Tag begann mit der Fahrt zum Osloer Flughafen Gardermoen, den wir gegen 09.20 Uhr erreichten. Hier verabschiedeten wir uns von sechs Gästen unserer Reisegruppe, die mit dem Flugzeug nach Deutschland zurückflogen. Vom Flughafen aus fuhren wir zum Osloer Rathaus, dem Treffpunkt mit unserer örtlichen Reiseleiterin Kirsti Hofstad. Pünktlich zur vereinbarten Zeit begann unsere Stadtrundfahrt durch die norwegische Hauptstadt. Den ersten Fotostopp legten wir am neuen Opernhaus Oslos ein, ein weißer moderner und futuristischer Bau, der an einen Eisberg oder an eine Eisscholle erinnern soll. Auf vielfachen Wunsch fuhren wir anschließend zum Holmenkollen und konnten uns die neuen Anlagen nach der diesjährigen nordischen Ski-WM ansehen. Wir waren begeistert!
Vom Holmenkollen ging es dann mit dem Bus zum Gustav Vigeland-Park, durch den wir gemeinsam mit unserer Stadtführerin Kirsti spazierten. Nach diesen Eindrücken fuhren wir noch einmal zum Osloer Rathaus zurück. Im Rathaus wird jedes Jahr der Friedens-Nobelpreis vergeben. Danach hieß es Abschied nehmen von Norwegens Hauptstadt und Weiterfahrt parallel zum Oslofjord in Richtung Schweden. Nach einem Tankstopp auf norwegischem Gebiet und einer Pause in Schweden kamen wir gegen 17.50 Uhr in Göteborg am Fährterminal der Stena Line an. Unser Abendessen nahmen wir dann gemeinsam nach dem Bezug unserer Kabinen an Bord des Schiffes ein. Obwohl die Auswahl am Buffet wieder überwältigend war, wollten alle so schnell wie möglich an Deck, um das Auslaufen des Schiffes aus dem Göteborger Schärengürtel zu sehen.

14.Tag, Mittwoch, der 10.08.11: Heimreise von Kiel

Nach der Ankunft in Kiel und dem Verlassen des Fährschiffes fuhren wir auf deutschen Autobahnen in Richtung Süden. Die Fahrt verlief gut, wir passierten den Hamburger Elbtunnel ohne Verzögerungen und kamen pünktlich zur vereinbarten Zeit an unserem ersten Ausstieg kurz vor Hannover an. Von dort fuhren wir dann wie auf der Hinfahrt nach Magdeburg-Irxleben und über die A14 zum Flughafen Leipzig. Auch hier lagen wir wieder bestens in der Zeit, wir verabschiedeten uns von unseren Gästen und halfen beim Umsteigen in die Transferfahrzeuge. Nach Leipzig hatten wir dann noch unseren Ausstieg bei Döbeln und kamen kurz vor18.00 Uhr am Flughafen Dresden an. Alles hatte gut geklappt!
Ich möchte mich ganz herzlich bei der gesamten Reisegruppe für die gute Zusammenarbeit und den freundlichen Umgang untereinander bedanken. Das hat entscheidend zum guten Gelingen der Reise beigetragen. Vielen Dank an unseren fantastischen Fahrer Hans!
Ihr Dirk Schlosser

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