Reisebericht: Rundreise Peru für Genießer
Reisebericht: 17.10. – 02.11.2024
Wüstenartige Küstenlandschaften, riesige Berge und tropische Regenwälder - all das hat Peru zu bieten. 7 Gäste und ich nahmen den weiten Weg auf uns, um das verwunschene Land der Inkas zu entdecken...
Ein Reisebericht von
Valentin Meyer-Plath
Flug nach Lima in Peru
Früh am Morgen beginnt für uns die Reise am Berliner Flughafen. Trotz Problemen an den Check-in-Automaten und langen Schlangen an den Schaltern schaffen wir es pünktlich zum Gate und fliegen mit einem kurzen Zwischenstopp in Paris nach Lima, die Hauptstadt Perus. Nach der Einreise erhalten wir unsere Koffer und werden schon von unserer Reiseleiterin Karina erwartet. Gemeinsam fahren wir zum Hotel im Stadtteil Miraflores und erhalten während der Fahrt durch die Innenstadt schon einen ersten Vorgeschmack vom chaotischen Verkehr in Südamerika. Erschöpft von der langen Anreise kommen wir endlich im Hotel an, checken ein und lassen den Tag beim ersten gemeinsamen Abendessen mit einem Glas Inka Cola ausklingen.
Stadtführung in Lima – Fahrt auf der Panamericana nach Paracas
Nach dem Frühstück im Hotel geht es heute in die Altstadt von Lima. Unsere Reiseleiterin Karina holt uns am Hotel mit dem Bus ab und wir fahren vorbei am Olivengarten und der Ausgrabungsstätte Huaca Pucllana in die Innenstadt. Am Plaza de San Martin steigen wir aus und machen einen kleinen Spaziergang über den Platz mit der Statue vom südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfer José de San Martín, dessen Kopf ein Lama ziert. Karina erklärt uns, dass die Statue eigentlich eine Flamme auf den Kopf kriegen sollte, es hier aber zu einem Missverständnis kam, da das spanische Wort für Lama und Flamme gleich ist (llama). Danach haben wir die Möglichkeit Euros in peruanische Sols zu tauschen, bevor wir uns auf den Weg in den historischen Stadtkern machen. Die Straßen sind voll mit Menschen, da heute das katholische Fest "Señor de los Milagros" gefeiert wird und eine große Prozession in der Altstadt stattfindet. Wir bahnen uns unseren Weg durch die Menschenmassen und erreichen schließlich das Kloster Santo Domingo, eines der ältesten Gebäude der Hauptstadt. Das im Jahr 1535 erbaute Kloster ist bekannt für seine wunderschöne Barockarchitektur und vielen, mit bemalten Kacheln verzierten, Wände. Außerdem wurde hier die erste Universität Südamerikas gegründet. Leider ist die berühmte Kathedrale momentan wegen Umbauarbeiten geschlossen, weshalb wir stattdessen das Kolonialhaus "Casa de Aliaga" besichtigen. Seit 17 Generationen leben hier die Nachfahren des spanischen Konquistador Don Jerónimo de Aliaga. Hier finden wir ein kleines Stück Heimat, denn auch die reichen Familien in Peru hatten Porzellan aus der Manufaktur in Meißen bei Dresden. Im Anschluss besuchen wir eine kleine Bar, in der uns gezeigt wird, wie man den Nationalcocktail "Pisco Sour" zubereitet. Drei Teile Pisco, ein Teil Limettensaft, ein Teil Zuckersirup und ein Teil Eiweiß und dann alles gut schütteln, Salud! Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Bus und in Richtung unseres Tagesziels Paracas. Unterwegs halten wir im Stadtteil Barranco und essen dort entspannt zu Mittag. Hier tauchen wir das erste Mal in die peruanische Küche ein, mit viel Fleisch, Kartoffeln, Fisch und verschiedenen Gemüsen. Danach machen wir uns auf den Weg nach Paracas und fahren auf der Panamericana an der Küste entlang Richtung Süden. Die Landschaft wird immer karger und man kommt sich vor wie in einer Wüste. Nach etwa vier Stunden erreichen wir unser Etappenziel, essen zu Abend und fallen erschöpft vom Tag ins Bett.
Bootsausflug zu den Ballestas–Inseln – Maria Reiche Museum – Nazca
Am Morgen machen wir uns mit dem Boot auf den Weg zu den Ballestas Inseln. Mit einem kleinen Schiff fahren wir zu den vorgelagerten Inseln, die für Ihre Vielzahl an Vogelarten bekannt sind. Auf dem Weg machen wir noch einen Stopp am Kronenleuchter vom Hafen San Martin, einer großen, sagenumwobenen Zeichnung im Sand aus der Zeit der Nazca, die uns einen ersten Vorgeschmack auf die Linien von Nazca geben sollte. Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir die Ballestas-Inseln und bewundern die beeindruckende Steinküste mit ihren ausgespülten Höhlen im Fels. Hier leben viele Vögel, deren Ausscheidungen (Guano) früher und auch heute noch als Dünger für die Landwirtschaft verwendet werden. Wir sehen Pelikane, Humboldpinguine, Kormorane und Inkaseeschwalben und außerdem mehrere Seelöwen, die sich auf den Felsen sonnen. Auf der Rückfahrt zum Hafen begegnen wir dann noch zwei Bryde-Walen, die uns ihre Fluke zeigen, bevor sie weiterziehen. Karina erzählt uns, dass sie diese Tiere hier erst einmal gesehen hat, was für ein Glück! Zurück an Land genießen wir noch kurz die Annehmlichkeiten des Hotels, bevor wir uns auf den Weg nach Nazca machen. Unterwegs halten wir bei einer Oase in Huacachina. Hier sieht die Landschaft aus wie in der Sahara, riesige Sanddünen und eine kleine Lagune in der Mitte. Weiter geht die Fahrt und am Nachmittag erreichen wir das Museum Maria Reiche. Die gebürtige Dresdnerin widmete Ihr Leben den Nazca-Linien, mitsamt der Vermessung und Erforschung dieser. Im Museum lernen wir einiges über ihr Leben, Wirken und ihre Auszeichnungen von der deutschen und peruanischen Regierung. Ein eigenes Bild der Nazca Linien sollten wir uns allerdings erst am nächsten Tag bei einem Rundflug machen. Spät am Abend erreichen wir unser Hotel in Nazca und lassen den Tag beim gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Flug über die Nazca–Linien – Fahrt entlang der Pazifikküste nach Arequipa
Der heutige Tag beginnt mit einem Highlight unserer Reise, dem Flug über die legendären Nazca Linien. Früh am Morgen fahren wir zum Flughafen von Nazca, wo unsere Gruppe auf zwei Flugzeuge aufgeteilt wird. Danach geht es für uns eine halbe Stunde in die Lüfte. Von dort aus können wir während unseres Rundfluges die verschiedenen, aus langen Linien im Sand bestehenden Figuren erkennen, deren Ursprung bis heute ungeklärt ist. Unser Kapitän gibt uns immer rechtzeitig Bescheid, wenn ein neues Bild vor uns auftaucht und so fliegen wir vorbei am Astronauten, dem Hund, dem Condor und vielen anderen. Trotz einiger Turbulenzen landen alle wieder gut in Nazca und bekommen einen kleinen Schnaps für den Magen. Im Anschluss machen wir uns auf den langen Weg nach Arequipa. Wir fahren entlang der Pazifikküste durch die wüstenartige Landschaft immer weiter in Richtung Süden. Dabei sehen wir viele leere, von Mauern umrahmte Grundstücke. Karina erklärt uns, dass die Einheimischen hier billig Land erwerben, dieses mit den Mauern reservieren und als Art Wertanlage verwenden. In der kleinen Stadt Chala machen wir eine kurze Mittagspause und genießen bei Sandwiches und Getränken den Blick auf das offene Meer. Zurück auf der Straße, geht es mit einem kurzen Zwischenstopp in Camana, wo wir zu Abend essen, bis zu unserem Etappenziel Arequipa, das auf 2300 Höhenmeter liegt. Wir checken im Hotel ein und verabschieden uns von unserer Reiseleiterin Karina.
Führung in der weißen Stadt Arequipa
Am Morgen begrüßt uns unser örtlicher Reiseleiter Rubens, ein gebürtiger Arequipeño, um uns seine Heimatstadt näherzubringen. Mit dem Bus fahren wir zum Aussichtspunkt Yanahuara, von dem aus sich ein fantastischer Blick auf die Stadt und die umliegenden Anden bietet. Die klare Luft und die beeindruckende Kulisse der Vulkane Misti und Chachani machen diesen Moment besonders. Wir fahren zurück in die Innenstadt und besuchen eine kleine Alpaka-Farm. Wir dürfen die Tiere füttern, sehen wie die geschorene Wolle verarbeitet wird und haben die Möglichkeit Alpakaprodukte mit einer sehr hohen Qualität zu erwerben. Im Anschluss schlendern wir durch die Gassen von Arequipa und besuchen die Markthalle. Wir laufen vorbei an Ständen mit hunderten verschiedenen Fruchtsorten, von denen man viele noch nie gesehen hat. Rubens erklärt und vieles zu den verschiedenen Sorten und wir dürfen einige probieren. Wir lernen außerdem, dass es in Peru über 3.000 verschiedene Kartoffelsorten gibt, wirklich erstaunlich! Zu Mittag essen wir auf der Dachterrasse eines schönen Restaurants in der Innenstadt mit Blick auf die Kirche des heiligen Franziskus. Frisch gestärkt besichtigen wir im Anschluss das Kloster Santa Catalina, eine eigene kleine Stadt in der Stadt. Unser Guide erzählt uns von der Geschichte dieses einzigartigen Ortes, in dem einst bis zu 450 Nonnen lebten. Die leuchtenden Farben der Wände, die ruhigen Innenhöfe und die kunstvollen Fresken entführten uns in die Vergangenheit. Heutzutage leben nur noch 20 Nonnen im Kloster, der Rest der Anlage ist als Museum zu besichtigen. Am Nachmittag haben wir Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Einige von uns schlenderten durch die Gassen, andere nutzten die Gelegenheit für einen Besuch in den lokalen Cafés oder um noch etwas Gel zu tauschen. Den Tag lassen wir im Restaurant "Zig Zag" ausklingen, wo wir auf heißen Steinen gegrilltes Fleisch probierten – darunter auch Alpaka, eine regionale Spezialität. Mit einem Pisco Sour in der Hand genossen wir die besondere Atmosphäre Arequipas und blickten auf einen ereignisreichen Tag in dieser charmanten Stadt zurück.
Weiterreise ins Colca–Tal
Wir verlassen heute die weiße Stadt und machen uns auf den Weg ins Colca Tal. Die Fahrt führt uns vorbei an den beeindruckenden Vulkanen Misti und Chachani, bevor wir die Hochebene Pampa Canahuas erreichen. Hier sehen wir einer Herde Vikunjas, der seltensten Kamelart Südamerikas – ein besonderes Fotomotiv. Wir stoppen bei einem kleinen Dorf mitten in den Anden. Hier trinken wir einen Inka-Tee, Tee mit verschiedenen Gewürzen und Coca-Blättern. Dieser soll dem Körper bei Problemen mit der Höhe helfen und schmeckt dazu auch noch gut. Leider ist es nicht erlaubt Coca-Tee mit nach Deutschland einzuführen und so genießen wir ihn hier umso mehr. Gegen Mittag erreichen wir Chivay, den Hauptort des Colca-Tals. Nach einem herzhaften Mittagsbuffet erkunden wir das charmante Städtchen. Wir besuchen die Kirche und den lebhaften Markt, bevor wir in der gemütlichen Colca Lodge eincheckten. Die Unterkunft liegt traumhaft direkt im Colca Tal am Fluss. Wir nutzen den freien Nachmittag und statten den heißen Thermalquellen einen Besuch ab. Bei über 35 Grad Wassertemperatur und einem Pisco Sour in der Hand lassen wir den Tag ruhig ausklingen.
Cruz del Condor am Colca–Fluss – Thermalbaden
Heute heißt es früh aufstehen, damit wir pünktlich zu einem besonderen Naturschauspiel kommen. Vom Hotel aus geht es für uns zuerst nach Yanque. Dort schauen wir uns die Kirche an und schlendern über den Markplatz, auf dem wir viele Frauen in bunten Trachten, die zu traditioneller Musik tanzen, sehen. Danach geht es für uns weiter in Richtung Cruz del Condor. Unser Reiseleiter Rubens schlägt vor, dass wir eine kleine Wanderung machen, um den Aufstieg der Kondore zu beobachten. Die Idee kommt gut an und so steigen wir vor dem eigentlichen Aussichtspunkt aus und machen uns zu Fuß auf den Weg. Nach etwa 20 Minuten sehen wir in der Ferne die Kaiser der Lüfte, wie sie auf uns zufliegen. Zwei Vögel fliegen direkt über unseren Köpfen hinweg und bieten ein fantastisches Fotomotiv. Wir wandern weiter durch das Colca Tal und genießen das Bergpanorama. Rubens erzählt uns viel zur Pflanzenwelt der Anden und wir sehen verschiedene Kakteen und die rote Kantu-Pflanze, die Nationalblume Perus. Nach etwa einer Stunde erreichen wir den Aussichtspunkt Cruz del Condor, das Kreuz des Kondors und fahren von dort zurück zur Colca-Lodge. Auf dem Weg machen wir noch ein paar Fotostopps, bei denen wir einen guten Blick auf die vielen wunderschönen Ackerterrassen des Tals haben. Hier werden Kartoffeln, Saubohnen und verschiedene andere Gemüsesorten angebaut, die auf diesen Höhen gedeihen können. Außerdem stoppen wir noch in Maca und haben Zeit, um in den vielen Souvenirgeschäften shoppen zu gehen. Ein toller Vormittag mit einer erfolgreichen Kondor Beobachtung neigt sich dem Ende entgegen und wir kommen wieder im Hotel an. Den Nachmittag nutzen wir, um in den heißen Thermalbecken zu entspannen und die Annehmlichkeiten des Hotels zu genießen. Bei einem reichhaltigen Abendessen lassen wir diesen tollen Tag ausklingen.
Fahrt durch das Andenhochland nach Puno am Titicacasee
Heute heißß es Abschied nehmen vom idyllischen Colca-Tal. Früh am Morgen beginnt unser Tag mit der Fahrt ins etwa 300 Kilometer entfernte Puno. Unsere Reise führt uns weiter ins beeindruckende Andenhochland. Das Altiplano erstreckt sich als riesige Hochebene durch Westbolivien, Südperu sowie Teile Nordchiles und Nordwestargentiniens und zählt zu den höchstgelegenen bewohnbaren Regionen der Welt. Die Höhenlage – oft über 3.800 Meter – ist deutlich spürbar, aber der Anblick lohnte jede Mühe: Majestätische Vulkane, funkelnde Seen und Herden von Vicunas und Alpakas begleiten uns auf unserem Weg. Immer wieder halten wir für kurze Pausen und Fotostopps, um die atemberaubende Landschaft festzuhalten. Am See "Laguna Lagunnilas" halten wir und besuchen ein kleines Geschäft mit einer großen Auswahl an Klamotten aus Alpakawolle. Auch wenn die Koffer schon platzen, wird viel gekauft und so fahren wir mit vielen Andenken im Gepäck weiter in Richtung Puno. Die malerische Berglandschaft zieht an uns vorbei und wir sehen sogar ein paar Andenflamingos. Innerhalb der Familie der Flamingos ist er die einzige Art, die gelbe Füße und Beine hat. Nach etwa sieben Stunden Fahrt erreichten wir schließlich Puno am Ufer des majestätischen Titicacasees. Wir checken im Hotel ein und machen einen kleinen Stadtspaziergang durch die Innenstadt. Dabei sehen wir verschiedene Kirchen, Hauptplätze und die Markthalle von Puno. Bei einem leckeren Abendessen im Hotel lassen wir schließlich die letzten Tage Revue passieren und freuen uns auf die Zeit am Titicacasee.
Bootsfahrt auf dem Titicacasee – Inseln der Uros – Insel Taquile – Luquina Chico – Übernachtung bei Gastfamilien der Quechua–Gemeinde
Nach einem stärkenden Frühstück begrüßt uns unserer Reiseleiterin Inka im Hotel und wir fahren mit dem Bus zum Hafen von Puno. Dort angekommen machen wir uns mit einem Boot auf den Weg zu den Inseln der Uros im Titicacasee. Inka erklärt uns, dass man den See eigentlich Titichachasee (ch wie in Achtung) ausspricht. Mit unserem privaten Boot gleiten wir vorbei an Schilffeldern im See und erreichen schließlich den Eingang zum schwimmenden Dorf der Uros. Diese faszinierenden Konstruktionen bestehen aus Totora-Schilfrohr, das im See wächst, und wurden ursprünglich von den Vorfahren der Uros als Schutzmaßnahme gegen feindliche Stämme errichtet. Wir legen an und betreten eine der Schilfinseln, auf der wir von der dort lebenden Familie herzlich begrüßt werden. der Vater der Familie hält uns eine Präsentation zur Bauweise und Geschichte der Inseln. Im Anschluss werden uns die Schilfhütten von Innen gezeigt und mir machen eine kleine Bootsfahrt auf einem Schilfboot. Die Bauzeit für so ein Boot beträgt über sechs Monate bei einer Haltbarkeit von etwa fünf Jahren. Ob sich das lohnt? Unsere Reise führt uns im Anschluss weiter zur Insel Taquile, die für ihre außergewöhnlichen handgewebten Textilien bekannt ist, die von der UNESCO als „Meisterwerk des immateriellen Erbes der Menschheit“ ausgezeichnet wurden. Die Taquileños leben nach einem strengen Gemeinschaftsprinzip und sind bekannt für ihre Gastfreundschaft und Strick- und Webkunst. Gemeinsam mit Inka machen wir eine kleine Wanderung über die Insel und genießen das warme Wetter und die schöne Natur. Von der Insel hat man einen fantastischen Blick auf den riesigen See und in der Ferne können wir sogar das Ufer von Bolivien erkennen. Wir erreichen den Anleger auf der anderen Seite der Insel, steigen in unser Boot und machen uns auf den Weg auf die Halbinsel Luquina, auf der wir die nächste Nacht verbringen werden. Die Gemeinde Luquina Chico heißt uns herzlich willkommen und werden von unseren Gastfamilien begrüßt. Wir werden auf drei Familien aufgeteilt und helfen den Familien ein bisschen auf dem Hof. Einige fangen Schafe ein, andere trennen Spreu vom Weizen und andere helfen den Frauen beim kochen. Auch wenn nicht alle spanisch sprechen, schaffen wir es uns mit Händen und Füßen zu verständigen. Die Familien sind sehr gastfreundlich und wir lernen viel über die Kultur uns Lebensweise der Einheimischen. Zum Abendessen gibt es eine leckere Kartoffelsuppe mit verschiedenen Gemüsen und Reis. Bei lustigen Gesprächen und leckeren Essen lassen wir den Abend in Luquina ausklingen.
Freizeit in der Gemeinde Luquina – Puno
Nach einem reichhaltigen Frühstück mit den Gastfamilien machen wir mit unserer Reiseleiterin Inka eine Wanderung auf der Halbinsel Luquina. Vom Örtchen Luqina Chico aus machen wir uns auf den Weg und nach etwa 45 Minuten erreichen wir einen kleinen Berg mit einer Steinpyramide auf der Spitze. Von hier haben wir einen fantastischen Ausblick über den Titicacasee und können bis nach Bolivien schauen. Der See ist etwa 15 Mal so groß, wie der Bodensee und ist der höchste, schiffbare See der Welt. Wirklich riesig! Zurück in Luquina Chico verabschieden wir uns von unseren Gastfamilien und essen in einem kleinen Restaurant am Ufer zu Mittag. Bei einem leckeren Anden-Buffet genießen wir verschiedene Kartoffel- und Knollensorten, sowie leckeren Fisch und gutes Fleisch. Im Anschluss holt uns unser Boot ab und wir fahren zurück nach Puno. Auf dem Weg passieren wir erneut die Schilfwälder und können einen letzten Blick auf die schwimmenden Inseln der Uros werfen. Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung und viele nutzen ihn, um in der Innenstadt von Puno ein paar Souvenirs zu besorgen. Am Abend geht der Großteil der Gruppe in einem Restaurant in der Innenstadt essen und wir lassen den Abend bei guten Essen und netten Gesprächen ausklingen. Auf dem Rückweg zum Hotel werden wir von einem Umzug in der Stadt überrascht, mit einer Band und vielen tanzenden und kostümierten Menschen. Auf Nachfrage erklärt uns eine Dame, dass es sich hierbei um die Generalprobe zu einem großen Fest im November handle. Unsere Reiseleiter hatten recht, die Peruaner haben wirklich jeden Tag etwas zu feiern!
Fahrt durch die Anden – La Raya–Pass – Sicuani – Viracocha–Tempel – Cusco
Heute heißt es Abschied nehmen vom beeindruckenden Titicacasee. Unser neuer Reiseleiter Jorge begrüßt uns am Morgen im Hotel und wir machen uns auf den Weg zum La Raya Pass. Wir fahren durch das Städtchen Juliaca und Jorge erzählt uns, dass dies eines der Hauptumschlagpunkte für geschmuggelte Ware aus Bolivien sei. Wir sehen viele Händler am Straßenrand, die versuchen Produkte wie Benzin, Kleidung oder Lebensmittel zu verkaufen. Am Vormittag erreichen wir den La Raya Pass auf 4.335 Metern. Von hier haben wir einen fantastischen Blick auf die umliegenden Berge und können sogar einen Gletscher in der Ferne erspähen. Der Pass markiert nicht nur die Grenze zwischen den Regionen Puno und Cusco, sondern auch einen symbolischen Übergang vom Altiplano in das fruchtbare Andenhochland. Wir fahren weiter in Richtung Cusco und stoppen in Peliphon zum Mittagessen. Bei einem reichhaltigen Buffet entspannen wir uns kurz bevor es weiter zur Inkastätte Raqchi geht. Hier besichtigen wir den beeindruckenden Viracocha-Tempel. Diese archäologische Stätte gilt als eines der wichtigsten Relikte der Inka-Kultur. Der Tempel ist einzigartig, da er sowohl aus Stein als auch aus Lehm gebaut wurde. Besonders faszinierend waren die massiven zylindrischen Säulen, die einst ein großes Dach trugen, sowie die Überreste der Vorratshäuser und künstlichen Teiche. Jorge erzählte uns spannende Details über Viracocha, den Schöpfergott der Inka, der hier verehrt wurde. Die Anlage wurde durch die Spanier und mehrere Erdbeben stark zerstört und erst während der COVID-19 Pandemie wurden große Teile durch die peruanische Regierung rekonstruiert. Bevor wir in Cusco ankommen, besichtigen wir noch eine kleine, von Außen unscheinbare Kapelle in Andahuaylas. Die Kapelle wird jedoch nicht ohne Grund die Sixtinische Kapelle von Peru genannt und in dem Moment in dem wir die Kapelle betreten wird uns klar warum. Die prächtigen Wand- und Deckenfresken mit goldenen Details beeindrucken uns sehr und bieten einen faszinierenden Kontrast zur rustikalen Umgebung. Die Kirche ist ein wunderbares Beispiel für den kulturellen Austausch zwischen der spanischen Kolonialzeit und der indigenen Tradition und ist im Stil des Andenbarocks gestaltet. Die Kapelle wurde von den Spaniern auf einer Ruine eines Inka-Tempels erbaut. Am späten Nachmittag erreichen wir dann endlich unser Hotel in Cusco. Erschöpft vom langen Tag gönnen wir uns noch ein paar leckere Getränke in einer schönen Bar am Hauptplatz der Stadt.
Erlebnis Cusco und geheimnisvolle Inka–Stätten in der Umgebung
Cusco, die legendäre Hauptstadt der Inkas, liegt auf 3416 Metern Höhe mitten in den Anden. Auf Grund Ihrer historischen Bedeutung wurde sie 1983 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen mit vielen geschützten Gebäuden aus der Inka-, Vorkolonial- und Kolonialzeit. Wir beginnen den Tag mit dem Besuch des Coricancha, dem wichtigsten Tempel des Inkareichs, auch als Sonnentempel bekannt. Während der Eroberung durch die Spanier wurde der Tempel zerstört und geplündert und auf seiner Basis wurden die Kirche und das Kloster von Santo Domingo gebaut. Jorge zeigt uns die ehemaligen Tempelmauern aus perfekt angepassten Steinen, die fugenlos aufeinander gesetzt wurden. Bis heute ist ungeklärt, wie die Inkas die teilweise riesigen Steine transportiert und bearbeitet haben. Im Anschluss laufen wir durch die "Calle Hatunrumiyoc" einer engen Gasse zwischen zwei Inka-Tempeln. Hier bewundern wir eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Cusco, den berühmten 12-eckigen Stein, der auch auf dem Etikett der Bier Marke "Cusqueña" abgebildet ist. Wir laufen weiter und erreichen den Hauptplatz von Cusco, den Plaza de Armas. Hier besichtigen wir die Kathedrale von Cusco. Zusammen mit den beiden Nebenkirchen Kapelle des Triumphs und Kapelle der Heiligen Familie umfasst der Kathedralkomplex fast 4000 Quadratmeter. Die riesige Kathedrale beeindruckt uns sehr und Jorge erzählt uns viel zu den verschiedenen Altären und Statuen. Danach haben wir eine Mittagspause und essen in einem sehr guten Restaurant am Hauptplatz zu Mittag und trinken Chicha Morada. Im Anschluss holt uns Jorge am Restaurant ab und wir fahren mit unserem Bus zur Inkastätte Saqsaywaman, am Stadtrand von Cusco auf einem Hügel gelegen. Die Ruine der ehemaligen Inka-Festung sollte als Repräsentationsort dienen und als militärische Befestigung den am meisten gefährdeten Zugang zur Stadt schützen. Auch hier sehen wir wieder Mauern aus perfekt angepassten Steinen und viele angelegte Ackerterrassen. Nach einem kleinen Spaziergang durch die große Anlage fahren wir weiter nach Tambomochay, einem Wasserheiligtum der Inkas. Hier sehen wir einen in Stein geschlagenen Brunnen, der das Wasser mit kleinen Rinnen und Leitungen von der Quelle im Berg bis auf die Felder auf den Terrassen bringt. Man vermutet, dass die Inkas hier früher Wasserzeremonien für ihre Götter gehalten haben. Als letztes besuchen wir noch Quenko, eines der wichtigsten Heiligtümer der Inkas zur Verehrung der Pachamama. Jorge erzählt uns, dass er vermutet, dass hier früher Körper einbalsamiert wurden. Der große Steintisch lässt außerdem vermuten, dass hier Menschen operiert und Leichen seziert wurden. Nach einem langen Tag mit vielen Eindrücken und Einblicken in die Kultur der Inkas geht es zurück nach Cusco und wir lassen den Abend in einer Bar in der Innenstadt ausklingen.
Fahrt ins Heilige Tal der Inka – Ollantaytambo
Unser heutiges Ziel ist das sagenumwobene Heilige Tal der Inkas. Die Fahrt führt uns durch eine atemberaubende Landschaft, die von majestätischen Andengipfeln und fruchtbaren Tälern geprägt ist. Die Natur wechselt sich von gelb und trocken zu grün uns saftig und wir erreichen die Stadt Ollantaytambo. Bei unserer Ankunft haben wir das Glück, ein traditionelles Stadtfest in der Ortsmitte zu erleben. Die Straßen sind voller Leben, und überall sind Einheimische in ihren bunten, handgewebten Trachten zu sehen. Männer und Frauen tanzen zu den Rhythmen traditioneller Musik, begleitet von Flöten und Trommeln. Das Fest spiegelte die tiefe Verbundenheit der Menschen mit ihren Wurzeln und ihrer Kultur wider – ein Erlebnis, das uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Im Anschluss machen wir und zu Fuß auf den Weg zur Inkastätte. Uns beeindrucken sofort die monumentalen Terrassen, die sich steil an den Berghang schmiegen. Der Tempelbezirk oben auf der Anlage biet uns nicht nur faszinierende Einblicke in die religiöse und militärische Bedeutung des Ortes, sondern auch einen spektakulären Blick auf das Tal und die umliegenden Berge. Jorge erklärt uns, dass die riesigen Steinblöcke für den Bau der Festung aus einer weit entfernten Steinbruchregion transportiert wurden – ein technisches Meisterwerk, das bis heute Rätsel aufgibt. Besonders beeindruckend sind die Sonnentempelreste, die mit ihren präzisen Steinmetzarbeiten den Einfallsreichtum der Inka eindrucksvoll belegten. Auf einer der Ackerterrassen werden ein paar Alpakas gehalten, die für uns ein super Fotomotiv bieten. Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck fahren wir weiter zu unserer Restaurant für das Mittagessen. Der Nachmittag ist frei und wir nutzen ihn um im Hotel zu entspannen und nach einem anstrengenden Tag neue Kraft zu tanken.
Zugfahrt nach Aguas Calientes – Inka–Stadt Machu Picchu
Heute steht das Highlight der Reise auf dem Programm: der Besuch der Inka-Stadt Machu Picchu. Frühmorgens starten wir unsere Zugfahrt von Urubamba durch das malerische Urubamba-Tal nach Aguas Calientes. Während der anderthalb-stündigen Fahrt genießen wir die atemberaubende Landschaft und die moderne Ausstattung des Zuges, die die Zeit wie im Flug vergehen lässt. Wir spazieren vom Bahnhof zu unserem Hotel und geben unsere Rucksäcke und Taschen ab, bevor uns ein Bus in Serpentinen hinauf zur legendären Inkastätte Machu Picchu bringt. Machu Picchu, das erst 1911 vom britischen Forscher Hiram Bingham entdeckt wurde, war damals komplett von Pflanzen überwuchert und den spanischen Eroberern verborgen geblieben. Heute zählt diese außergewöhnliche Stätte zu den sieben modernen Weltwundern und beeindruckt mit ihrer einzigartigen Lage, der genialen Baukunst und der harmonischen Einbettung in die mächtigen Andengipfel. Oben angekommen, können wir das gesamte Areal von einer erhöhten Perspektive aus auf uns wirken lassen – ein wahrhaftiges Wunderwerk der Inka. Jorge führt uns im Anschluss durch den unteren Bereich und erklärt uns die einzelnen Gebäude und deren Funktionen und wir werden immer beeindruckter von den Inkas. Nach rund zweieinhalb Stunden endet unsere Führung durch die Inkastätte und pünktlich setzt der Regen ein. Zum Glück sind alle mit Regenjacken- und Ponchos ausgerüstet und so macht uns die halbe Stunde warten im Regen nichts aus. Mit dem Bus geht es zurück nach Aguas Calientes, wo wir den Nachmittag zum Entspannen oder Shoppen auf dem Markt nutzen können. Vorher lassen wir uns am Postamt einen Stempel in den Reisepass geben, um unseren Besuch festzuhalten. Am Abend treffen wir uns zum gemeinsamen Essen und lassen den Tag entspannt ausklingen. Ein wundervoller Tag an einem magischen Ort findet sein Ende.
Rückfahrt nach Cusco
Nach einer erholsamen Nacht in Aguas Calientes, unterhalb des beeindruckenden Machu Picchu, starten wir den Morgen in aller Ruhe. Wir genießen ein entspanntes Frühstück im Hotel und haben noch etwas Zeit, um durch die kleinen Straßen von Aguas Calientes zu schlendern und letzte Besorgungen zu machen. Am Vormittag machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof, von wo unsere Rückfahrt nach Cusco über Urubamba beginnt. Nach einem unkomplizierten Check-in beginnt die Zugfahrt, die uns noch einmal die majestätische Landschaft Perus vor Augen führt. Während der Fahrt werden wir mit Kaffee, Tee und einem kleinen Lunchpaket verwöhnt. Der Zug ist ein anderer als bei der Hinfahrt und wir haben im vorderen Teil einen Panoramawagon mit Live Musik und einem Balkon, um während der Fahrt frische Luft zu schnappen. Plötzlich beginnt eine farbenfrohe Modenschau direkt im Zug: Die Crew präsentiert uns traditionelle peruanische Kleidung und Accessoires, begleitet von fröhlicher Musik. Nach der Modenschau gibt es die Möglichkeit, einige dieser handgefertigten Waren als Erinnerung zu erwerben. Unser nächster Halt ist in Ollantaytambo, wo wir zu einem besonderen Mittagessen eingeladen sind. Direkt am Bahnhof essen wir in einem schönen Restaurant das traditionelle Gericht Pachamanca, ein faszinierendes Erlebnis. Der Name „Pachamanca“ bedeutet übersetzt „Topf der Erde“ – die Zutaten werden in einer mit heißen Steinen ausgelegten Erdgrube gegart. Auf uns wartet eine köstliche Mischung aus Huhn, Lamm und Rind, zusammen mit Süßkartoffeln, Kartoffeln und verschiedenen Gemüsesorten. Das erdige Aroma und der herzliche Empfang des Personals machen dieses Essen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Zum "Nachtisch" besuchen wir noch die hoteleigene Destilerie und verkosten (und erwerben) verschiedene Zuckerrohr-Schnäpse. Mit vollem Magen machen wir uns im Anschluss mit dem Bus auf den Weg zurück nach Cusco. Auf Empfehlung von Jorge gehen wir in einem Restaurant in der Nähe des Hauptplatzes Essen und einige Gäste nutzen den letzten Tag, um noch einmal die Nationalspezialität Cuy zu probieren. Da heute Halloween ist, ist der ganze Hauptplatz voll mit kostümierten Menschen und es gibt Live-Musik. Am späten Abend kehren wir schließlich zurück ins Hotel, erfüllt von einem unvergesslichen Tag und einer einmaligen Reise durch Peru.
Flug von Cusco nach Lima – Rückreise nach Deutschland
Nun ist auch schon der letzte Tag unserer Reise gekommen. Nach einem köstlichen Frühstück im Hotel werden zum Flughafen von Cusco gefahren. Wir verabschieden uns von unserem super Reiseleiter Jorge und nach einiger Wartezeit und ein bisschen Verspätung fliegen wir mit einer kleinen Maschine zurück in die Hauptstadt Lima. Leider haben die Schalter noch nicht geöffnet und so nutzen wir die Zeit für einen kleinen Mittagssnack. Pünktlich boarden wir im Anschluss unseren Flieger und fliegen über Amsterdam zurück nach Berlin. Eine schöne Reise geht zu Ende und die unvergesslichen Momente werden wir für immer in Erinnerung behalten.
Liebe Gäste,
ich möchte mich noch einmal persönlich bei euch bedanken. Die etwas mehr als 2 Wochen vergingen wie im Flug und ich würde am liebsten sofort wieder mit euch auf eine Reise um die Welt starten. Ihr wart eine super Gruppe und es war mir eine Freude euch begleiten zu dürfen. Ich hoffe, ich sehe den einen oder anderen mal wieder auf einer Reise!
Bis dahin!
Euer Valentin