Vier Inseln – ein Abenteuer: 10 Tage Azoren pur
Reisebericht: 16.08. – 26.08.2025
Mitten im Atlantik, zwischen Europa und Amerika, liegen die Azoren – ein Paradies aus grünen Vulkanlandschaften, tiefblauen Seen, schwarzen Lavaküsten und charmanten Hafenstädtchen.
Ein Reisebericht von
Marcus Hasselhorst
Samstag, den 16.8.2025: Anreise ins Inselparadies – Willkommen auf São Miguel
Der Tag startet früh – sehr früh. Bereits um 04.00 Uhr treffen wir uns mit der Berliner Gruppe am Flughafen, noch etwas verschlafen, aber voller Vorfreude auf die kommenden Tage. Um 06.00 Uhr hebt unser TAP-Flug pünktlich Richtung Lissabon ab, während fast zeitgleich die anderen Gäste aus München und Frankfurt starten. In der portugiesischen Hauptstadt landen wir alle zeitig, haben genügend Freizeit für ein Frühstück im Café oder einen kleinen Bummel durch die Shops des Flughafens, ehe es mit SATA Air weiter nach Ponta Delgada geht.
Über den Azoren liegt heute ein freundlicher Sommertag mit ein paar lockeren Wolken – typisch für den Atlantik, aber warm genug, um sofort Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen. Die Landung auf São Miguel verspätet sich leicht, doch alle Koffer rollen heil und vollständig vom Band. Am Ausgang wartet bereits Frederik, unser sympathischer lokaler Guide, der uns herzlich begrüßt.
Im Marina Atlântico, direkt an der Promenade von Ponta Delgada, checken wir ein. Die Zimmer sind komfortabel und viele genießen den Blick aufs Meer. Ein wenig Zeit bleibt, um sich auszuruhen, die Füße ins Wasser zu halten oder noch schnell ein paar Einkäufe zu erledigen.
Um 19.00 Uhr geht es gemeinsam zum Hafen, wo im Stage Restaurant schon ein schöner Tisch im Freien auf uns wartet. Der Platz ist sehr belebt, die Atmosphäre entspannt, und während andere Gäste lange warten müssen, haben wir das Glück, sofort Platz nehmen zu können. Mit einem Glas Wein oder Bier stoßen wir auf die Reise an, genießen eine köstliche Fischsuppe, gefolgt vom Nationalgericht Bacalhau à Brás – Kabeljau mit Kartoffeln, Eiern und Kräutern. Zum Abschluss gibt es noch ein erfrischendes Eis, perfekt für diesen lauen Sommerabend.
So klingt unser erster Tag auf den Azoren aus – mit dem Rauschen des Atlantiks im Ohr, einem satten Bauch und der Vorfreude auf das, was diese Reise noch bringen wird.
Sonntag, 17. August 2025 – Vulkane, Eintopf und Tee am Atlantik
Schon am Morgen herrscht lebhaftes Treiben in Ponta Delgada, doch nach dem ausgiebigen Frühstück zieht es uns hinaus auf Entdeckungstour. Die Fahrt führt entlang der Küste nach Vila Franca do Campo, der 510 Jahre alten ehemaligen Hauptstadt São Miguels. Am Aussichtspunkt von Caloura halten wir inne – perfekte Panoramabilder garantiert. Ein Spaziergang von der Kirche Sao Miguel, vorbei am Rathaus durch den Ort bis zum Hafen lädt zum Schlendern ein, und bei Kaffee oder einer süßen Versuchung genießen wir die entspannte Atmosphäre.
Dann geht es ins Herz der Insel, nach Furnas. Entlang des Sees, eingebettet im gewaltigen Krater, brodelt und dampft es überall. Hier werden in Erdlöchern die berühmten Töpfe mit dem „Cozido“ gegart – ein deftiger Eintopf, der mehrere Stunden in der heißen Erde schmort. Im Restaurant probieren wir ihn frisch serviert: eine köstliche Mischung aus Suppengemüse, Yams, Kohl, Rind, Schwein, Chorizo und sogar Blutwurst. Begleitet von Bier, Wein und Ananas als Dessert bleibt kein Wunsch offen.
Gestärkt besuchen wir den berühmten Park Terra Nostra, eine botanische Oase voller exotischer Pflanzen. Höhepunkt: das Baden im warmen Thermalbecken – erdig, mineralisch und herrlich entspannend. Gut abgeduscht machen wir uns auf den Weg an die Nordküste. Von oben genießen wir nochmal den Blick zurück nach Furnas, bevor wir die älteste und größte Teeplantage Europas, Gorreana, besuchen. Zwischen alten Maschinen und dem Duft frisch verarbeiteter Blätter verkosten wir den feinen Tee, der ausschließlich auf den Azoren getrunken wird.
Am Aussichtspunkt St. Iria bestaunen wir schließlich die spektakuläre Küstenlinie mit ihren Felsen, darunter die schildkrötenähnliche Formation im Meer. Am Abend geht es zurück ins Hotel, wo jeder den warmen Sommerabend individuell verbringt. Bei Kaiserwetter ein perfekter Tag voller Natur, Genuss und neuen Eindrücken.
Montag, 18.08.2025 – Inselimpressionen São Miguel
Nach einem guten Frühstück bei strahlendem Wetter starten wir in den Tag. Erste Station ist der Aussichtspunkt bei der alten Festung – ein schöner Auftakt. Gleich danach folgt die Besichtigung einer Keramikfabrik, die seit fünf Generationen in Familienhand ist. Wir beobachten die Handwerker bei ihrer Arbeit, sehen, wie aus Ton ein fertiges Stück entsteht, und haben Gelegenheit, die schönen Keramiken im Laden zu bewundern und zu erwerben.
Im Anschluss geht es weiter nach Lagoa. Ein kleiner Spaziergang führt uns am Strandweg entlang in den Ort. Bei einer kurzen Besichtigung sehen wir Fischer bei ihrer Arbeit, die gerade ihren Fang sortieren – ein authentisches Bild vom Alltagsleben. Nach einem kurzen Rückweg zum Bus fahren wir hinauf in die Berge. Von mehreren Aussichtspunkten und schließlich am Lagoa do Fogo eröffnet sich uns ein eindrucksvolles Panorama.
Nach diesen Naturerlebnissen erreichen wir die Stadt Ribeira Grande. Hier legen wir eine Mittagspause ein, suchen uns kleine Lokale und genießen die gemütliche Atmosphäre im Schatten. Die Stadt selbst beeindruckt durch ihre Geschichte und vor allem durch die alte Brücke, die wie ein Wahrzeichen wirkt. Nach der Pause besichtigen wir Kirchen, von außen auch das Rathaus, und dann folgt ein echtes Highlight: die Likörverkostung. Die süßen Tropfen schmecken so gut, dass unsere Gruppe fast den halben Laden leer kauft.
Gestärkt spazieren wir noch etwas durch den Ort, werfen einen Blick in die Kirchen, bevor wir uns nach Abkühlung sehnen. Der Praia do Pópulo ist dafür wie geschaffen: die meisten wagen ein erfrischendes Bad im Atlantik, gemeinsam mit vielen portugiesischen Urlaubern. Ein herrlicher Genuss.
Zurück im Hotel wartet die wohlverdiente Dusche, bevor wir am Abend zum Dinner ins San Pedro einkehren. Von außen wirkt es eher unscheinbar, doch innen überrascht es mit Eleganz und hervorragender Küche. Dazu der Sonnenuntergang über dem Hafen – ein würdiger Abschluss für einen rundum gelungenen Tag.
Dienstag, 19.08.2025 – Die Magie von Sete Cidades
Nach dem Frühstück steht heute eines der großen Highlights São Miguels auf dem Programm: Sete Cidades. Wir starten pünktlich bei traumhaftem Wetter und gleich der erste Halt begeistert – vom Miradouro do Pico do Carvão schweift der Blick über weite Küstenabschnitte, ein wunderbarer Auftakt.
Weiter geht es zum wohl bekanntesten Aussichtspunkt der Insel: Vista do Rei am verlassenen Hotel. Von hier aus liegt uns das Postkartenmotiv schlechthin zu Füßen – die Zwillingsseen Lagoa Azul und Lagoa Verde, deren Farbspiel einfach unvergesslich ist. Wenig später begeistert der Miradouro da Lagoa de Santiago. Der See, teilweise von Wolkenschleiern überzogen, wirkt mit seinen Licht- und Schattenspielen besonders geheimnisvoll.
Ein Spaziergang durch das Dorf Sete Cidades schließt sich an. Hier bleibt Zeit, ein Café oder einen kleinen Supermarkt zu besuchen oder die Kirche zu besichtigen. Ein weiterer Aussichtspunkt und als kleine Überraschung ein Likörchen sorgen für gute Stimmung – und regen den Appetit an.
Zur Mittagspause kehren wir in einen Imbiss im Continente ein – sehr zur Freude des Besitzers, denn unsere Gruppe überrennt den kleinen Laden geradezu. Danach wartet das Ethnografische Museum, eine riesige Sammlung, die ein ehemaliger Lehrer zusammengetragen hat. Beeindruckend, manchmal skurril, oft auch mit einem Schmunzeln zu betrachten.
Anschließend folgt ein Besuch in den Ananas-Gewächshäusern. Wir erfahren, wie die süße kleine Azoren-Ananas aufgezogen, gepflegt und schließlich geerntet wird. In den Gewächshäusern selbst herrscht tropisches Klima, fast wie in einer Sauna, aber zur Belohnung gibt es eine Verkostung: Cracker mit Ananas-Likör, dazu für manche noch ein Eis.
Trotz der Hitze machen wir uns auf zu einem Stadtrundgang durch Ponta Delgada. Wir werfen einen Blick ins Kloster mit seiner Heiligenfigur und schlendern durch die Gassen. Doch die Sonne zeigt keine Gnade – unser Sightseeing fällt etwas kürzer aus als geplant.
Am Abend genießen wir die Sonne dann ganz entspannt: auf der Terrasse des Restaurants „Momentos d’Author“ direkt am Hafen. Bei gutem Essen und in geselliger Runde klingt der Tag stimmungsvoll aus. Schöner kann es kaum sein – Urlaubsgefühle pur auf höchstem Niveau.
Mittwoch, 20.08.2025 – Von São Miguel nach Faial
eShr, sehr früh heißt es heute Aufstehen. Nach einem schnellen Frühstück steht pünktlich um 5:20 Uhr die Abfahrt zum Flughafen an. Alles läuft wie am Schnürchen: Check-in, Sicherheitskontrolle – schneller als erwartet. Doch jetzt macht sich die Müdigkeit bemerkbar.
Im Flugzeug, einer kleinen Turboprop-Maschine von De Havilland, wird sie aber rasch verdrängt: In nur 45 Minuten geht es nach Faial. Der Flug bietet großartige Ausblicke auf São Jorge und – unvergesslich – auf den majestätischen Pico, die höchste Erhebung Portugals. Kurz darauf sanfte Landung in Horta. Die Koffer kommen im Nu, unser Guide empfängt uns direkt und bringt uns zum Bus. Insel Nummer zwei wartet!
Erster Halt: ein Aussichtspunkt mit spektakulärem Blick auf die Küste, Grotten und Felsbrücken – ein Traum für Fotofreunde. Anschließend eine kleine Stadtdurchfahrt und dann das Hotel, auf einem Hügel oberhalb der Stadt gelegen. Für die Zimmer ist es noch zu früh, doch wir können das Gepäck abstellen und uns gleich aufmachen zur ersten Erkundung.
Bei tropischer Wärme geht es bergauf zur Igreja de Carmo – der Blick über Horta ist jede Mühe wert. Danach ein Spaziergang durch die Innenstadt zum Jardim da Praça da República. Ein herrlich schattiger Platz, perfekt für eine kleine Pause. Die Markthalle gleich nebenan präsentiert sich heute ungewöhnlich still. Viele gönnen sich ein zweites Frühstück mit süßen Köstlichkeiten.
Gestärkt ziehen wir weiter zur Igreja do Santíssimo Salvador da Horta, die auch ein Museum beherbergt. Vorbei am verfallenen Franziskanerkloster geht es hinunter zum Hafen. Christina, unsere Guide, streut unterwegs immer wieder interessante Infos ein. Am Seglerhafen bleiben wir begeistert stehen: Die bunten Wandbilder der Atlantiksegler, die hier ihre Spuren hinterlassen haben, bilden ein einzigartiges Freiluft-Kunstwerk.
Doch die Hitze und die kurze Nacht fordern ihren Tribut. Müdigkeit macht sich breit, nach und nach verabschieden sich die Gäste Richtung Hotel. Vor der legendären Peter’s Sports Bar endet die geführte Tour – weiter will heute keiner mehr. Einige lassen sich im Inneren dieser Segler-Institution nieder, andere ziehen den Hotelpool vor.
Am Abend wartet ein besonderes Erlebnis: Im Restaurant Canto da Doca bereiten wir unser Essen selbst zu – nicht der Koch, sondern wir, auf glühend heißen Lavasteinen. Für viele eine Premiere und ein Riesenspaß! Danach klingt der Tag individuell aus: sei es bei einem Drink auf dem Balkon oder in einer der Bars der Stadt.
Ein toller Tag – abwechslungsreich, heiß und voller Eindrücke.
Donnerstag, 21.08.2025 – Inselerkundung Faial
Ein atemberaubender Sonnenaufgang über dem Pico entschädigt für das frühe Aufstehen – vom Balkon aus ein Bild wie gemalt. Danach ein reichhaltiges Frühstück, bevor unser Bus pünktlich zur Inselrundfahrt bereitsteht.
Erster Halt: der Aussichtspunkt Miradouro de Nossa Senhora da Conceição. Auf der einen Seite die steile Felsküste, auf der anderen ein Panorama über Horta – wunderschön. Dann ziehen Wolken auf, während wir uns in Serpentinen immer weiter hinaufwinden. Am Straßenrand Millionen blaue Hortensien, die wie ein endloses Band die Wege säumen.
Oben erreichen wir den Kraterrand der Caldeira do Cabeço Gordo. Der Blick in die Tiefe verschlägt uns den Atem: Nebel und Wolken wabern am inneren Kraterrand hinab, ein Schauspiel, das nur die Natur hervorbringen kann.
Anschließend überrascht uns der moderne Bus mit einer echten Offroad-Passage: In Serpentinen geht es über eine Abkürzung hinunter Richtung Küste – unser Fahrer ein wahrer Meister seines Fachs. Bald erreichen wir Cascalho, wo im Aldina-Restaurant ein kräftigendes Frühstück auf uns wartet.
Weiter geht es zum Miradouro de Ribeira das Cabras. Von hier aus bietet sich ein beeindruckender Blick auf die Landschaft, die beim Vulkanausbruch 1957 entstand. Wir sehen das unter Asche verschüttete Walfangdorf, die raue, wilde Küstenlinie und den alten Leuchtturm. Ein Anstieg auf die schwarzen Lava-Hügel bringt uns noch bessere Fotomotive, doch der Wind peitscht heftig und feiner Sand legt sich in Haare und Kleidung.
Nach so viel Naturgewalt ist Abkühlung angesagt. Der Atlantik selbst zeigt sich zu rau, doch in Varadouro lockt ein Meerwasserbecken, direkt von Lavafelsen eingerahmt. Einige stürzen sich in die Fluten, andere lassen es ruhiger angehen – mit Drinks und Pizza direkt am Meer.
Am Nachmittag Rückkehr zum Hotel und Zeit für eigene Pläne. Abends zieht es uns in kleinen Gruppen ins Zentrum von Horta, wo die Restaurants und Bars reichlich Abwechslung bieten.
Ein spannender und eindrucksvoller Tag – voller Natur, Farben und Kontraste. Morgen wartet Pico.
Freitag, 22. August 2025, Erlebnisse auf Pico
Der Pico versteckt sich an diesem Morgen vollständig hinter dichten Wolken – von seinem majestätischen Gipfel ist nichts zu sehen. Feuchte Luft liegt über der Insel, und der Tag beginnt mit einem leisen Regen. Doch wie so oft auf den Azoren wechselt das Wetter schnell und wir hoffen auf Abwechslung.
Mit der Fähre setzen wir über, diesmal haben wir Plätze auf dem Oberdeck – und Glück, denn es regnet nicht mehr. Die Überfahrt vergeht rasch, und kurze Zeit später sitzen wir bereits im Bus für unsere Inselrundfahrt.
Die Strecke führt uns nordwestwärts entlang der Küste. In Cachorro erreichen wir einen natürlichen Hafen aus Lavagestein – hier gibt der Regen noch einmal eine kleine Vorstellung, sodass wir nicht ganz trocken davonkommen. Danach geht es weiter nach São Roque, wo wir eine kleine Ausstellung besuchen, einen Gezeitenbrunnen bestaunen und beim Spaziergang durch die Gassen alte Häuser sowie jahrhundertealte Ochsenkarrenspuren entdecken.
Inzwischen hat sich das Wetter beruhigt – genau rechtzeitig, denn Eberhardt hat eine besondere Überraschung für uns vorbereitet: pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir die Adega a Buraca, ein rustikales Lokal voller Charme. In dem großen Saal erwartet uns eine zünftige Jause. Bei Käse, Blutwurst, Chorizo und Wein ist die Stimmung schnell ausgelassen, es wird viel gelacht, und unser selbsternannter „Gruppenkellner“ serviert am Ende noch einen Likör – für die Mutigen sogar einen kräftigen Schnaps. Mit einem fröhlichen Toast bedanken wir uns beim Spender.
Gestärkt geht es anschließend quer über den Pico bis nach Lajes. Das Walfangmuseum dort erzählt eindrucksvoll von der langen Tradition des Walfangs, die bis in die frühen 1970er Jahre gepflegt wurde. Ein kleiner Spaziergang durch den Ort oder eine gemütliche Kaffeepause runden den Aufenthalt ab.
Weitere Stopps führen uns zur farbenfroh ausgestalteten Kirche von São Mateus, zur wilden Atlantikküste und schließlich ins Weinanbaugebiet. Hier spazieren wir durch die von Steinmauern eingefassten kleinen Rebparzellen bis zu einer roten Windmühle – einem Wahrzeichen, das überall auf der Insel ins Auge fällt.
Am Hafen bleibt noch etwas Zeit für ein Eis oder einen Drink, bevor wir bei bestem Wetter zurück nach Faial übersetzen. Ein Transfer bringt uns ins Hotel, wo der Abend bei einem reichhaltigen Buffet in geselliger Runde ausklingt.
Morgen wartet schon das nächste Abenteuer: Terceira!
Samstag, 23. August 2025 Delfine und Inselhopping
Der Tag beginnt lebendig: ein Teil der Gruppe entscheidet sich für ein besonderes Abenteuer – hinaus aufs Meer zur Walbeobachtung. Nach einer kurzen Einweisung und dem Anlegen der wetterfesten Kleidung geht es auf die Zodiacs, die mit ordentlich Tempo über die Wellen gleiten. Schon nach kurzer Zeit zeigt sich das Meer von seiner schönsten Seite: eine riesige Schule von mehreren Hundert Fleckendelphinen begleitet uns, springt verspielt aus den Wellen und zieht direkt am Boot vorbei. Ein unvergessliches Erlebnis, das allen noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Zurück an Land sammeln wir uns wieder, schultern das Gepäck und machen uns auf den Weg zum Flughafen. Alles verläuft unkompliziert, der kleine Flughafen von Horta hat seinen ganz eigenen Charme, und so vertreiben wir uns die kurze Wartezeit entspannt bei einem Kaffee. Mit leichter Verspätung hebt die Maschine ab und bringt uns sicher nach Terceira.
In Lajes werden wir freundlich von Paula begrüßt, die uns gleich weiter zum Hotel bringt. Der Check-in läuft reibungslos, jeder erhält sofort sein Zimmer und die Handtuchkarten für den Pool. Nun bleibt Zeit, den Nachmittag individuell zu gestalten – sei es beim ersten Sprung ins kühle Wasser, beim Entspannen auf dem Balkon oder beim Erkunden der Umgebung. Einige entdecken gleich den nahen Supermarkt, der über einen kleinen Weg hinter dem Pool besonders schnell zu erreichen ist.
So klingt der Tag entspannt aus, und die Vorfreude auf die Erkundung von Terceira steigt.
Sonntag, den 24. August 2025 Vulkane, Weite und azoreanische Lebensfreude
Heute steht Terceira auf unserem Programm. Paula holt uns mit dem Bus am Hotel ab, und gleich der erste Stopp verspricht einen besonderen Blick: Vom Monte Brasil öffnet sich ein Panorama über Angra do Heroísmo, die älteste Stadt der Azoren und UNESCO-Weltkulturerbe. Die Aussicht reicht weit über die Dächer mit ihren rotbraunen Ziegeln bis hin zur geschützten Bucht – ein malerischer Auftakt für den Tag.
Nur wenige Minuten später schauen wir in die Caldeira des Monte, ein grüner Krater, der still an die vulkanische Entstehung der Insel erinnert. Nicht weit entfernt liegt die Stierkampfarena von Angra, wo Denkmäler an die „Heldenstiere“ der Vergangenheit erinnern. Paula erklärt uns die besondere Rolle, die Stiere im kulturellen Leben der Azoren spielen – weniger als blutiger Wettkampf, sondern vielmehr als ein Ausdruck von Tradition und Dorfgemeinschaft.
Wir setzen die Fahrt fort und erreichen Praia da Vitória, die zweitgrößte Stadt der Insel mit ihrem langen Sandstrand und der breiten Bucht. Ein kleiner Spaziergang durch die Straßen und entlang der Uferpromenade gibt uns einen Eindruck vom ruhigen Leben hier, bevor wir weiterfahren nach Biscoitos.
Dort wartet eine ausgedehnte Mittagspause direkt am Meerwasserschwimmbad. In den natürlichen Lavabecken branden die Atlantikwellen gegen die Felsen, während Schwimmer sicher in den klaren Becken ihre Bahnen ziehen. Wer Lust hat, kann sich im Wasser erfrischen, andere genießen einen Kaffee oder ein einfaches Mittagessen in den umliegenden Lokalen. Alle sind sich einig: Das Bad in Biscoitos ist ein echtes Erlebnis.
Am Nachmittag besuchen wir das Weinmuseum Brum. In den historischen Mauern spürt man die lange Tradition des azoreanischen Weinbaus. Zwei Weine dürfen wir probieren – einen kräftigen Weißen und einen mit Brandy versetzten Dessertwein, der an Madeira oder Port erinnert. Die Location ist reizvoll, und man denkt sich, dass mit einem kleinen Snack das Erlebnis noch runder wäre.
Weiter geht es zur Gruta do Natal, einer Vulkanhöhle mit angenehmen Temperaturen und faszinierenden Gesteinsformationen. Mit Helm ausgestattet erkunden wir die kurzen Tunnel, die kaum 300 Meter lang sind – ein kleines Abenteuer unter der Erde, das sich leicht bewältigen lässt.
Den krönenden Abschluss des Tages bildet der Aussichtspunkt Serra do Cume. Bei klarer Sicht breitet sich vor uns ein spektakulärer Teppich aus grünen Weiden und Steinmauern aus, wie ein riesiges Schachbrett, das sich bis zur Küste zieht. Ein Bild, das man so schnell nicht vergisst.
Zurück im Hotel bleibt nur wenig Zeit zur Erfrischung, denn bald bringt uns der Bus ins Zentrum zum Restaurant Tasca das Tias. Eigentlich war unsere Reservierung etwas durcheinandergeraten, doch wir haben Glück und werden freundlich hereingelassen, obwohl die Türen offiziell noch geschlossen sind. Bald sitzen wir an gemütlichen Tischen, genießen den aufmerksamen Service und eine hervorragende Küche. Die Stimmung ist gelöst, das Essen köstlich, und als gegen Abend das Restaurant immer voller wird, sind wir froh, rechtzeitig Platz gefunden zu haben.
Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende – Terceira hat uns bereits beim ersten Kennenlernen begeistert.
Montag, den 25. August 2025 Stadtrundgang durch Angra und ein heiterer Quizabend
Der Tag beginnt entspannt mit einem ausgedehnten Frühstück, während der Blick auf das Meer wie eine kleine Zugabe zum ersten Kaffee wirkt. Gut gelaunt werden wir von Paula abgeholt und machen uns auf den Weg ins Zentrum von Angra do Heroísmo.
Gemächlich schlendern wir durch die Straßen und Gassen, lernen von Paula Spannendes über die Bauweise der Stadt, ihre Ausdehnung und ihre bewegte Geschichte. Vor der Kathedrale halten wir inne, lauschen ihren Erzählungen von der Entstehung und den vielen Jahren, die dieses Gotteshaus schon überdauert hat. Weiter geht es durch die hübschen Straßen, bis wir in das kleine Juwel der Stadt eintreten: das italienische Theater. Mit seinen Rängen und Verzierungen wirkt es fast zu groß für Angra, und gerade das macht es so eindrucksvoll.
Unterhalb des Stadtpalastes gönnen wir uns eine Pause in einem gemütlichen Café. Köstliche Kuchen und süße Spezialitäten warten auf uns, und so mancher kann dem Angebot nicht widerstehen. Gestärkt geht es zum nächsten Highlight: einer Führung durch das Rathaus. Ganz selbstverständlich steigen wir die alte Treppe hinauf zu den Ratssälen, wo Paula eindrucksvoll über die heldenreiche Geschichte ihrer Stadt berichtet. Dass wir diese historischen Räume so frei betreten dürfen, beeindruckt uns alle.
Zum Abschluss des Rundgangs erreichen wir das Denkmal Vasco da Gamas, der auf seiner großen Fahrt tatsächlich auch auf den Azoren Station machte. Hier endet unser gemeinsamer Stadtrundgang. Manche lassen sich anschließend noch tiefer in Angras Gassen treiben, andere ziehen ein entspanntes Mittagessen oder ein wenig Ruhe am Pool vor.
Am späten Nachmittag versammelt sich die Gruppe im Relaxroom zu einem besonderen Programmpunkt: dem Abschlussquiz. Marcus stellt Fragen zu den Erlebnissen der Reise, und alle sind mit Eifer dabei. Am Ende stehen hervorragende Ergebnisse, ein Bayer verpasst die Höchstpunktzahl nur knapp und wird verdient gefeiert – es gibt kein Stechen. Beim Abendessen erhält er den ersten Toast, dem weitere auf die Gruppe, den Reiseleiter und den gelungenen Tag folgen. Getränke werden nachbestellt, das Buffet schmeckt köstlich, und so sitzen wir noch lange zusammen. Die Nacht mag kurz werden – doch dieser Tag bleibt in bester Erinnerung.
Dienstag, den 26. August 2025 Früher Aufbruch und Abschied von den Azoren
Der Tag beginnt noch in tiefer Dunkelheit – der Wecker klingelt lange vor vier Uhr. Ein leichtes Frühstück stärkt uns für die frühe Abreise, dann geht es zum Flughafen von Lajes. Überraschend voll ist es an diesem Morgen, und so zieht sich der Check-in in die Länge. Doch schließlich sitzen wir alle im Flugzeug, und mit nur kleiner Verspätung heben wir ab.
Der Airbus bringt uns zuverlässig nach Lissabon, wo wir noch einen kurzen Zwischenstopp einlegen, bevor es weiter in Richtung Heimat geht. Die Berliner haben besonderes Glück: ihre Maschine landet sogar vor der geplanten Zeit.
So geht eine erlebnisreiche Reise zu Ende. Die Azoren haben uns mit ihrer Vielfalt, ihrem wechselhaften Wetter, ihren freundlichen Menschen und unvergesslichen Eindrücken begeistert. Diese Tage zwischen Vulkanen, Walen, Wein und weiten Landschaften werden noch lange in Erinnerung bleiben.
Ein herzliches Dankeschön an euch alle für die vielen schönen Momente, die gemeinsamen Lacher und die gute Stimmung, die uns vom ersten bis zum letzten Tag begleitet hat. Die Azoren werden uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben – genauso wie diese harmonische Reisegruppe.
Bis zum nächsten Mal – ich freue mich schon darauf, mit euch wieder unterwegs zu sein!
Herzlichst
Marcus