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Inseln im Atlantik – eine Eberhardt Azorenrundreise

Reisebericht: 06.09. – 16.09.2025

Eine Spätsommer-Prachtreise mit Natur pur, Leckerem, Lustigem und Kaiserwetter.

Britta Martini-Miles

Ein Reisebericht von
Britta Martini-Miles


Bemvindo in Portugal

Der Berlin-Flug landet mit kleiner Verspätung, und ich, wohnhaft in Lissabon, freue mich schon auf die Ankunft meiner Gäste. Mit 17 Gästen ist die Gruppe ideal – für jeden finden sich leicht neue Bekannte, und doch ist die Gruppe überschaubar und kommt ruckzuck zusammen.
Wir fliegen von Lissabon nach Ponta Delgada, der Hauptstadt São Miguels. Dies ist die „grüne Insel“ wegen der Weiden und Wiesen...so weit das Auge reicht.
Unser schönes Hotel liegt direkt am Hafen – herrlicher Sonnenschein grüßt uns – und so fängt diese Reise schon mal prächtig an.
Nach dem Auspacken treffen wir uns zum Beschnuppern und gemeinsamen Spaziergang zum Restaurant – herrliche Tunfischfilets warten auf uns. Köstlich und zart.
Dann geht’s zurück ins bequeme Hotel, erst einmal eine gute Nacht.

Die Dünne Spitze

Nach dem Frühstück treffen wir uns zur Inselrundfahrt.
Wir verlassen Ponta Delgada (übersetzt als „Dünne Spitze” -Die Form gibt der Stadt ihren Namen ) in Richtung Osten.
São Miguel, die grüne und größte Insel, ist das Zuhause für circa die ½ der Azoreanischen Bevölkerung.
Frederick, unser örtlicher Reiseleiter lebt fast sein ganzes Leben lang auf dieser schönen Insel. Ursprünglich aus Norddeutschland, kam er als Kleinkind mit seinen Eltern hierher, und spricht somit perfektes Deutsch – und ist doch ein Insulaner! Als erstes zeigt er uns Água de Pao, das Dorf aus dem er stammt. Hortensienköpfe in sattem Blau säumen dieses hübsche Dörfchen.
Weiter geht’s in Richtung Osten der Insel nach Furnas.
Schon bald grüßt uns die Schwefelluft der schwelenden unterirdischen Vulkanherde. Seit langem werden sie als Kochlöcher genutzt: der große Suppentopf wird mit Kartoffeln, Kohl, Gemüse und verschiedenen Würsten und Fleischsorten vollgestopft, in einen Sack gehüllt, und dann 6 Stunden im Kochloch gegart. Es blubbert überall! In der Erde, im Topf. So schmort unser Mittagessen im Grabhügel für Suppentöpfe und hinterher tun wir uns gütlich!
Anschließend ist dringend Bewegung angesagt!! Was gibt es Schöneres als den Botanischen Garten von Terra Nostra: Violette Hortensien, Farnbäume, und der krönende Abschluss: ein Schwefel-Thermalbad in ockergelb.
Wieder sauber abgeduscht setzen wir unsere Fahrt fort zur Teeplantage von Cha Gorreana. Europa hat nur 2 Plantagen, diese arbeitet noch und ist Europas älteste und größte. Wir probieren den grünen Tee – was für ein kulinarischer Ausflug heute!
Am Nachmittag kommen wir bei bester Laune und Wetter wieder im Hotel an. Jeder macht heute Abend was einem guttut.

Königsblick und Kaiserwetter

Hoch hinaus auf den Miradouro do Pico do Carvão. Was für ein Ausblick!
Sattes Grün, Holstein-Kühe trampeln ein Rippenmuster in die weiche Erde am Hügel, Hortensienmauern schmiegen sich an die Wiesen und Felder.
Weiter zum Vista de Rei – dem Königsblick. Grün-blaue Seeschalen funkeln uns entgegen, zwei Seen unterschiedlicher Farbe. Entweder aufgrund von Algen oder Lichteinfall oder, was mir am besten gefällt, wegen der Prinzessinnen-Legende die Frederick uns im Bus erzählt.

Zum Mittagsessen treffen wir in Capelas ein. Ein typisches, etwas schläfriges gemütliches Dörfchen – wo die Männer vor den Cafés auf der Straße sitzen und die Welt geradebiegen.
Was gibt’s dann noch: das Museum mit dem Sammelsurium in Capelas, und den Besuch der Ananasplantage. Ok, wieder ein Schnaps – aber nur ein kleiner 😊
Zum Nachmittag sind wir wieder in der Stadt und verabschieden uns von Ponta Delgada mit einem letzten kleinen Bummel.

Die blaue Insel: Faial

Heute geht’s früh los! Wir fliegen nach Faial.
Mit einer kleinen Propeller-Maschine und einem klitzekleinen Flughafen macht das Reisen einen sehr entspannten Eindruck.

Auch Horta begrüßt uns mit Prachtwetter.
Faial wird die blaue Insel genannt wegen der Hortensien. Zwar leider schon fast verblüht aber wir bekommen eine Vorstellung wie es im Juni hier wohl aussieht!
Faial ist eine rustikale und ländliche Insel. Weniger Geschäfte und Restaurants. Gemütlich und ruhig. Frederick ist noch immer an unserer Seite und kennt sich auch hier prima aus.
Also zunächst Kaffeepause im Ort und dann Rundgang. Sehr hügelig hier! Da das Wetter so prächtig ist gehen die meisten Gästen wieder schwimmen und genießen eine wohlverdiente Pause am wenig besuchten Strand.

Abends grillen wir im Canto da Doca unser eigenes Gericht am Tisch auf dem heißen Lavastein…oh, und Wein und Bier gibt es natürlich ebenfalls.
Wir haben soviel Spaß dass sich die Gruppe am Nebentisch am liebsten zu uns setzen möchte – mehr dazu hier nicht 😉

Erster Nieselregen grüßt uns auf dem Spaziergang zurück zum Hotel – gut zum Lüften nach dem Kochen am heißen Stein.

Regenbogen und Maracuja Gin–und Tonic

Auch heute Morgen ein klein wenig Nieselregen…aber es bricht auf. Zur Belohnung erwartet uns ein Regenbogen auf dem Vulkan von Capelinhos. Wir wandern durch die Lavalandschaft und freuen uns an dem Naturschauspiel samt Regenbogen!
Weiter geht’s nach Varadouro. Ein kleines Pizzarestaurant gibt’s dort, und sonst sind wir umgeben von wilden Felsen, Lavagestein und einem herrlichen Naturschwimmbad. Heute jedoch kein Schwimmen, denn es geht weiter nach Caldeira, der „Vulkanschüssel“. Heute mal kein Schnaps, dafür zeigt uns Frederick dass die wilden Ingwerlilien, die sich rasant überall ausbreiten, einen köstlichen süßen Saft im Stängel haben – auch lecker.
Wieder in Horta angekommen hat jeder Zeit nachmittags weiter auf eigene Faust zu erkunden und abends treffen wir uns in Peters Cafe. Früher haben hier die Seefahrer inmitten des Atlantiks einen Stopp eingebaut, Geschichten ausgetauscht, und ihre Post in Empfang genommen. Heute nehmen wir Cocktails – Maracuja-Gin und Tonic und Knoblauchbrot entgegen – beides sehr zu empfehlen. Wir sitzen an langen Tischen direkt am Hafen und schauen auf den höchsten Berg Portugals, den Pico auf der gleichnamigen Insel, aber er hüllt sich noch in Wolken. Vielleicht morgen??

Vorhang auf: Pico

Schon beim Frühstück grüßt uns Kaiserwetter: Picos Vorhang vom Vorabend ist aufgerissen und lockt uns näher zu kommen! Also rauf auf die
Fähre. Der Blick ist unglaublich.
Wir erkunden Pico, die 2. größte Insel welche als letzte besiedelt wurde, zunächst mit einem Spaziergang durch Madalena. Pico ist die „graue Insel“ wegen des Lavagesteins und der Spitze von Pico.
Dann machen wir eine Wanderung durch das Weingebiet Lajido. Hier wird der Wein flachliegend auf Lavasteinen angelegt. Die Steine bieten Wärme und Schutz gegen Salz und Wind.
Eine rote Mühle (eisenhaltige Farbe die gegen Regen und Wetter schützt) leuchtet aus der Ferne und oben gibt’s Weintrauben zu kaufen.

Wir fahren weiter nach Lajes, und besuchen das Walfangmuseum. Sehr wertvoll und interessant wird uns das Inselleben in den 70er Jahren vorgestellt.
Dann gibt es Zeit zum Mittagessen und…Nein! Kein Schnaps! Schwimmen natürlich!!

Anschließend zur Weinprobe um diesen besonderen Wein zu kosten – etwas schwefelhaltig im Geschmack!

Dann geht’s zurück nach Madalena zum Hafen, und es heißt Abschiednehmen von unserem tollen Reiseleiter Frederick.

Buckelwal. Tümmler Delfine. Eine Potwalmutter mit Kalb

Und heute Morgen gibt’s wieder einen Knüller: 11 Gäste melden sich zur Walbeobachtung an. Unser Schlauchboot hat 12 Sitzplätze, oder eher kleine Bänkchen mit Griffen. Dies ist nichts für Wasserscheue! Wir reiten über die Wellen und ich muss immer wieder an die Walfänger von früher denken. Wie haben die das nur mit diesen kleinen Holzbooten in diesem Ozean angestellt??

Wir fahren und fahren und plötzlich halten wir inne: ein Buckelwal. Tümmler Delfine. Eine Potwalmutter mit Kalb. Was für ein Naturschauspiel! Und wir haben Sitzplätze in der ersten Reihe. Unglaublich!

Später fliegen wir vom klitzekleinen Flughafen in Horta zu unserer 4. und letzten Insel: Terceira, die lila Insel – wegen der Hortensien.

Die schmucke kleine Hauptstadt Angra do Heroísmo (Bucht der Helden ) gehört zum Weltkulturerbe.

Unsere Reiseleiterin Tanja empfängt uns am Flughafen, und das Wetter ist weiter prächtig wie Speck!!
Dann geht’s zu unserem imposanten Hotel, mit Endlospool direkt am Ozean, von der Terrasse sehen wir das Kastell, und hier lassen wir diesen herrlichen Tag ausklingen.

Impérios Espírito Santo

Tanja holt uns um morgens zur Inselrundfahrt ab.
Die gesamte Stadt wurde 1980 durch ein großes Erdbeben zerstört, und über 3 Jahre wieder aufgebaut.
Zuckersüße Häuschen glitzern bunt glasiert rund um den Hafen herum.

Im 14. Jahrhundertwurde diese Insel durch Heinrich dem Seefahrer entdeckt, und Terceira wurde ein wichtiger Lager-Stützpunkt mitten im Atlantik. Heute lebt die Insel von der Tunfischproduktion und dem Tourismus.

Vorgelagert sehen wir die kleinen Inselchen, die Ilhas das Cabras. Hier wurden in alten Zeiten Ziegen ausgesetzt um die Seefahrer auf der Rückkehr mit Nahrung zu versorgen. Der Gelbschnabelsturmtaucher ist überall zu sehen – und zu hören!!! Siehe Link unten.

Die Insel hat ungefähr 30 Dörfer. In einem dieser kleinen Dörfer, in São Sebastião, machen wir Kaffeepause und bestaunen eines der über 70 Häuser des heiligen Geistes: Impérios Espírito Santo. Hier wurden Zepter, Krone, und Fahne fuer jährliche Prozessionen aufbewahrt.
Nun durchqueren wir die Insel von Ost nach West und Nord nach Süd: Die satte grüne Landschaft ist Schottland und Irland sehr ähnlich. Steinmauern halten die vielen Herden zusammen.

Hoch über der Stadt, am Rande des Kraters Serra do Cume, heben wir einen herrlichen Blick in alle Richtungen.

In Praia da Vitória spazieren wir durch die friedliche Stadt. Sonntagsruhe ist spürbar.

Auch an diesem Tag macht das Wetter mit und wir fahren nach Bscoitos zum letzten Schwimmen im Naturschwimmbad in den Felsen.
Noch eine letzte Weinprobe, warum nicht?? und dann geht es zum gemeinsamen Abendessen im Tasca das Tias. Eine volle portugiesische Erfahrung – meine Gäste wissen was ich meine 😊

Abschiednehmen

Am Montag ist Feiertag auf der Insel.
Wir treffen uns mit Tanja zum Stadtspaziergang durch die Altstadt zum Hafen und hoch in den botanischen Garten.

Dann heißt es Kofferpacken, ein paar letzte Souvenirs aufstöbern, oder den Garten und Pool genießen.

Wir treffen uns zum letzten gemeinsamen Abschiedsessen und schmieden schon Pläne für nächste Reisen!
Gut geht’s uns!

Heimreise nach Berlin

Früh hoch am Dienstag und wir fliegen gemeinsam nach Lissabon.
Dort verabschiede ich mich von meinen lieben Gästen und wünsche allen einen guten Heimflug nach Berlin!

Herrlich war's!

Até ja! Adeus.


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