Reisebericht: Single–Weihnacht und Silvester auf der Blumeninsel Madeira

21.12. – 04.01.2022, 15 Tage Weihnachts– und Silvesterreise für Singles und Alleinreisende mit Canico de Baixo – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Levada do Paul – Porto Moniz


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Einige Reisende wollten gleich 15 Tage Sonne tanken, andere gönnten sich wahlweise acht Tage zu Weihnachten oder Silvester. Alle waren aber begeistert von dem Licht und dem Farbenreichtum der Insel Madeira. Die faszinierende Landschaft aber auch die zahlreichen Blumen und Pflanzen ließen nicht nur die Herzen der Gartenfreunde höher schlagen. Gutes Essen, freundliche Menschen und nicht zuletzt das besondere Feuerwerk waren sicher für viele Gäste das I-Tüpfelchen der Reise.
Ein Reisebericht von
Roswitha Zytowski
Roswitha Zytowski

Dienstag, 21.12.2021 – Flug nach Madeira

Für viele Reisende begann der Anreise Tag schon sehr früh. Einige gingen erst gar nicht ins Bett. Die größte Gruppe startete am BER-Berlin-Brandenburg, wo beim Check-In alles kontrolliert wurde: MadeiraSafe, Anmeldung für Lissabon, da wir dort umsteigen durften, aktueller Antigentest und das Impfzertifikat. Den Ausweis dürfen wir nicht vergessen. Das nahm natürlich Zeit in Anspruch mit der Folge, dass die Maschine 35 Minuten später startete. Uns störte dies nicht, da wir ausreichend Aufenthaltszeit in Lissabon zum Umsteigen hatten. In Lissabon trafen wir die Gäste aus Hamburg, München und Frankfurt. Weiter ging es nun gemeinsam nach Madeira. Nachdem wir unser Gepäck entgegengenommen haben, kam auch MadeiraSafe zum Einsatz. Die Anmeldung wurde von freundlichen jungen Menschen kontrolliert. Und nun noch das Flughafengebäude verlassen, nochmals den Test vorzeigen, Madeira wir kommen. In Empfang nimmt uns Marco, der uns in der ersten Woche seine Inseln zeigen wird. Im Hotel werden die Zimmer bezogen. Dann informiert uns Marco noch bei Madeirawein und Lebkuchen über das Programm der kommenden Woche. Hier stößt unser Gast mit der einzigen Direktflugverbindung über Düsseldorf zu uns. Nun sind wir wirklich komplett. Bis zum Abend kann dann ein bisschen Schlaf nachgeholt werden. Zum gemeinsamen Abendessen treffen wir uns vor dem Hotel. Nur wenige Schritte trennen uns vom Degenfisch, eine Spezialität der Insel. Ob mit Banane oder Mango, für alle Fischbegeisterte ein Genuss.
Nach dem Abendessen denken alle nur noch an das Bett, freuen sich aber schon auf den kommenden Tag.

Mittwoch, 22.12.2021 – Madeira Ost: Camacha – Ribeiro Frio – Santana – Machico

Nach dem Frühstück, bei dem sich alle an dem tollen Ausblick des Speisesaals und der Terrasse erfreuen, geht es um 9 Uhr mit dem Bus zu einer Erkundung des Ostens der Inseln. Marco ist wieder da, um uns Wissenswertes über Madeira zu erzählen und Silva chauffiert den Bus sicher durch so manche Kurve. Für die Gäste wird schnell deutlich: Eigentlich geht es auf Madeira irgendwie immer nach oben und dann eben auch wieder nach unten. Unser erster Stopp soll eigentlich die Korbflechterei in Camacha sein. Aber auch auf Madeira gibt es Veränderung. Die Jungen wollen das traditionelle Handwerk, wie die Stickerei oder eben die Korbflechterei nicht mehr erlernen, da die Entlohnung in anderen Bereichen höher ist. Gleiches gilt auch für die Landwirtschaft. Deshalb wurde die Korbflechterei geschlossen. Vielleicht wird es ja einmal ein Museum geben, damit die Handwerkskunst nicht verloren geht. Für uns geht es zum Pico do Arieiro, der mit seinen 1818 Meter der dritthöchste Berg Madeiras ist. Und spätestens hier wird uns allen gewahr, diese Inseln ist zum Wandern da. Deshalb werden wir als nächstes eine kleine Levadawanderung machen. Drei Kilometer liegen vor uns und es ist eine Strecke, die sich gut laufen lässt. Die Levadas sind ein Bewässerungssystem, welches sich über die gesamte Insel erstreckt. Mit diesen Wasserwegen erhalten die Bauern Wasser für die Felder, die oft genug auf Terrasse zu finden sind und somit alles andere als leicht zugänglich. Ein besonderer Höhepunkt des Tages ist der Ort Santana, den wir nach der Wanderung besuchen. Hier finden sich noch einige der typischen Häuser mit ihren Reetdächern. Heute möchten nur noch wenige in diesen Häusern wohnen, da sie sehr klein sind und das Raumklima nicht das Beste sein soll. Für uns sind die restaurierten bunten Häuser ein Markenzeichen Madeiras. Der heutige Tag endet jedoch nicht mit der Rückkehr zum Hotel. Nach einer Verschnaufpause geht es für das heutige Abendessen in Richtung Funchal. Ein besonderes Erlebnis, denn Madeira ist nicht nur für das Feuerwerk bekannt, sondern auch für die Weihnachtsbeleuchtung. Diese erstreckt sich jedoch nicht nur auf den unteren Teil der Stadt, sondern geht die Hanglangen weit hinauf.
Bei unserem Abendessen stehen die Espetatas im Mittelpunkt. Die Fleischspieße werden gegrillt und dann in einer Vorrichtung auf dem Tisch aufgehängt. Gemüse und Salat als Beilage dürfen natürlich nicht fehlen. Nach einem langen und erlebnisreichen Tag geht es zurück ins Hotel.

Donnerstag, 23.12.2021 – Funchal – Camara de Lobos – Cabo Girão

Um 9 Uhr startet unser Bus in Richtung Funchal. Unser erstes Ziel ist der Botanische Garten. Madeira trägt den Beinamen Blumeninsel und nicht zuletzt die viele öffentlichen und privaten Gästen haben zu diesem Namen beigetragen. Im Anschluss geht es hinunter zur Markthalle, die heute sehr gut besucht ist. Sie ist für uns ein wahrer Augenschmaus und viele Einheimische haben ihren Stammhändler, der sie mit Obst und Gemüse aber natürlich auch mit Fisch versorgt. Letzterer hat eine eigene Halle. Hier können wir uns ein Bild vom Aussehen des Degenfisches machen, bevor er auf dem Teller landet. Dass ein so hässlicher Fisch so gut schmecken kann...
Unser Weg führt uns weiter die Haupteinkaufsstraße hinunter zum Weihnachtsmarkt. Dann schließt sich eine Probe des Madeira-Weines an. Im Gegensatz zu anderen Weinen müssen wir hier bei der Besichtigung nicht darauf hinweisen, dass es kühl sein könnte. Madeira-Wein wird nicht bei Kellertemperatur ausgebaut und gelagert, sondern bei Zimmertemperatur, und diese ist auch im Winter hier über 20 Grad. Weiter geht es in Richtung Camara de Lobos. Noch heute ein wichtiger Fischerort, denn hier wird der Degenfisch aus dem Wasser geholt. Aber auch für das Getränk Madeiras spielt die malerische Gemeinde eine wichtige Rolle, denn von hier stammt der Poncha: eine Mischung aus Rum, Honig und Zitronensaft. Ein Touristenmagnet ist der Ort aber auch wegen eines berühmten Besucher. Winston Churchill hat hier seine künstlerische Ader ausgelebt. Wer möchte kann ihm dabei über die Schulter schauen - natürlich nur seiner Statue. Als Abschluss wagen wir noch einen Blick von der zweithöchsten Steilküste der Welt, dem Cabo Girão. Stolze 580 Meter fällt die Wand ins Meer hinab. Damit wir Höhe auch wirklich ermessen können, hat man ein einen Skywalk errichtet, durch dessen gläsernen Boden wir hinunterblicken können. Wahrlich beeindruckend! Nach einer kurzen Pause im Hotel haben wir heute noch einen weiteren Höhepunkt im Programm: Den Besuch des Nachtmarktes in Funchal. Mit dem Bus geht es in die Hauptstadt, die sich nun in einem wunderbaren Lichtermeer präsentiert. Hatten wir heute schon die Orte bei Tageslicht gesehen, so vermitteln sie uns nun nochmals einen ganzen anderen, geradezu zauberhaften Eindruck. Und spätestens jetzt kommt bei diesem Rundgang wirklich weihnachtliche Stimmung bei uns auf.

Freitag, 24.12.2021 – Gärten Madeiras – Gala–Weihnachtsdinner

Hatten wir schon den Botanischen Garten besucht, folgen nun noch zwei weitere Anlagen. Zunächst geht es zur Quinta do Palheiro. Das Anwesen der Familie Blandy, die unter anderem durch den Export von Madeira-Wein zu einem stattlichen Vermögen gekommen ist - für Pflanzenbegeisterte ein wahrer Garten Eden. Einmal mehr wird uns bewusst, welch außergewöhnliches Klima die Insel hat. Eigentlich wächst hier aller - bis auf Spargel. Das hat aber weniger mit den Temperaturen zu tun, denn mit mangelndem Sandboden. Im Blandy-Garten stehen aber nicht Obst-und Gemüse im Mittelpunkt, sondern exotische Blumen und Sträucher. Doch der Blütenpracht nicht genug! Wir besuchen im Anschluss noch die Quinta Boa Vista Orchidea. Und dieser Name ist wirklich Programm. "Quinta" bedeutet Landgut oder Herrensitz. Und meist handelt es sich um sehr großzügige Areale in exponierter Lage. In der Quinta Boa Vista Orchidea sind es neben dem herrlichen Ausblick auf Funchal die Orchideen, die hier in den ungewöhnlichsten Farben aber auch Formen gezüchtet werden. Neben dem entzückenden Anblick der Pflanzen, können wir uns auch so manchen Tipp zur Pflege der Orchideen erfragen. Ein bisschen wehmütig verlassen wir diesen Ort. Aber ein wenig wollen wir uns noch auf den heutigen Abend vorbereiten und so geht es nach einem sehr informativem Vormittag zurück zum Hotel.
Der Heilige Abend beginnt für uns um 18 Uhr. Das Hotel hatte um eine festliche Garderobe geben und an dieser Stelle sei unterstrichen: Die Eberhardt-Tafel war in Sachen festliche Bekleidung ein wahrer Augenschmaus. Leider können wir dies nicht von allen Gästen behaupten....
Einige Gäste hatten zwar Bedenken, ob es dem Personal gelänge den großen und sehr hellen Speiseraum festlich zu schmücken, aber wir blickten tatsächlich auf weihnachtliche Dekoration. Das Buffet lässt keine Wünsche offen und das Servicepersonal ist gut gelaunt. Ein Gitarrist sorgt für musikalische Untermalung und spätestens mit dem Chor und den angestimmten Weihnachtsliedern kommt die wahre Festtagsstimmung auf. Allerdings nur in kleiner Dosierung. Denn tatsächlich sind wir durchaus in Tanzlaune und so legen wir bis 23 Uhr so manche heiße Sohle aufs Parkett. Der krönende Abschluss ist dann noch ein Tanz mit dem Küchen- und Serviceteam. Ein außergewöhnlicher Heiliger Abend ging seinem Ende zu.

Samstag, 25.12.2021 – Wanderung entlang der Levada Marocos

Während unsere Ausflüge sonst immer um 9 Uhr beginnen, lassen wir es heute ein wenig ruhiger angehen. Um 10 Uhr treffen sich die Gäste, die gerne die Wanderung entlang der Levada dos Maroços unternehmen möchten. Es geht mit unserem Wanderführer José in den trockenen Nordosten der Insel. Gute sechs Kilometer liegen vor uns. Diese Wanderung führt uns einmal mehr vor Augen, welche Arbeit die angelegten Terrassen machen und wie wichtig die Bewässerung mittels der Levadas ist. Stundenweise können die Bauern für ihre Felder das Wasser nutzen und zahlen für eine Stunde Wasser einen Euro. Der Levandero öffnet dann die Schieber und das Wasser fließt für die gekaufte Zeit zu den jeweiligen Feldern. Bei dieser Wanderung wird uns bewusst, wie wichtig die Arbeit der Bauern in diesen steilen Hanglagen ist. Wenn diese Terrassenfelder nicht mehr kultiviert und gepflegt werden, verändert sich das Antlitz der Insel. Aber das kennen wir leider auch aus Deutschland, wenn wir an die Steillagen im Weinanbau denken. Nach der kurzweiligen Wanderung kehren wir uns Hotel zurück und genießen die Sonne bis zum Abendessen.

Sonntag, 26.12.2021 – Nordwesten Madeira

Wieder um 9 Uhr brechen wir wieder gemeinsam mit Marco und Silva auf zur unserer Erkundung des Nordwestens. Über Ribeira Brava geht es über dem Encumeada-Pass hinauf auf 1400 Meter. Hier zeigt sich nun eine ganz andere Landschaft. Eine Hochebene mit Wacholder und Ginster. Madeira setzt langsam aber sicher auf erneuerbare Energie. Hier oben finden sich neben einigen Windrädern auch Solarpannels. Eigentlich wollten wir hier eine Wanderung starten, aber leider war uns hier oben der Wettergott nicht wirklich gewogen. Es fehlt uns leider gänzlich die Sicht. Nun gut, wir lassen uns nicht beirren. Eine kurze Rücksprache mit Marco und wir entscheiden uns für eine Levada oberhalb von Porto Moniz. Eine Stunde lernen wir nun eine wichtige und breite Levada kennen, die für die Wasserversorgung für die Felder von Moniz sorgen.
Nach unserer kleinen Wanderung geht es nun hinunter nach Porto Moniz. Eine andere Küste sehen wir hier. Und das Meer kann hier deutlich mehr Kraft und Wellen haben. Einige erproben das Meeresschwimmbecken aus Lava. Befüllt werden die Becken auf natürlichem Wege. Immer wenn das Meer mit Brandung über den Rand schwappt kommt nicht nur neues Wasser in diese Becken, sondern auch so mancher Fisch. Spannend diese mit einer Schwimmbrille anzusehen. Auf dem Rückweg fahren wir noch entlang der Küste zurück zu unserem Hotel.

Montag, 27.12.2021 – Monte – Kräutergarten – Nonnental

Für einige Gäste bricht heute leider schon der letzte Tag an. Aber natürlich wollen wir diesen auch noch mit besonderen Höhepunkten füllen.
Wir statten einem besonderen Kräutergarten einen Besuch ab. Frei nach dem Motto: "Es gibt keine Unkräuter!", erfahren wir Wissenswertes über Kräuter und Pflanzen der Insel, von denen wir aber einige auch bei uns im Garten finden. Die freundliche Hausherrin gibt uns dann auch einige Brotaufstriche und Tees aus eigener Produktion zum Probieren.
Einige wollen sich natürlich mit dem Korbschlitten nach unten befördern lassen. Deshalb führt uns unser Weg nun nach Monte, wo wir uns zunächst die Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte anschauen. Auf Madeira zählt sie zu den wichtigsten Wallfahrten, zu der die Pilger sich tatsächlich auf Knien hinaufbewegen. Nach einem Blick in die Kirche, in der sich das Grab von Karl von Habsburg befindet, dem letzten Kaiser Österreichs und König Ungarns, soll es nun für einige via Korbschlitten den Hügel hinuntergehen. In Zweier- und Dreierschlitten mit jeweils zwei Schlittenführer geht es schnittig hinab. Aber keine Angst, die Herren wissen, was sie tun. Zudem sind sie besonders ausgestattet. Ihre Schuhe haben eine besondere Besohlung. Alte Autoreifen werden speziell zugeschnitten und sorgen für den nötigen Gripp.
Da sich jedoch nicht alle darauf verlassen wollten, haben wir noch einen besonderen Höhepunkt für diesen Tag. Der Besuch der Nonnentals. Dieses war lange Zeit komplett abgeschnitten und konnte nur auf verschlungenen Pfaden erreicht werden. Mit einem herrlichen Ausblick verabschieden sich die Weihnachtsgäste von der Insel. Bevor es ins Hotel zurückgeht, steht uns noch eine Geduldsprobe bevor. Denn der wöchentliche Test steht an. Dieser dauert dann leider auch etwas länger als gedacht. Aber beim gemeinsamen Abendessen ist dies glücklicherweise wieder fast vergessen.

Dienstag, 28.12.2021 Abreise– und Anreisetag – Freizeit

Für die Weihnachtsgäste geht es heute sehr früh zum Flughafen. Um fünf Uhr startet der Bus. Nach kurzer Fahrt haben wir unser Ziel erreicht. Heute sich es nur wenige Passagiere. Obwohl auch hier alle Dokumente geprüft werden, geht der Check-In erstaunlich schnell. Ich verabschiede die kleine Gruppe bei der Sicherheitskontrolle in der Hoffnung, dass der Flug nach Lissabon und der Weiterflug gut funktionieren möge. Tatsächlich ist dem auch so. Allerdings müssen die Gäste leider sehr lange auf ihr Gepäck warten. Am BER ist eine Eberhardt-Kollegin, die dafür sorgt, dass die Transferfahrzeuge vorfahren. Aber auch dieses hat gut geklappt, wie ich erfahren konnte.
Für die verbleibenden Gäste bricht ein eher ruhiger Tag an. Nach einer intensiven ersten Woche mit wahrlich vielen Höhepunkte genießen die meisten die Ruhe und vor allem die Sonne. Am frühen Nachmittag treffen die Gäste ein, die sich für ein Silvester auf Madeira entschieden haben. Im Hotel angekommen begrüßen wir diese mit einem Umtrunk. Am Abend steht dann das gemeinsame Abendessen auf dem Programm…..

Mittwoch, 29.12.2021 – Funchal – Monte – Tropischen Garten

Auch die Silvestergäste sollen die attraktive Hauptstadt Madeiras kennenlernen. Ein Rundgang führt uns natürlich in die Markthalle aber auch zur Jesuitenkirche, der Igreja do Colégio am Praça do Município. Drei Jesuitenpriester erhielten von ihrem Orden im Jahre 1569 den Auftrag auf Madeira eine Jesuitenschule aufzubauen. Mit dem Bau der Schule sollte 1599 begonnen werden und 1624 wurde schließlich der Grundstein für die Kirche gelegt. Fertiggestellt wurde sie 1647. Der bis ins 19. Jahrhundert größte Gebäudekomplex von Madeira gehört heute zur Universität Madeira. Ein Besuch der Kirche lohnt, denn wir können die reich verzierten Kapellen und der Hochaltar mit seinen wundervollen Holzschnitzereien. Ein besonderer Import sind die Azulejos aus Lissabon, welche die Seitenwände des Innenraumes zieren. Nach einer Pause geht es mit der Seilbahn hinauf nach Monte. Ein weiterer Garten steht auf dem Programm. Der Tropische Garten geht auch auch auf einen Privatmann zurück. Einst wurde das Gelände im 18. Jahrhundert vom englischen Konsul Charles Murray gekauft. Später gelangte es 1897 in den Besitz von Alfredo Guilherme Rodrigues, der ein luxuriöses Wohnhaus errichtete. Aus diesem Gebäude entstand später das Monte Palace Hotel. Nach dem Tode Rodrigues kaufte 1987 José Berardo das Areal. Die heutige Stiftung beeindruckt durch seine Pflanzen aber auch die Kunst- und Mineraliensammlung. Dem Rundgang schließt sich noch eine Kostprobe des Madeira-Weines an. Wirklich Mut müssen sich die Gäste für den nächsten Programmpunkt nicht antrinken, auch wenn wir uns zu den Korbschlitten bewegen. Nach der Abfahrt geht es nach einem spannenden Ausflug in Funchal und Monte zurück zum Rocamar.

Donnerstag, 30.12.2021 – Porto Moniz – Eco Museum Rota da Cal

Bei strahlendem Sonnenschein starten wir in Richtung Nordwesten der Insel. Unser ersten Halt ist Ribeira Brava. Über dem Encumeada-Pass geht es nach Porto Moniz, wo heute der Atlantik zeigt, was er kann. Spektakulär sind die Wellen, die an der schroffen Küste brechen und meterhoch in weißer Gischt enden. Unser Weg führt uns noch ein Stück entlang der eindrücklichen Nordküsten mit den zahlreichen Wasserfällen. Ein Besuch einer ehemaligen Kalkbrennerei folgt und zeigt uns eine andere Facette des Arbeitens auf der Insel.

Freitag, 31.12.2021 – Santana – Zuckerrohrdestillerie

Zu einem schönen Ausflug in Richtung Osten der Insel bricht die kleine Gruppe heute auf. Eine kleine Levada-Wanderung führt den Gästen die ursprüngliche Vegetation vor Augen. Weiter geht es nach Santana, wo die strohgedeckten Häuser begeistern. In der Zuckerrohrdestillerie , eine von drei verbliebenen auf der Insel, erfahren wir wissenswertes über den Anbau und den Produkten aus dem kostbaren Rohr.
War der Ausflug schon eindrücklich, so soll noch ein besonderer Abend folgen. Ein Silvesterbuffet lässt uns in die Silvesterfeier starten. Gegen 22 Uhr starten wir mit dem Bus zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir das Feuerwerk sehen möchte. Die Wartezeit erscheint uns dann gar nicht so lang. Die Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen von Funchal liegen machen mit den Sirenen den Anfang. Dann kommen auch schon die ersten Raketen. Gute acht Minuten dauert das Spektakel und erfreut wohl jede und jeden.
Der Abschluss des Abends ist noch ein kleiner Imbiss im Hotel. Zufrieden gehen wir ins Bett mit der Hoffnung, dass das Jahr 2022 ein besseres werden möge.

Samstag, 1.01.2022 – Katamaranfahrt

Ein entspanntes Frühstück bei angenehmen Temperaturen: Tatsächlich bringt uns die zweite Woche schon sommerliche Temperaturen, die uns 25 Grad bescheren. Geradezu perfekte Bedingungen für unser Nachmittagsprogramm, wäre nicht der Wellengang. Während die Eberhardt-Gäste seetauglich sind, können wir dies nicht von allen Katamaranfahrer behaupten. Delfine sehen wir nicht. Belohnt werden wir aber mit der Begegnung einer Familien von Pilotwalen. Einfach nur faszinierend diese mächtigen Tiere so leicht im Wasser gleiten zu sehen.
Ein gemeinsames Abendessen lässt diesen ersten Tag im Jahr für uns enden.

Sonntag, 2.01.2022 – Vale de Paraíso – Santo da Serra – Cristo Rei

Eine schöne Tour entlang der Levada im Paradiestal lockt uns heute. Die sechs Kilometer stellen an unsere Fitness keine besonderen Ansprüche. Durch den Lorbeerwald und durch eine üppige Vegetation führt uns der Weg, den wir nach einer kleiner Kaffeepause noch ein Stückchen fortsetzen. Dann geht es im Bus weiter nach Santo da Serra. Bevor wir jedoch über den Bauernmarkt schlendern, statten wir dem Park noch einen Besuch ab, um dann im Anschluss noch eine kleine Teestunde zu zelebrieren.
Leider sind dem Bauernmarkt heute leider nicht so viele Produzenten anwesend, was sicher dem ersten Wochenende des neuen Jahres geschuldet ist. Unserer guten Laune tut dies jedoch keinen Abbruch, denn bei diesem herrlichen Wetter besuchen wir noch der Christus-Statue einen Besuch ab. Brasilien und Lissabon lassen grüßen. Was für ein gelungener Tag!

Montag, 3.01.2022 – Camara de Lobos – Cooperativa Agricola

Heute widmen wir und zunächst dem Madeira-Wein. Neben den traditionsreichen Kellereien wie Blandy gibt es auch jüngere Weinproduzenten wie beispielsweise Madeira Vintners. Hierbei handelt es sich um Produzentinnen, deren junge Kellermeisterin uns einen Einblick in die Herstellung von Madeira-Wein gibt und uns danach zu einer Verkostung der unterschiedlichen Jahrgänge einlädt. Im Anschluss geht es nach Camara de Lobos, wo wir nicht nur die Sonne genießen, sondern auch ein Nikita probiert werden kann. Hierbei handelt es sich um eine weitere Spezialität Madeiras. Auch dieser nicht frei von Alkohol: Hier gehen Bier, Weißwein und Ananaseis eine interessante Verbindung ein. Wer sich nicht vorstellen kann, dass dies schmeckt, sollte es unbedingt probieren. Als krönender Abschluss werfen wir noch einen Blick von der zweithöchsten Steilküste der Welt. Einige hatten diese Küste vom Boot aus schon von unten gesehen und blickten nun in die Tiefe.

4.01.2022 Abreise nach Deutschland

Und schon ist die wunderbare Zeit auf Madeira beendet. Früh geht es für die meisten zunächst in Richtung Lissabon. Nach einer Wartezeit erfolgen dann die Flüge nach Berlin, München und Frankfurt. Immerhin kommen alle Verbindungen pünktlich an und am BER lassen dieses Mal auch die Koffer nicht lange auf sich warten. Brandenburg begrüßt uns mit einem grauen Himmel und sieben Grad. Nicht ganz das, was wir auf Madeira hatten….

Schlusswort

Ein wenig wehmütig blicke ich auf die schöne Zeit zurück: das Licht, die Farben und das Meer. Madeira hat so viel zu bieten. Dieses gemeinsam mit Euch erleben zu dürfen, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe, Ihr konntet die Zeit auch genießen und behaltet Madeira und die Reise in guter Erinnerung. Es grüßt Euch sehr herzlich mit den besten Wünschen, Eure Roswitha

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