Rundreise Rumänien – Donaudelta, Karpaten und Siebenbürgen
Reisebericht: 30.07. – 07.08.2016
Unsere Reisegruppe erkundete das einmalige Land Rumänien - Zwischen malerischer Natur im Donaudelta und geschichtsträchtigen Bauwerken mit UNESCO-Welterbetitel. Eine ganz besondere Reise in ein ganz besonderes Land.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
30.07.2016 – 1.Tag
Der Tag begann für viele von uns sehr früh, der Flug ab Dresden startete bereits 06:15. Alle Gäste waren planmäßig in Frankfurt, wo sich der Abflug nach Bukarest wegen Überbuchung etwas verzögerte. Dennoch waren wir pünktlich in Bukarest, wo wir nach kurzer Suche nach Familie Pinto ohne sie zum Hotel fuhren. Im Hotel Ramada Parc trafen wir sie allerdings glücklich wieder an und so konnten wir beruhigt um 19:00 zum Abendessen gehen und uns für die morgige Fahrt ins Donaudelta stärken.
31.07.2016 – 2. Tag
Heute geht es nach Tulcea, ins Donaudelta. Die lange Fahrt durch die Walachei und die Dobrudscha wurde durch einige Stopps an Raststätten unterbrochen, am Nachmittag hatten wir das Reiseziel erreicht - ein hübsches Hotel direkt am Donaustrand. Von dort brachen wir auch zu unserer mehrstündigen Fahrt in die Welt des Donaudeltas auf. Wir sahen Kormorane, Reiher und Sichler und genossen die Ruhe auf den verzweigten Flussarmen. Unser Schiff befuhr auch noch einen weiteren Arm des verzweigten Deltas wo wir Kormorannester und hübsche Seerosen bewunderten. Ein Glas Wein rundete den Tag im Delta ab.
01.08.2016 – 3. Tag
Aus dem Donaudelta fuhren wir in eine weitere Region Rumäniens, der Bukowina. Pietra Neamt hieß das Tagesziel. Vor dem Start wurde den beiden Mitreisenden aus der Schweiz noch zum Nationalfeiertag gratuliert. Sie erhielten eine hübsche Tasse mit Motiven des Donaudeltas. Die so Gefeierten revanchierten sich ihrerseits mit guter Schweizer Schokolade.
Da es noch nicht zu spät war, unternahmen die meisten Gruppenmitglieder eine Seilbahnfahrt auf den Hausberg der Stadt Pietra Neamt, den Cozla, der eine schöne Sicht auf die Stadt und ihre Umgebung bot.
02.08. 2016 – 4. Tag
Dieser Tag gehörte den Klöstern der rumänischen Moldau-Region. Es begann mit dem Kloster Humor, ein kleines Kloster mit schönen gemalten Außenwänden, einer offenen Vorhalle und einem Glockenturm. Es schloss sich das Kloster Moldovita an, in dem uns Schwester Tatjana führte und sachkundig die künstlerischen und inhaltlichen Details der Fresken an den Innen- und Außenmauern des Klosters erläuterte.
Danach bedurften wir dringend einer Stärkung und so aßen wir in der Nähe des Klosters in einer Pension eine gute Hühnersuppe, gefolgt von Palatschinken mit Heidelbeeren, einer Reminiszenz an die k. u. k.-Vergangenheit der Region. So gestärkt besichtigten wir die Klosterkirche Voronet. Sie wird wegen der Darstellung des Jüngsten Gerichts an der Westseite der Kirche auch als die „Sixtinische Kapelle des Ostens" bezeichnet. Den Abschluss bildete das Kloster Agapia, mit mehr als 300 Nonnen eines der größten aktiven Klöster in Rumänien. Neben der Kirche beeindruckte uns das Klostermuseum mit seinen Sammlungen von Zeugnissen zur Geschichte des Klosters, den Ikonen, Stickereien und prachtvollen Teppichen.
03.08.2016 – 5. Tag
Heute ging es in die Berge- die Ostkarpaten mussten überquert werden. Der erste Halt galt der Bicaz-Klamm, die wir uns bei einem kurzen Spaziergang erwanderten, auch die Angebote der zahlreichen Händler wurden entsprechend gewürdigt. Am „Lacu Rosu" lauschten wir ergriffen der Sage vom Schicksal der schönen Ester. Der nächste Programmpunkt war ein Stadtrundgang in Sighisoara mit dem Stundturm, der Bergkirche und dem Geburtshaus Draculas. Bei herrlichem Sonnenschein gönnten wir uns im Anschluss an die Besichtigung eine kleine Auszeit bei Kaffee und Kuchen, um danach zum Übernachtungsort Medias zu fahren. Das Hotel in Medias erfreute uns mit einem schönen Schwimmbad, es lud ein zu einem kleinen Ausgleich zum vielen Sitzen im Bus.
04.08.2016 – 6. Tag
Wir begannen den Tag mit einem Stadtrundgang durch Medias. Bei herrlichem Sonnenschein präsentierte sich das Städtchen von seiner besten Seite. Wir besuchten die Margaretenkirche und den schönen Marktplatz. Die Kirche hat einen schiefen Turm, jetzt ist er durch ein Stahlskelett vor weiteren Verlagerungen geschützt. Schöne Teppiche und ein kostbarer Altar schmücken die Kirche. Ein weiterer Anziehungspunkt war das Geburtshaus des deutschen Pfarrers, Dichters und Politikers Stephan Ludwig Roth, der im Jahre 1949 von den Ungarn erschossen wurde. Nachdem wir schon so viel von den Wehrkirchen gesehen und gehört hatten, gingen wir zur Praxis über und hatten nach der Besichtigung der Wehrkirche in Meschen die Möglichkeit, im „Speckturm" der Kirche wirklichen Speck zu finden, dazu Wurst, Käse, Brot, Gemüse und natürlich auch Schnaps und Wein. „Tante Mariana" schilderte uns dabei sehr anschaulich, wie das Leben auf dem Lande früher war. Fortgesetzt wurde der Tag mit einer Fahrt nach Sibiu und einem Rundgang in dieser schönen Stadt. Sie war nicht zu Unrecht 2007 Kulturhauptstadt und zog uns mit ihren Kirchen, den alten Bürgerhäusern und romantischen Plätzen in ihren Bann. Mit leisem Bedauern trennten wir uns von der schönen Stadt und fuhren nach Predeal, um dort zu übernachten.
05.08.2016 – 7. Tag
Von der höchstgelegenen Stadt Rumäniens brachen wir auf zur Kirchenburg Harman. Vor allem die extra Wohnräume für die reicheren Bürger und die originellen Kirchenbänke ohne Lehne zeichneten diese Kirchenburg aus. Auch hier gab es wieder viele alte schöne Teppiche zu bewundern. Den Reigen schöner alter Städte Siebenbürgens rundete Brasov ab. Ein Rundgang hatte die Schwarze Kirche zum Ziel, gefolgt von einem Spaziergang über den Markt und durch die Fußgängerzone. Die anschließende Freizeit wurde unterschiedlich genutzt, einige wanderten an der Stadtmauer entlang, andere fuhren mit der Seilbahn auf den Hausberg Tampa oder besuchten die Synagoge.
Die Burg Bran bildete den „gruseligen" Abschluss des Tages. Weithin sichtbar erhebt sich die Burg auf einem Felsen. Unser Reiseführer Zoltan erzählte uns die Geschichte vom wahren Fürsten Dracula, der gegen die Osmanen kämpfte und seine Feinde pfählen ließ. Erst der Schriftsteller Bram Stoker machte aus ihm die bekannte Spukgestalt.
Erneut übernachteten wir in Predeal und hatten somit eine gute Ausgangsbasis für den nächsten Tag.
06.08.2016 – 8. Tag
Unser früher Besuch des Sommersitzes Schloss Peles zahlte sich aus - noch waren nur wenige Touristen unterwegs und so konnten wir relativ ungestört die einzelnen Räume des Schlosses mit ihrer prachtvollen Einrichtung bewundern. Anschließend war noch genügend Zeit für einen Bummel durch den gepflegten Schlosspark, bevor es weiter nach Bukarest ging. Eine kleine Rast wurde in Ploesti eingelegt, in einem schicken Supermarkt konnte man sich noch etwas stärken und einen Eindruck von der aktuellen Entwicklung der Einkaufsmöglichkeiten bekommen.
Bei einer Führung im Parlamentsgebäude in Bukarest wurde der ganze Größenwahn des Diktators Ceausescu sichtbar, riesige Räume, Marmor, Kronleuchter und Teppiche bestimmten das düstere Bild. Ein Kontrastprogramm war dann der Besuch der Patriarchenkirche. Sie wurde 1658 geweiht und krönt eindrucksvoll den Patriarchie-Hügel. Ein wenig lauschten wir dem gerade stattfindenden Gottesdienst um dann leicht erschöpft und etwas verschwitzt ins Hotel zu fahren.
Als Ausklang des Tages und der Reise hatten wir ein Abendessen mit Folkloredarbietungen im Restaurant „Pescarus", hübsch gelegen am Ufer eines Sees.
07.08.2016 – 9. Tag
Wieder lockt ein schöner Sommertag, gerade richtig für einen Besuch des Freilichtmuseums in Bukarest. Mitten in der Stadt und doch ruhig, so präsentiert sich die Sammlung alter Bauernhäuser aus verschiedenen Regionen Rumäniens dem Besucher. Hier wurde das letzte Geld ausgegeben, noch ein Kaffee oder ein Glas Wein getrunken und schon ging es zum Flughafen und wir mussten uns nun auch von unserem Reiseleiter Zoltan Nagy verabschieden. Bereits am Samstag musste uns der Busfahrer Johann verlassen. Er hat uns sicher und souverän durch Rumänien gefahren, er bekam bereits am Sonntag eine neue Gruppe. Verabschieden mussten wir uns auch von der Familie Pinto aus der Schweiz, sie bleibt noch einen Tag in Bukarest.
Pünktlich erreichten wir Frankfurt, von wo aus nach einer erlebnisreichen Reise in ein interessantes Land alle ihren verschiedenen Zielen zustrebten.