Reisebericht: Rundreise Schottland – Highlands und Inseln

11.06. – 22.06.2015, 12 Tage Rundreise Schottland mit den Highlands – Loch Lomond – Insel Mull & Iona – Insel Skye – Insel Harris & Lewis – Orkney–Inseln – Dunrobin Castle – Grampian Mountains – Edinburgh


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Rundreise in den schottischen Highlands über Oban nach Mull, Iona und Skye. Zu den Äußeren Hebriden nach Lewis und Harris und über Thurso zu den Orkneyinseln, über Dunrobin Castle nach Inverness, den Grampian Mountains und die Abteien in den Borders.
Etwas Mystisches haben die schottischen Highlands, Schauplatz zahlreicher Filme und Dokumentationen, auf jeden Fall. Traumhafte Landschaften, die keltische Kultur und Tradition die Schottland prägen und nicht zhuletzt die bewegte Geschichte des Nordteils der Britischen Insel sind Stoff für Filme wie „Braveheart", „Rob Roy" oder „Highlander".
So kennen viele bereits die Besonderheiten von Schottland - und das weckt Sehnsucht, dieses Land von Dudelsack und Kilt, seinen Whisky und nicht zuletzt seine rauhen aber herzlichen Bewohner kennenzulernen.
In einer traumhaften Reise, die die rauhen, einsamen aber wildromantischen schottischen Highlands mit den schönsten Landschaften und aufregendsten Besonderheiten der westlichen Inseln - der Inneren und der Äußeren Hebriden sowie den fast skandinavisch anmutenden Orkney-Inseln kombiniert - kommt Eberhardt TRAVEL seit vielen Jahren diesen Reisewünschen entgegen. Seit Jahren gehört Schottland diese Tour zu den „Rennern" in unserem Reisekatalog.
Folgen Sie mir auf die diesjährige Reise, die wir vom 11. bis 22. Juni unternahmen und auf der wieder einmal vieles von dem Wirklichkeit wurde, das man sich von Schottland erhofft und erträumt. 37 Reisende sind wieder einmal den kulturellen Besonderheiten und den Natur- und Landschaftswunden Schottlands hautnah begegnet ...
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Dresden – Niederlande – Amsterdam – Ijmuiden, erster Tag, Donnerstag 11. Juni 2015:

Immer recht früh - um drei Uhr morgens beginnt diese Schottland-Reise, da wir eine recht frühe Fähre über die Nordsee erreichen müssen, die von Amsterdam in Richtung Schottland startet.
Über deutsche und niederländische erreichten wir den Großraum Amsterdam. Da der Hafen von Ijmuiden nicht mehr weit entfernt war und die Eicheckzeit noch nicht heran war, konnten wir als „Richtig Reisen!"-Extra noch die Gelegenheit zu einem Stadtspaziergang in Amsterdam einbauen.
Dann jedoch ging es zum Check in ans Fährterminal der „DFDS Seaways", wo wir nach kurzer Wartezeit unser Fährschiff „Pricess Seaways" betraten. Das kleinere der beiden auf dieser Strecke laufenden Schiffe hat alle Annehmlichkeiten, die man von einer großen und modernen Kabinenfähre erwartet. Nach einem kurzen individuellen Rundgang zum Kennerlernen des Schiffes trafen wir uns zum hervorragenden Schlemmerbuffet und hatten dann Muße, die Abendunterhaltung an Bord zu genießen. Mit relativ kleinem Fährgepack an Bord gegangen, reichten die bequemen Kabinen mit Dusche und WC versehen und recht bequemen Betten für eine Fährüberfahrt mit allen Annehmlichkeiten eines entspannten Abends auf See aus!

Newcastle – Hadrianswall – Gretna Green – Loch Lomond – Inveraray – Oban, zweiter Tag, Freitag, 12.Juni 2015:

Nach Ankunft der Fähre pünktlich um 09.00 Uhr Ortszeit, dauerte es - wie meist bei den Fährüberfahrten - noch etwas, bevor der Bus die Passagiere, die inzwischen über die Gangway das Schiff verlassen haben und zu Fuß von Bord durch die Kontrollen zum Parkplatz gelangt sind, aufnehmen kann. Dann ging es aber los in einen gar nicht unfreundlichen britischen Morgen und wir durchquerten zunächst die Industriestadt Newcastle-upon-Tyne. Englands nördlichste Großstadt hat durchaus ihre Reize aber wir hatten heute noch einen weiten Weg vor uns, auch wenn Schottlands Grenzen nur wenige Meilen entfernt lagen. Als erstes kleines Extra im Sinne unserer „Richtig Reisen!"-Philosophie gönnten wir uns den Umweg, um am Hadrianswall entlang zu fahren. An diesem schon im 2. Jahrhundert n.Chr. von den alten Römern errichteten Grenzwall, der die Nordgrenze ihrer Provinz Britannia vor den „wilden Barbaren des Nordens" schützen sollte, führt - immer noch in der alten Trasse, direkt eine inzwischen recht gut asphaltierte, aber immer noch sehr hügelige und wellige Straße entlang.
Unser erstes Ziel heute war das bekannte englisch-schottische Grenzdorf Gretna Green. Landesweit bekannt wurde der Name des unscheinbaren Dörfchens durch eine ungewöhnliche Art von Eheschließungen. Nicht am Traualtar sondern am Amboss der örtlichen Grobschmiede wurden hier die sogenannten „Mock-weddings" geschlossen. Vor gut zweihundert Jahren gab es unterschiedliche Heirats-Gesetze in Schottland und England - in Schottland konnten junge Paare ohne Einwilligung der Eltern und in wesentlich jünger heiraten als im Nachbarland. Viele Verliebte aus England, denen die Eltern nie ihre Einwilligung zur Heirat gegeben hätten, begaben sich deshalb auf der einzigen Straße nach Schottland, um hier schnell zu heiraten. Hier vollzog der Friedensrichter die Trauungen - und das war traditionell der Grobschmied des Ortes. Der hatte bald so viel zu tun, dass er - um keine Einbußen zu erleiden und nicht ständig seine Schmiede verlassen zu müssen - die Eheschließungen gleich in seiner Werkstatt vornahm. Vor zwei rasch bestellten (früher meist bezahlten) Trauzeugen wurde das junge Brautpaar an den Amboss geführt und symbolisch - wie zwei Eisenstücke, die der Schmied sonst vereinte - per Hammerschlag „zusammengeschmiedet". Auch in unserer Reisegruppe gab sich ein junges Brautpaar vor der ganzen Reisegruppe in einer witzig gehaltenen Zeremonie noch einmal das Ja-Wort, wobei alle ihren Spaß in Gretna Green hatten. .
Am Nachmittag fuhren wir an Schottlands größter Stadt Glasgow vorbei über die beeindruckende Erskine Bridge in Richtung Highlands. Einen Stopp gab es dann erst einmal am Loch Lomond, wobei wir uns natürlich das berühmte zugehörige Lied anhörten. Der größte See Schottlands ist als Ferienparadies beliebt und auch der deutsche Dichter Theodor Fontane, der ein guter Schottland-Kenner war und ein Buch über dieses Land verfasste, liebte diesen See, der er immer als „große noble Wasserfläche" bezeichnete, der es verdient hätte, „der König der Seen zu heißen". Nach unserer Pause an seinem Ufer im hübschen Ferienort Luss fuhren wir in die oberhalb des Loch Lomond beginnenden schottischen Highlands ein. Als letzten Höhepunkt des Tages legten wir noch einen ausgedehnten Fotostopp im südlichen Highland-Örtchen Inveraray am Ufer des Loch Fyne, einer langgezogenen Meeresbucht. In der Tat eine der kleinsten Städte Europas ist Inveraray, dessen weißgetünchten Häuser über der Meeresfront leuchten und seinem bekannten Gefängnismuseum mitten in der Stadt und dem außerhalb gelegenen Schloss ein echtes Kleinod. Von Inveraray aus erreichten wir dann unser Tagesziel Oban, das „Tor zu den westlichen Inseln". Unser Hotel lag schön in der Innenstadt und direkt am Wasser.

Oban – Insel Mull – Insel und Abtei Iona – Tobermory – Fort William, dritter Tag, Samstag, 13. Juni 2015:

Von Oban aus nahmen wir heute die Frühfähre der Firma um auf die zweitgrößte Insel der Inneren Hebriden zu gelangen. Schon kurz nach acht Uhr waren wir auf der landschaftlich schönen Insel Mull. Zu den Klängen von Felix Mendelssohn-Bartholdys „Schottischer Symphony" durchquerten wir die herrlichen Landschaftsszenerien und waren nach etwa eineinhalb Stunden im kleinen Fährhafen von Fionnphort. Hier brachte uns ein kleines Fährschiff, das keine Busse mitnimmt, zur nur knapp 9 km² großen Insel Iona.
Bekanntheit erlangte das Eiland vor allem wegen des Klosters, das einst der Heilige Columban aus Irland als Abtei errichtet hatte als Zentrum der christlichen Missionierungstätigkeit für das Land der Skoten und der Pikten. Diese berühmte Abtei war unser Ziel und da hier alles recht nahe beieinanderliegt, war sie bequem zu Fuß zu erreichen. Vorbei an den Ruinen eines Nonnenklosters aus dem 13. Jh. waren wir nach ein paar Minuten an der erst seit 1939 wiedererrichteten Abtei von Iona. Bevor wir uns dem Kirchenbau zuwandten, interessierte uns der „Reilig Odhráin" der „Königsfriedhof", eine der historisch bedeutsamsten Stätten des alten Schottland. Der Überlieferung nach war Iona Begräbnisstätte der schottischen Könige von Dalriada und ihrer Nachfolger, aber auch mehrerer irischer und norwegischer Könige. Weit über fünfzig gekrönte Häupter sollen - verschiedenen Literaturangaben zufolge - hier neben der uralte Grabkapelle mit dem schönen sehr frühen romanischen Eingangsfries begraben liegen.
Direkt daneben ist das ursprüngliche Klostergelände mit der sagenhaften Abtei des Hl. Columban, einst Zentrum von Gelehrsamheit, Mission und Buchmalerei. Nach mehreren Wikinger-Überfällen aufgegeben und aufs Festland verlegt, wurde die Abtei dann später wieder genutzt, nach der Reformation aber endgültig verlassen. Erst 1939 wurde sie von der heute noch missionarisch tätigen Iona Community wiedererrichtet. Alte Reste und mehrere verzierte Hochkreuze sind heute noch zu sehen.
Nach der Besichtigung nahmen wir die Mittagsfähre zurück nach Mull. Hier hatte unser Bus-Chauffeur Hans Apelt bereits den Mittagsimbiss in der Bus-Bordküche vorbereitet. Danach durchquerten wir die Insel Mull in Gegenrichtung erneut mit mehreren Fotostopps und statteten dann noch dem Hauptort Tobermory mit seinen hübschen bunten Häuchen entlang dem Hafen einen Besuch ab, mit etwas Freizeit zur Besichtigung. Am Nachmittag verließen wir zweitgrößte Insel der Inneren Hebriden mit dem Fährschiff der Linie Fishnish - Lochaline. Das brachte uns zu den landschaftlich wunderbaren Halbinseln Morvern und Sunart und von dort ging es weiter in den Touristenort nach Fort William, eines der „Tore zu den Highlands". Ein kleiner Abstecher führte uns noch zu „Neptunes staircase", einer besonders sehenswerten Schleusentreppe. Die zu ihrer Zeit als ingenieurtechnische Höchstleistung geltende Anlage ist eine Abfolge von acht Schleusen, die einen gewaltigen Höheunterschied im „Kaledonischen Kanal" überwindet. Der wurde als für kleine Lastschiffe befahrbare Wasserverbindung quer durch das Great Glen, das längste Hochlandtal, im 19. Jahrhundert von Ingenieur Telford zwischen Inverness und Fort William angelegt und führte unter anderem durch drei große Seen, darunter das Loch Ness.
Nach dem Fotostopp hier checkten wir in unserem Hotel ein, das am Fuße des höchsten schottischen Berges Ben Nevis lag.

Fort William – Mallaig – Insel Skye – Portree – Eilean Donan Castle – Kyleakin, vierter Tag, Sonntag, 14. Juni 2015:

Eine der schönsten schottischen Küstenstraßen ist die „Road oft he Isles" genannte Tour von Fort William zum Fischerörtchen Mallaig. Die Straße führt zunächst zum Glenfinnan Monument, wo wir beim Fotostopp am Denkmal einiges über den letzten großen Aufstand der Jakobiten erfuhren. 1745 erhoben sich ihrem alten König treue Highlander, als der aus dem Exil nach Schottland gekommene Thronanwärter „Bonnie Prince Charlie" zu den Waffen gegen die englische Herrschaft über Schottland rief. In Glenfinnan begann die Erhebung und viele Clanchefs schworen dem Sohn des exilierten Königs Jakob Treue. Sie marschierten als Rebellenheer gegen England, aber nach einigen anfänglichen Erfolgen ging die jakobitische Armee der Highlander in der Schlacht bei Culloden nahe Inverness 1746 zugrunde.
Auf dem weiteren Weg folgte ein Fotostopp mit schönem Ausblick auf das Meer am sogenannten „Princess Cairn". Auf einer der zahlreichen Inseln in der fjordähnlichen Meeresbucht soll sich Bonnie Prince Charlie nach der Niederlage von Culloden auf der Flucht vor den englischen Truppen versteckt haben. .
Rechtzeitig waren wir zur Fährüberfahrt in Mallaig und hatten noch Zeit für einen Spaziergang zum kleinen Bahnhof, von dem der Zug der berühmten Kleinbahn abgeht, der in allen Harry-Potter-Verfilmungen vom Gleis 9 ¾ in London zur Magierschule Hogwarts fährt.

Portree

Nach der Fährüberfahrt von etwa 30 zur größten Insel der Inneren Hebriden, Skye, durchquerten wir den südlichen Teil bis zur Inselhauptstadt. Das als landschaftllicher Höhepunkt der Hebriden geltende Skye, von mächtigen Bergketten, die zumindest im Norden der Insel noch deutlich vulkanische Züge aufweisen, hat - mit etwas Phantasie gesehen - auf der Landkarte die Form eines Engels. Daher wird sie mitunter als „Engelsinsel" Bezeichnet, auch wenn ihr gälischer Name in etwa „die Neblige" bedeutet. , und damit begründen die Einwohner auch ihren landschaftlichen Zauber. Nach Fotostopps an einer restaurierten typischen Hebriden-Wohnkate und an einem Wasserfall kamen wir zur Inselhauptstadt Portree, die mit ihren buntbemalten Häusern rund um die Hafenbucht - die stark an Tobermory auf Mull erinnern - ein beliebtes Fotomotiv bildet. Hier hatten wir genügend Zeit, das winzige Städtchen ganz gut kennenzulernen, in dem das kleine historische Marktkreuz und der Aussichtspunkt über den Hafen die Hauptsehenswürdigkeiten bilden.

Eilean Donan Castle

Am Nachmittag ging es zurück durch Skye und nach Überquerung der Brücke von Lochalsh zum bereits wieder auf dem „Festland" liegenden Eilean Donan Castle, einer der schönsten Burgen Schottlands. Bekannt wurde sie als Kulisse vieler Verfilmungen, unter anderem „Braveheart" und „Highlander". Im James-Bond-Film „der Morgen stirbt nie" stellte sie sogar das schottische Hauptquartier des britischen Geheimdienstes dar. Das Schloss mit dem Ambiente klassischer Romantik schottischer Clansitze wurde im 20. Jh. restauriert und befindet sich heute noch im Familienbesitz der McRaesWir besichtigten hier auch die hinter bis zu vier Meter dicken Mauern liegenden Innenräume und den Bankett- und Zeremoniensaal.
Später fuhren wir zurück auf die Insel Skye und erreichten hier unser heutiges, direkt am Ufer gelegenes Hotel im kleinen Dorf Kyleakin.

Kyleakin – Insel Skye – Uig – Fährüberfahrt – Insel Harris – Roghadal – Stornoway, fünfter Tag, Montag 15. Juni 2015:

Vorbei an der Inselhauptstadt Portree, die wir ja gestern schon besucht hatten, führte unser Weg heute erneut durch Skye. Erster Stopp war in der Nähe eines der landschaftlichen Höhepunkte der Insel: Das Storr-Gebirge bildet den Übergang zur nordöstlich aus Skye herausragenden Halbinsel Trotternisch. Als markante Landmarke ragt hier die Felsnadel des „Old Man of Storr" etwa fünfzig Metern hoch schräg aus den Felsen heraus. Wir machten hier einen kleinen Fotostopp, denn neben dem Kilt Rock, einer anderen Felsenformation, ist dies das beliebteste Fotomotiv der Hebrideninsel.
Weiter ging es zur vielleicht bekanntesten Steilküsten-Formation der Insel Skye: dem berühmten „Kilt-Rock", einer langgestreckten Lavaformation mit einem davor ins Meer stürzenden Wasserfall. Diese Felsen entstanden, als einstmals dünnflüssige Lava der damals noch tätigen Vulkane hier vor Jahrmillionen beim Erkalten dieses malerische, langgestreckte und über hundert Meter aus dem Meer aufragende Felsenparadies formten, das seinen Namen davon erhielt, dass die säulenartig erstarrte Lava an den Faltenwurf des traditionellen Schottenrocks erinnert.
Nach dem ausgedehnten Fotostopp am Kilt Rock fuhren wir zur Nordspitze der Halbinsel Trotternish, denn hier der Besuch des „Isle of Skye Museum" geplant. Das kleine, malerische Freilichtmuseum zeigt traditionelle „Black Houses" mit einer Ausstellung zur Lebensweise auf den Hebriden. Wer wollte, hatte auch noch genug Zeit, den berühmten, wenige hundert Meter entfernten Friedhof von Kilmuir aufzusuchen, der unter anderem das Grab der schottischen Nationalheldin Flora McDonald berherbergt, die 1746 dem vor seinen englischen Verfolgern fliehenden Jakobitenführer „bonnie Prince Charlie" das Leben rettete und ihm die Flucht ins französische Exil ermöglichte

Harris

Gegen Mittag erreichten wir den Fährhafen Uig und waren wenig später auf der Nachmittagsfähre zu den Äußeren Hebriden. Als wir den Fährhafen Tarbert auf der Inssel Harris war noch Zeit und so starteten wir zu einer Extra-Runde durch Harris, der gebirgigsten Insel der Äußeren Hebriden.
Die für ihre Schafzucht und die festen, aus Wolle gewebten Harris-Tweed-Stoffe bekannte Insel ist war mit über 400 km² fast so groß wie Usedom, mit knapp 2000 Einwohnern aber relativ dünn besiedelt. Hier gibt es verblüffend schöne Strände mit weißem Sand und kristallklarem türkisblauen Wasser, ansonsten eher Steinwüsten. Wir statteten der äußerst interessanten St.Clents-Kirche von Rogadhal an der Südspitze von Harris einen Besuch ab. Die aus dem 13. - 16. Jh. stammende Kirche hat einiges zu bieten: neben mehreren Grabmalen mit schönen Reliefs gibt es hier im Kircheninneren eine der sonst sehr seltenen steinernen Fensterfiguren des Gekreuzigten und an der Außenwand des wuchtigen Kirchturms eine Teufelsdarstellung.
Nach Verlassen von Roghadal bot unser Buschauffeur Hans Apelt eine Meisterleistung: er fuhr mit uns eine schmale Nebenstraße direkt an der Küste entlang. Die schmale C 79 ist auf vielen Karten gar nicht zu finden, ist aber die vielleicht schönste Küstenstraße der Hebriden mit phantastischen Ausblicken, die mit Sicherheit einen der vielen Höhepunkte unserer Reise bildeten. Dann waren wir wieder auf der Hauptstraße und fuhren mit Fotostopp am fjordartigen Loch Seaforth zum Hauptort der Insel Lewis, nach Stornoway, wo unser Hotel mit einem leckeren Abendessen auf uns wartete.

Insel–Lewis – Dun Carlowy Broch – Standing Stones of Callanish – Stornoway, sechster Tag, Dienstag, 16.Juni 2015:

Lewis ist die nördlichste und größte Insel der über 200 km langen Kette der Äußeren Hebriden.. Trotz ihrer Abgeschiedenheit und der stets rauhen Witterung hat sie einiges zu bieten. Sie ist etwa viereinhalbmal so groß wie die Nachbarinsel Harris, von der sie durch ein Gebirge statt durch Wasser getrennt ist., mit fast 20.000 Einwohnern aber dichter besiedelt. Sie ist flacher als Harris, durch ihre Lage an der westlichen Außenkante Europas mit aufeinanderprallen unterschiedlichen Luftströmungen oft eine „Wetterküche" und erscheint oft in extremer Witterung, was sie weitgehend baumlos, windgepeitscht und karg erscheinen läßt. Sie wird überwiegend von Torfwiesen bedeckt, trägt aber zahlreiche Spuren prähistorischer und mittelalterlicher Besiedlung.
Unsere heutige Rundfahrt führte uns zunächst in den Inselnorden, wo wir kurz am Hafenbecken von Port Nis verweilten, bevor wir die Südweststraße in Küstennähe zurückfuhren. Nach einem Fotostopp am originellsten Hauseingang - der am Wohnsitz eines ehemaligen Walfängers durch den Unterkieferknochen eines Blauwals gebildet wurde - konnten wir als „Richtig-Reisen-Extra" den Besuch des Blackhause-Dorfes An Gearannan einbauen. Hier verweilten wir in einer Siedlung aus (restaurierten) „Blackhouses", des einstmals wichtigsten Haustyps auf den Hebriden und teilweise in IrlandDie Häuser wurden üblicherweise aus Trockensteinmauerwerk errichtet. Die Zwischenräume der doppelten Wände wurden zur Wärmedämmung mit Erde oder Torf ausgefüllt und die Dächer mit Grassoden oder Schilfrohr gedeckt, oft mit ausgedienten Fischernetzen bezogen, die gegen den steten Wind mit Steinen beschwert wurden. Das Dach hatte aber keinen Rauchabzug - und wegen des rußenden Herdfeuers kam der Name „schwarzes Haus" auf (black house), in dem sowohl Menschen als auch Tiere - mit einer Trennwand dazwischen - lebten.
Vom malerischen Fischerdorf ging es weiter zu einem ehemaligen Clan- oder Adeligensitz. Das waren meist kegelstumpfartige Rundtürme, die man „Broch" nannte. Ihre Bauweise war ebenfalls doppelwandig, allerdings wurden hier die Hohlräume zwischen den Mauern als Gänge und Aufbewahrungsräume genutzt. Der besterhaltene dieser Türme ist der Dun Carloway Broch, der in seiner Bauart durchaus an Bauten im Mittelmeerraum wie den Nuraghen auf Sardinien und die Trulli in Süditalien erinnert..

Standing Stones of Callanish

Ein besonderer Höhepunkt unserer Lewis-Rundfahrt war aber die Besichtigung der Standing Stones of Callanish, eines Steinkreises der Großstein-Kultur. Diese Megalith-Anlage ist weit weniger bekannt als das südenglische Stonehenge, stammt aber aus derselben Erbauungszeit und gibt ebensoviele Rätsel auf wie das südliche Monument. Der Steinkreis von Callanish wird von einer gewaltigen kreuzförmigen Steinsetzung geschnitten, die exakt nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet ist. Nach Meinung der Wissenschaft diente das Monument sowohl als Begräbnisstätte und Kalender, aber auch zur Berechnung von Stern- und vor allem Mondbewegungen. Etwas Mystisches, eine Aura des Geheimnisvollem umgibt die gesamte Anlage. Jeder ihrer tonnenschweren Steine scheint eine Geschichte zu erzählen und für fast jeden Besucher ist der Aufenthalt hier ein ganz persönlicher Höhepunkt.
Schon am Nachmittag kehrten wir ins Hotel zurück und hatten Gelegenheit zu einem individuellen Bummel in der Inselhauptstadt.
Nach einem schmackhaftem und reichhaltigem Abend-Buffet gab es Hotel in Stornoway eine Überraschung und einen weiteren Tageshöhepunktf: man hatte für uns einen „Ceilidh"-Abend organisiert, das heißt eine Folklorevorführung mit Dudelsack und Tänzerinnen und anschließend einer Live-Band, die traditionelle schottische Musik spielte - ein toller Tagesausklang!

Stornoway – Ullapool – nördliche Highlands – Durness – Thurso, siebter Tag, Mittwoch, 17.Juni 2015 :

Da wir sehr früh heute zur Fährabfahrt einchecken mußten, bekamen wir unser Frühstück diesmal nicht im Hotel sondern auf der Fähre. Das „Festland" in Ullapool erreichten wir pünktlich.
Die weitere Strecke führte uns durch die nördlichen Highlands und war - wie jedes Jahr - mit zahlreichen Fotostopps als Höhepunkten versehen. Zunächst fuhren wir durch die Landschaft des Assynt und stoppten am gleichnamigen See an der Ruine des Ardvreck Castle, einst ein befestigter Wohnturm als Sitz eines Clanoberhauptes. Dann hielten wir an der Brücke von Kylescu an einer fjordähnllichen Meeresbucht, wo sich im zweiten Weltkrieg eine Ausbildungsstätte für britische Spezialeinheiten befand. Nach Stopps in mehreren kleinen Orten hielten wir nahe dem Strand von Balnakeil. Hier empfiehlt sich der Besuch der geschichtsträchtigen Kirchenruine. Das Kirchlein mit seiner langsam verwitternden interessanten Grabstätte liegt am beinahe nordwestlichsten Punkt der britischen Hauptinsel und war einst ein früher Schauplatz der Christianisierung Schottlands. Noch heute behauptet man, die Pfarrstelle unterstehe direkt dem Papst selbst. Auf dem die recht malerische Ruine umgebenden Friedhof liegt auch das Grab von Rob Donn, der als der letzte der keltischen Barden gilt und Ende des 17. Jahrhundert hier beerdigt wurde.

Smoo Cave

Auf dem weiteren Weg hielten wir an einer angeblich schon in der Antike bekannten Höhle. Die Griechen hätten die inzwischen für Touristen recht gut ausgebaute Smoo -Cave, ein recht ausgedehntes Kalksteinhöhlensystem, für einen Eingang zur Unterwelt gehalten. Ein Stück muss man auf etwas ausgetretenen Stufen hinunterklettern, bis man etwa das Flutniveau des Meeres erreicht hat. Nach Überqueren einer Brücke und nach einem kurzen Weg und Passieren eines überdachten Ganges, lüftet die Höhle ihr Geheimnis: denn in sie ergießt sich ein bei Regen oder nach der Schneeschmelze beeindruckender Wasserfall, dessen Schwall in den Höhlensee rauscht. Das Mundloch des Wasserfalls kann man dann beim Gang zum Busparkplatz sehen, wenn das kleine Bächlein plötzlich in einem Felsloch verschwindet.
Auf der weiteren Strecke gab es immer wieder herrliche Ausblicke auf die Meeresbuchten. Nach Fotostopps und Halt im Dörfchen Tongue erreichten wir gegen Abend das Städtchen Thurso. Dennoch ist es die größte Stadt im Norden Schottlands, in der auch unser Hotel für die nächsten beiden Übernachtungen lag.


Thurso - John O'Groats - Rundfahrt auf den Orkney-Inseln - Thurso, achter Tag, Donnerstag, 18. Juni 2015:

Chauffeur Hans Apelt brachte uns mit unserem Bus heute Morgen zum Fährhafen John O'Groats. Eine Passagierfähre schipperte uns dann über die Meerenge des Pentland Firth zu den Orkney-Inseln. In Burwick, auf der Insel Ronaldsay nahm uns dann ein örtlicher Bus in Empfang.
Die Orkney Inseln sind - wie auch die Shetlands - etwas anders als das übrige Schottland. Auf die Lebensweise, die Bewohner und auch die Sprache haben hier kaum keltische, sondern nordische Traditionen gewirkt. So ist norwegischer Einfluss unverkennbar, da bis ins späte 15. Jahrhundert die Inselgruppe nicht schottisch war, sondern zu Norwegen gehörte.
Zu Anfang unseres Programmes umrundeten wir die berühmte Bucht von Scapa Flow, die früher einer der wichtigsten Stationierungsorte der britischen Home Fleet war. In diesem riesigen, durch mehrere der umliegenden Inseln vor Stürmen und Unwetter geschützen Naturhafen wurde im ersten Weltkrieg der Hauptteil der besiegten deutschen Kriegsmarine interniert - mehr als siebzig Kampfschiffe. Am 21. Juni 1919 wurden die Orcadians, wie man die Einwohner der Orkneys nennt, Zeugen der spektakulären Selbstversenkung dieser deutschen Kriegsflotte. Wer aber vermutet, dass die beim Überqueren der die Inseln verbindenden Dammstraßen plötzlich aus dem Wasser ragenden Schiffswracks zu diesen versenkten Schiffen gehören, der irrt sich. Diese Wracks stammen aus der Zeit des zweiten Weltkriegs und sind Teile der sogenannten „Churchill Barriere". Der britische Premierminister hatte nach einem unerwarteten erfolgreichen deutschen U-Boot-Angriff, bei nach Eindringen des U-Bootes das britische Flaggschiff „Royal Oak" durch Torpedos versenkt worden war die sofortige Sperrung der Zufahrten nach Scapa Flow angeordnet. Man hatte hier zunächst alte Fracht- und Fischereischiffe als U-Boot-Sperren versenkt. Später hatten hier internierte italienische Kriegsgefangene mit dem Bau von Dämmen begonnen. Diese hatten mit Erlaubnis der Briten aus einer Wellblechbaracke in ihrem ehemaligen Lager auch eine katholische Kapelle errichtet, die heute zu den Besichtigungs-Höhepunkten der Orkneys gehört.
Auch wir besuchten das sehenswerte Kirchlein und nach der Umrundung der Bucht von Scapa Flow hielten wir zu einer längeren Mittagspause in der zweitgrößten Stadt der Insegruppe, in Stromness.
Der Besuch des bedeutendsten historischen Besiedelungszeugnisses auf den Orkneys folgte dann auf die Mittagspause. Wir sahen die ergrabenen und teilweise aufbereiteten und restaurierten Überreste des Steinzeitdorfes Scara Brae. Beeindruckende war die Lebenskultur seiner Bewohner, die 1000 Jahre VOR dem Bau der ägyptischen Pyramiden in dieser abgeschiedenen geografischen Lage hier siedelten. Auch der benachbarte Herrensitz „Scull House" konnte besichtigt werden.

Steinmonumente und Kirkwall

Anschließend fuhren wir zum megalithischen Steinkreis „Ring of Brodgar". Wiewohl nicht so spektakulär wie die schon besuchte Megalithanlage der Standing Stones of Callanish auf der Insel Lewis, beeindruckt der Steinkreis auf den Orkneys durch seine nen guten Erhaltungszustand und seine Ausmaße - mit etwa 104 Metern Durchmesser ist er größer als das südenglische StonehengeAuch an einem weiteren Großstein-Denkmal, den stehenden Steinen von Stenness, hielten wir noch, bevor wir der Inselhauptstadt Kirkwall einen Besuch abstatteten. Hier beeindruckt die St.Magnus-Kathedrale, das zweitgrößte Kirchengebäude Schottlands. Auch hier ist der Einfluß Norwegens und der Architektur beispielsweise des Nidarosdomes in Trondheim spürbar.
Nach dem Aufenthalt in Kirkwall ging es mit dem Orkney-Bus zurück nach Burwick, von wo aus uns die Passagierfähre nach John O'Groats zurückbrachte. Hier erlaubten wir uns vor der Rückkehr ins Hotel zurückkehrten noch einen „Richtig Reisen!"-Abstecher zum nahegelegenen Leuchtturm von Duncansby Head. Hier an der Steilküste gibt es nicht nur die Möwenfelsen, sondern auch eine der eindrucksvollsten und seltsamsten Felsenformation im Norden Schottlands: wie erstarrte Segel sehen die riesigen Felspyramiden der „Stacks of Duncansby" aus.


Thurso - Wick - Dunrobin Castle - Culloden - Inverness - Strathpeffer, neunter Tag, Freitag 19. Juni 2015:

Heute morgen fuhren wir über die alte Hafen und Fischereistadt Wick an die Ostküste Schottlands und traten de facto mit unserem Weg südwärts, immer an der Küste der Nordsee entlang, von Thurso, der nördlichsten Übernachtung während unserer Tour, die Heimreise an.
Immer auf der neben den neugebauten Autobahnen wichtigsten Durchgangsstraße Schottlands, der A 9 fuhren wir dem ersten Tageshöhepunkt entgegen. Dunrobin Castle, das größte Wohngebäude in den nördlichen Highlands, war einst eine kleine Festung und Sitz des Chefs vom Clan Sutherland. Später immer wieder umgebaut, erhielt es Mitte des 19. Jh. und nach Restaurierungen infolge Schäden im frühen 20. Jh. sein heutiges Aussehen, das ein wenig an die französischen Loireschlösser erinnert. Der Architekt, der auch den an Versailles erinnernden und bis heute überaus gepflegten Garten anlegte, war kein Geringerer als Charles Barry, der den Westminsterpalast - heute britischer Parlamentssitz - und auch den berühmten Glockenturm mit Big Ben in London gestalteteWir besichtigten Schloss und Garten und setzten dann unseren Weg nach Süden fort.
Da noch Zeit war, konnten wir uns auch heute Extra-Erlebnisse gönnen: so suchten wir noch einige historische Orte auf. Ein Abstecher führte uns den versteckt liegenden Clava Cairns, Steinhügel-Anlagen, die einen eigenen Typ von spätsteinzeitlichen Bauwerken bilden. Hier wurden innerhalb von Steinkreisen gewaltige Steinhügel mit einer Grabkammer und gangartigem Eintritt angehäuft. Vorbei am Schlachtfeld von Culloden, das 1746 die vernichtende Niederlage der schottischen Highlander-Armee gegen die übermächtigen Engländer sah und wo der Niedergang der Highland-Clans besiegelt wurde, kamen wir nach Inverness. In der Hauptstadt der Highlands hatten wir noch etwas Zeit um zu bummeln oder shoppen zu gehen. Anschließend folgte die Fahrt zu unserem Übernachtungsort Strathpeffer, wo unser Hotel in einem alten Herrenhaus uns erwartete.


Strathpeffer - Blair Castle - Blair Atholl Distillery - Dunkeld - Abington, zehnter Tag, Samsta, 20 Juni 2015:

Auch heute fuhren wir wieder fast den gesamten Tag auf der A 9 gen Süden. Das erste Ziel des heutigen Tages war ein besonders schmucker historischer Adelssitz. Gleichsam als Kontrapunkt zum prachtvollen Wohnschloss des Vortages im französischen Stil ist das Blair Castle eine historisch gewachsene, immer wieder erweiterte Burganlage. Es ist Sitz des Herzogs von Atholl, der nicht riesige Ländereien in derr Umgebung besitzt, sondern auch der einzige Mensch in Schottland mit dem Privileg ist, eine Privat-Armee zu unterhalten. Die „Blair Atholl Highlanders" tragen stolz die Schottenkaros von Atholl und sind unter anderem für ihre Dudelsackpfeifer bekannt. Zu jeder vollen Stunde tritt einer von ihnen tagsüber in der Öffnungszeit des Museums vor die Fassade der Burg und spielt für die Besucher bekannte schottische Melodien. Auch Blair Castle ist, wie zuvor Dunrobin Castle und Eilean Donan Castle, überaus malerisch und hebt sich mit seiner weißgetünchten Fassade vom satten Grün der umliegenden Wiesen und Wälder und den bunten Farben des prachtvollen Schlossgartens ab. Bei der Besichtigung sahen wir vieles von der kompletten Einrichtung der Prunkgemächer, die eindrucksvoll das Leben der Adeligen in Schottland widerspiegeln, sowie den weithin bekannten Ballsaal.
Der Besichtigung der Burg folgte ein Besuch in der gleichnamigen Whisky-Brennerei, die am Rande des hübschen Kurortes Pitlochry liegt. Nachdem wir in diesem noch unsere Mittagspause eingelegt hatten, wurden wir während einer Führung in der Blair Atholl Distillery über (fas) alle Geheimnisse der Herstellung des Lebenswassers unterrichtet. Das Herstellen von echtem schottischen Malzwhisky beginnt mit dem Malzen von Gerste, aus der eine Art starkes Bier gebraut wird, das dann als Grundlage der Alkohol-Destillierung dient. In gewaltigen Brennblasen wird relativ starker wasserklarer Schnaps destilliert, der dann in schon einmal für die Lagerung und Reifung von amerikanischem Bourbon oder spanischem Sherry verwendeten Fässern mindestens drei Jahre gelagert werden muss, bevor er sich „Scotch" nennen darf. Ein echter Single Malt" aber lagert zehn Jahre und mehr, wobei ihm die Reifung im Fass sein endgültiges Aroma und seine in der Regel bernsteinfarbene Tönung verleihen.Zum Abschluss der Tour durch die Brennerei durfte natürlich eine Kostprobe des Lebenswassers nicht fehlen - also „slainte" - „Prost!".
Ein kleines Extra war dann noch ein kurzer Umweg in das historische Städtchen Dunkeld. Es besitzt neben einer großartigen Kathedralenruine, einst von aus Iona vertriebenen Mönchen gegründet, einen winzigen Markt, umstanden von weißen Häusern, die alle unter Denkmalschutz stehen. Später fuhren wir dann weiter nach Süden, unterbrochen von einem Fotostopp am Ausschtspunkt über die Firth-of-Forth-Brücken. Von hier kann man sehr gut die seit 1964 längste Straßenbrücke Großbritanniens sehen und daneben die ingenieurtechnische Meisterleistung der eisernen Eisenbahnbrücke von 1890.
Unser letztes schottisches Hotel für diese Reise lag ein Stück südlich von Glsgow nahe der Autobahn und schon auf halbem Weg zum Fährhafen.


Abington - Jedburgh - Newcastle - Fährüberfahrt, elfter Tag, Sonntag, 21. Juni 2015:

Der für heute geplante Abschied vom schönen Schottland war nicht mehr aufzuhalten! Dennoch mussten wir nicht sofort und unmittelbar zur Fähre und konnten die verbleibende Zeit nutzen. Nur ein kurzer Umweg war es bis zur historischen Abteienroute in den „Borders", dem hügeligen Grenzgebiet zwischen Schottland und England. Die Ruinen mehrerer ehemaliger großer Abteien liegen hier - die von Theodor Fontane bedichtete Melrose Abbey, die alte Abtei von Dryburgh, in der Schottlands großer Literat Sir Walter Scott begraben liegt und schließlich Jedburgh Abbey, die gewaltigste und besterhaltene von ihnen. Jedburgh war unser erstes Ziel heute und zunächst konnten wir zum Abschluss noch letzte Souvenirs oder schottische Spezialitäten in der hiesigen Wollmühle kaufen. Zum Schluss stand unser Bus auf dem Parkplatz unterhalb der mächtigen Abteiruine und wir hatten noch Zeit für einen kurzen Stadtbummel, der uns die alte Burg mit Gefängnis und das historische Marktkreuz zeigte. Die Zeit reichte sogar noch, um sich das Haus der Maria Stuart anschauen zu können. Auf dem Weg zum Fährhafen unterbrachen wir noch zu einer ausgedehnten Fotopause im nordenglischen Dorf Pontland, bevor es endgültig zum Hafen von Newcastle ging. Nach recht zügigem Check in auf die Fähre, betraten wir gegen 16.00 Uhr die „King Seaways" und fanden uns dann noch zum gemeinsamen Abendessen am Schlemmerbüffet zusammen. Inzwischen verließ unser Schiff die Mündung des Flusses Tyne und nahm quer über die Nordsee Kurs auf die Niederlande.


Ijmuiden - Ruhrgebiet - Dresden, zwölfter Tag, Montag, 22. Juni 2015:

Zwar war die Fähre pünktlich, aber beim Entladen gab es leichte Verzögerung, was uns eine leichte Verspätung gegenüber dem Zeitplan für den Heimweg eintrug. Auf dem langen Weg von Amsterdam nach Hause - zumal die meiste Zeit im Dauerregen - konnte jeder seinen Gedanken an die herrlichen Eindrücke der vergangenen Reise nachhängen. Wie immer waren alle Transfers pünktlich zur Stelle und so verlief die weitere Heimfahrt reibungslos.

Epilog

Bleiben werden neben den zahlreichen Fotos vom herrlichen Schottland die vielfältigen Eindrücke, die wir von den Schönheiten der Landschaft, den geschichtsträchtigen Orten und den freundlichen Bewohnern mitnehmen konnten. Und in manchen vielleicht so etwas wie eine Art Sehnsucht nach diesem Land im Norden Großbritanniens ... Glauben Sie mir, ich kenne das! Was man dagegen tun kann? Wieder hinfahren natürlich!
Und das werde ich ganz bestimmt im nächsten Jahr. Vielleicht möchten Sie mich ja wieder begleiten? Wir haben die verschiedensten Programme in diese vielfältige Region und gewiß ergibt sich mal wieder eine gemeinsame Gelegenheit. Ich jedenfalls freue mich darauf!
Herzlichst
Ihr Studienreiseleiter
Dr. Michael Krause

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