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Schweden im Sommer: Sonne, Licht und Lebensfreude

Reisebericht: 18.07. – 28.07.2024

Schwedentraum
Das Abendrot am Firmament scheint wie ein roter Diamant
wer dessen Zauber nicht erkennt
erkennt auch niemals dieses Land.
Ein Stückchen Paradies auf Erden

Heike Wagner

Ein Reisebericht von
Heike Wagner


Donnerstag, 18.07.2024 – Anreise nach Stockholm

Schweden im Sommer, das ist Sonne, Licht und Lebensfreude!
Der Himmel freut sich mit uns: Beim Abflug in Deutschland lacht die Sonne – und bei der Ankunft in Stockholm haben wir ebenfalls bestes Wetter. Nach einem entspannten Lufthansa-Flug erreichen wir gut gelaunt, voller Erwartung und Vorfreude die schwedische Hauptstadt – das Venedig des Nordens. Unser Gepäck kommt relativ schnell und auch der Weg vom Terminal 5 zum Busparkplatz beim Terminal 4 ist leicht zu bewältigen. Nach ca. 40 km erreichen wir unser Hotel Scandic Talk im Messeviertel. Geräumige Zimmer erwarten uns und wir haben Zeit für eine kleine Ruhepause oder einen ersten Erkundungsgang. Am Abend treffen wir uns im Restaurant des Hotels und besprechen den Ablauf des nächsten Tages, danach erwartet uns ein gemeinsames Abendessen. Extra für unsere Gruppe ist ein Buffet aufgebaut und wir können nach Herzenslust schlemmen.

Freitag, 19.07.2024 – Ratshausbesichtigung, Panoramafahrt und kulinarische Führung

Wir treffen uns an der Hotelrezeption und pünktlich um 9 Uhr steht auch schon der Bus vor dem Hotel, in einer Viertelstunde sind wir in der Innenstadt. Unser Stadtführer Pieter empfängt uns vor dem Rathaus und wir besichtigen die prächtigen Säle. Hier wird jedes Jahr am 10. Dezember der Nobelpreis verliehen und die Preisträger werden im sogenannten „Blauen Saal“, der eigentlich aus Backsteinen in Rottönen konzipiert ist, mit einem prunkvollen Bankett gefeiert Das imposante Gebäude, das Anfang des letzten Jahrhunderts am Ufer des Mälaren-Sees errichtet wurde, heißt auf schwedisch „Stockholms stadshus“ und beherbergt den Sitz der Stadtverwaltung. Wir sehen den Goldenen Saal, den Ratssaal und das Hochzeitszimmer, am Wochenende werden hier Trauungen im 5-Minutentakt abgeschlossen. Wahrzeichen des Rathauses ist sein erhabener Turm, der über 100 Meter hoch ist und von einer vergoldeten Skulptur gekrönt wird. Die Besteigung dieses Turmes mit 365 Treppenstufen bleibt uns jedoch erspart.
Nachdem wir von der Rathausterrasse am Mälaren noch den Blick auf Gamla Stan genossen haben, machen wir mit dem Bus eine entspannte Panoramafahrt. Sie eröffnet uns einen Blick auf die schönsten Seiten Stockholms, moderne Bauten wechseln sich ab mit romantischen Altstadtgassen, weite Wasserflächen und zahlreiche grüne Oasen erstrecken sich sogar im Zentrum.
Am Mittag verabschiedet sich unser Stadtführer Pieter von uns und übergibt den Staffelstab an seinen Kollegin Jenny, die uns nun in die kulinarischen Geheimnisse Stockholms einführt. Unsere erste Station ist die historische Markthalle Saluhallen, wo wir Smörrebröt mit Lachs und Shrimps, verschiedene Käsesorten sowie Elch und Rentier verkosten dürfen. Weiter geht es in die teilweise künstlerisch gestalteten Gewölbe der Stockholmer U-Bahn, die uns zum Nystekt Stömming, dem legendären Stockholmer Fisch-Imbiss, führt. Hier kommen wir dann in den Genuss des gebratenen Herings auf Knäckebrot. Als Nachtisch knabbern wir noch die leckeren Lakritzstangen, die unsere Reisebegleitung Heike wie Rotkäppchen in einem Körbchen für uns bereithält. Danach sind wir sehr, sehr satt und spazieren gemächlich weiter mit Jenny durch die Stadt. Sie unterhält uns mit zahlreichen Informationen über Stockholm und seine Bürger und wir werfen einen Blick in Stockholms engste Gasse.
Obwohl unsere Bäuche schon gut gefüllt sind, erwartet uns noch ein kleines Sahnehäubchen in Form der Prinzesstorte, die in dem pittoresken Café Grillska Huset am Stortorget in der Altstadt serviert wird. Über Abendessen denken wir an diesem Tag nicht mehr nach, das wird ersatzlos gestrichen. Am Nachmittag verabschieden wir uns von Jenny und erobern die Stadt noch weiter auf eigene Faust, es gibt sooooo viel zu entdecken. Die grüne SL-Karte, die wir von Eberhardt-Reisen bekamen, eröffnet uns den Zugang zum gesamten Netz des ÖPNV: U-Bahn, Metro, Straßenbahn, Busse und Fähren können wir damit benutzen und so schwärmen wir in alle Richtungen aus, um die Stadt zu erobern. Erst am Abend kehren wir zurück in unser Hotel - müde, aber glücklich über all die schönen Eindrücke.

Samstag, 20.07.2024 – Freizeit in Stockholm

Wir haben uns schon am Vortag unterhalten und Pläne geschmiedet, wie der freie Tag gestaltet werden kann. Vorschläge und Ideen sprudeln nur so aus uns heraus, es entwickelt sich eine Fülle von Themen und Möglichkeiten. Das Vasa-Museum steht natürlich ganz oben auf der Liste, aber auch weitere Ziele wie Schloss Ulriksdal oder der Haga-Park locken. Die U-Bahnstationen, die in Stockholm eine einzigartige Kunstausstellung bieten, sind ebenfalls sehr gefragt. Die ausgedehnte Fährfahrt mit der Linie 80 (auch mit unserer 3-Tageslarte möglich) bis nach Nacka Strand oder sogar zur Endstation in Ropsten gibt einen schönen Vorgeschmack auf die Reise durch den Schärengarten. Mehr als 6 km lang ist der abwechslungsreiche Wanderweg, der ab dem Rathaus immer entlang des Mälarstrandes führt. Am Norr Mälastrand reihen sich kleine Badestellen und zahlreiche Grünanlagen mit entzückenden Freiluft-Lokalen aneinander und vom Söder Mälarstrand hat man einen wunderbaren Blick auf das Stadhus. Hier am Söder Mälastrand liegt auch der Bobätskajen mit seinen historischen Schiffen und auf der anderen Straßenseite die Münchner Brauerei.Vom Aussichtspunkt auf dem Skinnavigsparken überschaut man das ganze Panorama der Stadt mit ihrer Inselwelt. Natürlich locken auch zahlreiche Museen die Besucher, doch bei diesem herrlichen Wetter bevorzugen die meisten den Aufenthalt im Freien, am Wasser im Sonnenschein. Stockholm ist voller Menschen aller Nationen und trotzdem total entspannt. Es herrscht keine Großstadthektik, keine Unruhe, sondern nur ein friedliches, freundliches Miteinander. Den größten Trubel findet man an diesem Wochenende beim Thailandsfestivalen im Park Kungsträdgården, wo unzählige Menschen an Buden und Ständen fröhlich feiern. Übertroffen wird das nur noch vom Vergnügungspark Gröna Lund, der sich auf der Museumsinsel Djurgarden befindet. Er bietet atemberaubende Attraktionen, unter anderem drei unterschiedliche Freifalltürme sowie der Skyflyer Eclipse, der mit 121 Metern zu den höchsten der Welt zählt. Die Schreie der Fahrgäste, die so in die Tiefe stürzen oder emporgeschleudert werden, dröhnen über das ganze Hafenbecken. In dem großen Freilichtmuseum Skansen begegnet man Schwedens Tierwelt – Elche, Wölfe und Luchse können hier aus nächster Nähe bewundert werden. Das originalgetreue Museums-Dorf dient als Bühne, auf der die Park-Mitarbeiter das Leben aus vergangenen Zeiten anschaulich darstellen. Auf der Insel Djurgården befindet sich auch noch das vielbesuchte (lange Schlangen am Eingang) ABBA Museum. Für die Stockholmer Bürger ist die Insel auch ein Ort zum Spazierengehen und Radfahren, und trotz des Trubels gibt es noch Stellen für Entspannung und Beschaulichkeit; Wälder, Hügel und Wiesen. Ein Beispiel dafür ist der botanische Garten von Schloss Rosendahl, auf Schwedisch Rosendals Trädgard, mit seinen Gewächshäusern, der Baumschule und liebevoll angelegten Beeten.
Spätestens morgen früh beim Frühstück werden wir die Erlebnisse und Entdeckungen des heutigen Tages austauschen. Wir sind gespannt!

Sonntag, 21.07.2024 – Einschiffung MS Diana – Kreuzfahrt auf dem Göta–Kanal

Heute geht die Zeit in Stockholm zu Ende. Gestern Abend kam noch ein Heißluftballon ganz niedrig an unserem Hotel vorbei, als ob er „Auf Wiedersehen“ sagen wollte. Zur großen Freude der Reisebegleitung kommt der Transfer-Bus, der uns zum Hafen bringen wird, überpünktlich. So fahren wir am Sonntagmorgen durch die noch ruhige Stadt und erblicken am Quai unser Schiff MS Diana. Die Bordreiseleitung und der 1. Offizier begrüßen uns und die Crew trägt die Koffer zu unseren Kabinen. Schnell haben wir uns einen Überblick über die Räumlichkeiten des Schiffes verschafft und genießen den Willkommens-Kaffee mit Kuchen und Obst in der Open-Air-Bar an Deck. Pünktlich um zehn Uhr heißt es „Leinen los“ und unsere nostalgische Zeitreise beginnt. Karin, die Bordreiseleitung, lädt uns in den Salon ein und der Kapitän und die Crewmitglieder stellen sich vor. Danach erhalten wir von Karin noch wichtige Informationen über das Leben an Bord. Das Info-Gespräch muss kurz unterbrochen werden, denn wir fahren schon über den Mälarsee und passieren die Insel Lovön, das sich berühmte königliche Schloss Drottningholm erhebt. Nach dem Mittagessen erreichen wir Birka, wo wir einen Rundgang durch die ehemalige Wikingersiedlung machen und das dazugehörige Museum besichtigen können. Am Nachmittag passieren wir die größte Schleuse Skandinaviens in Södertälje und gelangen so in die offene Ostsee. Nach dem Abendessen erreichen wir unseren heutigen Liegeplatz in Sävsundet. Die Crew und einige Gäste nutzen die malerische Bucht noch für einen Sprung ins Wasser, andere machen einen kleinen Abendspaziergang vorbei an verträumten Sommerhäusern.

Montag, 22.07.2024 – Stegeborg – Söderköping – Schleusentreppe Berg

Nach dem Frühstück besuchen wir die Schlossruine Stegeborg mit ihrem Kräutergarten, nur ein paar Schritte von unserem Liegeplatz entfernt. Das Schloss aus dem 13. Jahrhundert verfügt noch über zahlreiche alte Mauern, Türme und Gräben, die erahnen lassen, wie groß und imposant die Anlage einst war. Gartenfreunde kommen im Schlossgarten auf ihre Kosten: hier wurden schon im Mittelalter Heilpflanzen angebaut und gezüchtet. Mit der Schleuse Mem öffnet sich uns dann das Tor zum eigentlichen Göta-Kanal, auf dem wir nun die nächsten 4 Tage reisen werden, bis wir Göteborg erreichen.
Söderköping ist eine der wichtigsten Stationen unserer Reise, denn hier befindet sich das Eiscafé Smultronstället mit super leckerem Speiseeis! Es liegt direkt an der Schleuse und die Eisbecher sind so groß, dass wir sie schon von Bord aus sehen können. Obwohl wir eigentlich satt sind vom Mittagessen (die Reisebegleitung hatte uns vorher gewarnt), findet sich noch ein Plätzchen im Bauch, um das sensationelle Eis zu probieren. Auf der Weiterfahrt muss unser Schiff mehrere Schleusen durchfahren und wer möchte, kann zu Fuß nebenherlaufen, das Schleusen beobachten und Fotos machen. Diese kleine Wanderung baut die Eis-Kalorien wieder ab und wir können uns auf das Abendessen freuen. Unser Liegeplatz in dieser Nacht befindet sich vor der Schleusentreppe in Berg, wir kommen gegen 22 Uhr hier an. Die Schleusentreppe und die umliegenden Häuser sind beschaulich erleuchtet und laden ein zu einem kleinen Bummel in der milden Abendluft.

Dienstag, 23.07.2024 – Berg – Kloster Vreta – Borensberg – Motala am Vätternsee

Auftakt an diesem Tag ist die Passage der berühmten Schleusentreppe von Berg mit ihren sieben Stufen, die das Schiff um insgesamt fast 19 m erheben. Einige Gäste bleiben an Bord und erleben dieses Schauspiel live, andere gehen neben dem Schiff her oder schließen der Bordreiseleitung an und nutzen die Zeit für eine kleine Wanderung zum Vreta Kloster. Es gehört zu den bedeutendsten Klöstern des Landes und seine Geschichte reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert. Nachdem wir alle Schleusentreppen erklommen haben und auf dem langen Teil des Kanals fahren, begegnet uns unser Schwesterschiff MS Juno, die in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag feiert. Sie wird gebührend von uns begrüßt. Die Reise geht weiter durch das Aquädukt Ljungsbro , das uns über die Autobahn trägt und am Nachmittag erwartet uns in Borensholt die nächste Schleusentreppe. Am Abend erreichen wir Motola, wo wir anlegen und über Nacht liegen bleiben. So bietet sich nach dem Abendessen noch die Möglichkeit, das Motormuseum zu besichtigen. Nahe unserer Anlegestelle befindet sich die originelle Sammlung von wertvollen Oldtimern, Motorrädern und Technik aus der Zeit vor Smartphone und Computer, KI und Internet, Wlan und Bluetooth. Wir können uns gar nicht sattsehen an all den Erinnerungsstücken, die an die eigene Jugend, an das Elternhaus und die Großeltern erinnern. Nach einem kleinen Spaziergang am Hafen kehren wir dann zurück zum Schiff und lassen den Tag ausklingen.

Mittwoch, 24.07.2024 – Vättern–See – Vadstena – See Viken – Hajstorp

Gut zwei Stunden widmen wir uns heute dem Vätternsee, dem zweitgrößten See Schwedens. Der See mit seinem klaren Wasser und seiner wunderschönen Umgebung ist ein El Dorado für Wassersportler und Angler. In Vadstena, einer pittoresken Stadt am Seeufer, besichtigen wir das Kloster und fahren mit einer kleinen Bahn zum Vadstena Schloss aus dem 16. Jahrhundert. Sehenswert ist auch der schöne Park, der den Blick freigibt über die Weite des Sees. Nach der Besichtigung bleibt noch ein Stündchen Zeit für einen Bummel durch die Fußgängerzone. Kurz nach dem Mittagessen erreichen wir dann die Schleuse von Forsvik, wo man uns mit christlichen Gesängen und Blumensträußen begrüßt. Nach dem Auftritt des Chores und dem Verlassen der Schleuse kommen wir an die engste Stelle des Kanals, Nervenkitzel für Kapitän und Passagiere. Das Schiff wird mit dicken Tauen an der Spundwand befestigt und durch die enge Stelle gelotst, an beiden Seiten ist nur noch eine Handbreit Platz. Über den verträumten Viken-See geht die Fahrt weiter bis zu unserem heutigen Übernachtungsplatz Hajstorp.

Donnerstag, 25.07.2024 Hajstorp – Sjötorp – Vänern–See – Schloss Läckö – Vänersborg

Kein Tag für Langschläfer: schon am frühen Morgen brechen wir auf in Richtung Sjötorp. Wieder bietet sich die Gelegenheit, das Schiff an der Schleuse schon zu verlassen und die letzten 1,9 m zu Fuß zurückzulegen. Während des Spaziergangs können wir unser Schiff beim Schleusen beobachten und herrliche Fotos machen. Bald schon fällt unser Blick auf den kleinen Ort, wo sich am Hafenbecken ein altes rotes Lagerhaus erhebt. Dieses stimmungsvolle Gebäude beherbergt das Kanal- und Schifffahrtsmuseum. Zahlreiche Exponate berichten über den Göta-Kanal, seine spannende Geschichte und über die Schifffahrt vergangener Zeiten auf dem Göta-Kanal, Vänern und Vättern. Vom Museum laufen wir zur letzten Schleuse des Göta-Kanals, wo uns unser Schiff zum Wiedereinstieg empfängt. Nun heißt es „Abschied nehmen“: wir verlassen den Götakanal, passieren das Tor zum Vänern-See, dem größten See Schwedens. Er erstreckt sich über eine Fläche von etwa 5.655 Quadratkilometern und ist fast 140 Kilometer lang. Am Nachmittag erreichen wir die Halbinsel Vänern und legen direkt vor dem Schloss Läckö an. Hier erwarten uns örtliche Reiseleiter zu einer Schlossführung. Der Ursprung von Schloss Läckö geht zurück bis ins Mittelalter, wo auf der Insel eine Festung stand, die dann im Laufe der Jahrhunderte zu einem prunkvollen Schloss umgebaut wurde.
Pünktlich 18 Uhr legt unser Schiff ab und wir werden zum Kapitänsdinner eingeladen. Unsere Reiseleiterin Karin und die gesamte Crew nutzen diesen Abend, um sich von uns zu verabschieden. Auf einzigartig sympathische Art und Weise erzählt jedes Crewmitglied ein wenig über sich und alle versichern uns einstimmig, dass auf dieser Reise die Gäste besonders nett und freundlich waren. Der Kapitän überreicht jedem von uns die Kanalurkunde und gerührt und ein wenig wehmütig, dass die Traumreise nun zu Ende geht, genießen wir den letzten Abend an Bord. Übernachtet wird heute in Vänersborg.

Freitag, 26.07.2024 – Vänersborg – Trollhättan – Göteborg – Ausschiffung

Heute beginnt unser letzter Tag an Bord – es geht wieder früh los. Nach dem Frühstück erreichen wir Trollhättan und haben ein letztes Mal die Möglichkeit, von Bord zugehen, um neben dem Schiff herzuspazieren. Entlang des beschaulichen Uferweges bummeln wir zum Kanalmuseum, wo uns die Geschichte des Trollhättan-Kanals, den wir nun bis Göteborg befahren werden, anschaulich dargestellt wird. Historische Ausstellungsstücke und altes Werkzeug, Schiffsmodelle und Fotos berichten aus alten Zeiten, ein Film in deutscher Sprache vertieft die Eindrücke und zeigt, wie im Winter der Eisbrecher Ale, dessen Maße speziell für den Einsatz auf dem See konzipiert wurden, arbeitet. Zurück an Bord erleben wir hautnah die Schleusung eines großen Öltankers, der uns über die Schleusenstufen entgegenkommt und im Bassin, dem Ausweichbecken, direkt an uns vorbeizieht. Diese Begegnung veranschaulicht die Bedeutung des Trollhättan-Kanals als Wasserstraße für die Handelsschiffahrt nach Göteborg.
Wir genießen nun intensiv die letzten Stunden an Bord und haben auch noch die Gelegenheit, in kleinen Gruppen hinabzusteigen in den Bauch des Schiffes, um den Maschinenraum zu besichtigen. Ist es der Abschiedsschmerz oder nur die allgemeine Wetterlage? Auf jeden Fall weint der Himmel, als wir Göteborg erreichen und MS Diana verlassen müssen. Eine Woche in strahlendem Sonnenschein geht zu Ende. Der Kapitän und die Crew stehen Spalier, um uns zu verabschieden, unser Transferbus bringt uns zum Hotel Scandic Crown und wir kehren langsam zurück in die Realität.

Samstag, 27.07.2024 – Göteborg und Insel Marstrand

Nach einem guten Frühstück sind wir gestärkt für unseren nächsten Programmpunkt. Mit der Reiseführerin Ingrid machen wir im Bus eine zweistündige Stadtrundfahrt durch Göteborg. Wir sehen das Stadsteater aus dem 19. Jahrhundert vor dem sich der imposante „Poseidon Brunnen“ erhebt, fahren vorbei am großen Stadium und über die Brücke Stora Nygatan zum Stadtteil Haga. Vom Masthugget haben wir einen wunderbaren Panoramablick auf die Stadt, den Hafen, die Göta-Älv-Brücken und Schärenlandschaft, unser nächstes Ziel. Wir verlassen die Stadt und setzen mit der kleinen Fähre über auf die Insel Marstrand. Hier beginnt eine neue Epoche für uns, die malerischen alten Häuser und die schmalen, mit Blumen bestandenen Gässchen scheinen aus der Zeit zu fallen. Auch das Ambiente des Grand Hotels, wo wir als Mittags-Imbiss, ein leckeres Krabbenbrot, einnehmen, erzählt von längst vergangenen Zeiten. Nach dem Mittagessen nutzen wir die freie Zeit, um zur Festung zu wandern oder an das Treiben an der belebten Hafenpromenade bei einem Cappuccino zu beobachten.
Am Abend treffen wir uns im historischen Restaurant Källarkrogen zum gemeinsamen Abschiedsessen, die Reise klingt langsam aus.

Sonntag, 28.07.2024 – Heimreise

Nun ist er da, der Tag, an dem wir Abschied nehmen müssen. Ein letztes Frühstück im Hotel, ein Sich-Verabschieden und wir brechen auf zum Heimflug. Der Airport Göteborg-Landvetter ist ein beschaulicher, übersichtlicher Flughafen und so sitzen wir bald im Flieger Richtung Frankfurt. Der Blick aus dem Fenster fällt auf die Stadt, den Hafen und die vorgelagerter Inselwelt und dann verschwindet Schweden langsam in den Wolken.


Liebe Gäste, eine wundervolle Zeit liegt hinter uns, gute Stimmung in der Gruppe, Freude am Erlebnis Kanalfahrt und unzählige neue Eindrücke.
Selbst erfahrene Reisende, die schon die unterschiedlichsten Länder erleben durften, sind sich einig in ihrem Urteil: diese Reise ist etwas ganz besonderes. Es ist ein dreidimensionales Erlebnis, bei dem man - neben der eigentlichen Strecke mit ihren Stationen, Bildern und Sehenswürdigkeiten - eintaucht wie in einen Zauber. Das Licht, die Wolken, die Stille, durch die das Schiff gemächlich zieht, sind oft fast unwirklich. Es herrscht eine friedvolle, familiäre Stimmung an Bord. Jeder sucht sich seinen Lieblingsplatz, um ganz in den Impressionen zu versinken: malerische bunte Häuser, grüne Wiesen und dunkle Wälder säumen die Strecke. Kleine Segelhäfen mit beschaulichem Treiben werden passiert und überall an den Schleusen und den Häfen stehen Menschen, die uns zuwinken und die Diana begrüßen.

Beim Abschied sind wir alle sehr sicher: diese Traumreise werden wir niemals vergessen.

Heike Wagner


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