Reisebericht: Rundreise Schweiz – Eiger, Mönch & Jungfrau

03.09. – 08.09.2019, 6/8 Tage Schweiz Rundreise Interlaken – Aareschlucht – Meiringen – Brienz – Grindelwald – Jungfraujoch – Lauterbrunnen – Bern – Thuner See – Emmental – Eggiwil – Trubschachen – Affoltern


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Ein Traumtag auf dem Jungfraujoch, eine beeindruckende Aareschlucht, die faszinierende Bundesstadt Bern und gelebtes traditionelles Handwerk im Emmental sind einige Höhepunkte unserer Reise
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

03.09.19: Anreise nach Interlaken – 850 km

Unsere Reise führt uns vorbei an Bayreuth und Nürnberg zunächst zum Bodensee. Nach einigen Baustellen erreichen die Grenze zur Schweiz. Durch Rheintal, weiter entlang des Walensees und des Zürichsees geht es über den Hirzel in die Zentralschweiz. Nun reisen wir vorbei am Vierwaldstättersee, am Sarner See und am Lungernsee fahren wir über den Brünigpass ins Haslital. Wir sehen den Brienzersee und kommen nach Interlaken. In unserem Carlton-Europe Vintage Hotel werden wir bereits erwartet. Den Tag beenden wir mit einem schmackhaftes Abendessen.

04.09.19: Ein Traumtag auf dem Jungfraujoch – 58 km

Eigentlich steht heute der Ausflug zur Aareschlucht auf unserem Programm. Da die Wettervorhersage allerdings so aussieht, dass der heutige Tag der Beste ist, haben wir das Programm getauscht. Schon am Morgen weckt uns strahlender Sonnenschein und wir sehen die Berge. Wir freuen uns auf einen erlebnisreichen Tag auf dem Jungfraujoch bei tollem Wetter. Unsere Chauffeur Micha bringt uns mit dem Bus nach Grindelwald-Grund. Hier besteigen wir die Wengeralp-Bahn fahren zur Kleinen Scheidegg. Schon während der Fahrt eröffnen sich uns einmalige Aussichten in die Bergwelt des Berner Oberlandes. Wir sehen den Männlichen und das Launberhorn. Auf der Kleinen Scheidegg erwarten uns der Eiger mit seiner berühmten Nordwand, der Mönch und die Jungfrau im gleißenden Sonnenlicht. Wir sehen bereits das Jungfraujoch, unser Ziel im herrlichen Sonnenschein. Es bleibt Zeit für viele schöne Fotos oder um einfach nur das Panorama zu genießen. Die Jungfraubahn bringt uns durch den Eiger und den Mönch auf auf das Jungfraujoch. Die Bahn legt einen kurzen Stopp ein und wir können durch Fenster zum Eismeer, einem riesigen Gletscherabbruch, schauen. Unser Aufenthalt auf dem Jungfraujoch bietet uns ausreichend Zeit, um bei dem Rundgang die einmaligen Erlebnisse zu genießen. Mit dem Lift erreichen wir den höchsten Aussichtspunkt, der Sphinx auf 3.571 Metern. Atemberaubend ist die Aussicht auf den Aletschgletscher eingerahmt von den Berner und Walliser Alpen im Sonnenschein. Unsere Blick e gehen zurück zur kleinen Scheidegg und zur Jungfrau und dem Mönch. Einfach nur fantastisch! Im Eispalast erleben wir das Gletschereis ca. 40 Meter unter der Oberfläche des Gletschers und bewundern tolle Eisplastiken. Sehr interessant ist eine Schicht Sägespäne im Eis. Die Späne brachte man 1946 in einem extrem heißen Sommer als Schutz auf den Gletscher auf. Nun entdecken wir diese Schicht im Eispalast und sie wandert ständig nach unten. Selbstverständlich versäumen es nicht, auf das Plateau und zum Aletschgletscher zu gehen. Hier stehen wir im ewigen Schnee. Uns begeistert die herrliche Bergwelt. Wir sehen aber auch, wie stark der Schnee und das Eis im heißen Sommer auf dem Jungfraujoch geschmolzen ist. In der Alpinen Sensation im Berg spazieren wir durch die Galerie, die sich mit der Geschichte des Baus der Jungfraubahn und dem Erbauer Adolf Geyer-Zeller befasst. Nach dem tollen Aufenthalt fahren wir vom Jungfraujoch mit der Bahn wieder Richtung Kleine Scheidegg. Wir wechseln nochmals die Bahn und fahren nach Lauterbrunnen. Dabei sehen wir Wengen, Mürren und das Schilthorn. Am Bahnhof in Lauterbrunnen erwartet uns unser Chauffeur Micha und wir kehren mit dem Bus nach Interlaken zum Hotel zurück. Wir sind uns alle einig: wir durften einen absoluten Traumtag erleben!

05.09.19: Ausflug zur Aareschlucht, nach Meiringen und Bienz – 81 km

Am Morgen geht es mit unserem Bus zur Aareschlucht. Ein gewaltiger Felsriegel aus hartem Gestein versperrt seit der letzten Eiszeit den Weg der Aare durch das Haslital. Seither arbeitet sich die Aare seit vielen Millionen Jahren unaufhörlich durch den Felsriegel. Wir spazieren an imposanten bis zu 180 Meter hohen Felswänden vorbei. Dabei bestaunen wir die eindrücklichen Gletschermühlen und sehen einen Wasserfall. An der engsten Stelle zwängt sich das Wasser in nur einem Meter Breite durch das harte Gestein. Nach dem interessanten Spaziergang reisen wir weiter nach Meiringen. Arthur Canon Doule weilte einige Zeit in Meiringen und schrieb einige seiner bekannten Romane. Daran erinnern das Denkmal für Sherlok Holmes und einige Informationstafeln zur Geschichte um den vermeintlichen Tod von Sherlok Holmes am Reichenbachfall. Anschließend führt uns unsere Tour nach Brienz. Im Dorf am gleichnamigen See arbeiten und leben viele Schnitzer und Holzbildhauer. Leider fängt es nun an zu regnen, dennoch spazieren wir etwas am Seeufer entlang und entdecken einige der schönen Holzplastiken. Am frühen Nachmittag kehren wir nach Interlaken zurück und alle verbringen den Nachmittag nach ihren Wünschen.

06.09.19: Bern und Schifffahrt auf dem Thunersee – 169 km

Heute steht ein Besuch der Bundeshauptstadt Bern auf unserem Programm. Wir erreichen den Bärenpark und die können die Wappentiere von Bern, drei stattliche Braunbären sehr gut beobachten. Unsere Stadtführer erwarten uns zu einer interessanten Stadtrundfahrt und einem Stadtrundgang. Zunächst geht es in den Rosengarten, wo über 200 Rosensorten blühen und sich uns ein herrlicher Blick über die Stadt eröffnet. Leider regnet es und die Sicht ist nicht so gut. Unsere Stadtführer Marie-Therese und Daniel berichten uns über die interessante Geschichte der Stadt. Wir sehen den Bundesplatz mit dem Bundeshaus und der schweizerischen Nationalbank. Durch die Kramgasse fahren wir direkt durch die Altstadt. Die imposanten Sandsteinhäuser mit den wunderschönen Laubengängen beeindrucken uns. Wunderschöne historische Brunnen zieren die Stadt. Natürlich darf ein Blick auf das Münster mit dem Portal mit der Darstellung des jüngsten Gerichtes nicht fehlen. Besonders fasziniert uns der Zytgloggenturm mit seiner einmaligen astronomischen Uhr. Ein Schmied aus Deutschland erbaute das technische Meisterwerk im 15.Jahrhundert. Drei Jahre arbeitete er an seiner einzigen Uhr, die er je baute. Auch heute funktioniert sie noch immer mit dem Original-Uhrwerk. Uns bleibt genügend Zeit für einen individuellen Spaziergang durch Bern. Am Mittag bringt uns der Bus nach Thun. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang durch die schöne ehemalige Zähringerstadt. Dabei bestaunen wir an der AEK Bank eine ungewöhnliche Festgeldanlage: vor der Bank sind 1.826 Franken in 1.826 Münzen in den Boden eingelassen. Diese erinnern an das Jahr 1826, das Gründungsjahr der Bank. Nun erwartet uns das Motorschiff Bubenberg. Auf einer gemütlichen Fahrt geht es über den Thunersee nach Interlaken. Wir lassen die Landschaft an uns vorüberziehen sehen die lieblichen Orte am Ufer. In Interlaken-West verlassen wir das Schiff und fahren mit dem Bus zum Hotel. Am Abend verwöhnt uns das Team vom Hotel wieder mit einem leckeren Abendessen.

07.09.19: Schweizer Traditionen im Emmental – 197 km

Heute erwartet uns ein spannender Ausflug in das Emmental. Das Emmental besticht durch seine liebliche Landschaft, hübsche Dörfer und viele traditionelle Handwerksbetriebe. Zunächst fahren wir nach Eggiwil. Auf dem Knubel erwartet uns Familie Bachmann in ihrer Alphornwerkstatt. Herr Bachmann erklärt uns in seiner Werkstatt sehr anschaulich die Geschichte seiner Familie, des Alphorns und dessen Herstellung. Er erzählt und demonstriert uns sehr anschaulich, wie die Alphörner aus Tannenholz in mühevoller Handarbeit gebaut werden. Nur sehr wenige Arbeitsgänge führen Herr Bachmann und sein Sohn mit Hilfe von Maschinen aus. Hobeln, Schleifen und Kleben - alles wird immer noch mit selbstgebauten Spezialwerkzeugen des Schwiegervaters von Herrn Bachmann per Hand ausgeführt. Für die Herstellung eines Alphorns benötigt Herr Bachmann etwa 80 Arbeitsstunden. Wir sind begeistert so nah und anschaulich diese Handwerkskunst kennen lernen zu dürfen. Anschließend führt uns unsere Reise weiter durch das wunderschöne Emmental mit seinen typischen Bauernhöfen nach Trubschachen. In der Erlebniswelt Kambly tauchen wir ein in die Welt der Kekse. Im Jahr 1910 kam ein junger Bäckergeselle aus dem Waadtland der Liebe wegen in das Emmental. Er lernte in einer Bäckerei und begann Brezeli - feine Biscuite-Kekse - zu backen. Seit damals schon werden hier die leckeren Kambly-Kekse gebacken. In einer kleinen Multi-Media-Show erleben wir wieder sehr anschaulich die Geschichte der Familienfirma. Wohl nur hier erleben wir eine Küche, in der sich wie von Geisterhand die Schubladen alleine öffnen und schließen, der Quirl in der Schüssel den Teig rührt und das Nudelholz diesen alleine ausrollt. So eine Küche wünscht sich wahrscheinlich jede Hausfrau. Zwei Konditorinnen beobachten wir bei der Arbeit. Natürlich können wir die vielen leckeren Kekse und Gebäcke nach Herzenslust probieren. Keiner kann diesen Köstlichkeiten widerstehen. Zu verführerisch sind die Leckereien und so wandert manch Kekstüte mit in den Bus. Wieder haben wir eine lange Handwerkstradition im Emmental kennengelernt.
Am Nachmittag ist die Emmentaler Schaukäserei unser Ziel. Während einer Führung erleben wir zuerst, wie in den verschiedenen Jahrhunderten die Käseherstellung erfolgte. Wir schauen beim Käsen in der Holzhütte über dem offenen Feuer zu. In der ehemaligen Käserei von 1950 sehen wir, wie langsam Technik die schwere Arbeit erleichtert. In der heutigen modernen Produktion mit automatisierten Abläufen, aber auch immer noch per Muskelkraft sehen wir, wie die großen Käselaibe entstehen. Auf dem neuen Königsweg erfahren wir viel über die Geschichte des Emmentaler Käses aber auch, wie die berühmten Löcher in den Emmentaler Käse kommen. Es wird ganz spezielle Säure der Milch zugesetzt und diese bildet Gasblasen im Käse. Daraus entstehen dann die Löcher im Käse. Zum Schluss dürfen wir den Käse verkosten und den Geschmack der verschiedenen Reifegrade probieren. Anschließend bringt uns der Bus nach Interlaken zurück.

08.09.19 Heimreise – 850 km


Leider müssen wir heute Abschied nehmen vom schönen Berner Oberland. Nach dem Frühstück treten wir unsere Heimreise an. Ein letztes Mal geht es durch das Haslital und über den Brünig-Pass. Vorbei am Vierwaldstätter See und Walensee führt uns die Route ins Rheintal. Wir verlassen die Schweiz und setzen unsere Rückreise durch Deutschland fort. Am Abend erreichen wir unsere Heimatorten.
Ihnen, meine lieben Reisegäste,
sage ich Danke für die schöne Zeit, die wir gemeinsam in der Schweiz erleben durften. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, Ihnen meine zweite Heimat näher zubringen. Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und vielleicht "Uf Widerluerge" ein anderes Mal in meiner Schweiz Ihre Annette Weise

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