Reisebericht: Rundreise Slowenien – von den Julischen Alpen bis zur Adria

17.09. – 26.09.2023, 11 Tage Rundreise nach Slowenien mit Kranjska Gora – Bohinj – Triglav–Nationalpark – Ljubljana – Velika Plana – Lipica – Strunjan – Piran – Slowenischer Karst – Adelsberger Grotten


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Ein kleines Land mit einem Großen Herz – ja, das ist Slowenien. Nicht nur das Weiße der Bergspitzen, das Grüne der Wälder und Wiesen, das Blaue des Meeres, sondern auch die Größe eines slowenischen Herzens.







„Es leben alle Völker,



die sehnend warten auf den Tag,



dass unter dieser Sonne,



die Welt dem alten Streit entsagt!



Frei sei dann jedermann,



nicht Feind, nur Nachbar mehr fortan.“







Schon Mitte der 19. Jh. schrieb der große slowenische Dichter France Preseren diesen Versen in seinem Poem Prosit (Zdravljica), die heutige slowenische Nationalhymne. So trägt Slowenien in die Welt die Worte, die genau in das Herz jedes einzelnen Menschen treffen, dort, wo Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und Liebe schlummert. Und vielleicht ist das heute aktueller denn je…
Ein Reisebericht von
Marta Rass
Marta Rass

Anreise nach Kranjska Gora in Slowenien

„Essen gut, alles gut“, kann man sagen. Der reichlich gedeckte Tisch in unserem Hotel ließ, glaube ich, keinen Wunsch mehr offen.
Noch ein gutes Tröpfchen dazu und alle Strapazen des Tages ruckten in die Ferne.
Angefangen hat unsere Reise ganz locker: keine großen Vorkommnisse, Wetter schien schön zu sein, die Laune im Bus gut….
Sachsen, Vogtland, Oberfranken, Mittelfranken…… der Bus schnurrte so dahin. Sogar bei Nürnberg hielt sich die Verkehrsdichte im Grenzen. Ein schöner Tag zum Reisen. Aber so dachten auch abertausende andere Menschen und das bekamen wir schon kurz vor München zu spüren. Baustelle nach Baustelle und wie es so sein musste, auch der Beginn der 5.Jahreszeiten in Bayern – das Münchner Oktoberfest.
Ab da ging es nur noch zögerlich voran. Die Geistesanwesenheit unseres Busfahrers sei Dank, dass er oft rechtzeitig von der Autobahn abgefahren ist, um die größten Staus zu umfahren. So ging es bis Kärnten. Da waren wir unserem Ziel schon nah. Noch die letzte Herausforderung für den Busfahrer für diesen Tag: Wurzenpass. Auch diese Prüfung wurde mit Bravour bestanden. Die nächste Portion von Kurven kann kommen.


Ausflug nach Bohinj und Bled

„Hielt das Wetter heute oder nicht?“ fragte ich mich am Morgen, wenn ich durch das Fenster hinauf auf die Berge schaute. Ich wusste, dass uns heute eine Fahrt mit Gondel hinauf zum Berg Vogel (bzw. bis zum Plateau) bevorstand. Und wenn es wolkig ist, dann ist ein Blick in die Nebelsuppe aus ca. 1400 m Höhe fast garantiert.
Dies verfolgte mich bis wir in Bohinj – Ribcev laz – ankamen. Ein obligatorisches Fotoshooting vom meist bewunderten Motiv: Steinbrücke mit Kirche und Bohinj See. Und die Nebelschwaden hingen noch immer tief über den See und verdeckten die Berggipfel rings um Bohinj. Oben auf dem Plateau löste sich dann alles, wie von Hand weggefegt, im Nu auf. Obwohl es noch etwas diesig war, lagen das Tal und die Berge wie auf dem Präsentierteller vor uns. Und der Wind pfiff uns um die Ohren.
Die Verkostung von Käse, Schinken und anderen Köstlichkeiten der Familie Gartner, beanspruchte alle unsere Sinne.
Konnte es sein, dass man im Käse den Geschmack der Bergkräuter rings um den Almen, wo die Kühe noch weiden dürfen, beim Schmecken vermag?

Noch ein Verdauungsspaziergang zur Zois Brücke, die angeblich vom Teufel persönlich gebaut wurde – dadurch auch Teufelsbrücke genannt – und schon sind wir auf dem Weg nach Bled, dem kleineren, aber viel bekannteren Bruder von Bohinj.
Nein, in Sonnenschein gebadet, wollte sich der See uns heute nicht zeigen, aber auch wenn es etwas düster war, sah man die Schönheit des Sees und der kleinen Insel mit der Kirche in der Mitte. Die Burg thront majestätisch über den See, als ob sie uns sagen wollte: du kleiner Mensch, deine Zeit ist ja so kurz; ich habe schon anderen Zeiten erlebt…….
Das Verweilen in Bled war knapp bemessen. Die ersten Regentropfen kündigten sich an und die Dunkelheit schritt voran – Zeit, Bled auf Wiedersehen zu sagen.


Triglav Nationalpark

24 Serpentinen hinauf bis zur höchsten Stelle, 1611m über dem Meeresspiegel – Passgipfel Vrsic – und dann 26 Serpentinen hinunter bis Trenta Tal. Das hatte es in sich. Aber auch die Straße selbst.
Gebaut, wortwörtlich auf den russischen Gefangenen in 1.Weltkrieg. Eine von Hand, mit Pickel und Schaufel gemachte Straße, für die mehr als 10.000 Gefangene hier ihr Leben lassen mussten. Gleichzeitig stellt sie einen der schrecklichsten Abschnitte der Geschichte Sloweniens dar. Aber lassen wir den Toten ihren Frieden und wenden wir uns der schönen Seite: der alpinen Welt der Julischen Alpen zu. Die Berge, aneinandergereiht wie die Perle.
Zb. Prisank mit dem „Fenster“ knapp unter dem Berggipfel und mit dem Gesicht eines jungen Mädchens (heidnisches Mädchen) in der Nordwand.
Die Bergziegen sahen wir nicht, dafür jede Menge Touristen auf der Durchfahrt, Bergwanderer usw. Viele Besucher wollten das schöne Spätsommerwetter ausnutzen und das Bergland genießen. Man fuhr beim Denkmal von Julius Kugy, dem Vater des modernen slowenischen Alpinismus, vorbei, Richtung Trena. Der Besuch des Triglav Nationalparkmuseums gab uns einen Einblick in das Leben der Menschen in diesem Gebiet. Flora und Fauna – alles in einem: man lernte die Seele Trentas kennen.
Auf dem Weg bergab an unserer Seite immer eine treue Begleiterin: der Fluss Soca. Eine smaragdfarbene Schönheit, geliebt von den Slowenen und den Besucher aus aller Welt. Ein Zeuge von schönen und auch von schrecklichen Ereignissen wie z.B die Socafront (Ilsonso) im 1.WK. Leider sind die Parkplätze in dem schmalen Tal eine Rarität und jedes freie Plätzchen wurde gnadenlos umkämpft. So ist mancher schöne Fotostopp flöten gegangen. Ja, so ist es oft im Leben: man behält einfach die schönen Momente und Eindrücke im Herzen.
Von da verschwinden sie nicht mehr ??

In Planica: Sommerzeit, es ist bestimmt die beste Zeit sich nach Lust und Laune die majestätischen Skisprungschanzen anzuschauen. Von unten hinauf und von oben herab, von vorne oder von den Seiten. Für die Allertapfersten auch mit dem Zip-line. Wir konnten sogar den Skispringern beim Training zuschauen: interessant, die jungen und mutigen Talente im Alter von 8 Jahren aufwärts.
Den Rest an Infos konnte man sich im Infozentrum am Rande des Geländes holen, ohne sich drängeln zu müssen oder einen überteuerten Eintritt zu zahlen, wenn ein offizieller Wettbewerb stattfindet.
Letztendlich erinnerten uns ein Wetterumschwung und unsere Mägen, dass ein gutes Mahl in unserem Hotel auf uns wartete.


Besuch in Ljubljana

Man versteht gut, warum die Einheimischen ihre Hauptstadt „weiße Ljubljana“, nennen, wenn man auf dem Turm der Burg von Ljubljana steht und nach unten zum Ursprung von Ljubljana schaut.
Die Häuser der Altstadt tummeln sich am Fuße des Burghügels und entlang des Flusses Ljubljanica. Alles, was neu gebaut ist, erstreckt sich dann weiter auf alle Seiten. Und tatsächlich überwiegend in weißem Ton gebaut. Ich blickte nach Norden, von da sind wir gekommen. Empfangen von Mateja, die uns dann souverän und professionell wie immer durch die Altstadt von Ljubljana führte. Ihre Erklärungen waren sehr kurzweilig. Wir sahen in den Bauten die umgesetzten Ideen des Architekent Plecnik: 3 Brücken, Stadtmarktplatz, Rob Fontaine usw.
Auch eine Julia hat Ljubljana: Primic Julija, die aber Ihren Romeo, in der Gestalt von France Preseren, nicht sehen wollte und so den armen Franc in den psychischen Ruin trieb.

Noch bekannter ist das Wahrzeichen Ljubljanas: der Drache. Ganze 4 davon zieren die Brücke am Ende des Marktes – dadurch nennt man diese Brücke auch Drachenbrücke.

Die Häuser, gebaut in der Zeit der Österreich-ungarischen Monarchie, haben viel mit wienerischem Still gemeinsam, gekrönt von einem Hauch Jugendstil. Viele kleine Läden im Erdgeschoss, saubere und zierlichen Gassen und jede Menge Kaffees und Gärten mit Tische und Stühlen, wo man es sich beim Essen und Trinken gut gehen lässt.
Linden, Weiden und Platanas am Ufer von Ljubljanica laden in den warmen Sommertagen ein, in deren Schatten zu verweilen, was Erfrischendes zu trinken oder einfach nur dem Wirrwarr zuzuschauen.

Und Ljubljanica, ein Fluss mit vielen Schattierungen und auch mehreren Namen schlängelt sich durch die Altstadt und was ein Fluss so gern hat: Man kann gemütlich auf einem Boot hin und her kutschieren und die Stadt vom Wasser her beobachten. Das hat man auch schon früher in der Vergangenheit gemacht: am Ufer wurde getanzt und auf dem Wasser herumgefahren. Darüber schrieb auch Preseren in seinem Gedicht: Urska (deutsch Uschi) und der Wassermann. Eine gute Lektüre über Hochmut, Ignoranz und Eitelkeit.
Auf die Burg kann man heutzutage mit einem Aufzug fahren und von dort aus den schönen Blick über Ljubljana genießen. Es lohnt sich die Innenräume der Burg anzuschauen und sich mit einem kurzen Film über die Entstehung Ljubljana und der Ljubljana Burg vertraut zu machen.
Ja, Ljubljana muss man wirklich sehen und erleben.


Predjamski grad (Höhlenburg) und Postojna Höhle

Auf Wiedersehen Kranjska Gora und Oberkrain, Guten Tag Karst und Meer.

„Erasmus, Erasmus, hast du nicht gewusst, der Hochmut kommt vor dem Fall?“

In der Nähe von Postojna steht eine Burg, tief in den Felsen eingewachsen, einst das Domizil und Refugium des Raubritters Erasmus von Luegg, die von den kaiserlichen Söldnern belagert wurde.
Heutzutage wird die Burg von Touristen belagert, und den Fledermäusen dient sie als Versteck.
Erasmus konnte der Belagerung standhalten, weil er einen Weg durch das karster Tunnelsystem auf die andere Seite des Berges gefunden hatte und sich so sein Proviant aus Vipava geholt hatte. Ja, denn so wie bei manchen Menschen, wuchs die vermeintliche Überlegenheit Erasmus über den Kopf und er warf mit dem Essen herum.
Irgendwann fand sich jemand, der die Idee hatte, einen Diener zu „schmieren“. Das war gar nicht so schwer und er verpasste Erasmus beim Verrichten seines „Geschäft“ auf dem „Häuschen“ eine Steinkugel.
Ja, ein geregelter Stuhlgang ist nicht immer vom Vorteil.

Mit der Höhle von Postojna zeigte der Karst seine intimste Seite: Eine Unterwelt mit dem Innenleben.
Vor der Eingangstür wehte ein mysteriöser, kühler Atem der Höhle entgegen. Einst die Kutschen, heute ein Elektrozug befördert die Mengen von Schaulustigen und Neugierigen in den Schlund. Die Landschaft unten ist, wie aus einem Märchenbuch über Drachen, Zwergen, Riesen und Ungeheuer. Abertausende von Tropfsteinen, vom Boden wachsenden, von oben hängend, säulenbildend, Nudeln, Vorhänge…, die Fantasie hat hier keine Grenzen. Kilometer nach Kilometer führte uns der Weg immer tiefer hinein in die geheimnisvolle Unterwelt. Und wer weiß, wieviel Kilometer gibt es noch, die noch immer nicht entdeckt sind.
Trotzdem gibt es Leben, auch hier unten: Kleingetier wie Spinnen, Krebse, Grottenholme… alles blind, weil man die Augen gar nicht braucht. Sogar die Zeit vergeht hier anders als draußen.

Trotz aller Schönheit der Höhle, unsere Welt ist da draußen, in der Sonne. Wir fuhren dem Meer entgegen. Aus dem Meer kommt das Leben. Und wir wollten das auf unserem Haut spüren.
Unser neues Domizil liegt direkt am Meer in Portoroz, einer der bekanntesten und damit touristischsten Orte auf der slowenischen Küste.


Zu Besuch in Piran und Weinverkostung in Koper

Die Sonne schien, in der Luft schwebte ein Quantum Meeressalz (übrigens, man sagt, Salz ist Meer, das nicht in den Himmel zurückkehren konnte), ich rieb mir ein Rosmarinzweig zwischen den Händen und ein herrlicher Duft rundete alles um mir ab. Man fühlte sich leicht, heiter, ja, glücklich.

Lili führte uns durch Piran und seine Gassen. Erklärte dies und das aus der Geschichte und Gegenwart, leitete uns bis zum Tartini Platz. Er ist umrundet mit den Häusern im venezianischen Flair, und einem kleinen Bootshafen. Dann ein Blick von oben, von dort, wo die Kirche St.Georg über Piran wacht und wie eine Sphinx steht. Man glitt mit den Augen über die Dächer, die sich in allen Größen und Formen präsentierten, und letztendlich stieg man wieder zur Strandpromenade hinunter. Von da an erlebte und genoss jeder auf seine Art und Weise sein Piran.
Unsere Nachbarn, die Italiener, haben einen Ausdruck der genau das bezeichnet, was am schönsten ist: Dolce far niente (süßes nichts tun). Übrigens, auch die alten Leute von Piran sprechen untereinander noch immer italienisch.

Die Familie Kralj, wo wir eine Weinverkostung genießen dürften, schickte uns ein „Bauerntaxi“ entgegen: einen Traktor mit Leiterwagen. Die Plätze auf dem Gefährt waren begehrt ?? Der Rest ging zu Fuß. Man muss sich seine Brotzeit ja verdienen.
Ja, wie ging das schon mit Preseren´s Gedicht vom „Prosit“:

„Zuletzt noch lasst uns trinken,
auf unser Wohl die flüss`ge Glut,
auf uns, die wir verbrüdert,
weil wir im Herzen treu und gut;
viele Jahr, sonnenklar
jedwedem Guten uns`rer Schar.“

Der Gang zurück zum Bus war schon lange nicht so leicht und kurz.


Ausflug in den slowenischen Karst

Stane wartete schon im Foyer des Hotels: er wird uns in den nächsten 3 Tagen leiten und begleiten.
Über den Karst sagte er selbst: es gibt keine Landschaft, die oberflächlich so langweilig aussieht, aber so viel in Inneren verbirgt. Was er damit meinte, sahen wir an dem Beispiel des Örtchen Skocjan.
Hoch oben auf dem Felsen sitzend, am Rande des Abgrundes. Und ganz unten kommt ein Fluss daher: Reka. Wer weiß wo dieser Fluss seinen Anfang hat, und wo seine Mündung ist. Auch das ist ein Geheimnis des Karstes.
In Lipica hatten wir kein großes Glück: alle Lipizzaner waren irgendwo im Gestüt. Gern hätten wir etwas mehr davon gesehen.

Wie blieben bei den schönen Seiten des Lebens: diesmal Schinken- und Teranweinverkostung im Ort Lokev. Den Vers von Preseren brauche ich jetzt nicht mehr zitieren, er ist uns bereits bekannt ?? Auch ein Stillleben mit den Schinken konnten wir im Anschluss bewundern, natürlich mit ausführlicher Erklärung über seine Entstehung und der notwendigen Sorgfältigkeit beim Reifungsprozess.

Noch Stanjel schauten wir uns an: ein Örtchen auf einem Hügel, umgegeben mit einer Steinmauer, die mit Pforten unterbrochen war durch die man den Ort betrat. Wir schlenderten durch die kleinen, engen Gassen, vorbei an den zierlichen Eingängen der Häuser, die sich einander reihten.
Natürlich gibt es dort einige private Weinkellereien mit exzellenten Weinen – schließlich gibt es dort auch die Kirche und Kloster im Ort ??.
Mit der Besichtigung des Gartens der Familie Ferrari war unser Rundgang und Besuch in diesem faszinierenden Ort beendet und damit schloss sich auch der Kreis des heutigen Karstbesuches.

Aber der Tag ist noch jung: manche wollten doch erfahren, wie salzig das Meer ist…….


Cerknica See und Schloss Sneznik (Schneeberg)

An dem Tag bescherte uns die Natur mit Regen, aber wir sind nicht aus Zucker gemacht, d.h. man nimmt die Herausforderung an.
Leider zeigte sich der Cerknica See nur kleinlich: es gab nur kleine Wasserflächen. Aber das ist es ja, was eine periodische See an sich hat: eine bestimmte Zeit gibt es Wasser, dann wieder nicht mehr. Bei Trockenheit verschwindet das Wasser in den vielen Schlünden auf dem Seegrund und wenn der Niederschlag wieder mehr wird, beginnt sich der See wieder zu füllen und die Fische kommen wieder zum Vorschein. Ja, die Flora und Fauna, aber auch der Mensch hat sich an diese Perioden angepasst. Trotz allem konnten wir ein paar schöne Motive ergattern und mit ein wenig Vorstellungskraft konnte man auch die Dimension dieser See erahnen.

Schloss Sneznik, auf Deutsch Schneeberg, hat für unsere sächsischen Gäste eine ganz besondere Bedeutung: denn die letzten Besitzer des Schlosses kamen aus Sachsen: die Adelsfamilie Schönburg-Waldenburg.
Man erfuhr viel über die Geschichte des Schlosses (entstanden im 13.Jh.) und bewunderte Originalausstattung der Räume. Unausweichlich versetzte man sich in die Vergangenheit. Aber nur für den Moment. Unsere Zeit ist jetzt und da.

Auf dem Weg nach Portoroz fuhren wir noch bei den Salinenfelder vorbei, so dass man zumindest eine Vorstellung davon bekam, wie sie aussehen. Das Produkt – Piraner Salz, das noch immer handgeschöpft wird, konnte man dann in den Shops in Portoroz kaufen, wenn man dies noch nicht vorher in Piran gemacht hatte.


Fakultativer Ausflug in die Weinregion Goriska Brda

An dem Tag „schieden sich die Geister“- ein Teil unserer Gäste hat sich entschieden, die Umgebung auf eigene Faust zu erkundigen, baden, radeln…, der andere Teil entschied sich für ein Besuch der Weinregion Goriska Brda mit aller Drum und Dran.
Ich bin überzeugt, der Tag war für die, die allein unterwegs waren, sicher sehr schön, das Wetter spielte mit, doch ich kann berichten, was wir, die den Ausflug mitgemacht haben, so erlebt haben.
Man fügte zu dem bestehenden Plan noch ein Abstecher zu den Nachbarn ein, zu den Italienern, und zwar nach Triest. Eine wunderbare Stadt ist das. Kein Wunder, dass man sie „Wien am Meer“ nennt. Die Architektur im Zentrum ist eher „wienerisch“ angehaucht. Das hat auch seinen Grund: Triest war in der Vergangenheit Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie, aber schon vorher war sie ein Teil der Habsburgermonarchie.
Trotz pompösen Baus wirkt Triest sehr angenehm und einladend. Vielleicht liegt das auch an dem fröhlichen italienischen Charakter. Die Menschen wirken entspannt und lässig.
Übrigens: die Slowenen finden Triest noch immer sehr slowenisch – vor dem 2.WK lebten mehr Slowenen in Triest als Italiener.

Von da führte uns der Weg über Nova Gorica über Stock und Stein nach Goriska Brda. Auf dem Weg dorthin konnten wir leider die Solkan Brücke, die größte Steinbrücke der Welt, nur flüchtig sehen und noch schwerer vor der Linse bekommen.
Dieses Gebiet ist ein besonderes Fleckchen unter der Sonne Sloweniens.
Man kann es so ausdrücken: man nehme eine Portion Toskana, mischt etwas Burgund dazu, vielleicht noch eine Briese Andalusien, und rundet alles ab mit der slowenischen Seele.
Denn die Erde bringt edle Weinreben hervor, deren Weine weltweit von den Weinliebhabern sehr geschätzt sind. Wir dürften unsere Weinverkostung bei der Familie Sosolic, die gerade mitten in der Weinlese steckte, machen, und die verkosteten Tröpfchen waren wirklich sehr fein.

Das idyllische Örtchen Smartno, restauriert und geschmückt, ist wie ein Sahnehäubchen auf einem Hügel. Die Straßen eng aber trotzdem gemütlich, mit tausend und ein Motiv zum Fotografieren.
Anschließend entschieden wir uns noch für einen Besuch im Städtchen Vipava. Ansonsten eine besondere, kleine Stadt in Vipava Tal. Wir wollten die viele Quellen von Vipava Fluß sehen, aber leider war das Gebiet eine einzige Baustelle.
Schnell noch ein kühles, leckeres Eis aus der Eisdiele und schon waren wir weg. Aber man hätte zumindest einen Grund wieder hierher zu kommen.

Etwas nostalgisch war es schon – unser letzter Abend in Portoroz, dass wir mittelweile liebgewonnen hatten. Noch ein letzter Spaziergang am Strand, ein gemütliches Zusammensein mit mittelweile schon guten Bekannten oder einfach nur den sanften Windhauch spüren. Man wollte den Abschied noch etwas in die Ferne verdrängen.


Rückreise

Zwischen 7.45 Uhr Abfahrt von Portoroz und 22.00 Uhr Ankunft in Dresden, wo der letzte Gast den Bus verlies, lagen mehr als 14 Stunden und mehr als 1000 km Fahrt.
“ Ach du meine…, “ würde man sagen. Ja, es war laaaange Fahrt, aber nicht langweilig, denke ich. Es war eine Fahrt bei Sonnenschein und mit viel Glück fast ohne Staus durch 3 interessanten Staaten. Man sorgte für die notwendigen Kaffeepausen und man dehnte die etwas „eingeschlafenen“ Muskeln, bevor es wieder weiterging. Allerdings meine ich, dass jeder mit den Gedanken schon ziemlich mit der Reise abgeschlossen hat und das Endziel erfasst hatte – das traute Heim


Schlusswort

Meine lieben Gäste, ich möchte euch danken, dass ihr das Angebot von Eberhardt Travel angenommen habt, eine Reise durch Slowenien zu machen. Ohne euch wäre das nicht möglich.
10 Tage in einem Land, dessen Antlitz so facettenreich und bunt ist wie ein Mosaik.
10 Tage in einem Land, dass so klein ist, dass viele Durchreisende es gar nicht wahrnehmen, auch wenn Slowenien eine ganz bedeutende und zentrale Lage in Europa hat.
Aber ihr habt es kennengelernt und ich hoffe, auch liebgewonnen. Ja, ich hoffe ihr habt mit Slowenien einen neuen Freund gewonnen, einen guten Freund. Und gute Freunde muss man bei der Gelegenheit auch wieder besuchen ??
Ich danke allen, die mit ihrem Engagement beigetragen haben, diese Reise so schön und angenehm, so schmackhaft und liebevoll zu gestallten. Und ich danke dir, Heiko, dass du uns wohlauf und sicher „herumkutschiert“ hast.
Und letztendlich danke ich dir, Slowenien, dass es dich gibt.
Bleibt ihr alle gesund und heiter und ein Quantum Glück soll immer an eure Seite weilen. Vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder und das würde mich sehr freuen.

Eure Marta

Kommentare zum Reisebericht

Haben uns sehr über den schriftlichen Teil von Martas Bericht gefreut, weil wir mit der Speicherung der Namen so unsere Mühe haben.
Die Bilder aus Slowenien werden wir nicht vergessen!

Ingeborg und Rainer Richter
12.11.2023