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Rundreise Slowenien

Reisebericht: 13.06. – 23.06.2025

Klein aber fein ist Slowenien eingebettet zwischen Österreich und Kroatien, markant begrenzt durch die Gipfel der Julischen Alpen, allen voran dem Wahrzeichen Sloweniens, dem 2.864 Meter hohen Triglav, und im Südwesten umrahmt von der italienisch geprägten Adriaküste mit den venezianisch anmutenden Städtchen Piran und Izola Wir werden ein paar Tage den Norden mit seiner Bergwelt, der smaragdgrünen Soca und den glasklaren Bergseen erkunden und uns dann auf den Weg in den Südwesten machen, wo wir das pralle mediterrane Lebensgefühl mit köstlichen Weinen und zartem Schinken genießen werden. Wir sind gespannt ...

Simone Willner

Ein Reisebericht von
Simone Willner


Anreise nach Kranjska Gora

Unsere Rundreise beginnt am frühen Morgen in Dresden am Flughafen, wo die ersten Gäste zusteigen. Unsere letzten Mitreisenden kommen im Vogtland zu uns und nun ist die Gruppe mit 26 Personen komplett und wir fahren weiter gen Süden.

Österreich passieren wir im tollsten Sonnenschein und haben fantastische Ausblicke auf die Berge. Am Nachmittag dann geraten wir allerdings in der Nähe von Kuchl in einen Stau vor dem Tauerntunnel und alles, was wir an Zeitvorrat am Vormittag aufgeholt hatten, schwindet im Nu dahin. Wir stecken fest und müssen lange warten, bevor wir endlich das nur noch einspurige Tunnel passieren können.

Am Abend erreichen wir endlich das Berg- und Skiparadies Kranjska Gora im Schoße der Julischen Alpen.

Hier findet im Winter der Vitranc-Cup für die alpinen Skifahrer statt und im Sommer ist der kleine Ort ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen in die Umgebung oder den Triglav Nationalpark.

Unser Hotel liegt keine hundert Meter von Skiliften und Bergriesen entfernt, die einige Gäste sicher aus dem Fernsehen kennen. Wir stürmen sofort alle auf unsere Balkons oder hinter die Hotelanlage, der Blick in die Berge und auf die steilen Skipisten ist atemberaubend, beste Voraussetzungen also für den Auftakt unserer Rundreise durch Slowenien.

Aber nach dem schmackhaften Abendessen müssen wir uns erstmal ausruhen, einige von uns sind mitten in der Nacht aufgestanden...

Ausflug in das Bohinjtal und Besuch auf einer Käsefarm

Am Morgen starten wir in Richtung des Bohinjtales, welches mitten in den Julischen Alpen liegt. Das Wetter ist fantastisch und wir genießen die Fahrt durch die Bergwelt, die üppig grünen Täler mit ihren blühenden Wiesen und die tiefen Schluchten der Save. Nach einer Stunde erreichen wir den glasklaren See von Bled und bewundern die im See liegende Marieninsel mit der gleichnamigen Kirche, die Burg von Bled hoch oben auf dem Felsen und machen Fotos von der postkartengleichen Kulisse.

Eine weitere halbe Stunde später erreichen wir den Bohinjska Jezero. Mitten im Tal liegt er vor uns mit seinem azurblauen Wasser. Er ist der größte natürliche See des Landes und um ihn herum gibt es viele unberührte Almen und mächtige Gipfel.

Um diese spektakuläre Aussicht so richtig genießen zu können, machen wir mit der Seilbahn einen Ausflug zum Vogelplateau. Hier oben leben einige Senner während der Sommermonate auf der Hochalm und im Winter fahren die Skifahrer auf den längsten Pisten des Landes entlang. Beim heutigen wolkenlosen Himmel haben wir einen fantastischen Blick auf die Julischen Alpen. Nach nur fünfminütiger Fahrt steil nach oben erreichen wir das Plateau über 1.500 Meter über dem See und der Ausblick verschlägt uns schier den Atem.

Das Panorama ist so postkartengleich, daß wir wunderschöne Fotos schießen und die Daheimgebliebenen mit Sicherheit ganz neidisch machen werden.

Wenn man das Panoramarestaurant auf dem Plateau durchquert, gelangt man auf der anderen Seite auf eine Almwiese, von der aus man einen guten Blick auf die unzähligen Skipisten und Abfahrtshänge hat. Im Juni liegt allerdings kein Schnee mehr und auf den Pisten sind Wanderer unterwegs.

Nachdem wir ein wenig umherspaziert sind und die Aussicht in vollen Zügen genossen haben, fahren wir wieder ins Tal und machen uns auf den Weg zu einer zünftigen Sause in Bohinjska Bistrica.

An der Bushaltestelle des Örtchens, mitten im ländlichen Slowenien erwartet uns Simona, eine Sennerin eines nahe gelegenen Bauernhofes. Sie winkt uns zu und wir laufen mit ihr durch ein uriges Dorf mit alten Heuscheunen und am Käsehof angekommen, sind die leckeren Spezialitäten für uns schon vorbereitet. Es ist so heiß heute, daß wir sofort über die schattigen Plätze, das kühle Wasser und den Holundersirup herfallen. Gleich neben uns stehen die Kühe auf der Weide und einige auch im Stall und schauen uns neugierig an. Simona ist in den Sommermonaten mit den Kühen auf einer nahe gelegenen Hochalm und zum Almabtrieb im September werden die Kühe bunt geschmückt. Ein Volksfest begleitet ihren mehrstündigen Marsch zurück ins Tal zum Winterquartier. Es ist urgemütlich auf dem Hof und all die Leckereien dürfen wir natürlich genießen mit dem Blick in die grüne Umgebung. Es ist so bezaubernd, daß wir gar nicht wieder weg wollen. Die Stille ist magisch und der hausgebrannte Schnaps mundet uns vorzüglich. Als wir uns endlich loseisen können, kaufen einige Gäste noch Joghurt oder Wurst, damit sie sich an dieses schöne Erlebnis erinnern können.

Am frühen Nachmittag halten wir unweit des Käsehofes an der Sankt Pauls Kirche und durchqueren das Dorf. Nach einem Kilometer erreichen wir die sogenannte Teufelsbrücke, eine alte Steinbrücke, um deren Entstehung sich eine Legende rankt. Der Teufel soll sie erbaut haben und der Preis dafür soll eine Seele eines Lebewesens gewesen sein, in diesem Falle, so sagt man, hat es einen Hund das Leben gekostet.

Die Ausblicke in die schroff und sehr steil abfallende Mostnicaschlucht, in der smaragdgrün der gleichnamige Fluß entlangbraust, sind absolut beeindruckend. Auf dem Rückweg bewundern wir die verschiedenen am Waldrand blühenden Wildblumen und Orchideen.

Marco hat noch eine Überraschung für uns am Nachmittag. Er hält in der Nähe der berühmten Kirche St. Johannes des Täufers. Dieses über 700 Jahre alten Bauwerk gehört mit seiner mittelalterlichen Baukunst und den Wandmalereien zu den schönsten Kirchenbauten in ganz Slowenien. Da es heute allerdings sengend heiß ist, verschwinden die meisten Gäste schnell in einem der Cafés und genehmigen sich ein Eis oder ein kühles Getränk. Hier lassen wir in der herrlichen Atmosphäre den Tag gemütlich ausklingen, bevor wir uns auf den Rückweg nach Kranjska Gora machen.

Ein wunderschöner erlebnisreicher Tag geht zu Ende und beim Abendessen lassen wir unsere Eindrücke Revue passieren.

Morgen sind wir nun gespannt auf unseren Ausflug in den Triglav Nationalpark ...

Zu Besuch im Triglav Nationalpark

Unser heutiger Urlaubstag ist ganz den Naturbeobachtungen im Nationalpark gewidmet. Wir hoffen sehr, daß wir den Gipfel des Wahrzeichens von Slowenien, den Triglav selbst, heute zu Gesicht bekommen werden.

Wir beginnen unsere spektakuläre Rundfahrt bei hochsommerlichen Temperaturen am Vrsic Paß, dem mit 1.611 Metern höchsten Paß der östlichen Julischen Alpen. 24 enge Haarnadelkurven winden wir uns nach oben, 26 wieder nach unten. Bei der Auffahrt halten wir an der Russischen Kapelle, die zum Andenken an die beim Lawinenabgang verunglückten Kriegsgefangenen errichtet wurde. Sie steht mitten im Grünen, hinter den Zwiebeltürmchen aus Holz erheben sich die Bergriesen und neben ihr schlängelt sich ein kleiner Bach den Steilhang hinunter.

Man begann 1914 mit dem Bau dieser Gebirgsstraße. Sie sollte als Militärstraße für Österreich-Ungarn ins Isonzotal führen. Russische Kriegsgefangene mussten sie unter schwersten Bedingungen errichten und unzählige von ihnen verloren beim Lawinenunglück 1916 ihr Leben. 1915 eröffnete man die Verbindung und gab ihr den Namen Erzherzog-Eugen-Straße. Sie sollte den Nachschub für die Offensive von Österreich-Ungarn und Deutschland in der Isonzoschlacht sichern.

Heutzutage hat man sie erweitert und ausgebaut, nur noch an wenigen Stellen ist das ursprüngliche Kopfsteinpflaster erhalten. Wir schlängeln uns Kehre für Kehre gemütlich den Paß hinauf. Da Marco, unser Fahrer, die Ruhe weg hat, genießen wir die Fahrt durch die endlos scheinenden Kurven und die grandiosen Ausblicke in die Bergtäler und auf die majestätischen Gipfel. An einem von der Natur geschaffenen Kunstwerk im Felsen, dem sogenannten heidnischen Mädchen machen wir wieder einen Fotostop, mit viel Fantasie entdecken wir den "Kopf" in den Felsen.

Am Scheitelpunkt auf 1.611 Metern machen wir Fotos am Schild mit der Höhe des Passes, suchen Enzian und bestaunen die reiche Flora auf den Wiesen. Nachdem die Fotos im Kasten sind, setzten wir unsere Fahrt hinunter ins Tal der Soca in Richtung Trenta fort.

Kurz vor Trenta schauen wir uns die kleine Kirche der heiligen Madonna von Loreto an, die mit den Fresken des berühmten slowenischen Malers Tone Kralj gestaltet ist. Gleich gegenüber der Kirche laufen wir auf einer Hängebrücke über die Soca. Der Verlauf dieses smaragdgrünen Flusses wird von kleineren und größeren Wasserfällen, Stromschnellen und engen Felsschluchten geprägt. Das ganze Tal ist ein Muß für Naturliebhaber und Wassersportler. Allein die Farbe des Flusses begeistert uns und von der Brücke aus kann man ihn gut sehen und fotografieren.

Zur Mittagszeit erwartet man uns im Nationalparkmuseum und wir erfahren bei einer Führung viel über das Leben in früherer Zeit in den Tälern des Triglavmassivs, die damalige Holzkohle- und Eisenerzherstellung, lernen einige Tierarten und vor allem etliche endemisch vorkommende Blumenarten kennen und schauen einen Film über die wunderschöne Natur zu allen Jahreszeiten. Wir haben wolkenlosen azurblauen Urlaubshimmel und davor hebt sich der König der Julischen Alpen, der Triglav, postkartengleich ab und wir schießen etliche Erinnerungsfotos. In der gemütlichen Kneipe neben dem Museum versorgt man uns mit Köstlichkeiten wie Jota (slowenischem Krauteintopf), Polenta mit Pilzen und zünftigem Gulasch und einige Gäste lassen sich danach noch die Kremschnitte schmecken. Was gibt es Schöneres, als bei diesem Traumwetter in dieser herrlichen Umgebung zu schlemmen. Wir genießen - und schweigen.

Nun schlängeln wir uns entlang der smaragdgrünen Soca und beneiden ein wenig die vielen Urlauber, die in die eiskalten Fluten springen. Wir finden für unseren Bus leider keinen Stehplatz und haben zum Baden keine Zeit, so genießen wir die zwei schönen Fotostops und fahren weiter in Richtung des Predilpasses.

Kurz vor dem Scheitelpunkt des Passes in der Nähe der Stadt Bovec befindet sich die mächtige Festung Kluze. Sie liegt oberhalb der Kortnica Schlucht und diente seit dem 13. Jahrhundert vor allem der Verteidigung gegen osmanische Invasoren, später trotzte sie der Armee Napoleons und verhinderte Angriffe im Ersten Weltkrieg. Heutzutage befinden sich hier ein Museum und ein Festsaal, den man beispielsweise für Hochzeiten mieten kann.

Nun fahren wir uns den Grenzpass zwischen dem italienischen Friaul und Slowenien hoch, der viele Jahrhunderte lang vor allem strategisch bedeutsam war. Daran gemahnt noch das Löwendenkmal, an dem wir vorbeifahren, das an den österreichischen Kampf gegen Napoleons Truppen erinnert. Unter dem Paß verläuft ein alter Entwässerungs- und Versorgungsstollen von 1905, in den man vom Bergwerksmuseum auf italienischer Seite noch heute einfahren kann.

Die Scheitelhöhe des Passes beträgt 1.156 Meter und als wir auf der italienischen Seite im Tal ankommen erblicken wir den Predilsee, der türkisblau am Fuße der Berge liegt.

Am Nachmittag erreichen wir das unweit von unserem Hotel gelegene Örtchen Planica, welches die meisten Gäste aus dem Fernsehen von den Wintersportweltmeisterschaften her kennen. Hier befinden sich mehrere Skisprung- und Skiflugschanzen, daher wird der Ort auch das "Tal der Schanzen" genannt. Die erste Schanze wurde bereits 1930 am Berg Ponca errichtet. Bei den sommerlichen Temperaturen fällt es uns schwer, uns den vielen Schnee und die unzähligen Besucher bei den Meisterschaften vorzustellen. Bei unserem Besuch werden die Schanzen gerade ausgebessert und auf die nächste Saison vorbereitet. Nur wenige Schaulustige sind da und wir fliehen vor der sengenden Hitze ins gekühlte Besucherzentrum. Dort genehmigen wir uns Kaffee oder Limonade und betrachten die gegenüberliegende Anlage.

Nach dieser eindrucksvollen Rundfahrt durch den Nationalpark erreichen wir am späten Nachmittag wieder unser Hotel und haben heute sogar noch ein wenig Freizeit, um die Annehmlichkeiten des Hotels zu genießen oder eine Runde in Kranjska Gora zu drehen, bevor wir uns zum Abendessen alle wieder treffen.

Morgen erwartet uns Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens, und wir sind sehr gespannt...

Willkommen in der Hauptstadt Ljubljana

Um zehn Uhr sind wir mit Mateja in ihrer Heimatstadt Ljubljana verabredet, sie wird mit uns heute die Hauptstadt erkunden.

Ljubljana erinnert einerseits sehr an österreichische Städte, andererseits könnte man es gerade durch die vielen Straßencafés und die Architektur Plecniks auch für eine mediterrane Stadt halten.

Um die Entstehung Ljubljanas rankt sich eine weitere Legende: die Stadt soll vom griechischen mythologischen Helden Jason gegründet worden sein, der dem König Aietes das Goldene Vlies raubte und im Anschluß daran mit seinen Gefährten, den Argonauten, auf dem Schiff Argo über das Schwarze Meer und auf Donau und Save bis zum Fluß Ljubljanica flüchtete. Auf dem Weg machten die Argonauten an der Quelle der Ljubljanica Halt und erspähten ein Ungeheuer, welches von Jason bekämpft und getötet wurde. Dieses Ungeheuer ist das heutige Symbol der Stadt - der Drache. Dieser Drache ist im Stadtbild immer noch allgegenwärtig und besonders schön ist die Drachenbrücke mit den riesigen Skulpturen des Fabeltieres anzusehen.

Vorbei an den Fakultäten der Universität und den berühmten drei Steinbrücken bummeln wir weiter, sehen auf der Ljublijanica die Ausflugsboote fahren, bewundern die Jugendstil-Fassaden und verweilen ein wenig vor der Kirche Maria Verkündigung mit ihrer barocken Fassade.

Wir verabschieden uns von Mateja an der Seilbahnstation und fahren auf den Hausberg mit der imposanten Burg. Diese mittelalterliche Festungsanlage, auf deutsch die Burg von Laibach, ist das Wahrzeichen der Hauptstadt und liegt 376 Meter hoch. Die heute noch zu besichtigenden ältesten Gebäudeteile der Burg sind die 1489 geweihte Kapelle St. Georg und der 1496 errichtete Turm. Nachdem wir den Ausblick ausgiebig genossen und fotografiert haben fahren wir hinunter und die meisten Gäste planen nun einen Bummel durch die Stadt oder eine Bootsfahrt.

Erst am Abend finden wir uns wieder am Bus ein und fahren zurück zu unserem Hotel in Kranjska Gora. Im Bus wird es sehr ruhig, alle Gäste sind pflastermüde und von den Eindrücken geschafft.

Morgen werden wir auf eine Hochalm fahren, aber erstmal heißt es "Gute Nacht" ...

Freizeit oder fakultativer Ausflug zur Velika Planina

Einige Gäste entscheiden sich heute für einen freien Tag in Kranjska Gora und genießen die Sonne bei einem Spaziergang durch das hübsche Städtchen, andere genehmigen sich im Spabereich des Hotels eine Massage.

Der wanderfreudige Teil der Gruppe fährt zuerst zum kleinen Städtchen Domžale, in der Region Kamnica Bistrica, wo sich ein einzigartiges Strohhutmachermuseum befindet.

Die ganze Gegend ist bekannt und berühmt für ihre handgefertigten Strohhüte, die die Region in der Zeit von 1880 bis etwa 1910 europaweit berühmt machten. Ana, eine Modedesignerin, empfängt uns. Sie selbst entwirft noch heute wunderschöne Strohhutmodelle und von der Fingerfertigkeit der ganzen Familie können wir uns persönlich überzeugen.

In den Wintermonaten hatten die Bauern der Umgebung in den vergangenen zwei Jahrhunderten Zeit, das Stroh wurde aus Weizen gewonnen und jede Familie in der Gegend konnte die schmalen Schnüre, die zur Herstellung erforderlich sind, flechten. Etwa 30 Meter einer solchen Strohschnur braucht man, erfahren wir von Ana, um einen einzigen Hut zu nähen und die Maschinen dafür sind noch heute die alten von damals. Bis zu 60 Stunden sitzt eine Flechterin an solch einer Schnur und es braucht viel Erfahrung und Geschick, um einen Hut fertig zu stellen. Mit Hilfe einer schweren Aluminiumform und Glättvorrichtungen bringt man ihn am Ende in Form. Einige Gäste werden bei den ausnehmend schönen Modellen schwach und nehmen sich zum Andenken einen Hut mit.

Nun machen wir uns auf den Weg zur Kabinenbahn, die uns auf die Hochalm bringt. Das Wetter könnte nicht besser sein und als wir auf 1666 Metern Höhe ankommen, stehen wir inmitten blühender Almwiesen, die Kuhglocken klingen um uns herum, die Sonne scheint, es sind perfekte 23 Grad und wir beginnen unsere Wanderung zur ältesten und größten noch existierenden Senneralm in Europa. Da wir mitten in der Woche unseren Besuch geplant haben, sind wir nahezu allein und entscheiden uns, bei zwei alten Sennerfrauen einzukehren und deren Buchweizengrütze und den traditionellen Trnic Käse zu probieren. Nun werfen die beiden den Holzofen an und es wird geköchelt. Um uns herum erblicken wir endlose saftig grüne Wiesen, Blumen, verstreute Hütten, genießen die Stille und freuen uns über die friedlich grasenden Kühe um uns herum.

Die früheren Hütten auf der Hochalm stammten aus dem 16. Jahrhundert und hatten ovale Grundrisse. Darüber waren fensterlose schindelgedeckte einstöckige Holzgebäude mit einem mittigen Schornstein. In der Hüttenmitte befand sich traditionsgemäß die Küche, wo der luftgetrocknete Käse hergestellt wurde. Oberhalb der Küche war saisonal der Schlafraum des Hirten. Sie wurden einst nur von Juni bis September vom männlichen Familienmitglied bewohnt. Die Senner zogen am Berg auf und ab, je nachdem, wo das Vieh das beste Futter fand. Im September trieb man die Tiere wieder in die Täler und überwinterte dort in festen Häusern. Leider wurden sowohl diese schönen alten Hütten als auch die 1938 im gleichen Stil nach Plänen des Architekten Plecnik errichtete Kirche während des 2. Weltkrieges von den deutschen Besatzern zerstört, so daß auf dieser Alm keine Originalbauten mehr erhalten geblieben sind.  Glücklicherweise wurden Hütten und Kirche aber auf Initiative von Hirten im Jahr 1988 wieder aufgebaut und heute beherbergen sie traditionelle Käsereien oder werden als Ferienwohnungen von Wanderern genutzt.

Wenig später winkt uns an einer anderen Hütte Senner Jannik freundlich zu, wir kehren bei ihm erneut ein, probieren den Kräuterschnaps und Brombeerlikör. Die anschließende Talfahrt im offenen Sessellift ist ein ganz besonderer Genuß mit faszinierendem Ausblick auf die Steiner Alpen und wir fühlen uns wortwörtlich wie "Über den Wolken".

Am Nachmittag ist es im Tal so heiß, daß wir spontan beschließen, der besten Eisdiele in Kamnik einen Besuch abzustatten, dort kühlen wir uns innerlich und äußerlich etwas ab und spazieren anschließend entlang der von kleinen Häuschen gesäumten Straße des Ortes entlang. Am Abend finden wir uns müde, geschafft aber voller wunderschöner Eindrücke wieder am Bus ein und fahren zurück nach Kranjska Gora.

Morgen werden wir den Norden Sloweniens verlassen und uns an die Adriaküste begeben ...

Zu Besuch auf dem Gestüt der Lippizaner und Weiterreise an die Adria

Es geht in Richtung Adriaküste und durch die Karstlandschaft, die bekannt für ihre unterirdischen Höhlen ist. Bis heute hat man bereits über 8000 entdeckt und davon 20 für Besucher zugänglich gemacht. Charakteristisch für diese Landschaft sind die periodischen Seen, unterirdischen Flüsse, Karsttrichter und Gruben.

Zur Mittagszeit erreichen wir das Gestüt der Lippizaner und schon bei der Anfahrt sehen wir diese wundervollen Tiere auf den Weiden grasen. Die jungen Pferde sind noch braun und werden erst im Alter von sechs Jahren weiß. Zuerst unternehmen wir eine Kutschfahrt über das Gestüt und danach erklärt uns eine Pferdespezialistin die Zuchtlinien und die Geschichte des Gestüts. Früher nannte man die Pferde die Karster, da sie aus dieser Region stammten. Unter der Herrschaft der Habsburger über das heute zu Slowenien gehörende Gebiet um Lipica erlangten diese Pferde Berühmtheit durch ihren Einsatz an der Spanischen Hofreitschule in Wien. Bereits im Jahre 1580 wurde mit Pferden der iberischen Halbinsel das Gestüt Lipica gegründet. Diese wunderschönen Tiere enthalten Anteile von spanischen, neapolitanischen-italienischen und arabischen Pferden.

Nach dieser interessanten Führung durch das Gestüt gelüstet es uns nach Mee(h)r. Wir fahren entlang der slowenischen Adriaküste, die nur 46 Kilometer lang ist. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel herab und die Vegetation ist merklich mediterran. Rechts und links erblicken wir Weinstöcke, Olivenbäume, Zitrusfrüchte, Magnolien, Pinien und Zypressen. Unser Hotel liegt in Strunjan und ist nicht weit vom Strand entfernt. So werden wir alle einen freien Nachmittag genießen und die vielen schönen Eindrücke der letzten Tage mal ein wenig Revue passieren lassen ...

Morgen freuen wir uns auf die Perle der Adria - Piran ...

Wunderschönes Piran und Weinverkostung bei den "Königen"

Am Morgen fahren wir ein Stück die Küstenstraße an der Adria entlang und erreichen nach einer Viertelstunde das Hotel Bernhardin. Da das Wetter fantastisch ist, laufen wir den Rest der Strecke zur Perle der Adriaküste Sloweniens - der Stadt Piran. Sie gilt als die schönste Stadt des Landes, die einst durch Salz reicht geworden ist. Venedig war früher der Hauptabnehmer des weißen Goldes und noch heute wird in den Salinen vor Strunjan und Portoroz nach alten Verfahren die erstklassige Salzblüte gewonnen. Uns empfängt am Hafen ein mediterranes Flair, wir sehen die im Wind schaukelnden Boote und passieren das frühere Stadttor mit dem venezianischen Löwen, an dem noch Reste der mittelalterlichen Ringmauer zu sehen sind. Die schmalen Gassen, durch die wir spazieren, mit den eng aneinander gereihten Häusern, erinnern unheimlich an Venedig, besonders wenn an den Fenstern die Wäsche zum Trocknen aufgehängt ist, wirkt es wie in Italien.

Als wir den Tartiniplatz erreichen, haben wir einen fantastischen Blick auf das Rathaus von Piran. Die Skulptur eines Sohnes der Stadt, Guiseppe Tartini, steht genau davor und wir erblicken den Glockenturm der Kathedrale des heiligen Georg. Steil hinauf steigen wir, um von oben den tollen Ausblick auf die Julischen Alpen, die italienischen Alpen und sogar die Dolomiten zu genießen. Auf dem Glockenturm thront eine Skulptur des Erzengel Michael, die den Einwohnern der Küstenstadt das Wetter anzeigt. Diesen Glockenturm kann man auch besteigen und nachdem man 175 Stufen hochgestiegen ist, hat man einen Rundumblick auf die Stadt und die gesamte Küste.

Danach dürfen wir ein wenig Freizeit in diesem pittoresken Städtchen verbringen und viele probieren die von Irene empfohlene S´torta, einen Kuchen mit leicht gesalzenem Karamel und einer Olive aus Marzipan oben drauf. Die meisten genehmigen sich bei den hochsommerlichen Temperaturen allerdings ein Eis. Einige Gäste machen einen Abstecher in den hervorragend sortierten Salzladen auf dem Tartiniplatz oder shoppen in den unzähligen kleinen Läden. Jeder findet ein schönes Plätzchen, um etwas zu essen, zu trinken und die Seele baumeln zu lassen.

Am frühen Nachmittag treffen wir uns am Bus wieder und machen gemeinsam einen Ausflug zu einem in der Nähe von Koper gelegenen Weingut der Familie Kralj. Wir fahren an Strunjan und den Salinen vorbei in Richtung Koper, biegen dann von der Hauptstraße ab und finden uns in einer Landschaft wieder, die sehr an die Toskana erinnert. Zypressen stehen auf sanften Hügeln, knorrige Olivenbäume säumen die Wege. Vereinzelte Höfe liegen verstreut. Das Wetter ist hochsommerlich heiß, Grillen zirpen, die Granatapfelbäume blühen und die Weintrauben sind gut entwickelt. Mit dem Traktor werden wir empfangen, die lauffreudigen Gäste gehen zu Fuß.

Das Weingut ist ein gemütlicher Bauernhof, der von einer Großfamilie betrieben wird. Die 84jährige Oma bäckt noch das Brot, die Wurst stammt aus der hauseigenen Schlachterei und von eigenen Schweinen, der Käse von einem benachbarten Milchbauern. Für etliche Weine hat die Familie bereits Preise auf internationalen Messen gewonnen. Wir probieren zuerst Malvasja, einen in Istrien sehr verbreiteten süffigen Weißwein und danach den kräftigen Refosk, einen typischen Rotwein der Gegend und zum Schluß einen süßen, schweren und fruchtigen Muskat, den man vor allem an heißen Sommertagen zum Dessert trinkt.

Uns schmecken alle Weine sehr und wir nehmen natürlich zum Andenken mehrere mit nach Hause. Slowenischer Wein ist im Ausland wenig bekannt, zu klein sind die Anbaugebiete. Auf der Rückfahrt zum Hotel in Strunjan wird es still, alle sind müde von den Erlebnissen des heutigen Tages und erst zum Abendessen treffen wir uns alle wieder.

Morgen werden wir ein paar Karstdörfer kennen lernen und sind schon sehr gespannt...

Ausflug in den slowenischen Karst in den Dinarischen Alpen

Die Karstlandschaft in Slowenien ist bekannt für ihre unterirdischen Höhlen. Bis heute hat man bereits über 8.000 entdeckt und davon 20 für Besucher zugänglich gemacht. Charakteristisch für diese Landschaft sind die periodischen Seen, unterirdischen Flüsse, Karsttrichter, so genannte Dolinen, und Gruben.

Bevor wir nach Stanjel fahren, halten wir an der Skocjan Höhle. Wir laufen einen kleinen Lehrpfad entlang und lernen die Vegetation und Vielfalt des Karsts besser kennen, viele seltene und vom Aussterben bedrohte Vogel- und Fledermausarten leben hier. Unter uns tost der Fluß Rega wild im Tal entlang und an einem Aussichtspunkt können wir den Ausgang der Höhle und die tiefe Schlucht erkennen.

Zur Mittagszeit erreichen wir den kleinen Karstort Stanjel. Dieser Name leitet sich vom Schutzheiligen der Stadt, dem heiligen Daniel ab. Aufgrund der hervorragenden Lage auf einem Hügel, war Stanjel schon in prähistorischen Zeiten besiedelt und während der Antike entstanden hier die ersten Befestigungen. Die Festungsmauer, die heute wieder teilweise restauriert wurde, stammt aus dem 15. Jahrhundert und sollte vor den Angriffen der Osmanen schützen. Die kulturelle Blüte erlebte der kleine Ort im 16. und 17. Jahrhundert. Zwischen den beiden Weltkriegen spielte vor allem der damalige Bürgermeister und Architekt Max Fabiani bei der Prägung des Aussehens von Stanjel eine große Rolle. Er errichtete für die Familie seines Schwagers einen Garten, den er um eine Reihe von Gebäuden des ehemaligen Ostwalls der Stadt herum anlegte. Dabei schuf er auch ein Wassersystem, welches den ewigen Wassermangel des Karstes berücksichtigt und heute noch Besucher begeistert.  Im Ort selbst fühlen wir uns eher in ein mittelalterliches Szenario versetzt

Wir können uns recht bald davon überzeugen, daß im Karst auch Wein sehr gut gedeiht, die Weinstraße vor Stanjel wartet mit über 100 Weinkellern auf Besucher und vom Bus aus können wir die Rebstöcke rechts und links der Straße sehen und uns läuft das Wasser im Mund zusammen.

Nur wenige Kilometer von den alten Stadtmauern entfernt treffen wir eine junge Familie, die den wunderbaren Prsut und einzigartigen Käse nach alten Traditionen, nämlich luftgetrocknet, produziert. Wir bekommen genau erklärt, wie der Schinken zu einer Leckerei heranreift und genießen in vollen Zügen diese einzigartige Spezialität unter dem alten Maulbeerbaum, zu der der dunkle intensive Karstwein Teran hervorragend paßt. Wir probieren andächtig und kein einziges Scheibchen der Leckereien bleibt übrig. Um diesen Schinken zu kaufen, kommen sogar die italienischen Nachbarn von weit her angefahren. Im Anschluß an die Verkostung werden uns die riesigen Keulen gezeigt, die bis unter die Decke in einer kleinen Halle aufgehängt wurden und dort mindestens 12 Monate reifen müssen. Die Lufttrocknung wird stark vom Borawind beeinflußt, der dem Schinken seinen speziellen Geschmack verleiht. Der kleine Tresen mit den verschiedenen Schinkensorten wird danach regelrecht erstürmt von den Gästen.

Nun sind wir alle von der Hitze und den Spezialitäten so gefüllt und müde, daß wir im Bus ein Nickerchen halten und erst kurz vor Strunjan wieder erwachen.

Morgen werden einige Gäste einen freien Tag genießen und wir anderen freuen uns auf die kleinste Weinregion Brda ...

Freizeit an der Adria oder faktultativer Ausflug in die Weinregion Goriska Brda

Zu unserem heutigen fakultativen Ausflug in die westlichste Weinregion Sloweniens begleitet uns Irene erneut.

Wir fahren durch Izola und Koper und sehen dort ein riesiges Kreuzfahrtschiff im Hafen, bevor wir hinter Triest in die Berge abbiegen und an der Wallfahrtskirche Monte Grisa in Italien unseren ersten Halt machen, um die fantastische Aussicht auf die Küste zu genießen. Die moderne Kirche wurde mit ihrer speziellen Architektur nach Entwürfen des Triestiner Bauingenieurs Antonio Guacci 1966 fertig gestellt. Wenn man hinter den futuristischen Bau geht, erblickt man auf der einen Seite Triest, die slowenische und die kroatische Küste und auf der anderen Seite das Schloß Miramare.

Nun fahren wir weiter in Richtung Nova Gorica und erreichen wenig später die kleinste Weinregion Sloweniens: Brda.

Eine reichliche Stunde nördlich von Portoroz entfernt liegt diese von der Sonne verwöhnte hügelige Gegend und unter der Solkanbrücke begegnet uns die smaragdgrüne Soca wieder. Diese Steinbrücke mit einer Spannweite von 85 Metern ist die größte Eisenbahnsteinbrücke der Welt. Dieses technische Meisterwerk wurde 1905 als Teil der Wocheiner Bahn errichtet, sie verbindet Gorica mit Jesenice. Man mußte 4.533 Steinblöcke meißeln, um sie zu errichten. Der Bahnverkehr wurde im Jahr 1906 aufgenommen. Leider wurde die originale Brücke im Ersten Weltkrieg zerstört und erst 1985 nach den alten Plänen wieder aufgebaut. Heutzutage fährt in den Sommermonaten ein Museumszug mit einer Dampflokomotive darüber und es ist jedes Mal ein Spektakel für viele Fotografen und Eisenbahnfans von nah und fern, wenn die Lok dampfend und schnaufend angebraust kommt.

Unsere nächste Pause machen wir am Gonjace Lookout Tower. Auf diesen 23 Meter hohen Aussichtsturm steigen wir die 144 Stufen hinauf und es läßt sich kaum beschreiben, wie grandios der Blick von hier oben über die sanften Hügel der Brdaregion ist. Bei gutem Wetter kann man bis zum Triglav blicken. Vor uns liegen unzählige Weinberge, dahinter saftig grüne und bewaldete Hügel und auf jeder Hügelspitze thront ein mittelalterliches Dörfchen. Wir sehen ein Panorama in allen vier Himmelsrichtungen, die Karnischen und die Julischen Alpen, die Dolomiten, Friaul, den Golf von Triest, den Karst, das Vipavatal und den Hoch- und Schwarzwald Trnovski gozd.

Das mittelalterliche Dorf Smartno mit seinen fünf erhaltenen Türmen, ist in der Region von überall aus zu sehen und wir statten ihm einen Besuch ab. Wie ein Adlernest hockt es hoch oben auf dem Hügel. Auf römischen Fundamenten gebaut, entstand dieses Dörfchen als Festung mit strategisch günstiger Lage an der venezianischen Grenze. Vom 16. bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Smartno ein wichtiger Verteidigungspunkt als Teil eines Festungssystems, das durch Söldner verteidigt wurde, die vorrangig uskokischer Abstammung waren. Heutzutage ist alles im Ort liebevoll saniert, keine Spuren von Verteidungen und Kämpfen sind mehr zu sehen und um den Martinstag herum finden hier etliche Weinfeste und Veranstaltungen statt. Wir werfen eine Blick in das Volkskundemuseum und schauen uns an, wie man in den vergangenen Jahrhunderten hier oben lebte und am Ende bewundern wir die Fresken von Tone Kralj in der Pfarrkiche des Heiligen Martin. Danach verstreuen wir uns in den Gassen des kleinen mittelalterlichen Örtchens und suchen uns ein schattiges Plätzchen mit fantastischem Ausblick, um Kaffee oder Wein zu genießen.

Was liegt in einer so schönen Gegend näher, als eine Weinprobe? Die Familie Sosolic wartet bereits auf uns. Dieser berühmte slowenische Weinkeller ist eingefügt auf den Rand des mit Weinbergen komplett bepflanzten Hügel, dessen Seiten alle in der Sonne regelrecht baden. Auf dem Anwesen wachsen knorrige Olivenbäume und Kirschen, für die diese Region ebenfalls berühmt ist. Das Gut ist seit Generationen im Familienbesitz, Vater Izidor übernimmt immer noch einen Teil der Verantwortung, Sohn Dominik hilft bei allen Arbeiten fleißig mit und in ein paar Jahren werden die beiden Enkel alles übernehmen. Wir werden von den Herren des Hauses mit zwei Weißweinen, zwei kräftigen Rotweinen und einem Dessertwein verwöhnt, Käse und Brot runden diese Weinprobe ab und die Blicke vom Hügel aus in die Umgebung sind postkartengleich und werden uns lange in Erinnerung bleiben, und damit wir uns lange daran erinnern können, nehmen wir gaaaaaaanz viele Flaschen dieser leckeren Tröpfchen mit nach Hause, bevor wir weiter fahren.

Es ist Nachmittag geworden und schweren Herzens verabschieden wir uns von der Winzerfamilie und machen uns auf den Rückweg wieder vorbei an der Solkanbrücke, die wir nun im schmeichelnden Nachmittagslicht gut fotografieren können.

Erst am Abend kehren wir nach Strunjan in unser Hotel Salinera zurück und bei unserem letzten Abendessen am Meer kommt Wehmut auf, warum muß der Urlaub immer so schnell vergehen? Morgen erwarten uns mit der Höhle von Postojna und Bled allerdings nochmal zwei absolute Highlights ...

Die spektakuläre Höhle von Postojna und das Kurörtchen Bled

Heute früh müssen wir die Küste und das Meer verlassen und brechen in Richtung Postojna auf, wo ein absolut einmaliges Highlight auf uns wartet: die Postojnska Jama oder Adelsberger Grotte. Diese Höhle ist das meistbesuchte Ziel in ganz Slowenien. Sie ist die zweitgrößte für Touristen erschlossene Tropfsteinhöhle der Welt, das gesamte Höhlensystem ist 24 Kilometer lang, wovon für Besucher fünf zugänglich sind und man dreieinhalb davon in einem Zug zurücklegt, der in die Höhle hineinfährt. Die Fahrt allein ist wie die Tour in ein Märchenland und noch märchenhafter wird es beim Spaziergang durch die Höhle.

Eine Welt aus Stalaktiten und Stalakmiten erscheint, durch die untere Höhlenebene fließt noch immer der Fluß Pivka und man kommt aus dem Staunen, was die Natur so zustande bringen kann, gar nicht mehr raus. Kurz vor dem Ausgang dieser faszinierenden Welt gibt es ein Aquarium, in dem man einige Exemplare des seltenen Grottenolms beobachten kann. Dieses Tier zählt zu den Schwanzlurchen, sieht aber aus wie ein Fabelwesen, es hat keine Augen, eine völlig weiße durchscheinende Haut, Kiemen und die Gliedmaßen eines Salamanders. Diese Wesen, die wie aus einer anderen Welt zu kommen scheinen, können bis zu 70 Jahre alt werden und in Postojna ist es erstmals gelungen, die Tiere bei der Eiablage und sogar die Geburt der Jungen zu beobachten.

Völlig fasziniert und der Welt ganz entrückt fahren wir mit dem Zug wieder ans Tageslicht und sind von der Sonne erstmal geblendet. Ein fantastisches Erlebnis. 

Am frühen Nachmittag erreichen wir den Luftkurort Bled. Wir spazieren entlang des Sees mit dem glasklaren Wasser und sehen die traditionellen hölzernen Pletna-Boote. Mit diesen, allein mit Armkraft betriebenen Ruderbooten, kann man sich bis zur mitten im See gelegenen Insel und der darauf befindlichen Marienkirche übersetzen lassen. Rund um den See erheben sich die Gipfel der Julischen Alpen. Ursprünglich befand sich an der Stelle, an der heute die Marienkirche auf der Insel im See steht, ein heidnischer Tempel der slawischen Göttin Ziva, der allerdings bei Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der christlichen Religion und Heiden zerstört wurde. An derselben Stelle wurde im 8. Jahrhundert eine Kirche errichtet. Zwei Erdbeben zerstörten große Teile des damaligen Kirchenbaus und das heutige Kirchengebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert. Am Altar kann man prunkvoll vergoldete Holzschnitzerein von 1747 bewundern und auch die Stifterfiguren von Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde sind im Inneren zu sehen. Auffällig bei der Inselbegehung ist, daß man ständig eine Glocke hören kann und wir wären nicht in Slowenien, wenn es nicht wieder eine Legende dazu geben würde: Einst soll auf der Burg Bled die schöne Polixena gelebt haben, die sehr um ihren verstorbenen Ehemann trauerte. Aus dieser Trauer heraus habe sie entschieden, so die Legende weiter, der Kirche auf der Insel eine Glocke zu spenden. Leider sei aber beim Transport der Glocke über das Wasser während eines Sturmes die Glocke mitsamt der Besatzung auf den Grund gesunken. Und, so erzählen es die Bleder Einwohner, von dort aus den Tiefen soll man bis heute ihr Läuten ab und an hören können.

Wir laufen entlang des Sees und einige Gäste entscheiden sich, die Bootsfahrt zu machen, anderen steht der Sinn eher nach einer Bleder Schnitte und Kaffee und manche wollen das Wetter ausnutzen und um den See laufen. Erst am Abend finden wir uns alle wieder im Hotel ein und unser letztes gemeinsames Abendessen ist dort schon für uns vorbereitet. Wir fragen uns, wie die zehn Tage in diesem kleinen aber feinen Land so schnell vergehen konnten. Müssen wir wirklich morgen schon Abschied nehmen ...?

Abschied von Bled und Heimreise

Nach einem sehr zeitigen Frühstück treten wir die lange Heimreise an. Und heute haben wir endlich Glück, der Morgenhimmel ist strahlendblau und die gesamte Bergkulisse zeigt sich uns endlich, nach zehn Tagen!

Am Abend erst erreichen wir den Flughafen in Dresden, wo uns die letzten Gäste verlassen. Eine schöne Reise ist viel zu schnell vergangen, aber wir werden Freunden und Bekannten die tollen Fotos von dem kleinen Land zwischen der Adria und den Alpen zeigen und haben jetzt viel zu erzählen.


Liebe Gäste,

Sie haben die ganze Reise über für fantastisches Ausflugswetter gesorgt (das ist ja immer die Aufgabe der Gäste) und so haben wir wirklich die allerschönsten Fleckchen dieses bezaubernden Landes im besten Licht erleben dürfen. ich denke, daß für jeden Gast ein besonders schönes Highlight dabei war, vielleicht die grünen Almwiesen auf der Velika Planina, das faszinierende Blau des Bohijnsees, das venezianische Flair des Küstenstädtchens Piran, die vielen Stunden bei leckeren Weinen und exzellentem Schinken oder sogar die unterirdische Welt der Postojnahöhle. Was haben wir nicht alles erlebt.

Ich bedanke mich bei allen, daß Slowenien als Reiseziel gewählt wurde und hoffe, daß wir uns an einem anderen schönen Fleckchen der Welt wiedersehen, bleiben Sie reisefreudig.....

Ihre Reiseleiterin Simone


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