Von maurischer Pracht bis mediterranem Flair – Andalusien hautnah erleben
Reisebericht: 24.03. – 31.03.2025
Unsere Reise von Sevilla bis Gibraltar war eine Reise durch das Herz Andalusiens
- Von maurischer Pracht bis mediterranem Flair – Andalusien hautnah erleben
Ein Reisebericht von
Sabine C. Seifert
24. März 2025 – Sevilla & Spaziergang zu Las Setas
Früh am Morgen begann für die meisten von uns das Abenteuer. Einige trafen sich bereits am Flughafen Dresden, während andere in München zur Gruppe dazustießen. Mit einer Mischung aus Vorfreude und Abenteuerlust bestiegen wir das Flugzeug nach Spanien, denn für die meisten war es die erste Reise nach Andalusien,
Nach einer pünktlichen Landung in Sevilla begrüßte uns beim Verlassen des Flughafengebäudes das milde Frühlingswetter. Die angenehmen 20 Grad waren perfekt für den Einstieg in unser Abenteuer Südspanien.
Mitten im Herzen der Stadt erwartete uns das moderne Hotel Macia Sevilla Kuba, wo wir uns kurz erfrischten, bevor es zum ersten Highlight ging: den faszinierenden Las Setas de Sevilla. Diese spektakuläre Holzkonstruktion, auch Metropol Parasol genannt, schwebt über der Plaza de la Encarnación und bietet eine atemberaubende Ansicht. Die geschwungenen Formen und das warme Licht der Nachmittagssonne machten den Spaziergang zu einem ersten unvergesslichen Erlebnis.
Später spazierten wir durch das Viertel Santa Cruz, vorbei an malerischen Gassen, kleinen Tapas-Bars und eleganten Sevillanern, die den Montag in vollen Zügen und den Sonnenschein ebenso wie wir genossen, denn die vorherigen Wochen hatte es hier ständig und viel geregnet. Eine erste Kostprobe spanischer Lebensfreude!
Am Abend führte uns ein kulinarischer Rundgang ins Barrio de Doña Elvira, wo wir in dem urigen Restaurant Casa Roman Tapas probierten – von leckeren Iberico-Schinken bis hin zu würzigen Gambas al Ajillo. Eine perfekte Einstimmung auf die kommenden Tage!
25. März 2025 – Sevilla: Vom Alcázar bis zum Plaza de España
Mit unserem kompetenten und charismatischen Stadtführer Wolfgang tauchten wir tief in die Geschichte Sevillas ein. Von der ersten Minute an zog er uns mit seinem unerschöpflichen Wissen, seinen spannenden Erzählungen und seinem feinen Humor in den Bann. Es schien, als gäbe es kein Thema, zu dem er nicht eine faszinierende Anekdote beisteuern konnte – sei es über die Mauren, die katholischen Könige oder die vielen Legenden, die sich um die beeindruckenden Bauwerke der Stadt ranken.
Unser erster Halt war ein wahres Juwel maurischer Architektur: der prächtige Alcázar von Sevilla. Schon beim Betreten des Palastes fühlten wir uns wie in eine andere Zeit versetzt. Die kunstvollen Hufeisenbögen, filigranen Stuckarbeiten und farbenprächtigen Azulejos (keramische Kacheln) erzählten von der ruhmreichen Epoche der islamischen Herrscher. Besonders beeindruckend war der Patio de las Doncellas, der mit seinem spiegelnden Wasserbecken und den grazilen Arkaden wie ein orientalisches Märchen anmutete. Auch die verwunschenen Gärten des Alcázar waren ein Erlebnis für sich – Palmen, duftender Jasmin und sanft plätschernde Brunnen luden zum Träumen ein. Kein Wunder, dass dieser Ort schon oft als Filmkulisse diente, unter anderem für die berühmte Serie Game of Thrones.
Gleich nebenan erhob sich ein weiteres Meisterwerk: die majestätische Kathedrale von Sevilla, eine der größten und eindrucksvollsten Kirchen der Welt. Beim Betreten des gigantischen Kirchenschiffs verschlug es uns fast die Sprache – die gewaltigen Säulen, das goldene Retabel des Hochaltars und die eindrucksvollen Glasfenster zeugten von der unermesslichen Pracht dieser gotischen Kathedrale. Wolfgang führte uns zu einem der berühmtesten Grabmäler: der Sarkophag Christoph Kolumbus’, der von vier überlebensgroßen Trägerfiguren bewacht wird.
Einige von uns wagten sich an den Aufstieg auf die Giralda, das einstige Minarett, das heute als Glockenturm dient. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kirchtürmen führt keine enge Treppe nach oben, sondern eine sanfte Rampe, die einst von berittenen Wächtern genutzt wurde. Oben angekommen, wurden wir mit einem atemberaubenden Blick über Sevilla belohnt – die schachbrettartigen Straßen, die Dachterrassen und Kirchtürme erstreckten sich vor uns bis zum Horizont. Lediglich die Gitter vor den Fenstern verhinderten eine ungehinderte Aussicht, aber der Blick auf die Stadt war dennoch grandios.
Nach einer erholsamen Mittagspause in den kleinen Restaurant, wo wir uns mit köstlichen Tapas stärkten, führte uns Sabine dann am Nachmittag zu einem der schönsten Plätze Europas: dem Plaza de España. Schon beim ersten Anblick waren wir sprachlos. Die halbkreisförmige Anlage, die von einem breiten Wasserkanal umgeben ist, strahlte eine unglaubliche Eleganz aus. Die kunstvoll verzierten Brücken, die prächtigen Säulenarkaden und die farbenfrohen Kachelbänke, die jede spanische Provinz darstellen, machten diesen Ort zu einem Meisterwerk architektonischer Harmonie. In der warmen goldenen Abendsonne wirkte der Platz fast surreal – wie eine romantische Filmszene aus einer anderen Epoche. Tatsächlich diente er bereits als Kulisse für große Hollywood-Produktionen, unter anderem für Star Wars: Angriff der Klonkrieger.
Doch noch ein Höhepunkt dieses ereignisreichen Tages wartete am Abend auf uns: eine traditionelle Flamenco-Show. In dem Tablao El Patio Sevillano, versammelten wir uns gespannt und warteten auf den Beginn der Darbietung. Als die ersten Gitarrenklänge erklangen, liessen uns erst die Tänzer und dann die Sänger mit ihren einprägsamen Stimmen in die Welt des Flamenco eintauchen. Dann betraten die Tänzerinnen die Bühne – mit kraftvollen Schritten, stolzer Haltung und einem Blick, der vor Leidenschaft brannte. Ihre Röcke wirbelten durch die Luft, während ihre Füße mit atemberaubender Geschwindigkeit auf das Holz schlugen. Die Intensität der Musik, die feurigen Rhythmen und die tiefen Emotionen, die in jedem einzelnen Schritt lagen, hinterließen uns sprachlos. Man musste diesen Moment nicht verstehen – man konnte ihn fühlen.
Noch lange nach Ende der Vorstellung hallten die Klänge des Flamenco in unseren Köpfen nach. Es war der perfekte Abschluss eines Tages voller Geschichte, Schönheit und andalusischer Lebensfreude.
26. März 2025 – Córdoba: Die Perle des maurischen Spaniens
Schon während der Fahrt nach Córdoba tauchten wir tief in die Geschichte Andalusiens ein. Unsere Reiseleiterin Sabine ließ die Vergangenheit lebendig werden, als er von den alten Tartessern, den Römern und den Mauren erzählte, die alle ihre Spuren in dieser geschichtsträchtigen Stadt hinterlassen hatten. Während wir den sanften Schwüngen der Straße folgten, zog die Landschaft an uns vorbei – endlose Olivenhaine, die sich bis zum Horizont erstreckten, durchbrochen von weißen Dörfern, die wie Tupfen auf einem Gemälde in der Sonne leuchteten. Der silbrige Schimmer der Olivenbäume, die in geordneten Reihen wuchsen, spiegelte das Erbe einer Region wider, die seit Jahrtausenden vom Olivenanbau lebt.
Als wir Córdoba erreichten, spürten wir sofort das besondere Flair dieser Stadt, in der sich die Kulturen von Mauren, Christen und Juden über Jahrhunderte hinweg verflochten haben. Unser erster Halt führte uns zu einem der größten architektonischen Wunder Europas: der Mezquita-Catedral, einem Bauwerk, das Geschichte atmet. Schon beim Betreten des Innenraums waren wir von der überwältigenden Schönheit dieses Ortes fasziniert.
Vor uns erstreckte sich ein endlos erscheinender Wald aus Säulen, die in gleichmäßigen Reihen angeordnet waren. Die berühmten Hufeisenbögen mit ihren rot-weißen Ziegeln schufen eine hypnotische Symmetrie, die den Raum fast unwirklich wirken ließ. Jeder Schritt hallte in der Stille wider, während das warme Licht durch kunstvoll verzierte Fenster fiel und die Atmosphäre in ein sanftes, goldenes Schimmern tauchte.
Unser lokaler Reiseführer Miguel erklärte uns, dass dieses monumentale Bauwerk einst als Moschee errichtet wurde – eine der prächtigsten des islamischen Spaniens. Doch als die Christen Córdoba im 13. Jahrhundert zurückeroberten, wurde inmitten dieses beeindruckenden Gebäudes eine gotische Kathedrale errichtet. Die Mischung aus islamischer und christlicher Architektur war faszinierend: Während sich die maurischen Arkaden in endlosen Reihen erstreckten, erhob sich plötzlich das majestätische Kirchenschiff der Kathedrale mit seinen hohen Gewölben und kunstvollen Altären. Ein Symbol für die wechselvolle Geschichte Andalusiens – und für das friedliche Nebeneinander zweier Kulturen, das hier in Stein gemeißelt war.
Nach diesem einzigartigen Erlebnis spazierten wir durch die engen Gassen der Altstadt, die noch immer den Charme vergangener Jahrhunderte versprühten. Unser Weg führte uns zu den berühmten Patios von Córdoba, die gerade in voller Blüte standen. Diese Innenhöfe, liebevoll geschmückt mit bunten Blumen, duftenden Pomeranzenbäumen und plätschernden Brunnen, erschienen uns wie kleine Oasen mitten in der Stadt. Wir konnten uns kaum sattsehen an den leuchtenden Geranien, Bougainvilleen und Jasminsträuchern, die die weiß getünchten Wände schmückten und dem Ort ein fast märchenhaftes Ambiente verliehen.
Natürlich durfte eine kulinarische Pause nicht fehlen. Wir ließen uns in einem traditionellen Restaurant nieder, wo wir die typischen Spezialitäten Córdobas probierten. Die Salmorejo, eine cremige, kalte Tomatensuppe, war herrlich erfrischend und wurde mit gehacktem Ei und iberischem Schinken serviert. Dazu probierten wir knusprige Auberginen mit Honig, eine köstliche Mischung aus süß und herzhaft, sowie Bacalao, den zarten, in Olivenöl gegarten Kabeljau. Dazu durfte natürlich ein Glas Tinto de Verano nicht fehlen – der leicht spritzige Rotwein mit Zitronenlimonade war die perfekte Erfrischung an diesem sonnigen Tag.
Den restlichen Nachmittag nutzten wir für einen entspannten Bummel durch die Altstadt. Die verwinkelten Gassen mit ihren weiß gekalkten Häusern, kunstvoll verzierten Balkonen und versteckten Innenhöfen luden zum Entdecken ein. Wer die Aussicht genießen wollte, spazierte zur römischen Brücke, die den Guadalquivir überspannt und die Stadt mit dem Umland verbindet. Von hier bot sich ein atemberaubender Blick auf die Skyline Córdobas, mit der imposanten Mezquita (Moschee) als krönendem Mittelpunkt.
Ein Tag voller Geschichte, Kultur und kulinarischer Genüsse ging zu Ende – und wir alle waren uns einig: Córdoba ist ein Ort, der einen tief berührt und den man so schnell nicht vergisst.
27. März 2025 – Ronda – Eine Stadt zwischen Himmel und Abgrund
Von Sevilla aus schlängelte sich die Strasse durch die beeindruckende Berglandschaft der Serranía de Ronda, vorbei an steilen Felshängen, dichten Korkeichenwäldern und Olivenhainen, die sich in der warmen Sonne Andalusiens ausbreiteten. Je höher wir stiegen, desto spektakulärer wurden die Ausblicke – tief unter uns erstreckten sich grüne Täler, durchzogen von schmalen Flüssen, während sich am Horizont die schroffen Gipfel der Gebirgskette abzeichneten.
Nach einer malerischen Fahrt erreichten wir schließlich Ronda, eine der ältesten Städte Spaniens und ein Ort, der schon Schriftsteller wie Ernest Hemingway und Rainer Maria Rilke inspirierte. Mit unserem dynamischen Reiseführer Daniel und seinem australischem Hut machten wir uns auf den Weg durch Ronda. Mit ihm erreichten wir zuerst eines der bedeutendsten Wahrzeichen Rondas: die Plaza de Toros, eine der ältesten und traditionsreichsten Stierkampfarenen Spaniens. Als wir durch das sandfarbene Rund traten, spürten wir die Geschichte, die in den Mauern vibrierte. Hier fanden schon im 18. Jahrhundert die ersten großen Stierkämpfe statt, und bis heute gilt diese Arena als eine der wichtigsten Stätten der spanischen Corrida. Wir lauschten Daniels Erzählungen über berühmte Toreros, die hier Legenden wurden, was Stierkampf heute bedeutet und wieviele Arbeitsplätze daran hängen. Viel Neues zum Nachdenken...
Später erreichten wir das Herzstück der Stadt und gleichzeitig beeindruckendstes Wahrzeichen: die Puente Nuevo, eine gigantische Brücke, die sich in schwindelerregender Höhe über die Schlucht El Tajo spannt. Mit ihren massiven Steinbögen, die sich 120 Meter über dem Abgrund erheben, wirkt sie fast wie ein Bauwerk aus einer anderen Zeit. Wir näherten uns vorsichtig dem Geländer und blickten hinunter in die Tiefe – der Anblick war atemberaubend. Die Felsen fielen steil in die Tiefe, während sich unten der Guadalevín-Fluss seinen Weg durch das Tal bahnte. Daniel erzählte uns, dass der Bau dieser Brücke im 18. Jahrhundert über 40 Jahre dauerte und zahlreiche Arbeiter das Leben kostete – ein Beweis für die gewaltigen Herausforderungen, die diese Ingenieursleistung mit sich brachte.
Nach diesem spektakulären Panorama erkundeten wir die Altstadt von Ronda, ein wahres Labyrinth aus kopfsteingepflasterten Gassen, weißen Häusern mit schmiedeeisernen Balkonen und kleinen, versteckten Innenhöfen. Hier spürte man noch das andalusische Flair vergangener Jahrhunderte, als sich Mauren und Christen um die Herrschaft dieser strategisch bedeutsamen Stadt stritten.
Nach so vielen Eindrücken wurde es Zeit für eine Pause. Jede/r ging seiner eigenen Wege, sei es bei Tapas in einem charmanten Restaurant mit oder ohne Panoramablick oder bei einem Spaziergang zu den verschiedenen Aussichtspunkten zu den endlosen Hügeln der Umgebung oder einem anderen Blickwinkel auf die Puente Nuevo.
Doch ein weiteres Highlight wartete noch auf uns. Sabine rannte einfach an den Gästen vorbei und liess die Gruppe verdutzt stehen. Hatte sie die Zeit oder die Gäste etwa vergessen? Nein, natürlich nicht, aber eine kleine Überraschung wollte vorbereitet werden: eine Weinverkostung an einem malerischen Aussichtspunkt. Ronda ist nicht nur für seine dramatische Landschaft bekannt, sondern auch für seine exzellenten Weine. Also tauchten auch wir für einen Moment in die Welt der andalusischen Weine ein. Mit jedem Schluck schmeckten wir die intensiven Aromen der sonnenverwöhnten Trauben – von fruchtigen Rotweinen bis hin zu leichten, blumigen Weißweinen. Während wir miteinander anstießen, schauten wir auf die malerische Landschaft, die uns gleich noch zu mehreren Fotos einlud.
Am späten Nachmittag setzten wir unsere Reise fort und erreichten schließlich unser Hotel an der Costa del Sol – direkt am Meer gelegen. Nach einem ereignisreichen Tag war ein entspannter Spaziergang am Strand genau das Richtige. Der feine Sand unter unseren Füßen, das sanfte Rauschen der Wellen und die kühle Brise, die den salzigen Duft des Meeres mit sich trug, machten diesen Moment perfekt. Während wir aufs offene Meer hinausblickten, ließen wir die Erlebnisse des Tages Revue passieren – und waren uns einig: Ronda ist ein Ort, den man nie wieder vergisst.
28. März 2025 – Granada – Ein Tag in der märchenhaften Alhambra
Heute erwartete uns eines der atemberaubendsten Bauwerke der Welt: die Alhambra von Granada. Schon beim ersten Blick auf die maurische Festungsanlage, die majestätisch über der Stadt thront, war klar, warum sie als eines der beeindruckendsten Vermächtnisse islamischer Architektur gilt.
Unsere Führung mit Reiseführer Pedro und uns, seiner kleinen 27-köpfigen Familie begann in den traumhaften Gärten des Generalife, einem ehemaligen Sommersitz der Nasridenherrscher. Hier schufen plätschernde Brunnen, kunstvoll angelegte Wasserbecken und schattige Laubengänge eine Atmosphäre purer Harmonie. Überall duftete es nach blühenden Jasminsträuchern und Orangenblüten, während sich das sanfte Rauschen des Wassers mit dem Zwitschern der Vögel vermischte. Beim Blick von den kunstvoll gestalteten Terrassen aus bot sich uns ein spektakuläres Panorama über Granada – ein perfekter Einstieg in die Welt der maurischen Gartenkunst, die Schönheit und Funktionalität meisterhaft vereint. Und Pedro wusste immer, wo für unsere Fotografen das beste Foto aufzunehmen war.
Dann wurde es noch beeindruckender: Wir betraten die legendären Nasridenpaläste, ein wahres Meisterwerk filigraner Architektur. Jeder Raum schien noch prachtvoller als der vorherige – Wände, die mit aufwendigen Stuckornamenten, feinsten Mosaiken und kunstvollen Holzschnitzereien verziert waren, ließen uns in Ehrfurcht erstarren. einige von uns warteten aber auf einen besonderen Höhepunkt. Der Löwenhof mit seinem berühmten Brunnen, getragen von zwölf marmornen Löwen, zog uns in seinen Bann. In den eleganten Arkaden und Säulengängen konnte man sich lebhaft vorstellen, wie einst Sultane und Gelehrte hier wandelten.
Zum krönenden Abschluss erklommen wir die alte Festung Alcazaba, die einst der militärische Kern der Alhambra war. Von ihren wuchtigen Mauern aus bot sich uns ein unvergleichlicher Blick: Vor uns erstreckte sich die weiße Altstadt Granadas, dahinter die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada, die in der klaren Luft fast zum Greifen nah erschienen. Ein Anblick, der uns sprachlos machte und uns noch einmal die Magie dieses Ortes bewusst werden ließ.
Nach dem Besuch der Alhambra bummelten wir durch die Altstadt Granadas, wo sich enge, verwinkelte Gassen mit gemütlichen Plätzen und traditionellen Teestuben abwechselten. Für die Abenteuerlustigen unter uns gab es noch eine besondere Herausforderung: den Aufstieg zum berühmten Mirador San Nicolás. Nach einem kurzen, aber steilen Anstieg wurden sie mit einem spektakulären Panorama belohnt – vor ihnen erstreckte sich die gesamte Alhambra, die in der Nachmittagssonne golden schimmerte, mit den majestätischen Bergen der Sierra Nevada im Hintergrund. Ein Moment zum Innehalten und Genießen! Nur für eine ausgiebige Mittagspause blieb heute keine Zeit, nur noch für ein kleines Eis.
Die Alhambra war mehr als nur ein Bauwerk – sie war eine Reise in eine vergangene Welt voller Kunst, Kultur und Geschichte. Ein unvergesslicher Tag in einem der faszinierendsten Orte Andalusiens.
29. März 2025 – Málaga: Die Perle der Costa del Sol
Der Tag begann mit einer kurzen Fahrt von Torremolinos in die quirlige Hafenstadt Málaga. Schon bei der Ankunft spürten wir die lebendige Atmosphäre dieser Küstenmetropole, in der sich Geschichte und Moderne auf faszinierende Weise vereinen.
Unser erster Halt der Aussichtspunkt am Gibraltar, von wo wir mit Reiseführerin Cristina auf die Hafenstadt und die Alcazaba, eine maurische Festung aus dem 11. Jahrhundert, schauten, die sich majestätisch über der Stadt erhebt. Auch wenn wir sie nur von außen bewunderten, konnten wir erahnen, welch spektakuläre Aussichten ihre hohen Mauern bieten.
Zu Fuss erkundeten wir die Stadt weiter und entdeckten die Ruinen des römischen Theaters, das eindrucksvoll von Málagas langer und bewegter Vergangenheit zeugt. Fast 2.000 Jahre alt, ist dieses antike Bauwerk ein stiller Zeuge der Zeiten, in denen die Römer diese Region beherrschten.
Von der Vergangenheit ging es nahtlos in die Gegenwart, als wir uns durch die eleganten Einkaufsstraßen Málagas treiben ließen. In den schattigen Gassen der Calle Marqués de Larios, der berühmtesten Flaniermeile der Stadt, reihten sich schicke Boutiquen und traditionelle Läden aneinander. Das geschäftige Treiben der Einheimischen und Touristen, das Klirren von Kaffeetassen aus den umliegenden Cafés und der Duft von frisch gebackenen Churros verliehen der Stadt ein charmantes, südländisches Flair.
Auch die Kathedrale von Málaga sahen wir, die stolz über das historische Zentrum ragt. Ihr unvollendeter Turm brachte ihr den liebevollen Spitznamen "La Manquita" – die Einarmige ein. Ein kurioses Detail, das Málaga mit der Weltgeschichte verbindet, ist die amüsante Anekdote, dass das Geld für den Bau des zweiten Turms einst für den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gespendet wurde.
Ein besonderes Highlight war der Besuch des Mercado de Atarazanas, der lebhaften Markthalle, nicht fehlen. Ein wahres Paradies für Feinschmecker! Die bunten Marktstände quollen über vor frischem Obst, fangfrischem Fisch und aromatischen Gewürzen. Die Händler boten Kostproben an, von süßen Datteln bis hin zu würzigem Manchego-Käse. In einem der kleinen Marktbistros konnten wir uns nach der Führung eine erste kulinarische Pause gönnen. Auch ein erfrischendes Málaga-Eis mit seiner typisch süßen Note durfte heute nicht fehlen.
Am Nachmittag erwartete uns ein ganz besonderes Erlebnis: der Besuch der Orangenplantage von Juanito Orange. Inmitten von duftenden Orangenhainen empfingen uns die jungen, enthusiastischen Guides Rubén und David, die uns mit viel Humor und Leidenschaft durch die Welt der Zitrusfrüchte führten. Wir durften verschiedene Sorten direkt vom Baum gepflückt verkosten – von saftig-süßen Orangen bis hin zu exotischem Zitronenkaviar, einer Frucht, die beim Zerbeißen kleine, perlenartige Zitrusperlen freisetzt. Diese kleine Geschmacksexplosion begeisterte uns alle!
Am Abend klang der Tag am umfangreichen Buffet mit anregenden Gesprächen aus.
30. März 2025 – Gibraltar: Britisches Flair in Andalusien
Heute erwartete uns ein ganz besonderer Ausflug: Gibraltar, die britische Enklave an der Südspitze Spaniens. Wir dachten schon die Anreise wäre ein kleines Abenteuer, denn die Einreise erforderte eine Passkontrolle – es war kein wirklich spannender Moment auf unserer Reise. Kaum hatten wir die Grenze überquert, spürten wir jedoch den einzigartigen Charakter dieses Fleckchens Erde: eine faszinierende Mischung aus britischer Tradition und mediterranem Flair.
Unser erster Weg führte uns in die berühmte Main Street, das pulsierende Herz Gibraltars. Hier reihten sich charmante britische Pubs an exklusive Duty-Free-Shops, in denen heut zum Sonntag nur wenige Besucher nach günstigem Alkohol, Tabak oder Parfum suchten. So blieb es auch für uns bei einem gemütlichen Spaziergang durch die sonst so geschäftige Fußgängerzone mit britischen Ambiente. Selbst die roten Telefonzellen und die ebenso roten Briefkästen erinnerten uns daran, dass wir uns auf britischem Hoheitsgebiet befanden – und das mitten in Südspanien!
Natürlich durfte ein kulinarischer Abstecher nicht fehlen: In einem der traditionellen Pubs wollten wir die berühmten Fish and Chips probieren – ein Muss in Gibraltar! Doch das gestaltete sich schwieriger als gedacht, denn durch den heutigen Muttertag waren fast alle Tische bereits reserviert. Doch schließlich fanden wir ein gemütliches Plätzchen und genossen die frisch frittierten Fischfilets mit knusprigen Pommes.
Gestärkt starteten wir in das nächste Abenteuer: die Rock Tour, eine spannende Fahrt mit dem Minibus auf den weltberühmten Felsen von Gibraltar. Unser Fahrer Martin entpuppte sich als wahre Stimmungskanone. Mit seinem trockenen britischen Humor, gewürzt mit einem Hauch von andalusischer Lebensfreude, unterhielt er uns mit witzigen Anekdoten und spannenden Geschichten rund um Gibraltar. "Ping, jetzt wieder die Kassett!" – ein Ausruf, den wir an diesem Tag nicht vergessen sollten.
Unser erster Halt auf der Fahrt führte uns zum Europa-Point mit Blick nach vorn auf Afrika und der Ibrahim al Ibrahim Moschee im Rücken. Danach ging es weiter nach oben zur beeindruckenden St. Michael’s Cave, einer gigantische Tropfsteinhöhle mit einer atemberaubenden Kulisse. Durch geschickte Lichtinstallationen wurde das Höhlensystem in spektakulären Farben beleuchtet, wodurch die bizarren Tropfsteinformationen noch eindrucksvoller zur Geltung kamen. Die Höhle diente über Jahrhunderte als Zufluchtsort, Picknick-Platz, hatte aber auch eine strategische Bedeutung. Heute wird sie sogar für Konzerte genutzt, dank ihrer außergewöhnlichen Akustik.
Doch das wohl berühmteste Wahrzeichen Gibraltars erwartete uns wenig später: die Berberaffen, die einzigen freilebenden Affen Europas. Diese aufgeweckten und neugierigen Tiere sorgten für viele Lacher – auch, weil sie sich genau vor uns gegenseitig der Fellpflege widmeten. Einer der Affen setzte sich in Pose, als wäre er der König des Felsens – ein perfektes Fotomotiv!
Nach diesem unterhaltsamen Stopp führte uns Martin weiter zu einem der geschichtsträchtigsten Orte Gibraltars: den Great Siege Tunnels und den Tunneln aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese beeindruckenden unterirdischen Gänge wurden in den Fels gehauen und erzählen die bewegte Geschichte Gibraltars als strategisch wichtiger Punkt zwischen Europa und Afrika. Die Great Siege Tunnels stammen aus dem 18. Jahrhundert und wurden während der Großen Belagerung Gibraltars von 1779 bis 1783 angelegt, als spanische und französische Truppen versuchten, die britische Festung zurückzuerobern. Die Tunnel dienten als Schutzräume und ermöglichten es den britischen Verteidigern, ihre Kanonen strategisch günstig zu positionieren.
Noch beeindruckender waren die Zweiten-Weltkriegs-Tunnel, die während des Krieges massiv ausgebaut wurden. Hier unten wurde Gibraltar zu einer regelrechten unterirdischen Stadt: Es gab Schlafquartiere für Soldaten, Lagerräume für Munition und sogar ein Krankenhaus. Heute sind die Tunnel ein beeindruckendes Museum, das die wichtige Rolle Gibraltars während des Krieges eindrucksvoll veranschaulicht.
Nach diesem spannenden Einblick in die Geschichte der Festung kehrten wir langsam zurück in die Stadt und ließen den Tag in Gibraltar gemütlich ausklingen. Die Rückfahrt zum Hotel bot uns noch einmal Gelegenheit, das Erlebte Revue passieren zu lassen.
Nicht alle Gäste nahmen an unserer Exkursion nach Gibraltar teil, sondern verbrachten den Tag gemütlich am Strand, bummelten durch Torremolinos, probierten die Wassertemperatur des Mittelmeeres im März und eine mutige Frau begab sich sogar auf den berühmten Wanderweg: El Caminito del Rey. Für alle war es ein Tag voller spannender Eindrücke, unterhaltsamer Momente oder eindrucksvoller Geschichte!
31. März 2025 – Heimreise & Abschied von Andalusien
Der letzte Morgen in Andalusien begann mit einem gemütlichen Frühstück mit Blick aufs Meer. Danach hieß es Abschied nehmen – mit vielen unvergesslichen Erinnerungen im Gepäck.
Mit dem Bus fuhren wir zum Flughafen Málaga, wo sich unsere Reisegruppe allmählich aufteilte. Einige flogen zurück nach Dresden, andere nach Frankfurt – aber alle mit einem Koffer voller Eindrücke, Erlebnisse und der Sehnsucht, Andalusien eines Tages wiederzusehen.
Diese Reise durch Andalusien war ein unvergessliches Erlebnis voller faszinierender Kultur, beeindruckender Landschaften und herzlicher Begegnungen. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitreisenden für die wunderbare Gemeinschaft und die gemeinsamen Erlebnisse. Ich hoffe, dass diese Reise noch lange in schöner Erinnerung bleibt! Herzliche Grüße an alle!