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Auf den Spuren der Mauren! Farbenprächtige Königstädte in Marokko und Andalusien

Reisebericht: 03.10. – 14.10.2024

Salah malaikum!
Faszinierende Paläste, orientalische Düfte und bunte Souks: wir erlebten intensive, eindrucksvolle Tage in Marokko. Ein Land der Kontraste – mit Städten wie aus 1001Nacht. Die Königsstädte Fés, Meknes, Rabat und Marrakesch sind ein Muss und natürlich haben wir diese besichtigt. Darüber hinaus Palmenoasen am Wegrand, Minztee bei den Berbern, Naturheilmittel bei Ayla, das blaue Wunder und tausendundeine Geschichten von Mohammed. Unvergesslich - inshallah!

In Andalusien, weiter auf den Spuren der Mauren, erkundeten wir Ronda, Sevilla, Cordoba und Granada. Von der tiefen Schlucht des Tajo auf den Turm der Giralda, zum Palmenwald der Säulen in der Mezquita und in den Löwenhof der Alhambra.
Gibt es noch eine Steigerung? Welch eine Reise der Superlative!

Birgit Kirchner

Ein Reisebericht von
Birgit Kirchner


1. Tag – Donnerstag, 03.10.2024 Flug nach Marrakesch – die einstige Hauptstadt Marokkos

18 neugierige Augenpaare treffen sich gegen Mittag am Flughafen Frankfurt und ab geht es auf den anderen Kontinent - Marrakesch in Afrika! Für den einen oder anderen die erste „Fernreise“ mit der größtmöglichen Andersartigkeit auf kleinstmöglicher Distanz.

Zwar Lufthansa gebucht, fliegen wir jedoch mit Discover Airlines und die Überraschung ist erfreulich. Gute Ausstattung und ein Topservice an Bord. Der ansagende Flugbegleiter hat Humor und bringt die Passagiere zum Schmunzeln. So kommen wir entspannt in Marrakesch an und nehmen die langwierigen Einreiseformalitäten mit Gelassenheit.

Am Ausgang werden wir schon von Mohammed erwartet, unser lokaler Reiseleiter, der uns die ganze Zeit begleiten und uns sein Heimatland näher bringen wird. Schon beim Verlassen des Flughafens umfängt uns eine warme Brise, die uns die Magie dieser Stadt ahnen lässt. Doch zunächst geht es ins Hotel und am Abend lernen wir uns bei einem gemeinsamen Abendessen kennen.

2. Tag – Freitag, 04.10.2024: Stadtbesichtigungen in Marrakesch – Platz der Gaukler am Abend!

Marrakesch, die Perle des Südens, ist eine Stadt der Gegensätze, wo Tradition auf die Moderne trifft und die Intensität der Farben, Geräusche und Düfte die Sinne betören.

Unsere heutige Stadtrundfahrt mit Mohammed führt uns zunächst zum Koutobia-Garten. Die Koutoubia-Moschee, das Wahrzeichen von Marrakesch, beeindruckt uns mit ihrem majestätischen Minarett. Obwohl wir als Nicht-Muslime die Moschee nicht betreten dürfen, bestaunen wir das prächtige Bauwerk von außen und genießen die friedliche Atmosphäre der umliegenden Gärten.
Ein weiterer faszinierender Ort sind die Saadier-Gräber, die erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt wurden. Die kunstvoll verzierten Mausoleen, eingebettet in einen blühenden Garten, erzählen von der Pracht und Macht der Saadier-Dynastie. Die filigranen Stuckarbeiten und Mosaike zeugen von der hohen Kunstfertigkeit marokkanischer Handwerker.
Weiter geht es zum Bahia-Palast, einem Meisterwerk maurischer Architektur. Wir schlendern durch die prunkvollen Räume und Höfe, die mit filigranen Mosaiken und geschnitztem Holz verziert sind. Die Gärten, mit ihren duftenden Orangenbäumen und plätschernden Springbrunnen, bieten eine Oase der Ruhe inmitten des städtischen Trubels. Hier spüren wir den Hauch vergangener Zeiten und die Eleganz marokkanischer Baukunst. ?Neben all der historischen Pracht entdecken wir auch das alltägliche Marrakesch. Wir sehen bei einem Rundgang kleine Läden und Marktstände für den häuslichen Einkauf, trendige Cafés und Kunstgalerien. Unterwegs genießen wir einen Kaffee und beobachten das geschäftige Treiben der Stadtbewohner.
Unser nächstes Ziel ist der „Gauklerplatz“ Djemaa el Fna, das pulsierende Herz von Marrakesch. Tagsüber erscheint dieser übersichtlich und geordnet. Wir kosten frisch gepressten Orangensaft und staunen über die Vielzahl der Früchte.

Nach dem Mittagessen tauchen wir in die engen Gassen der Medina mit den Souks ein, ein Labyrinth aus Gassen, wo Händler ihre Waren anbieten. Überall glitzern bunte Stoffe, leuchten kunstvoll verzierte Lampen und duften exotische Gewürze. Wir feilschen um handgefertigte Lederwaren und könnten uns in den bunten, exotischen Auslagen der Händler verlieren. Doch vorneweg geht Mohammed und führt uns zielsicher zu den Handwerkergassen, wo wir die Vergangenheit in der Gegenwart sehen. Staunend erreichen wir wieder den Gauklerplatz und erholen uns im Café Glacier von den vielen, sinnlichen Eindrücken.
Eine Pause im Hotel und schon haben wir neue Energie für den Abend.

Zum Abendessen geht es erneut zum Djemaa el Fna. Schon von weitem hören wir die Trommeln, Flöten und die Rufe der Verkäufer. Doch zunächst gehen wir ins Restaurant Dar Al Baraka und lassen uns bei Musik und Tanz eine köstliche Tajine schmecken.
Dann ruft DAS Erlebnis am Abend: der Platz ist ein einziges, lebendiges Schauspiel: Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler und Akrobaten ziehen die Menge in ihren Bann. Wir lassen uns durch das bunte Treiben begeistern und von den verlockenden Düften der Garküchen anziehen, doch gegessen haben wir bereits. Am Schneckenstand gibt uns Mohammed zu kosten….wer denn will.
Und am Ende dieses ereignisreichen Tages und Abends fallen alle sehr müde doch tief beeindruckt ins Bett.

3. Tag – Samstag, 05.10.2024: Freizeit in Marrakesch ODER fakultativer Ausflug ins Atlasgebirge

Nach dem Fest für die Sinne in Marrakesch ist ein Ausflug in die Natur eine willkommene Abwechslung.
Heute brechen wir auf ins Ourika-Tal, eine grüne Oase am Fuße des Hohen Atlas, nur eine Autostunde von Marrakesch entfernt. Die Fahrt dorthin führt uns von der geschäftigen Stadt hinaus ins ruhige, ländliche Marokko. Die Berge rücken immer näher, und wir spüren die frische, klare Luft, die uns entgegenweht. Das Ourika-Tal ist ein Ort der Ruhe und der Begegnung.?Die Straße windet sich durch kleine Dörfer, vorbei an Obstplantagen und terrassenförmig angelegten Feldern. Überall grünt und blüht es, Mohammed erzählt uns von der Bedeutung des Tals für die lokale Landwirtschaft und vom Leben der Menschen hier. Wir halten in einem kleinen Dorf, wo wir traditionellen Schmuck und handgefertigte Töpferwaren bewundern.
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Ein besonderes Highlight des Tages ist der Besuch bei einer Berberfamilie. Wir werden herzlich empfangen und in ihr traditionelles Haus eingeladen. Die Berber, die Ureinwohner Marokkos, leben seit Jahrhunderten in den Bergen und pflegen ihre Kultur und Bräuche. Die Familie zeigt uns stolz ihr Haus und ihre Lebensweise. Wir sehen die Küche, in der auf offenem Feuer gekocht wird. In der gemütlichen Wohnstube erwartet uns eine Teezeremonie. Unsere Gastgeberin zeigt uns, wie der berühmte marokkanische Minztee zubereitet wird: frische Minze, grüner Tee und viel Zucker, alles kunstvoll in die hohen Gläser gegossen. Wir sitzen im Kreis, trinken den süßen, heißen Tee und kosten vom leckeren Brot mit Honig oder Olivenöl. Zum Mittagessen kehren wir später in ein kleines Restaurant am Fluss ein. ?

Am Nachmittag machen wir uns auf den Rückweg mit dem Gefühl, ein Stück des echten Marokkos erlebt zu haben. ?Wir kehren nach Marrakesch zurück, machen noch Halt an den Menara-Gärten mit dem großen Wasserbassin und im Palmerai, dem luxuriösen Stadtviertel im Palmenhain mit noblen Villen hinter hohen Mauern versteckt. Viele international bekannte Promis wie Madonna, Sting, Kate Moss haben hier ein Domizil. Die Vielfalt der kosmopoliten Stadt Marrakesch!
Abends sind wir wieder restlos erfüllt von den Erlebnissen des Tages.

4. Tag – Sonntag, 06.10.2024: Weiterreise an die Atlantikküste – Casablanca – Rabat

Casablanca, die größte Stadt Marokkos, hat etwa 3,7 Mio Einwohner. Sie ist das wirtschaftliche Zentrum des Landes und beherbergt den wichtigsten Hafen sowie viele industrielle und kommerzielle Einrichtungen.
Die Stadt empfängt uns mit einer angenehmen Brise vom Atlantik und einer Atmosphäre, die Geschichte und Moderne perfekt vereint.

Unser erster Halt in Casablanca ist die Hassan-II.-Moschee, die größte Moschee Afrikas. Die Hassan-II.-Moschee wurde in den Jahren 1986 bis 1993 gebaut, aber bereits anlässlich des 60. Geburtstags König Hassans II. im Jahr 1989 eingeweiht. Sie bietet Platz für 25.000 Betende innen und 80.000 außerhalb. Die Moschee, teilweise auf dem Atlantik erbaut, beeindruckt uns mit ihrem gewaltigen Minarett, das 210 Meter in den Himmel ragt. Nach der Moschee in Algier, das zweithöchste der Welt. Wir betreten das prächtige Gebäude und sind überwältigt von der schieren Größe und den kunstvollen Verzierungen. Das Innere der Moschee mit ihren Marmorsäulen, bunten Mosaiken und riesigen Kronleuchtern ist ein wahres Meisterwerk islamischer Architektur. Selbst die Waschräume im Untergeschoss sind wahrlich pompös.
Natürlich kennt jeder die Filmlegende von Casablanca. Der 1942 gedrehte US-amerikanische Spielfilm „Casablanca“ genießt bis heute Kultstatus. Humphrey Bogart in der Rolle des Rick und Ingrid Bergmann in der Rolle der Ilsa gelten als ein Traumpaar des Kinos.
Rick’s Café wurde originalgetreu wieder aufgebaut und ist wochenlang im voraus ausgebucht. Doch wir können zumindest ein Foto von außen erhaschen.
Und schon machen wir uns auf zur Weiterfahrt in Richtung Rabat, mit einem Mittagsstopp im Café Venezia.

Wir erreichen Rabat, die Hauptstadt Marokkos, und spüren sofort die ruhige Eleganz dieser Stadt, die sich so anders anfühlt als das lebendige Marrakesch oder auch Casablanca. ?Unser erstes Ziel ist der Königspalast, der offizielle Sitz des Königs von Marokko, Mohammed VI. Obwohl wir den Palast selbst nicht betreten können, beeindruckt uns die Pracht der Gebäude und die Größe des weitläufigen Areals. Wir spazieren durch die gepflegten Gärten und bewundern die kunstvolle Architektur.
Dann besuchen wir die Chellah, eine alte römische und mittelalterliche islamische Nekropole. Die Ruinen erzählen von einer reichen Geschichte und die Störche, die hier ihre Nester gebaut haben, verleihen dem Ort eine besondere Atmosphäre. Wir wandern durch die Überreste von Tempeln und Moscheen und spüren die Geschichte, die hier in den Steinen verborgen liegt.

Unser nächster Halt ist der Hassan-Turm, ein unvollendetes Minarett aus dem 12. Jahrhundert. Die imposanten Säulen und der Turm selbst, der sich majestätisch in den Himmel erhebt, lassen uns die Ambitionen der Almohaden-Dynastie erahnen. Direkt nebenan befindet sich das Mausoleum von Mohammed V, ein prächtiges Bauwerk mit weißem Marmor und einem grünen Dach, das den verstorbenen König Mohammed V. und seine Söhne, König Hassan II. und Prinz Abdallah, beherbergt. Wir betreten das Mausoleum und sind beeindruckt von der kunstvollen Kalligraphie und den Verzierungen, die dem Ort eine spirituelle Ruhe verleihen.

Weiter geht es zur Kasbah der Oudaïas, einer befestigten Altstadt mit engen, verwinkelten Gassen, die von blau-weißen Häusern gesäumt sind. Wir spazieren durch dieses malerische Viertel, genießen die orientalischen Düfte und am Aussichtspunkt den Blick auf den Fluss und die Strände am Atlantik. Oben angekommen sehen wir den riesigen Friedhof. Die Ruhe hier ist magisch, und wir lassen die friedliche Atmosphäre auf uns wirken.
Wieder geht ein ausgefüllter Tag zu Ende.

5. Tag – Montag, 07.10.2024: Die Königsstädte Rabat, Meknes und Fés

Wir kommen in Meknes an, der dritten der vier Königsstädte Marokkos. Meknes, oft im Schatten ihrer berühmten Schwesterstädte Rabat, Marrakesch und Fès, hat ihren eigenen Charme und eine reiche Geschichte, die uns neugierig macht.
Wir besuchen das Mausoleum von Moulay Ismail, dem berühmten Sultan, der Meknes im 17. Jahrhundert zur Hauptstadt seines Reiches machte. Das Mausoleum ist ein Ort der Ruhe und Spiritualität, mit prächtigen Innenhöfen, kunstvollen Stuckarbeiten und Marmorverzierungen. Wir betreten die heiligen Hallen und sind überwältigt von der Atmosphäre der Ehrfurcht und Geschichte, die diesen Ort durchdringt.
Die UNESCO-geschützte Medina von Meknes und der Souk, den wir anschließend besuchen, ist noch nicht ganz erwacht, es ist noch früher Vormittag. So streifen wir durch die Gassen und erstehen in der Markthalle etwas süßes Gebäck und Gewürzmischungen für zu Hause. ?Das beeindruckende Stadttor Bab Mansour, das als eines der schönsten Tore Marokkos gilt, ist in Restauration und daher leider hinter Gerüst und Planen versteckt. Direkt gegenüber liegt der El-Hedim-Platz, ein lebendiger Marktplatz, wo heute auch nicht so viel los ist.

Unser nächstes Ziel ist Fès, die älteste der vier Königsstädte. Die Fahrt durch die sanften Hügel und grünen Landschaften bringt uns allmählich in die Nähe dieser historischen Stadt. Ein erster Stopp an der Südfestung Borj Sud ermöglicht uns einen umfassenden Ausblick auf die Stadtteile mitsamt der pittoresken Altstadt.
Wir betreten die Medina von Fès, ein Labyrinth aus engen Gassen, die von hohen Mauern und alten Häusern gesäumt sind. Die Medina ist eine der größten autofreien Zonen und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Überall herrscht geschäftiges Treiben: Händler bieten ihre Waren an, Kinder spielen in den Gassen, und die Luft ist erfüllt von den Düften exotischer Gewürze und frischem Brot.?
Ein „sinnliches“ Erlebnis ist wiederum der Besuch der berühmten Gerbereien von Fès. Von einer Terrasse aus beobachten wir die Arbeiter, die in großen, bunten Becken Leder färben und gerben. Die harte Arbeit der Gerber beeindruckt uns. Die Handwerkskunst, die hier seit Jahrhunderten praktiziert wird, ist faszinierend und gibt uns einen Einblick in die traditionelle marokkanische Lederverarbeitung.
Natürlich sind die Marokkaner auch geschickte Händler und so fällt es schwer, ohne Souvenirs aus der Medina zu gehen.

Nun ist es Zeit zur Ruhe zu kommen und wir checken ein in einem großen, modernen Hotel mit großem Poolbereich. Hier lässt sich herrlich entspannen.

6. Tag – Dienstag, 08.10.2024: Königsstadt Fés – Tanger

Wir besichtigen gleich morgens den prächtigen Königspalast von Fès, dessen goldene Tore und wunderschöne Architektur uns in Staunen versetzen. Obwohl wir den Palast selbst nicht betreten können, genießen wir den Anblick der kunstvollen Fassaden.
Heute besuchen wir auch noch die altehrwürdige Medersa Bou Inania, eine der prächtigsten und bekanntesten theologischen Hochschulen Marokkos.
Die Medersa Bou Inania wurde im 14. Jh von Sultan Abu Inan Faris, einem Herrscher der Meriniden-Dynastie, gegründet. Sie diente nicht nur als Bildungsstätte, sondern auch als Moschee und Wohnheim für die Studenten. Die Medersa ist eine der wenigen religiösen Gebäude in Marokko, die sowohl eine Medersa als auch eine Freitagsmoschee ist, was ihr eine besondere religiöse Bedeutung verleiht. Die Medersa ist nicht nur ein Juwel islamischer Architektur, sondern auch ein Symbol für die kulturelle und spirituelle Tiefe von Fès.

Wir erreichen Chefchaouen, auch bekannt als die Blaue Perle Marokkos. Eingebettet in die Rif-Berge, strahlt Chefchaouen Ruhe und Gelassenheit aus. Die blaue Farbe, die die Häuser und Gassen dominiert, schafft eine märchenhafte Atmosphäre, die uns in ihren Bann zieht.
Unsere Erkundung beginnt in der Medina von Chefchaouen, die für ihre verwinkelten, labyrinthartigen Gassen bekannt ist. Die Häuser sind in verschiedenen Blautönen gestrichen, was der Stadt ihren charakteristischen Charme verleiht. Jeder Schritt durch die engen Straßen enthüllt neue, faszinierende Details: kunstvoll verzierte Türen, farbenfrohe Blumen in Töpfen und kleine Geschäfte, die lokale Handwerkskunst anbieten.
Wir gelangen zum zentralen Platz, dem Plaza Uta el-Hammam. Dieser Platz ist das Herz der Stadt, umgeben von Cafés und Restaurants. Unweit davon steht noch die alte Synagoge, die Mohammed uns natürlich zeigt.
Chefchaouen ist ein Ort, der die Seele beruhigt und das Herz erfreut, ein wahrer Schatz in den Bergen Marokkos, mit einer beeindruckenden Naturkulisse.

Wir kommen schließlich in Tanger an, einer Stadt, die als das Tor zu Afrika bekannt ist. Die strategische Lage an der Straße von Gibraltar, wo das Mittelmeer und der Atlantik aufeinandertreffen, verleiht Tanger eine einzigartige Atmosphäre, eine Mischung aus europäischem und nordafrikanischem Flair.
An der breiten, modern angelegten Strandpromenade nehmen wir Abschied von unserem Marokko-Abenteuer.
Morgen reisen wir weiter nach Andalusien - natürlich per Schiff über die Meerenge von Gibraltar.

7. Tag – Mittwoch 09.10.2024: Fährüberfahrt – Gibraltar – Estepona

Es heißt Abschied nehmen von Mohammed, der uns so ein bisschen zum Freund geworden ist, mit seiner ruhigen, angenehmen Art.
Mit dem Schnellkatamaran geht es in einer Stunde hinüber nach Tarifa auf dem spanischen Festland.

Tarifa ist bekannt für seine wunderschönen Strände, und der Playa de Los Lances ist einer der beeindruckendsten. Der weite, goldene Sandstrand erstreckt sich kilometerweit und ist ein Paradies für Kitesurfer und Windsurfer aus aller Welt. Wir beobachten von der Strandpromenade die bunten Kites, die im Wind tanzen. In einem Strandlokal kehren wir zur Mittagspause ein.
Wir fahren weiter und vom Aussichtspunkt Mirador del Estrecho können wir nochmals einen Blick hinüber nach Marokko werfen und Fotos mitnehmen.
Am Nachmittag erreichen wir Gibraltar, das britische Überseegebiet am südlichen Ende der Iberischen Halbinsel, bekannt für seinen markanten Felsen, der majestätisch über dem Meer aufragt. Von La Linea aus, der Stadt auf spanischer Seite, überqueren wir zu Fuß die Grenze und drüben wartet bereits unser kleiner Ausflugsbus für die Rundfahrt.

Wir besuchen zunächst den Europa Point: Der südlichste Punkt Gibraltars, von dem aus man einen fantastischen Blick auf die afrikanische Küste hat. Hier befindet sich auch der Leuchtturm und die Moschee Ibrahim-al-Ibrahim des Scheichs von Saudiarabien.
Weiter geht es zu St. Michael’s Cave: eine faszinierende Tropfsteinhöhle im Inneren des Felsens, die durch ihre beeindruckende Licht— und Farbshow wunderbar in Szene gesetzt ist. Der Kalksteinfelsen ist das Wahrzeichen der Region und beherbergt das Naturschutzgebiet Upper Rock, in dem die berühmten Berberaffen leben – die einzigen frei lebenden Affen in Europa. Einige wenige liegen schläfrig in der Sonne, als wir aus der Höhle kommen.
Vorbei an verschiedenen Aussichtspunkten und Bastionen erreichen wir zwei Stunden später wieder die Grenze und wir marschieren zurück nach Spanien. Wir fahren entlang der Costa del Sol, die vom Tourismus in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert wurde.
Schließlich erreichen wir unser Hotel in Estepona und freuen uns über das gute Buffet zum Abendessen.

8. Tag – Donnerstag, 10.10.2024: Estepona – Ronda – Sevilla

Nach einem leckeren Frühstück fahren wir Richtung Marbella und die „Goldene Meile“ entlang mit vielen Luxushotels und dem Yachthafen Puerto Banús. Viele Saudis und Emiratis, wohl auch sonstige Reiche, haben auf den Hügeln im Hinterland von Marbella ihre Supervillen stehen und entfliehen hierher im Sommer der Hitze im Nahen Osten.
Eine landschaftlich schöne Fahrt bergauf führt uns nach Ronda. Hier erwartet uns der lokale Stadtführer Daniel zum Stadtrundgang.
Ronda ist eine der ältesten Städte Spaniens, die auf einem beeindruckenden Felsplateau thront. Wir sind von der spektakulären Lage der Stadt beeindruckt, die durch die tiefe Schlucht El Tajo in zwei Hälften geteilt wird.
Unsere Erkundung beginnt mit einem Spaziergang zum Rathaus, weiter zu der Puente Nuevo, der Neuen Brücke, die sich majestätisch über die Schlucht spannt. Die Brücke, die im 18. Jh erbaut wurde, ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und bietet einen atemberaubenden Anblick mit der 120 m tiefen Schlucht und dem darunter fließenden Fluss Guadalevín. Wir spazieren hinunter zur alten Brücke aus dem 14.Jh und überqueren diese um die Arabischen Bäder aus dem 13.Jh zu erreichen. Ein Video führt uns die Hammamkultur der damaligen Zeit eindrucksvoll vor Augen.
Wir schlendern aufwärts durch die Altstadt, Casco Antiguo, vorbei an der Kathedrale und lassen uns von den engen, gepflasterten Gassen, den weiß getünchten Häusern und den historischen Gebäuden beeindrucken. Die Altstadt ist reich an maurischer Architektur, die an die lange arabische Herrschaft erinnert. Besonders bekannt ist der Palacio de Mondragón, ein ehemaliger Palast der maurischen Könige, der heute ein Museum beherbergt.
Ein weiteres Highlight ist die Plaza de Toros, eine der ältesten und bedeutendsten Stierkampfarenen Spaniens. Erbaut im 18. Jahrhundert, ist die Arena ein Symbol für die spanische Stierkampfkultur. Wir besuchen das dazugehörige Museum, das die Geschichte des Stierkampfs und seine Bedeutung für die spanische Kultur beleuchtet. Der Rundgang durch die Arena und die vielschichtigen Erläuterungen von Daniel geben uns einen tiefen Einblick in diese faszinierende Tradition.

Am späten Nachmittag erreichen wir Sevilla, die pulsierende Hauptstadt Andalusien’s, und eine kleine Panoramatour im Bus zeigt uns einige Sehenswürdigkeiten am Fluss Guadalquivir entlang.
Wir stoppen am Parque Maria Luisa und dem dortigen Plaza España, einem der schönsten Plätze Spaniens, der für die Iberoamerikanische Ausstellung 1929 erbaut wurde. Die halbkreisförmige Anlage mit ihren beeindruckenden Brücken, Springbrunnen und farbenfrohen Kachelarbeiten ist ein Meisterwerk des spanischen Renaissance-Revival-Stils. Wir schlendern entlang der kunstvoll gestalteten Balustraden und bewundern die Keramikarbeiten, die die Provinzen Spaniens darstellen.

Das waren wieder mal genügend Eindrücke für heute und wir begeben uns zu unserem Hotel, um zum Sonnenuntergang noch einen schönen Blick von der Dachterrasse und gemütlich ein Bier zu genießen.

9. Tag – Freitag, 11.10.2024:  Sevilla – Andalusien's Hauptstadt

Erneut werden wir von einer lokalen Reiseführerin abgeholt um kenntnisreich in die Stadt und ihre Monumente eingeführt zu werden.

Das historische Viertel Santa Cruz, das einst das jüdische Viertel Sevillas war, ist ein Labyrinth aus engen, gepflasterten Gassen, weißen Häusern und blumengeschmückten Innenhöfen. Wir laufen mit Pilar durch romantische Gässchen und entdecken versteckte Plätze, gemütliche Tapas-Bars und traditionelle Läden. Die Atmosphäre hier ist einzigartig, und wir genießen es die Seele Sevillas auf uns wirken zu lassen.
Der Real Alcázar, der königliche Palast, der ursprünglich als maurische Festung erbaut wurde, ist unser nächstes Ziel. Wir sind fasziniert von der Mischung aus islamischer, gotischer, Renaissance- und barocker Architektur, die sich in den verschiedenen Gebäudeteilen des Palastes vereint. Besonders eindrucksvoll sind die kunstvoll dekorierten Säle, aber auch die prachtvollen Innenhöfe und die weitläufigen Gärten. Die Mosaiken, Stuckarbeiten und Holzdecken versetzen uns in eine andere Zeit.
Weitere Station ist die Kathedrale von Sevilla, die größte gotische Kathedrale der Welt und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Beim Betreten der Kathedrale sind wir überwältigt von der schieren Größe und den kunstvollen Details. Die prächtigen Altäre, das imposante Hauptschiff und die prachtvollen Glasfenster sind ein Zeugnis der gotischen Baukunst. Besonders beeindruckend ist das Grabmal von Christoph Kolumbus, das hier seinen Platz gefunden hat.
Neben der Kathedrale erhebt sich La Giralda, das ehemalige Minarett der Moschee, die an dieser Stelle stand, bevor die Kathedrale errichtet wurde. Heute dient La Giralda als Glockenturm. Wir steigen die Rampen hinauf und werden mit einem atemberaubenden Blick über die Dächer von Sevilla belohnt.

Nun haben wir uns eine ausgiebige Mittagspause verdient. Kein Besuch in Sevilla wäre komplett ohne die Tapas. In den belebten Bars der Seitengassen probieren wir lokale Spezialitäten wie Jamón Ibérico, Gambas al Ajillo, Tortilla Española und Pescaito Frito. Die Vielfalt und der Geschmack der Tapas geben uns einen köstlichen Einblick in die andalusische Küche.
?Beim nachmittäglichen Spaziergang schlendern wir am Hotel Alfonso XIII und dem Palacio de Pilar vorbei zum Torre de Oro und der Stierkampfarena. Der angesagte Regen hat sich noch nicht gezeigt.?Ein modernes Highlight Sevillas ist der Metropol Parasol, auch bekannt als Las Setas (die Pilze). Diese futuristische Holzkonstruktion, die sich über den Plaza de la Encarnación spannt, ist eine der größten Holzbauten der Welt. Der Kontrast zwischen der modernen Architektur und den historischen Gebäuden Sevillas ist faszinierend. Doch nun beginnt es tatsächlich zu regnen und so halten wir uns nicht lange auf und eilen zum Hotel zurück.

10. Tag – Samstag, 12.10.2024: Die UNESCO–Städte Cordoba und Granada

Und schon geht es weiter, zum nächsten UNESCO-Weltkulturerbe. Córdoba, am Ufer des Guadalquivir gelegen, war im Mittelalter mit einer halben Mio. Einwohnern eine der größten Städte der Welt und ein bedeutendes Zentrum der Wissenschaft und Kunst. Heute bezaubert die Stadt mit ihrer reichen Geschichte und ihrem einzigartigen Charme.
Weniger bezaubernd finden wir den heftigen Regen, mit dem wir uns heute arrangieren müssen. Es schüttet wie aus Kübeln! Zum Glück haben wir schon in Sevilla vorgesorgt, so dass alle mit übergezogener Regenjacke entschlossen voranschreiten.

Wir überqueren die römische Brücke, die sich majestätisch über den Guadalquivir spannt. Diese antike Brücke, die in römischer Zeit erbaut und später von den Mauren und Christen erweitert wurde, bietet einen fantastischen Blick auf die Stadt und den Fluss. Am südlichen Ende der Brücke befindet sich der Torre de la Calahorra, ein historischer Wachturm, der heute ein Museum beherbergt, das der Geschichte der drei Kulturen – Christen, Juden und Muslimen – gewidmet ist.
Unser Ziel ist natürlich die Mezquita-Catedral, das beeindruckendste Bauwerk Córdobas. Ursprünglich als Moschee erbaut, ist sie heute eine Kathedrale und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Wir umrunden sie zunächst, denn die Führung steht für später an. Die zahlreichen Souvenirläden sind heute willkommene Anlaufstellen, um dem Regen etwas zu entfliehen.
Das Mittagessen in einem der Lokale von Bodega Mezquita schmeckt gut und wir hoffen, dass der Regen stoppt. Aber nein, es regnet weiter.

Beim Betreten der Mezquita sind wir überwältigt von der schieren Größe und der Schönheit der endlosen Säulenreihen und Bögen. Die Rot-weiß gestreiften Bögen und die atemberaubend kunstvolle Mihrab-Nische zeugen von der islamischen Architektur, während der barocke Chor und der Hochaltar die christliche Geschichte des Gebäudes widerspiegeln. Die Verschmelzung beider Stile ist einzigartig und berührend, zeigt es doch dass Koexistenz möglich ist. Inés, unsere lokalen Reiseführerin schildert uns ausführlich die Geschichte.
Nach dem Besuch der Mezquita-Catedral begeben wir uns in das historische jüdische Viertel, La Judería. Die engen, gepflasterten Gassen, weißen Häuser und blumengeschmückten Innenhöfe schaffen eine malerische Atmosphäre. Zuvor waren wir auch in der Blumengasse.
Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg nach Granada.

11. Tag – Sonntag, 13.10.2024: Granada – Alhambra und Sultanspalast – Malaga

Unser Hotel liegt ideal auf dem Hügel der Alhambra, so dass uns Pedro, unser lokaler Reiseführer, direkt im Hotel abholen kommt zum Besuch der Alhambra.
Die Alhambra, das berühmteste Wahrzeichen Granadas und eines der bedeutendsten Beispiele islamischer Architektur in Europa. Wir erkunden die weitläufigen Gärten des Generalife, die einst als Sommerresidenz der Sultane dienten. Die duftenden Blumen, plätschernden Wasserläufe und atemberaubenden Ausblicke auf die Stadt und die Sierra Nevada sind ein wahrer Genuss für die Sinne. Nur kurz schauen wir in den unvollendeten Palast von Karl V, um uns dann dem Schmuckstück der Alhambra zuzuwenden.
Wir betreten die Palastanlage und werden sofort von der Pracht und Eleganz der Nasridenpaläste überwältigt. Die kunstvollen Stuckarbeiten, filigranen Mosaiken und eleganten Säulenhöfe lassen uns in eine andere Zeit eintauchen.
Besonders beeindruckend ist der Löwenhof mit seinem zentralen Brunnen, der von zwölf marmornen Löwen getragen wird. Die Harmonie von Wasser, Licht und Architektur schafft eine Atmosphäre von Ruhe und Schönheit.

Der Rundgang hat alle Sinne gefordert, so dass nun für die meisten eine Pause ansteht.
Es bliebe noch Zeit um im Zentrum Granadas die beeindruckende Kathedrale, ein Meisterwerk der Renaissance-Architektur zu besichtigen, doch heute ist Sonntag und so ist sie noch geschlossen. Neben der Kathedrale befindet sich die Königskapelle, die letzte Ruhestätte der Katholischen Könige Ferdinand und Isabella. Die kunstvollen Grabmäler und die prächtigen Gemälde erzählen von der glorreichen Vergangenheit Spaniens und seiner christlichen Eroberung Granadas. Hier konnten einige einen Blick hinein werfen.

Mit einem leckeren „Bocadillo de Jamon“ in einem der Cafés an der Plaza Ramblas sorgen wir für neue Energie und schon marschieren wir zurück zum Bus um nach Malaga aufzubrechen.

Nur 1,5 Std. Fahrzeit mit dem Bus und wir erreichen die Stadt am Mittelmeer. Ja, zum Abschluss unserer Reise wollen wir nochmal die würzige Meeresbrise schnuppern. Wir halten am Hafen und erfreuen uns am Anblick der Palmenallee und staunen nicht schlecht über die riesigen Yachten, die dort ankern.
Unsere kleine Panoramatour führt uns hinauf zur Festung Gibralfaro und dem Parador, um den schönen Ausblick auf die Stadt festzuhalten.
Zum netten Abschluss ist ein Tisch in einem Tapas-Lokal für uns reserviert und gemeinsam lassen wir nochmals die Eindrücke Revue passieren, während wir frittierte Fischchen in verschiedenen Variationen kosten, die Spezialität von Malaga.

12. Tag – Montag, 14.10.2024: Heimflug

Es bleibt uns nur noch uns herzlich voneinander zu verabschieden und natürlich die Fahrt zum Flughafen. Fast pünktlich heben wir ab Richtung Frankfurt (und Wien) und am Ende wird es noch etwas hektisch, um die Anschlussflüge zu erreichen.

Ja, es war eine Reise mit überwältigend vielen Eindrücken! Ja, es hat sich zweifelsohne gelohnt! Ja, wir kommen wieder! Inshallah!


"Das Ziel einer Reise ist niemals ein Ort, sondern eine neue Art auf die Dinge zu schauen". (Henry Miller)

Will sagen, jede Reise erweitert den persönlichen Horizont und verändert vielleicht auch die eigene Einstellung zu manchen Dingen. Ich bin sicher, diese Reise hat das Ziel erreicht - ihr habt so viele Erlebnisse, Sinneseindrücke, Informationen und Impulse mitgenommen.

Ihr wart so interessiert und engagiert dabei - herzlichen Dank dafür und ein fröhliches BIS BALD MAL WIEDER !!


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