Reisebericht: Rundreise Spaniens Atlantikküste vom Baskenland nach Galizien

07.07. – 18.07.2019, 12 Tage Rundreise Bilbao – San Sebastian – Atlantikküste– Santander – Altamira–Höhle – Jakobsweg – Picos de Europa – Oviedo – Santiago de Compostela – Porto


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Entdeckungen links und rechts vom Jakobsweg zu machen, Natur und Kultur zu erleben ohne eine einzige Blase am Fuß - das sind die Vorteile einer Busreise durch Spaniens Norden mit kleinem Abstecher nach Porto.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

07.07.2019 Flug nach Bilbao

Unsere Anreise verläuft problemlos über München nach Bilbao und auch die Reisegäste aus Frankfurt kommen pünktlich an. So kann sich die Gruppe beim ersten Abendessen im Hotel Zenit in Bilbao gleich gut kennenlernen.

08.07.2019 Stadtbesichtigung Bilbao

Am Morgen holt uns Cristina zur Stadtbesichtigung ab. Zunächst fahren wir zur Schwebefähre im Vorort Areeta. Mit dieser originellen Form eine Autofähre wird seit 1893 der Weg über den Fluss Nervión abgekürzt. Natürlich fahren wir einmal mit der hängenden Kabine über den Fluss und bestaunen diese pragmatische Lösung eines Verkehrsproblems, welches seit seiner Erbauung ohne Unterbrechung seinen Dienst verrichtet. 
Cristina berichtet uns von der Vergangenheit Bilbaos, als es eine Industriestadt mit vielen Umweltproblemen war und wie stark die Stadt vom Niedergang der Stahlindustrie und der Werften betroffen wurde. Nun kann man sehen, wie sich die Stadt buchstäblich neu erfand und sich in einen Standort der Kultur, des Tourismus und der Wissenschaft verwandelt hat.
In der Altstadt wandern wir durch die "7 Straßen", die sich zwischen Kathedrale und Markthalle erstrecken und schauen hinüber zu der hübschen Jugendstilfassade des Bahnhofes. Nach einer Freizeit für die Mittagspause kommt nun einer der Höhepunkte an die Reihe: wir besuchen das berühmte Guggenheim-Museum. Seit 1997 besitzt die Stadt mit diesem Gebäude des Architekten Frank Gehry eine ihrer Hauptattraktionen. Der spektakuläre Bau ist selbst schon sehr sehenswert, auch die außen aufgestellten Kunstwerke, wie z. B. die Spinne "Maman" von Louise Bourgeois oder die "Tulpen" sind beeindruckend. Innen finden sich Werke von Chagall, Klee, Matisse, Dali, Matisse, Miró, Picasso und vielen anderen mehr. Wir werden durch das Haus geführt und hören viel Interessantes. Nach Ende der Führung gibt es noch etwas Freiszeit zum Verarbeiten oder auch Vertiefen des Gesehenen, die Cafeteria lädt auch zu einer Erfrischung ein.
Nun wird es Zeit für das Abendessen und so wandern wir zum Restaurant "Zurekin" um dort erste Bekanntschaft mit den traditionellen Pintxos (den spanischen "Tapas") zu machen.

09.07.2019 San Sebastian

Eine der schönsten Städte des Baskenlandes erwartet uns heute: San Sebastian. Entlang des Flusses Urumea wandern wir zunächst zur Altstadt, dabei müssen wir uns gegen einen kräftigen Seewind durchsetzen. Als noch Regen hinzukommt, wollen wir in die Markthalle flüchten, aber sie wird leider gerade renoviert. Also heißt es durchhalten bis zur Kirche San Vicente, der ältesten Kirche der Stadt, erbaut zu Anfang des 16. Jahrhunderts. Die engen Gassen der Altstadt bieten etwas Schutz und so setzen wir unseren Rundgang fort, vorüber am früheren Dominikanerkloster San Telmo, jetzt ein Museum. Der kleine Hauptplatz der Stadt. Plaza de la Constitución, war früher eine Stierkampfarena, die Zahlen an den Balkonen sollen daran erinnern. Die Kirche Santa Maria del Coro mit ihrem reich geschmückten Barockportal schauen wir von außen an und ziehen uns vor dem Sturm und Regen wieder ins Stadtinnere zurück, eine Pintxos-Bar ist unsere Rettung. Wir legen eine Mittags- und Trocknungspause ein und stärken uns mit Pintxos und Wein. Den Spaziergang bis zum Sommerpalast "Palacio Miramar" der spanischen Königin Maria Cristina streichen wir und fahren mit dem Bus bis zum Fuß des Hausberges Monte Igueldo. Zur Freude der Gäste fahren wir mit der Seilbahn nach oben und nun liegen uns die schönen Strände "La Concha" und "Ondareta" zu Füßen. Begeistert wird fotografiert und dann geht es wieder hinab, um noch dem Kunstwerk "Peine de los Vientos" des Künstlers Eduardo Chillida einen Besuch abzustatten.
Wieder zurück in Bilbao essen wir nun im Hotel zu Abend und freuen uns auf den nächsten Tag, der uns in die Provinz Kantabrien führen wird.

10.07. Laredo, Santander

Unser erstes Ziel heißt Laredo, eine kleine Hafenstadt. Sie liegt an einer langgestreckten Bucht, welches ein beliebtes Urlaubsziel vor allem spanischer Touristen, ist. Aber wir interessieren uns zunächst für die Altstadt und in der morgendlichen Stille unternehmen wir den Aufstieg zur malerisch auf dem Hügel gelegenen Kirche Santa Maria. Sie ist noch geschlossen, aber ein freundlicher Kirchenangestellter öffnet vorfristig und wir können das Kircheninnere besehen. Bemerkenswert ist der Altar flämischen Ursprungs aus dem 15. Jahrhundert. Einige Kettenglieder erinnern an die Rückeroberung Sevillas, bei sich die Einwohner von Laredo durch besondere Tapferkeit auszeichneten.
Es folgt der Spaziergang am alten Rathaus vorbei Richtung Hafen. Wir sehen viele neue Ferienanlagen und dann sind wir an der weitgeschungenen Bucht, in der sich bereits die ersten Badelustigen tummeln. Mit dem Boot "Fuica" fahren wir über die Bucht, zunächst Richtung des Leuchtturms am Fuße des Berges Monte Buciero, beeindruckend nahe fahren wir zur felsigen Küste, dann geht es weiter zum Hafen von Santona, vorüber an den Festungsanlagen aus der Napoleonischen Zeit. Unser Bus erwartet uns schon und wir fahren durch die Sumpflandschaft des Nationalparks nach Santander.
Hier angekommen, legen wir zunächst eine kleine Mittagspause ein und bummeln etwas durch die mittäglich heiße Stadt. Die Kathedrale ist geschlossen, aber wir können das Museum Botin sehen, den Hafen mit der Promenade und das Museo Maritimo. Ein verheerender Stadtbrand hatte 1941 viele historische Gabäude der Altstadt zerstört, so ist die Stadt nicht so reich an historischer Bausubstanz. Nach der Pause begeben wir uns zur Magdalenenhalbinsel, einem schönen Erholungsgebiet der Einwohner. Der Königspalast auf der Halbinsel war ein Geschenk der Bewohner der Stadt an den König Alfons XIII, der ihn als Sommerresidenz nutzte. Jetzt gehört er zur Sommeruniversität Menendez Pelayo. Wir bewundern die schöne Aussicht auf das Wasser und eine kleine Insel und wandern durch lichten Kiefernwald zurück zum Bus, checken im nahegelegenen Hotel ein und lassen den Tag mit dem Abendessen im Hotel ausklingen.

11.07.2019 Santillana del Mar, Altamira–Höhle, Comillas, Cabrales

Dieser Tag ist reich an Zielen und so starten wir pünktlich 9:00 Uhr zum Besuch von Santillana del Mar. Das Städtchen liegt nicht, wie der Name suggeriert, am Meer, sondern der  Name entstand aus dem Namen der Heiligen Juliana - Santa Juliana. Ihre Gebeine befinden sich in der Klosterkirche aus dem 12.Jahrhundert. Zu dieser Kirche gehen wir nun, vorbei an alten Adelshäusern aus dem 14. Jahrhundert. In vielen Häusern sind kleine Geschäfte und Restaurants, üppige Blumenkästen schmücken die Fassaden. Da könnte man gut noch etwas verweilen, einen Kaffee trinken und die Passanten beobachten, aber leider haben wir nicht so viel Zeit, wir werden in Altamira erwartet. Dort geht alles nach Plan, Ausweiskontrolle zuerst, denn alle Besucher, die älter als 65 Jahre sind, erhalten freien Zutritt zum Museum. Danach hat man heute wahrscheinlich keine Lust, uns eine Führung angedeihen zu lassen, die Dame an der Information sagt, das können Sie selbst machen und die Gruppe braucht auch nicht geteilt zu werden. Aber das ist halb so schlimm, dank Quietvox können alle gut hören. Dass die neue Höhle eine Nachbildung ist, nimmt man nach den ersten Schritten kaum noch wahr und ist verzaubert von den lebendigen Darstellungen der Bisons, Pferde, Wildschweine und Hirsche. Einige geheimnisvolle Zeichen wurden bis heute nicht entschlüsselt, waren es Botschaften oder Zauberzeichen?
Wir kehren in die Jetztzeit zurück und fahren nach Comillas, einem hübschen Städtchen mit gleich mehreren Attraktionen. Es gibt hier etliche Bauwerke im Stile der katalanischen Moderne und nach unserer Mittagspause am Dreiröhrenbrunnen sehen wir uns eines der Gebäude näher an, es ist die Villa El Capricho des Don Quijano. Auf Empfehlung seines Verwandten, des -Marqués von Comillas, beauftragte Don Quijano den jungen Antonio Gaudi mit dem Entwurf des Hauses und dieser lieferte eine wahre Meisterleistung ab. Eine junge Italienerin führt uns durch das Haus und erlärt mit viel Charme die vielen Besonderheiten und Kniffe, die sich Gaudi für das Haus ausgedacht hat.
Von außen sehen wir auch den Sobrellano-Palast, die Residenz des Marqués von Comillas, entworfen von Martorell und Domenech i Montaner und die frühere päpstliche Universität Seminario Pontifica von Domenech i Montaner. Am Friedhof vorbeifahrend erblicken wir noch kurz die Skulptur "Der Würgeengel" von Josep Limona und schon müssen wir unseren Weg fortsetzen Richtung Cabrales. Eine landschaftlich sehr reizvolle Straße führt uns in die Picos de Europa, in das Käsedorf Arenas de Cabrales. Dort wird Käse aus Schafsmilch, Ziegenmilch und Kuhmilch bzw. aus Mischungen von zwei oder drei Milchsorten hergestellt. Oft reift er in natürlichen Höhlen aber auch unter den Bedingungen klimatisierter Kühlräume. Der von uns aufgesuchte Hof besitzt Schafe und Ziegen und wir sehen die Tiere und bekommen den Prozess der Käseherstellung erläutert. Natürlich gehört eine Kostprobe der verschiedenen Käsesorten ebenso zum Besuch wie ein Glas Sidra.
Das heutige Reiseziel, Ribadesella, erreichen wir 19:30 Uhr, so bleibt noch Zeit, den romantischen Sonnenuntergang am Meer zu beobachten und dabei gegrillten Lachs zu essen und Weißwein zu trinken.

12.07.2019 Covadonga, Picos de Europa, Oviedo

Die Geschichte Spaniens wird uns heute beschäftigen und so fahren wir mit leisem Bedauern vom schönen Meeresstrand Richtung Berge, zuerst nach Covadonga. Dort wurde 722 mit der Schlacht von Covadonga das Signal für die Rückeroberung Spaniens von den Mauren gegeben. Der Westgote Don Pelayo schlug mit Hilfe der Jungfrau der Schlachten die Feinde in die Flucht - so erzählt es die Sage und viele Spanier pilgern zu der Grotte mit dem Marienbild und den Gräbern von Don Pelayo, seiner Frau und seiner Schwester sowie des Königs Alfons I. Auch wir besehen die Grotte und die Basilika, danach aber zieht es uns in die Berge und bei schönem Sonnenschein fahren wir mit Kleinbussen hinauf zu den Gletscherseen Lago Enol (1070 m)und Lago de la Ercina (1108 m). Vom Aussichtspunkt hinter dem Parkplatz aus hat man einen schönen Blick auf beide Seen und gemütlich wiederkäuende Kühe. Auch die Bergstraße selbst bietet viele schöne Ausblicke in die Berglandschaft. Zufrieden fahren wir wieder zurück nach Covadonga und legen eine kleine Mittagspause ein bevor wir weiter nach Oviedo, der Hauptstadt Asturiens fahren.  
Hier erwartet uns Elena für eine interessante Stadtbesichtigung. Die Stadt war im 9. und 10. Jahrhundert der Regierungssitz der Könige von Asturien und besitzt dadurch schöne alte Gebäude, wie z.B. die Kathedrale mit der Heiligen Kammer. Rings um die Plaza de la Constitución sehen wir hübsche Bronzestatuen, welche an die Funktion der Stadt als Marktort erinnern. Mit dem Bus fahren wir noch hinauf zum Monte Naranco. Von hier haben wir nicht nur einen schönen Blick auf die Stadt, sondern wir sehen auch ein bedeutendes Zeugnis der asturischen Präromanik: wir besichtigen Santa Maria de Naranco, im 9. Jahrhundert als Sommerpalast des Königs Ramiro erbaut und mit dem typischen asturischen Kordelmuster schön verziert. 
Viele verschiedene Eindrücke hat uns der Tag gebracht und leicht müde checken wir im Hotel Oviedo ein und essen zu Abend.

13.07.2019 Praia As Catedrais, Lugo

Heute steht zuerst nicht die Geschichte, sondern die Natur im Vordergrund, wir fahren an den Kathedralenstrand bei Ribadeo. Pünktlich bei Ebbe sind wir da und bewundern die bizarren Felsformationen, welche Meer und Wind geschaffen haben. Nur 4800 Besucher/Tag werden in der Saison zugelassen, um den Strand nicht zu sehr zu belasten. Bei Flut steigt der Wasserspiegel um 4 m an, dann liegt der gesamte Strand unter Wasser und von den Felsen ist nicht mehr viel zu sehen. Obwohl wir bei Ebbe da sind, kommen doch einige Gäste mit dem Meer in nähere Berührung, aber Sonne und Wind beheben den Schaden schnell.
Weiter geht die Fahrt nun in der Provinz Galizien nach Lugo. Nun wird es wieder geschichtlich - Lugo wurde von den Römern als lucus augusti gegründet und diente dem Schutz der Hauptverkehrswege. Die Altstadt ist von einer komplett erhaltenen Stadtmauer umgeben. Sie ist 2 km lang, 5 m dick und 8-12 m hoch. Durch 10 Stadttore kann man in die Stadt gelangen und wir tun das auch durch das San Pedro-Tor. Die Straße führt zum Hauptplatz mit dem Rathaus und weiter zur Kathedrale Santa Maria mit der Madonna mit den großen Augen. An der Kathedrale wurde recht lange gebaut und so ist das Nordportal romanisch, aber das Innere überwiegend barock. Neben der Kathedrale steht der Erzbischöfliche Palast und rundet das Ensemble des Platzes ab. Zurück zum Treffpunkt laufen wir ein Stück auf der Mauer und können den Einwohnern in die Fenster schauen. Die Zeit wird noch für eine Mittagspause genutzt und nun fahren wir weiter nach La Coruna. 
Die Stadt beeindruckt durch ihren großen Hafen und die hübsche Hafenpromenade. Die verglasten Veranden der Häuser spiegeln den Sonnenschein und gaben der Stadt den Namen Stadt aus Glas. Vorbei am Museum Domus geht es zum ältesten noch betriebenen Leuchtturm der Welt, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Die Römer erbauten ihn im 1. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert erhielt er sein heutiges Aussehen. Der Turm ist 59 m hoch und erhebt sich 120 m über dem Meeresspiegel. Der Sage nach wurde er auf dem Haupt des Riesen Gerion erbaut, den Herkules zuvor besiegt hatte.
Von See weht ein kräftiger Wind und wir ziehen uns ins nahegelegene Hotel zurück, stärken uns mit einem Abendessen und sehen mit grßer Erwartung dem nächsten Tag entgegen.

14.07. 2019 Kap Finisterra, Wasserfall Ezaro, Santiago de Compostela

Wir fahren an das Ende der Welt - Kap Finisterra. Da wir relativ früh da sind, ist es noch recht ruhig und wir können uns vorstellen, dass die Römer hierherkamen, um die Sonne in der unendlichen Weite des Atlantik utergehenzu sehen. Für Pilger ist der Besuch des Kreuzes am Kap fast auch ein Muss und einige Pilger sehen wir denn auch. Wir fotografieren natürlich Kreuz und Pilgerschuh, widerstehen den Andenkenverkäufern und setzen die Fahrt Richtung Santiago de Compostela fort. Für die Mittagspause haben wir uns ein schönes Fleckchen Erde ausgesucht, den Ezaro -Wasserfall. Der Fluss Xallo fällt über eine Stufe von 40 m herab und wird zur Energiegewinnung genutzt. Wir spazieren am Fluss entlang bis zum Wasserfall und am Parkplatz kann man sich auch etwas stärken und einen Beitrag zur Herstellung der inneren Harmonie leisten.
Am frühen Nachmittag treffen wir in Santiago de Compostela ein und tatendurstig machen wir uns an die Eroberung der Stadt und ihrer Kathedrale. Unter der kundigen Leitung von Francisco laufen wir durch die schmalen Gassen der Altstadt und bewundern die Kathedrale vom Stadtpark aus. Dann betreten wir die Kathedrale, in welcher die Gebeine des Heiligen Jakobus aufbewahrt werden. Bereits das äußere Erscheinungsbild der Kathedralenfassade am Obradoiro-Platz hat uns sehr beeindruckt, aber auch im Inneren gibt es viel zu sehen und zu erklären. In der Bibliothek wird uns das riesige Räucherfass Botafumeiro gezeigt sowie ein Pilgerführer, der wie ein moderner Reiseführer die Besonderheiten und Gefahren des Jakobsweges beschreibt. Auch die Entstehungsgeschichte der Kathedrale wird uns nahe gebracht und von der oberen Galerie können wir hinab schauen auf den Platz hinter der Kathedrale und das Kloster der Benektinerinnen. Voller Eindücke kehren wir in unser Hotel zurück, um es nach dem Abendessen wieder für einen abendlichen Bummel durch die Straßen der Altstadt zu verlassen. 

15.07.2019 O'Grove und La Toja

Weiter geht unsere Fahrt an die zerklüftete Küste der Rias Baixas. Ziel ist O'Grove an der Ria de Arousa und wir wollen dort etwas über Muscheln erfahren und natürlich auch welche kosten. Wir besteigen unser Schiff und fahren zu den Muschelbänken hinaus. Auf Flößen, den Bateas, werden die verschiedenen Muscheln herangezogen, wie z. B. Miesmuscheln, Austern, Jakobsmuscheln und Kammuscheln. Die Muschelzucht ist mühsam und mit viel Handarbeit verbunden - die Muschelbrut wird an Strängen angebunden und muss regelmäßig gewendet und kontrolliert werden. Nach ca. einem Jahr sind sie dann erntereif und werden herausgezogen. Wir probieren zunächst gegarte Miesmuscheln und trinken dazu Weißwein. Auch Austern werden angeboten, sie sind dampfgegart und schmecken köstlich. Satt und zufrieden laufen wir wieder im Hafen ein, nicht ohne vorher auf dem Schiff noch ein Tänzchen gewagt zu haben.
Im Hafen wartet schon die kleine Touristenbahn auf uns und fährt uns durch O'Grove und über die Lügenbrücke nach La Toja, der Insel der Millionäre. Hier gibt es eine kleine Muschelkirche zu sehen und natürlich die berühmten Esel, deren Vorfahren einst die Heilkraft der Schlammvorkommen auf der Insel entdeckten. Da die Brücke nicht zusammenbrach, holt uns der Bus wieder in La Toja ab und wir fahren zurück nach Santiago de Compostela. Aber wir fahren einen kleinen Umweg über den Monte da Gozo, den Freudenberg. Von hier erblickten die Pilger zum ersten Mal die Kathedrale von Santiago de Compostela, das ersehnte Pilgerziel. Auch wir schauen andächtig zur Kathedrale und zum Monument mit den beiden glücklichen Pilgern. 

16.07.2019 Baiona, Monte Santa Tegra, La Guardia, Porto

Unaufhaltsam naähern wir uns dem Ende unserer Reise, wir fahren Richtung Porto. Zunächst aber machen wir Halt im Städtchen Baiona. 1493 erfuhren die Einwohner als Erste von der Entdeckung Amerikas, denn die Pinta legte hier am 1.3.1493 nach der Rückkehr von Kuba an. Der Hafeneingang wird von einer Festung bewacht, heute befindet sich hier ein Parador, ein staatliches Hotel. Leider ist das Café noch geschlossen, als wir oben ankommen, also kein Kaffee. aber stattdessen besuchen wir die Replik der "Pinta" des Kolumbus und bewundern den Mut der damaligen Seeleute, in solch kleinem Schiff auf diese ungewisse Reise zu gehen. Vom Meeresufer geht e nun wieder hoch hinaus und das schöne Wetter verspricht uns eine gute Aussicht vom Berg Santa Trega und so ist es auch. Wir haben einen guten Blick auf den Grenzfluss Minho und nach Portugal und sind 340 m hoch. Oben kann die Eremitenklause und das Heiligtum der Santa Trega besuchen und natürlich das Wahrzeichen Galiziens, die Hexen, kaufen. Uns erinnern sie an ihre Kolleginnen aus dem Harz, den Brockenhexen.
Auf halber Berghöhe wurde bei Straßenbauarbeiten ein keltisches Dorf entdeckt, nun kann man durch das Dorf bummeln und die Grundrisse der runden Häuser bestaunen. Ab dem 6. Jahrhundert v.Chr. lebten hier die Kelten, durch den Berg gut geschützt.
Abwärts fahren wir in die Stadt La Guardia, um in einem der zahlreichen Restaurants etwas zu essen. Durch den Festtag der heiligen Carmen ist viel Betrieb im Ort und der Parkplatz am Hafen gesperrt. Aber wir finden einen Ausweichplatz und so können wir uns in Ruhe noch ein Abschiedsessen von Spanien gönnen.
Bald sind wir in Portugal und am früheren Abend erreichen wir Porto  und das Hotel da Musica. Wir bekommen eine Stunde Zeit geschenkt und nach dem Einchecken haben wir noch Zeit, etwas die Umgebung zu erkunden.
Nun müssen wir uns auch von Luis, unserem spanischen Fahrer verabschieden, denn er wird am nächsten Tag nach Spanien zurück fahren und wir bekommen einen portugiesischen Fahrer.

17.07.2019 Porto

Dieser Tag steh im Zeichen der Stadt Porto. Wir beginnen 10:00 Uhr mit einer Stadtbesichtigung per Bus und zu Fuß. Den Auftakt bildet die Fahrt die Hauptstraße Boavista entlang zum Meer und dann in die Altstadt. In der westlichen Innenstadt grüßt uns der Turm Torre de los Clerigos, im Bahnhof Estacao Sao Bento veruchen wir, die hübschen Azulejos-Bilder zu fotografieren. Früher stand an dieser Stelle ein Kloster.
Vor der Buchhandlung Lello und Irmao steht eine beträchtliche Warteschlange, so wandern wir weiter und sehen lachende Männer als komische Skulpturen unter Platanen mit merkwürdigen Verwachsungen.
Nun wird es Zeit für unsere Bootsfahrt auf dem Douro, beeindruckend sind die Brücken, welche Porto mit der gegenüberliegenden Stadt Gaia verbinden, sei es aus Eisen oder Beton. Wir legen wieder an am Stadtteil Ribeira, früher wohnten hier die Fischer, jetzt sind hier viele Restaurants und Geschäfte und noch mehr Touristen. Wir nutzen die Zeit für einen Mittagsimbiss, denn 15:00 Uhr wollen wir uns den Portweinkeller Burmester ansehen und natürlich auch vom Portwein kosten. Wir verabschieden uns von unserer Stadtführern Luisa und betreten einen angenehm kühlen Weinkeller. Hier wird der Wein, der am Oberlauf des Flusses geerntet und gekeltert wurde, gelagert. Durch Zugabe von Weingeist wird die Gärung unterbrochen ud der Wein hat einen höheren Alkoholgehalt und wird dadurch haltbarer. Je nach Sorte reift er nun in den Kellern in Gaia mehrere Jahre in Fässern aus Holz oder Stahl. Wir kosten zwei Sorten, einen weißen und einen roten und danach schauen wir uns noch ein wenig im Shop um.
Wir haben noch Zeit und so fahren wir mit dem Bus noch einmal ins Zentrum und jeder kann die Gelegenheit nutzen, sich noch ein wenig umschauen, den Torre de los Clerigos besteigen oder einfach nur spazierengehen.Danach fahren wir zurück in unser Hotel und bereiten uns auf das Abendessen im Fischrestaurant Madureira vor. Es war unser Abschied von Porto und auch das "Fast-Ende" unserer Reise. Dem einheimischen Wein taten wir alle Ehre an, in der Fischpfanne vermissten wir ein wenig den Fisch.

18.07.2019 Heimreise

Der heutige Vormittag wird zum Bummeln und zum Kofferpacken genutzt. Am Mittag holt uns der Bus ab und bringt uns zum Flugplatz. Wir fliegen nach Frankfurt und dort trennen sich die Wege der Teilnehmer, es geht nach Stuttgart, Dresden, Leipzig, Berlin und Hamburg.
Zwei erlebnisreiche Wochen sind wie im Flug vergangen und viele interessante Stunden haben wir gemeinsam verbracht.
Danke, liebe Gäste, dass Sie mit mir auf Reisen gegangen sind und ein wenig Jakobsweg-Flair geschnuppert haben. Bleiben Sie gesund und vor allem neugierig!
Ihre
Elke Knappe

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Kommentare zum Reisebericht

Ihr Reisebericht gefällt mir.

Anneliese Amann
11.02.2024

Es freut mich, dass Ihnen der Bericht gefällt, es war auch eine sehr schöne Reise, da macht das Berichten Freude.

Elke Knappe 12.02.2024