Reisebericht: Exklusive Städtereise Prag in kleiner Reisegruppe

28.10. – 31.10.2023, 4 Tage Genießerreise Prag im exklusiven Design–Hotel: Prager Burg – Altstadt – Gemeindehaus – Fernsehturm – abendliche Moldau–Schifffahrt


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In einer kleinen Gruppe von acht Reisenden machten wir uns auf den Weg die tschechische Hauptstadt Prag zu erkunden. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten, wie der Karlsbrücke, der Astronomischen Uhr und der Prager Burg, standen auch besondere Programmpunkte, wie die Auffahrt auf die Aussichtsplattform des Prager Fernsehturms, die Besichtigung des Gemeindehauses oder eine abendliche Moldauschifffahrt auf dem Programm.
Ein Reisebericht von
Anna Jeske
Anna Jeske

1. Tag, 28.10.2023: Anreise nach Prag – erster Stadtrundgang – Abendessen im „U Medvidku“

Um 08.00 Uhr morgens verließ unsere kleine Reisegruppe von 8 Personen mit dem Kleinbus von dem Chauffeurdienst „ZumFlug“ Dresden und machte sich auf in Richtung Prag. Auf dem Weg fuhren wir durch Nebel und Regenschauer – rechtzeitig vor den Toren Prags zogen die Wolken wieder auf und es zeigte sich die Sonne.
Unser hübsches Boutiquehotel „Monastery Garden“ befindet sich direkt neben dem 1.000 Jahre alten Agneskloster und ist nur wenige Gehminuten von der Karlsbrücke und dem Altstädter Ring entfernt.
Das Hotel vereint Klassik und Moderne: auf den Gängen stehen schwere, dunkle Holzregale voller Bücher und auf modernen, mit Samt bezogenen Couchen kann man es sich zum Lesen gemütlich machen.
Bereits nach unserer frühen Ankunft um 10.00 Uhr konnten wir unsere Zimmer beziehen und machten uns um 11.00 Uhr schon auf den Weg zu einem ersten erkundenen Stadtrundgang durch Prag.
Nachdem wir Euro in tschechische Kronen getauscht und für die Teilnehmer unter 65 Jahren Nahverkehrstickets besorgt hatten (wenn man über 65 Jahre alt ist darf man in Prag kostenfrei mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren), führte uns der Weg weiter zur weltberühmten Karlsbrücke. Eng drängten sich hier die Menschen und das Durchkommen war nicht ganz so einfach.
Von den 30 Skulpturen der Karsbrücke, ist die des heiligen Johannes von Nepomuk die bekannteste. Berührt man die Bronzestatue am Sockel, soll man mit besonders viel Glück beschert werden.
Der Legende nach wurde der heilige Johannes von Nepomuk von der Karlsbrücke in die Moldau geworfen, weil er das Beichtgeheimnis nicht verletzen und dem König nicht erzählen wollte, was dessen Frau – die Königin - ihm gebeichtet hatte.
Kurz vor 13.00 Uhr befanden wir uns wieder auf dem Altstädter Ring und wollten das Schauspiel der Astronomischen Uhr natürlich nicht verpassen: Zu jeder vollen Stunde treten die 12 Aposteln in Erscheinung. Der Tod, der mit der Glocke läutet soll daran erinnern, wie vergänglich das Leben ist und beendet wird das Schauspiel mit dem Krähen des Hahnes. Die Uhr wurde im Jahr 1410 von Meister Hanus erbaut und es ist die Legende überliefert, dass die damaligen Ratsherren fürchteten Meister Hanus könne so eine Uhr auch in einer anderen Stadt erbauen und ihn deshalb blenden ließen.
Vom Altstädter Ring gingen wir die Pariser Straße entlang. Hier finden sich Geschäfte der exklusivsten und renommiertesten Marken. Links und rechts der Pariser Straße, finden sich jedoch Teile des jüdischen Viertels und man kann mehrere Synagogen erblicken.
Die spanische Synagoge ist beispielsweise an die Alhambra in Granada angelehnt. Sie wurde von 1876-1868 im maurischen Stil erbaut. Ihren Namen erhielt sie, da sie einer Gruppe aus Spanien vertriebener Juden Schutz bot.
Direkt neben dem jüdischen Friedhof befindet sich die Klausen Synagoge. Sie war die größte und zweitwichtigste Synagoge der jüdischen Gemeinde in Prag und beherbergt heute eine Dauerausstellung des jüdischen Museums, die den jüdischen Traditionen und Bräuchen gewidmet ist.
Nach diese ersten Erkundungen durch Prag, stand jedem die Zeit zur freien Verfügung und man konnte etwas kleines zu Mittag essen oder sich im Hotel bis zum nächsten Programmpunkt für heute etwas ausruhen.
Um 18.30 Uhr trafen wir uns wieder an der Hotelrezeption, um gemeinsam zu der tschechischen Gäststätte „U Medvidku“ zu gehen. Als Vorspeise gab es hier scharfe Würstchen im Teigmantel, als Hauptgericht konnte man zwischen vier deftigen Speisen wählen – zur Auswahl stand unter anderem das Rinderbraten-Gericht „Scickova“, der gemeinsam mit Semmelknödel und einer cremigen Gemüsesauce aus Karotten und Sellerie serviert wird - und als Dessert gab es Apfelstrudel mit Vanilleis und Sahne. Gut gestärkt traten wir den 1 Kilometer langen Rückweg zum Hotel an.


2. Tag, 29.10.2023: Prager Burg – Prager Kleinseite – Prager Fernsehturm

Durch die Umstellung auf die Winterzeit, konnten wir alle eine Stunde länger schlafen und uns anschließend beim Hotelfrühstück gut für den Tag stärken. An der Hotelrezeption wartete um 09.00 Uhr bereits unsere örtliche Reiseleiterin Irena auf uns. Aufgrund einer Messe konnten wir den Veitsdom heute erst ab 12.00 Uhr besichtigen und so ließen wir uns auf dem Weg zur Prager Burg und vor Ort viel Zeit. Mit der Straßenbahn fuhren wir bereits in die Nähe der Prager Burg und begannen hier unseren Spaziergang. Die Prager Burg ist mit ihren Burghöfen, Palästen, Museen und Parks ein gewaltiger Komplex, auf dem man den ganzen Tag verbringen kann. Heute ist die Burg die offizielle Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Wir schlenderten durch das Goldene Gässchen, wo man einen Blick in die winzigen Häuschen werfen und eine Vorstellung davon gewinnen kann, wie die Menschen damals auf kleinstem Raum gelebt haben. Man sagt, dass hier die Alchemisten gewohnt haben, die für Rudolf II gearbeitet und daran gearbeitet haben einen Verjüngungstrank, als auch den Stein der Weisen herzustellen. Auch der berühmte Schriftsteller Franz Kafka lebte für kurze Zeit in dem Haus Nr. 22 im Goldenen Gässchen.
Die Mittagspause verbrachten wir in den Restaurant „Vikarka“. Als kleine Zwischenmahlzeit ist hier die Gulaschsuppe zu empfehlen. Frisch gestärkt stellten wir uns kurz nach 12.00 Uhr in der Schlange zum Veitsdom an. Wir kamen aber schnell voran und schon nach wenigen Minuten, eröffneten sich vor uns die imposanten Räumlichkeiten des Veitsdoms: die Decken reichten mehrere Meter in die Höhe und durch die Buntglasfenster wurde die Kathedrale in warmes, gedimmtes Licht getaucht. Besonders ins Auge stechen die von dem berühmtesten tschechischen Jugendstilmaler Alfons Mucha gestalteten Kirchenfenster.
Im Dom werden die Reliquien bedeutender tschechischer Heiliger aufbewahrt, so z. B. des tschechischen Nationalheiligen Wenzel und des heiligen Johannes von Nepomuk.
Auch die Grabstätten von Kaiser Karl IV. und Rudolf II. sind hier zu besichtigen. Von der Prager Burg – auch Hradschin genannt – bot sich uns ein wunderschöner Blick auf die tschechische Stadt. Bei dieser Aussicht ist mehr als zu verstehen, warum Prag auch gerne als „Stadt der 100 Türme bezeichnet wird. Der Weg führte uns nun bergab zu der Prager Kleinseite In diesem Viertel sind auch die internationalen Botschaften ansässig: die italienische Botschaft befindet sich im großen Schloss Thun-Hohenstein und die amerikanische Botschaft im Schloss Schönborn. Die deutsche Botschaft befindet sich im Lobkowicz-Palais. Am 30.09.1989 verkündete Der Bundesaußenminister der DDR – Hans-Dietrich Genscher – auf dem Balkon der Deutschen Botschaft in Prag, die Ausreisegenehmigung für Tausende DDR-Flüchtlinge. Somit ist dieser Ort auch von immenser historischer Bedeutung. Unser Rundgang mit Irena endete am Palais Wallenstein. Bis 1945 befand sich der Palast im Besitz der Nachkommen des kaiserlichen Reichsfürsten Albrecht von Wallenstein. Sein glorioser Aufstieg, der politische Fall und seine Ermordung durch den Kaiser wurde von Friedrich Schiller in der Dramen-Trilogie „Wallenstein“ aus dem Jahr 1799 geschildert. Heute ist der Palast Sitz des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik. Der Wallenstein-Garten ist nur noch bis Ende Oktober geöffnet und wir hatten noch das Glück die Pfauen auf dem Gelände stolzieren zu sehen und die Bronzestatuen des niederländischen Bildhauers Adriaen de Vries zu bewundern. Auf der sogenannten „Schwarzen Wand“ sind unzählige kleine Grotten, aber auch Gesichter und Tiere, wie Frosche und Schlangen zu erkennen.
Wir befanden uns direkt an der Metrostation „Malostranka“ und machten uns mit der grünen Metrolinie bereits auf den Weg zum Prager Fernsehturm, der als nächster Programmpunkt anstand.
Der Prager Fernsehturm ist mit 216 Metern Höhe das höchste Bauwerk der Stadt und ging 1992 als Sender das erste Mal in Betrieb. Mit einem Expresslift erreicht man die 97 Meter hohe Aussichtsplattform. Von hier aus wird einem nochmal bewusst, wie riesig die Stadt eigentlich ist. Wir genossen die wunderbare Aussicht mit Sonnenuntergang.
Etwas befremdlich mag sein, dass auf der Außenfassade drei riesige Babies krabbeln, die von Devid Czerny entworfen wurde. Allein eine dieser Babyfiguren wiegt schon drei Tonnen.
Nach einem langen Tag und vielen Laufkilometern, wollten wir etwas zur Ruhe kommen und uns stärken und kehrten in dem Gartenrestaurant „miminoo“ direkt neben dem Prager Fernsehturm ein. Hier wurde uns italienische Küche serviert und es war schön zu sehen, wie es langsam dunkel wurde und der Fernsehturm beim Verlassen des Restaurants in den Farben blau und rot erstrahlte.
Mit der Straßenbahn erreichten wir recht schnell wieder unser Hotel „Monastery Garden“. Ein ereignisreicher und aktiver Tag ging heute zu Ende.


3. Tag, 30.10.2023: Stadtrundgang Altstadt – Gemeindehaus – abendliche Moldauschifffahrt

Nach dem Hotelfrühstück trafen wir am Morgen wieder mit Irena. Sie schlug vor den Stadtrundgang dort fortzusetzen, wo wir gestern aufgehört hatten und so fuhren wir mit der Straßenbahnlinie Nr. 15 wieder auf die Prager Kleinseite. Hier schlenderten wir über die Kampa-Insel, von der sich ein besonders schöner Blick auf die Karlsbrücke bietet. Hier befindet sich auch das Franz Kafka Museum, das sich mit dem Leben und Schaffen des Prager Schriftstellers befasst. Der Moldauarm Certovka (Teufelsbach) trennt die Insel Kampa von der Kleinseite. Unter dem Motto „Prager Venedig“ werden in dieser Ecke spezielle Schifffahrten angeboten. Wir überquerten ein weiteres Mal die Karlsbrücke. Diesmal spazierten hier etwas weniger Menschen, als am ersten Tag und diesmal bot sich uns ein besonders guter Blick auf die Statue des heiligen Johannes von Nepomuk.
Weiter ging Irena mit uns durch die Karlsgasse zum Altstädter Ring und setzte den Spaziergang fort zum Wenzelsplatz. Im Jahr 1968 setzten sowjetische Panzer dem „Prager Frühling“ ein Ende, woraufhin sich die Studenten Jan Palach und Jan Zajic ein Jahr später auf dem Wenzelsplatz aus Protest selbst verbrannt haben. 20 Jahre später bewirkten friedliche Demonstrationen auf dem Wenzelsplatz den Sturz des kommunistischen Regimes. Irena machte mit uns auch einen Abstecher in das Palais Koruna und die Lucerna-Passage. Hier hängt eine Parodie des Reiterdenkmals des heiligen Wenzel von David Cerny: der heilige Wenzel sitz auf dem Bauch seines Pferdes, das kopfüber hängt und die Zunge rausstreckt.
Unser Stadtrundgang mit Irena endete direkt vor dem Gemeindehaus. An der Stelle des mittelalterlichen Königshauses erbaute die Gemeinde Prag ein pompöses Gemeindehaus nach Plänen von Osvald Polivka und Antonin Balsanek. Nur im Rahmen einer Führung hat man die Möglichkeit die Räumlichkeiten des Gemeindehauses von innen zu besichtigen. Aufgrund unserer kleinen Gruppengröße mussten wir an der englischsprachigen Führung teilnehmen – an der Kasse wird aber auf Nachfrage ein ausführlicher Kommentar in deutscher Sprache ausgehändigt. Das Gemeindehaus wurde im Jugendstil erbaut und viele berühmte tschechische Künstler – wie Josef Vaclav Myslbek, Mikolas Ales oder Alfons Mucha - haben an der Innenausstattung mitgewirkt. Im Smetana Saal finden sich beispielsweise die allegorischen Statuen des tschechischen Künstlers Karel Spillar.
Im Anschluss kehrten wir in das Gemeindehaus-Café ein, das ebenfalls mit seiner Innenausstattung besticht: riesige Kronenleuchter hängen von der Decke und am Ende des Cafés plätschert ein kleiner Brunnen. Bei Kaffee oder Tee und einem großen Kuchenstück, das man aus einer Rollvitrine auswählen konnte, genossen wir den Nachmittag.
Wir trafen uns erst um 18.00 Uhr wieder in der Hotelrezeption, wo uns noch ein echtes Highlight bevorstand: Um 19.00 Uhr legte das verglaste Schiff „Grand Bohme“ von der Czech Brücke ab und schwamm durch das nächtliche Prag. Aufgrund von technischen Problemen, konnte das Schiff leider nicht seine gewohnte Route aufnehmen und so durchquerten wir die Karlsbrücke sicher 5 Mal. Nebenbei konnte man sich am reichhaltigen Buffet bedienen. Für die musikalische Untermalung, sorgte „The Prague“ Duo, das aus den Entertainern und Musikern Sarah und Lukas bestand. Zuerst begannen sie mit sanften Klängen, wie „Die Moldau“ von Bedrich Smetana und der Titelmelodie aus dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Mit Evergreens, wie Mama Mia von ABBA kam aber langsam Fahrt auf und Lukas sang auf einmal im Elton John Kostüm „Rocketman“ und „Your Song“ und wurde von Sarah, die jetzt eine pinke Sonnenbrille aufhatte, begleitet. Im Nu war richtig Stimmung auf dem Schiff und der Kegelclub fing an zu tanzen. Nach drei Stunden Fahrt legten wir um 22.00 Uhr wieder an der Tschech Brücke an und waren ebenfalls bester Laune. Wir waren überrascht, wie schnell die Tage in Prag vergingen waren und das Morgen bereits die Heimreise ansteht.


4. Tag, 31.10.2023: Heimreise nach Dresden

Nach dem Frühstück hatten wir den Vormittag noch Zeit Geschenke zu besorgen und einen letzten Spaziergang durch die Prager Innenstadt zu unternehmen.
Um 12.15 Uhr wurden wir wieder von dem Fahrer in Empfang genommen, der uns bereits auf dem Hinweg gefahren hatte. So hatten wir auf der Fahrt viel von unseren Erlebnissen der letzten Tage zu berichten und kamen am Nachmittag und frühen Abend wohlbehalten in der Heimat an.

Schlusswort

Ich möchte mich bei allen Reiseteilnehmern für die schönen Tage in Prag bedanken und würde mich sehr freuen, wenn man sich auf einer anderen Reise mal wieder sieht. Ich wünsche Ihnen viel Gesundheit und noch viele weitere schöne, ereignisreiche und unvergessliche Reisen.
Ihre
Anna Jeske

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