„Reisen – es lässt dich sprachlos, dann verwandelt es dich in einen Geschichtenerzähler.“ – Ibn Battuta
Reisebericht: 28.10. – 16.11.2024
Unser erstes Ziel - Vietnam ist ein langgestreckter Küstenstaat im Osten des Festlandes von Südostasien. Das Land grenzt an China, Laos, Kambodscha, den Golf von Thailand sowie das Südchinesische Meer
Ein Reisebericht von
Thomas Krupp
Montag, 28.10.2024 Abflug in Deutschland
Voller angespannter Erwartung treffen wir, 20 Reisegäste und ich, uns am Vormittag auf dem Flughafen in Frankfurt um uns auf die abenteuerliche Reise zu begeben. Das Check-In und Ausreiseformalitäten sind relativ schnell erledigt, so dass wir um 13.35 den Flug nach Hanoi antreten.
Dienstag, 29.10.2024 Ankunft in Vietnam – Rundgang durch Hanoi
Um 06:35 erreichen wir pünktlich den Flughafen von Hanoi, wo und unser lokaler Guide Lang schon erwartet und uns erst einmal zum Hotel chauffiert. Auf dem Weg ins Hotel können wir schon erste Eindrücke der quirligen Metropole gewinnen.
Hanoi (wörtlich: Stadt zwischen den Flüssen) ist die Hauptstadt und nach Ho-Chi-Minh-Stadt die zweitgrößte Stadt Vietnams. Nach der Neugliederung der Verwaltungsgrenzen im Jahr 2008, bei der die gesamte Provinz Hà Tây und Teile weiterer Provinzen Hanoi zugeschlagen wurden, wies die Stadt Ende 2019 rund 8,05 Mio. Einwohner auf. Hanoi war der einzige Ort im asiatisch-pazifischen Raum, dem am 16. Juli 1999 von der UNESCO der Titel „Stadt des Friedens“ verliehen wurde, in Anerkennung seiner Beiträge zum Kampf für den Frieden, seiner Bemühungen zur Förderung der Gleichberechtigung in der Gemeinschaft, zum Schutz der Umwelt und zur Förderung der Kultur und Bildung und Betreuung für jüngere Generationen. Hanoi ist am 31. Oktober 2019 anlässlich des Weltstädtetags als Design City dem Network of Creative Cities der UNESCO beigetreten. Die Stadt war auch Gastgeber zahlreicher internationaler Veranstaltungen, darunter APEC Vietnam 2006, 132. Versammlung der Interparlamentarischen Union (IPU-132), das Gipfeltreffen in Hanoi 2019 zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten sowie die Südostasienspiele 2003 und 2021 und die Asien-Hallenspiele 2009. Hanoi ist die älteste der bestehenden Hauptstädte Südostasiens. Belegt ist sie in ihrem Gründungsjahr 1010 als Zitadelle Thang Long.
Bereits seit der Bronzezeit besiedelt war die nur wenige Kilometer nördlich des heutigen Stadtzentrums gelegene Zitadelle von Co Loa, aus der viele Relikte aus der Dong-Son-Kultur bis ins siebte vorchristliche Jahrhundert hinein nachweisbar sind. Sie wurde 257 v. Chr. von Thuc Phán zur Hauptstadt des von ihm gegründeten frühvietnamesischen Königreichs Âu Lac bestimmt.
Im Jahre 866 errichtete die chinesische Tang-Dynastie zur Konsolidierung ihrer Besatzung am Westufer des Roten Flusses eine Zitadelle namens Ðai La, die König Lý Thái To, der Begründer der Lý-Dynastie, im Jahre 1010 zu seiner Residenzstadt auserwählte und „Thang Long“ („aufsteigender Drache“) nannte. Zahlreiche Sagen und Legenden umranken Hanois Geschichte.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Hanoi wiederholt von Invasoren erobert, verlor dabei auch seinen Status als Hauptstadt und wurde mehrfach umbenannt. Während der Ho-Dynastie (1400–1407) trug die Stadt den Namen Ðông Ðô (östliche Hauptstadt), während der Besetzung durch die chinesische Ming-Dynastie hieß sie Ðông Quan (östliches Tor). Die Le-Könige benannten sie 1430 wieder in Ðông Kinh (östliche Hauptstadt) um; als die Niederländische Ostindien-Kompanie im 17. Jahrhundert hier eine Handelsniederlassung einrichtete, gelangte dieser Name als Tongking ins europäische Schrifttum. Während der Nguyen-Dynastie (1802–1945) verlor Hanoi seinen Status als Hauptstadt und musste diesen an Hue abtreten, blieb jedoch administratives Zentrum des Nordens.
Da der Drache als Symbol der kaiserlichen Macht der Hauptstadt Hue vorbehalten bleiben sollte, wurde die Stadt abermals umbenannt. Der Nguyen-Kaiser Minh Mang (1820–1841) gab ihr 1831 ihren heutigen Namen Hà Noi – die „Stadt innerhalb der Flüsse“, der nichts weiter als eine geografische Lage bezeichnet. 1873 wurde Hanoi von den Franzosen erobert. Von 1883 bis 1945 war die Stadt Verwaltungszentrum der Kolonie Französisch-Indochina. Die Franzosen errichteten südlich von Alt-Hanoi eine moderne Verwaltungsstadt, legten breite, rechtwinklig zueinander liegende, baumgesäumte Alleen mit Oper, Kirchen, öffentlichen Bauten und Luxusvillen an, zerstörten aber auch große Teile der Stadt, schütteten Seen und Kanäle zu oder verkleinerten diese; Kaiserpaläste und Zitadelle mussten ebenfalls weichen. Von 1940 bis 1945 war Hanoi, wie auch der größte Teil von Französisch-Indochina und Südostasien, japanisch besetzt. Am 2. September 1945 rief Ho Chi Minh hier die Demokratische Republik Vietnam (Nordvietnam) aus. Die vietnamesische Nationalversammlung beschloss am 6. Januar 1946, Hanoi zur Hauptstadt der Demokratischen Republik Vietnam zu machen. Zwischen 1946 und 1954 war die Stadt Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen Franzosen und den Viet Minh (Indochinakrieg). Während des Vietnamkrieges wurde Hanoi von den Amerikanern bombardiert; die ersten Bombenangriffe erfolgten 1966, die letzten Ende 1972. Allein zum Weihnachtsfest 1972 trafen 40.000 t Sprengstoff die Stadt und zerstörten sie zu 25 Prozent. Als nach dem Ende des Krieges Nord- und Südvietnam wieder vereinigt wurden, wurde Hanoi am 2. Juli 1976 zur Hauptstadt von ganz Vietnam.
Im Hotel angekommen beziehen wir unsere Zimmer, erfrischen und kurz und nehmen dann gunser erstes gemeinsames Frühstück ein. Die Hälfte der Gäste nutzt die Zeit sich etwas zu akklimatisieren, die andere Hälfte begibt sich mit mir auf Erkundungstour in der Umgebung des Hotels.
Am zeitigen Nachmittag starten wir gemeinsam mit Lang unsere Fahrt in die Altstadt von Hanoi und beginnen mit unserem Stadtspaziergang. Die vielen Eindrücke, der endlos scheinende Strom von Mopeds auf den Straßen und die verschiedenen exotischen Gerüche der Stadt überrollen uns förmlich. Wir nutzen die Zeit auch um in einer der zahlreiche Wechselstuben Euros in vietnamesische Dong zu tauschen. Ein besonderes Highlight ist die kurze Kaffeepause direkt an der Eisenbahnlinie, wo wie einen Kaffee mit Ei probieren.
Nach dem Abendessen begeben wir uns todmüde zu Bett.
Mittwoch, 30.10.2024 Stadtrundfahrt in Hanoi. Rikscha–Fahrt. Wasserpuppen–Theater
Gut ausgeruht starten wir nach dem Frühstück unsere Exkursion in die City. Wir beginnen mit der Besichtigung des Ho-Chi-Minh-Mausoleums, der großen Gedenkstätte in Hanoi, die dem ehemaligen vietnamesischen Staatsführer Ho Chí Minh gewidmet ist. Das Mausoleum wurde im Stil des Lenin-Mausoleums in Moskau gebaut und 1975 fertiggestellt. Ho Chí Minh (1890–1969), auch bekannt als Bác Ho (Onkel Ho“), war der Gründer und Führer der Kommunistischen Partei Vietnams und spielte eine entscheidende Rolle im Kampf Vietnams um die Unabhängigkeit von der Kolonialherrschaft. Er diente von 1945 bis zu seinem Tod 1969 als Präsident von Nordvietnam.
Der einbalsamierte Leichnam von Ho Chi Minh wird in einer Glasvitrine in der zentralen Halle des Mausoleums aufbewahrt, und wir konnten am Leichnam vorbeigehen und ihm die letzte Ehre erweisen. Das Mausoleum ist eine beliebte Touristenattraktion in Hanoi, die jedes Jahr Tausende von Besuchern anlockt. Lang gibt uns Informationen über Leben und Wirken Ho Chi Minhs und führt und durch den Präsidentenpalast, wo wir den Fuhrpark und die Wirkungsstätte von „Onkel Ho“ besichtigen. Das nächste Ziel ist die Ein-Säulen-Pagode, das winzige Heiligtum und Wahrzeichen Hanois. Sie ist eine der ältesten Pagoden in Hanoi. Sie ist wegen ihrer außergewöhnlichen Bauweise ein Wahrzeichen der Stadt. Ursprünglich 1049 von König Lý Thái Tông als 3 m langer Holztempel auf einem Baumstamm erbaut, steht die Rekonstruktion der Pagode heute auf einem Betonsockel, der aus dem künstlich angelegten See ragt. Der Legende nach erschien dem kinderlosen König Lý Thái Tông im Traum die auf einer Lotusblüte sitzende Göttin der Barmherzigkeit, und überreichte ihm einen Sohn. Als er kurze Zeit später tatsächlich Vater von Lý Nhat Tôn (späterer Herrschername Lý Thánh Tông) wurde, ließ er diese Pagode aus Dank in Form einer Lotusblüte erbauen. Nachdem sie mehrfach zerstört wurde, zuletzt von den Franzosen 1954, wurde der ursprüngliche Baumstamm, der durch Fäule nicht mehr gerettet werden konnte, durch eine Betonsäule ersetzt. Auf einem Betonpfeiler in der Mitte eines kleinen Sees ruht das Gebäude und ist über eine Treppe für die Gläubigen erreichbar.
Jetzt besuchen wir den Literaturtempel, einen konfuzianischen, als Nationalakademie erbauten Anlagenkomplex im Westen der Altstadt. Er ist der bedeutendste der Literaturtempel in Vietnam.
Der Begriff Literaturtempel bezeichnet weder einen Tempel, noch diente die Anlage je religiösen Zwecken. 1070 vom dritten Kaiser der Lý-Dynastie Thánh Tông erbaut, stellt die Anlage bis heute zwar das Hauptheiligtum Vietnams dar, gleichwohl handelte es sich von Anbeginn um die erste Akademie des Landes, in der zwischen 1076 und 1915 die Söhne der Mandarine und verschiedene Hochbegabte der bürgerlichen Aristokratie unterrichtet wurden. 1076 wurde im Gedenken an den weisen Konfuzius (Khong Tu), Quoc Tu Giám (Kaiserliche Akademie), die Nationale Universität, auf dem Gelände des Literaturtempels gegründet. Der Tempel basiert auf der Grundlage des Konfuziustempels in der Geburtsstadt Konfuzius’ Qufu in der chinesischen Provinz Shandong.
Während der Tran-Dynastie (1225 bis 1400) und später nachfolgender Dynastien wurde die Tempelanlage mehrfach überarbeitet. Über die Jahre fanden im Literaturtempel Zerstörungen, Wiederaufbau, erneute Zerstörungen statt. Die Tempelanlage wurde zwischen 1920 und 1956 komplett renoviert, allein 1947 hatte die Rückeroberung Hanois durch französische Truppen gegen die Viet Nam Ðoc Lap Ðong Minh Hoi schwere Schäden am Komplex verursacht . Zuletzt wurde er 2000 restauriert. Heute gilt die Anlage als bedeutende historische und kulturelle Hinterlassenschaft in Hanoi. Eine Teilansicht der Anlage, einen Ausschnitt des Sees der himmlischen Klarheit (Thien Quang Tinh), zeigt die Rückseite der 100.000-Ðong-Banknote.
Unser Mittag nehmen wir im Restaurant KOTO ein, wo junge Vietnamesen den Beruf des Koches erlernen können.
Jetzt geht es auf eine etwa einstündige Rundfahrt mit der Rickscha, vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten, wie dem Militärmuseum, einem alten Stadttor, der Hauptpost, alten Wasserzisternen und vielen anderen historischen Gebäuden.
Bevor wir uns eine Show im Wasserpuppentheater anschauen umrunden wir den Schwertersee und besuchen wir noch kurz die St. Joseph’s Kathedrale.
Das Wasserpuppentheater (Múa Roi Nuoc) gibt es nur in Vietnam. Seine Ursprünge sind unklar, aber wahrscheinlich war es schon im 11. Jahrhundert ein fester Bestandteil im kulturellen Leben des Landes. Diese Kunstform wurde streng geheim gehalten und nur innerhalb einer Familie von den Alten an die Jungen weitergegeben. In den 1980er Jahren war sie fast ausgestorben, als eine französische Organisation mit neuen Puppen und einer neuen Bühne diese Tradition wieder zum Leben erweckte. Die Ensembles haben bereits mehrmals erfolgreich im Ausland gastiert, und man kann in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt den Aufführungen beiwohnen.
Die Zuschauer werden musikalisch von einem kleinen Orchester (einschließlich eines Monochords) begrüßt, das die ganze Aufführung begleitet. Außerdem leihen die Orchestermitglieder den Puppen ihre Stimmen. Das Orchester sitzt üblicherweise neben der Bühne, die aus einem Wasserbecken besteht. Ursprünglich war dieses Wasserbecken der Dorfteich oder ein See. In dem Becken stehen hinter einem Vorhang aus geflochtenem Bambus die Akteure, die die auf 3 bis 4 m langen Stangen montierten Wasserpuppen handhaben. Die Stangen befinden sich unterhalb, die Puppen oberhalb der Wasseroberfläche. Die 30 cm bis 1 m großen und 1 bis 5 kg schweren Figuren werden aus dem weichen und leichten Holz des verbreiteten Feigenbaumes geschnitzt. Sie sind mit Harzen und Lacken wasserfest überzogen, was auch gegen Holzwürmer helfen soll. Die beweglichen Gliedmaßen oder sonstige bewegliche Komponenten werden durch Seilzüge gesteuert.
Dargestellt werden häufig Szenen aus dem Landleben wie etwa Fischfang, ein Flötenspieler auf einem Büffel oder ein rauchender Bauer. Außerdem sind mystische Tänze von Löwen und feuerspeienden Drachen zu sehen sowie die vier heiligen Tiere: Phönix, ky lân (Qilin, das chinesische Einhorn), Long (der chinesische Drache) und Schildkröte. Ein beliebtes Motiv ist auch die Legende des zurückgegebenen Schwertes, in der dem König Le Loi, der im 15. Jh. die Chinesen aus Vietnam vertrieb, das ihm von den Göttern überlassene Schwert bei einer Bootsfahrt auf dem Hoan-Kiem-See von einer goldenen Schildkröte entrissen wird, um es den Göttern zurückzubringen.
Zu Fuß begeben wir uns in ein Traditionsrestaurant in der Altstadt und schlendern über einen Markt in der Umgebung des Restaurants.
Voll von unendlichen vielen Eindrücken endet unser zweiter Tag in der Hauptstadt.
Donnerstag, 31.10.2024 Tropisches Paradies Ha Long–Bucht
Nach dem Frühstück beginnen wir den Tag mit der Fahrt in die Halong-Bucht, ein rund 1500 km² großes Gebiet im Golf von Tonkin in der Provinz Quang Ninh im Norden Vietnams. Nach offiziellen Angaben ragen 1969 Kalkfelsen, zumeist unbewohnte Inseln und Felsen, zum Teil mehrere hundert Meter hoch aus dem Wasser. Das Kalksteinplateau, das die Bucht beheimatet, sinkt langsam. 1994 erklärte die UNESCO die Bucht zum Weltnaturerbe. Wir fahren in Richtung Haiphong und legen unseren ersten Stopp in einer Perlenzuchtfarm ein. Dort erhalten wir alle Informationen über die Zucht und Verarbeitung der Perlen.
Jetz beginnt das nächste Abenteuer, wir gehen an Bord einer Dschunke und werden die folgende Nacht dort verbringen. Nach einem kurzen Sicherheits-Briefing beziehen wir unsere Kajüten und stechen in See. In einer der zahlreichen Buchten gehen wir vor Anker und beginnen eine kurze Tour mit dem Tenderboot. Einige nutzen die Gelegenheit um die Bucht mit dem Kajak zu erkunden. Wir erklimmen die 400 Stufen der Titov-Insel und genießen den atemberaubenden Ausblick über die Bucht.
Den Tag rundet ein Kochkurs zur Zubereitung von Frühlingsrollen auf dem Oberdeck der Dschunke ab. Von da aus genießen wir auch den wunderschönen Sonnenuntergang. Wir erhalten ein Zertifikat zur erfolgreichen Teilnahme am Kochkurs.
Das Abendessen nehmen wir im Bordrestaurant im historischen Königskostüm ein.
Freitag, 01.11.2024 Traumhafte nasse und trockene Halong–Bucht
Den heutigen Tag beginnen wir schon um 05:30 Uhr mit Thai-Chi auf dem Oberdeck und erleben dabei einen grandiosen Sonnenaufgang.
Jetzt fahren wir zur „Surprise Cave“ – der Überraschungshöhle. Hang Sung Sot wurde im 1901 von den Franzosen entdeckt. Die Franzosen nannten sie "La grotte de la Surprise". Sie ist eine der schönsten Höhlen in Halong Bucht. Sung Sot Höhle befindet sich im Zentrum von Ti Top Insel - Bo Nau Höhle - Me Dung Höhle - Luon Höhle und liegt auf der Insel Bo Hon. Die Höhle hat eine Fläche von ungefähr 10.000 m², unterteilt sich in großem und kleinem Abteil mit faszinierenden Stalaktiten - und Stalagmiten-Landschaften.
Kurz vor Mittag gehen wir wieder an Land und setzen unsere Reise per Bus in die trockene Halong-Bucht fort. Die Trockene Halong-Bucht um Ninh Bihn ist mit eine der schönsten Landschaftsformen in Vietnam. Anders als bei der "nassen" Halong-Bucht sind hier zwischen den Felsformationen Reisfelder. Und in diesen Reisfeldern befinden sich eine Vielzahl alter Gräber. Die Landschaft wirkt besonders sehr bizzar und wild romatisch. Bei Hoa Lu steigen wir jeweils zu viert in ein Boot und werden durch die wunderschöne Landschaft „gerudert“. Die Besonderheit besteht darin, dass die Frauen, die die Boote rudern dies mit den Füßen tun.
Zum Sonnenuntergang erreichen wir unser nächstes Nachtquartier, das Emeralda Resort in Ninh Binh. Wir beziehen unsere riesigen Bungalows im Villen-Stil und genießen den herrlichen Komfort.
Einige von uns erkunden das ca. 40 Hektar große Gebiet der Anlage, bevor sie sich zum Abendessen begeben.
Samstag, 02.11.2024 Reise ins idyllische Bergland Mai Chau
Nach dem Frühstück führt uns unsere Rundreise in die Bergregion Vietnams nach Mai Chau. Aber zuerst bringt das Team des Restaurants unserem Geburtstagskind der Gruppe ein Ständchen und überreicht eine kleine Torte mit Kerze. In Mai Chau haben wir die Möglichkeit, das authentische Leben der dort lebenden Bergstämme im Landesinneren näher kennen zu lernen. Aber zuerst durchqueren wir die üppige Landschaft und legen mehrere Fotostopps ein um Wasserbüffel und den Ausblick auf die Landschaft zu bewundern.
Mit kleinen Bussen fahren wir in das Eco-resort und beziehen dort unsere geräumigen Bungalows mit einem herrlichen Blick auf die umliegenden Berge und Reisfelder.
Gemeinsam mit Lang machen wir einen Spaziergang durch das Stelzendorf, nehmen unser Mittag in einem kleinen Familienrestaurant ein und wandern dann über Reisfelder zurück in die Lodge.
Unterwegs kosten wir Süßigkeiten auf einem Markt und genießen ein kühles Fassbier in einer kleinen Bar am Wegesrand.
Nach dem Abendessen im Hotelrestaurant treffen wir uns auf der Terrasse des Bungalows von unserem Geburtstagskind und stoßen mit einem Gläschen Lua Moi auf seine Gesundheit an.
Den erlebnisreichen Tag beschließt eine Folklore- und Tanz-Vorstellung am Pool der Anlage.
Sonntag, 03.11.2024 Fahrt von Mai Chau nach Hanoi. Flug von Hanoi nach Da Nang. Fahrt nach Hoi An
Heute verlassen wir Nordvietnam und fahren zurück nach Hanoi. Wir gehen zu Fuß durch das Dorf und fahren dann wieder weiter mit unserem Bus zum Flughafen von wo aus wir nach Da Nang fliegen. Unterwegs legen wir einen Stopp in einer Milch-Kooperative ein, wo wir die Gelegenheit haben einen Kaffee zu trinken und kleine Süßigkeiten zu erwerben.
Nach fast vierstündiger Fahrt erreichen wir den Flughafen Hanoi und verabschieden uns von Lang unserem Guide und fliegen pünktlich nach Da Nang.
In Da Nang angekommen erwartet uns schon Lam unser neuer Reiseführer um mit uns nach Hoi An zu fahren. Wir erreichen unser Hotel am zeitigen Abend, checken ein und werden nach etwa einer halben Stunde zum Abendessen abgeholt. Auf einem Parkplatz in der Altstadt von Hoi An steigen wir in kleine Tuk-Tuks um und fahren bei strömendem Tropenregen mit diesen durch schmale Gassen in unser Restaurant zum Abendessen.
Montag, 04.11.2024 UNESCO–Weltkulturerbestätte Hoi An. Bootsfahrt
Nach einem entspannten Frühstück im Hotel fahren wir mit Lam in die Altstadt von Hoi An.
Hoi An (dt. etwa: ruhige Gemeinschaft oder friedvoller Versammlungsort) ist eine Küstenstadt in Zentralvietnam mit ca. 75.000 Einwohnern. Sie liegt am Südchinesischen Meer in der Provinz Quang Nam an der Mündung des Sông Thu Bon, etwa 30 km südlich von Ðà Nang.
Hoi An war einst der größte Hafen in Südostasien, er lag an der Seidenstraße. Unter den Cham wurde die Stadt Lâm Ap Pho (Champa-Stadt) genannt, später Hài Pho (Ort am Meer) und unter den Franzosen aufgrund eines Missverständnisses Faifo. Der Name Hoi An erschien erstmals 1630 auf einer Karte. Die Stadt wurde im 4. Jahrhundert von den Cham gegründet, mit deren Rückzug sie an Bedeutung verlor.
Unter den Nguyen-Fürsten, die von Mitte des 16. bis Ende des 18. Jahrhunderts den zentralen und südlichen Teil Vietnams regierten, erlebte Hoi An eine Blütezeit. Während der Herrschaft von den ersten Nguyen-Fürsten, Nguyen Hoàng (1558–1613) und dessen Sohn Nguyen Phúc Nguyên (1613–1635), wurde der Hafen für das Ausland geöffnet. Es siedelten sich zahlreiche Händlerfamilien aus China und Japan an, deren Länder sich Ende des 15. bzw. 16. Jahrhunderts offiziell abgeschottet hatten und ihre Waren in ausländischen Häfen umschlagen ließen. Durch die Nähe zu China eignete sich H?i An für japanische Schiffe, die eine Genehmigung, Shuinsen genannt, brauchten und den Hafen bei Nordost-Monsun in 40 Tagen erreichen konnten. Damals war die Stadt zweigeteilt, jenseits der japanischen Brücke (Chùa Cau) wohnten die japanischen Familien.
Als der Außenhandel in Japan 1635 endgültig verboten wurde, veränderte sich die Bedeutung des Hafens erneut. Zu dieser Zeit wurden europäische Handelsniederlassungen in Hoi An gegründet: 1613 die Britische Ostindien-Kompanie, 1636 die Niederländische Ostindien-Kompanie und 1644 die Französische Ostindienkompanie. Parallel dazu ließen sich Inder, Portugiesen, Holländer und Franzosen nieder. Der geschäftliche Erfolg der Gesellschaften war allerdings bescheiden, so dass sie sich bald wieder zurückzogen. Als 1644 die Ming-Dynastie in Peking von den mandschurischen Qing gestürzt wurde, flohen zahllose Chinesen nach Südostasien und übernahmen geradezu Hoi An.
Mit der zunehmenden Versandung des Hafens mussten die immer größeren Handelsschiffe in den Hafen von Ðà Nang ausweichen. Daher verlor Hoi An im 18. Jahrhundert immer mehr an Bedeutung. Während der Tây-Son-Rebellion wurde die Stadt 1780 weitgehend zerstört. Sie wurde zwar wieder aufgebaut, aber 1888 erklärte die französische Kolonialmacht Ðà Nang zum Hauptort von Annam, und auch die Eisenbahn wurde 1930 an Hoi An vorbeigebaut.
Ihrem Niedergang als Handelsmetropole hat die Stadt allerdings den Erhalt des historischen Stadtbildes zu verdanken. Zudem gilt die Altstadt als einzige, die im Vietnamkrieg unversehrt blieb. Die Altstadt wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, da sie als gut erhaltenes Beispiel eines südostasiatischen Handelshafens aus dem Zeitraum zwischen 15. und 19. Jahrhundert gilt, deren Gebäude eine Verschmelzung einheimischer und fremder Einflüsse, vor allem im Stil südchinesischer Kleinstädte, zeigen.
Bis heute hat sich Hoi An seinen althergebrachten Charme und seine Gemütlichkeit bewahrt. Alte Holzhäuser, mit bunten Lampions geschmückte Gassen, zahlreiche Tempel und Bogenbrücken schmücken diese kleine Stadt. Diese historische Architektur bildet die Kulisse für Ihren Vormittagsspaziergang. Wir besuchen die Chinesische Versammlungshalle sowie die Japanische Brücke und eine kleine Firma die die typischen Lampions herstellt..
Am Nachmittag entdecken wir Hoi An auf eigene Faust und schlendern durch die unzähligen kleinen Geschäfte der Altstadt. Einige von uns besuchen den Quan Kong Tempel. In der besten Schneiderei des Ortes lassen sich einige Reisegäste einen Anzug bzw. ein Kleid maßschneidern.
Das Abendessen nehmen wir in einem Restaurant in der Nähe des Flusses ein und bummeln anschließend durch die wunderschön beleuchtete Uferstraße zurück zum Bus der uns ins Hotel bringt. Am Flussufer spendiert Lam jedem von uns ein kleines Papierboot mit einer Kerze welche wir als „Nachricht an unsere Ahnen“ zu Wasser lassen.
Dienstag, 05.11.2024 Fahrt nach Hue
Bei extremen Tropenregen verlassen wir unser Hotel. Die geplante Überquerung des Wolkenpasses „fiel buchstäblich ins Wasser“. Stattdessen fuhren wir durch den Tunnel in Richtung Hue. Bei Extremregen legten wir eine Kaffeepause in Lang Co Beach ein und schauten durch Regen und Nebel auf die Lagune.
Unser Mittagessen nehmen wir in einem kleinen Familienrestaurant am Stadtrand ein. Lam hatte das Menü für uns schon telefonisch vorbestellt.
Gott sei Dank hat der Regen nachgelassen so dass wir die Grabanlage Tu Duc bei schwachem Nieseln besichtigen können. Kaiser T? Ð?c war der vierte Kaiser der vietnamesischen Nguyen-Dynastie, er bekleidete dieses Amt vom 10. November 1847 bis zu seinem Tode. Sein eigentlicher Name war Nguyen Phúc Hong Nham, als Ärabezeichnung wählte er Tu Ðoc. Der Sohn von Kaiser Thieu Tri wurde am 22. September 1829 geboren und folgte seinem Vater am 10. November 1847 auf den Thron. Seine Ära begann jedoch mit einer Rebellion. Diese hatte ihre Ursache in der Unterdrückungspolitik der vorherigen Kaiser der Nguyen-Dynastie, aber erst die Umstände der Wahl von Tu Ðuc zum Kaiser gaben der Unzufriedenheit einen Anführer, zudem einen königlich legitimierten: Thieu Tri hatte seinen gemäßigteren ältesten Sohn Hong Bao in der Thronfolge übergangen und den Thron stattdessen Tu Ðuc gegeben, der für seinen treuen Konfuzianismus, für seine Abneigung gegen Ausländer und Innovationen bekannt war.
Kronprinz Hong Bao wurde der Anführer einer Rebellion gegen Tu Ðuc. Sie stützte sich auf unterschiedliche Kräfte. Das waren zum einen konfuzianische Gelehrte, die meinten, durch das Übergehen des ältesten Sohnes sei die Familienhierarchie entehrt worden. Zum anderen waren es übriggebliebene Unterstützer der Lê-Dynastie, die viele immer noch als die legitime Dynastie Vietnams ansahen. Hinzu kamen schließlich die Bauern, die sich über die Nguy?n-Besteuerung und die gewöhnlich korrupten Mandarine empörten, aber auch über die katholischen Missionare und zum Christentum Bekehrten. Rasch unterdrückte Tu Ðuc die Rebellion mit militärischer Gewalt. Seine Mutter, Kaiserinwitwe Tu Ðu, brachte ihn davon ab, seinen Bruder hinrichten zu lassen, doch beging Hong Bao im Gefängnis Selbstmord. Infolge einer Pocken-Erkrankung war Tu Ðuc impotent, so dass er trotz eines riesigen Harems an Frauen in seinem Palast keine Kinder hatte. Deshalb adoptierte er drei seiner Neffen: Nguyen Phúc Ung Ái , Nguyen Phúc Ung Ky (Ðong Khánh) und Nguyen Phúc Ung Ðang (Kien Phúc).
Doch als es zu der Zeit kam, einen Nachfolger zu finden, war sein ältester Adoptivsohn, Nguyen Phúc Ung Ái , nicht die erste Wahl, da er als spielsüchtig, untalentiert und leicht geistig behindert galt, sondern der jüngste der drei, Nguyen Phúc Ung Ðang (Kien Phúc). Trotzdem wurde Nguyen Phúc Ung Ái nach dem Tod Tu Ðucs im Jahre 1883 als Kaiser inthronisiert. Es ist umstritten, wen der beiden Tu Ðuc zum Nachfolger bestimmt hatte. Nguyen Phúc Ung Ái könnte er gewählt haben, um seinen Adoptivsöhnen zu ersparen, was ihm und seinem Bruder Hong Bao widerfahren war.
Unser nächstes Ziel ist eine kleine Fabrik in der die Räucherstäbchen hergestellt werden. Wir sehen die Herstellung und erfahren wie und wofür diese Stäbchen verwendet werden und nutzen die Gelegenheit welche zu kaufen.
Mit dem Bus fahren wir weiter zum Hotel.
Mittwoch, 06.11.2024 Hue, der Traum der Kaiser. Kaiserpalast und Verbotene Purpurstadt
Hue, früher Phú Xuân, ist eine bedeutende Großstadt mit ca. 350.000 Einwohnern in Zentralvietnam am Huong Giang („Parfümfluss“ oder „Fluss der Wohlgerüche“). Sie liegt unweit des Meeres vor einer malerischen Hügel- und Gebirgslandschaft der näheren Umgebung – dort befindet sich auch das Bach-Ma-Biosphärenreservat. Hue, das von 1802 bis 1945 Vietnams Hauptstadt war, ist heute die Hauptstadt der Provinz Thua Thiên Hue und verfügt über eine gute Verkehrsanbindung mit Bahnhof, Flughafen und Anschluss an die Straßenhauptverkehrsader des Landes. Die Universitätsstadt ist unter anderem bekannt für ihre Medizinische Hochschule. Hue ist Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Hue mit einer Kathedrale im Stadtzentrum. Jeweils im April wird ein national vielbeachtetes, einwöchiges städtisches Kulturfestival organisiert.
Die Zitadelle mit der Verbotenen Stadt (eigentlich die Palastanlage der Nguyen-Dynastie, die von 1802 bis 1945 die vietnamesischen Kaiser stellte), die nach dem Vorbild in Peking entstand, wurde 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Anlage war während der Tet-Offensive (Schlacht um Hue) 1968 stark beschädigt worden und zeigt sich inzwischen so restauriert, dass sie – obwohl noch nicht vollständig wiederhergestellt – ein Magnet für Touristen aus nah und fern ist.
Heute ist unser erstes Ziel der Kaiserpalast mit der verbotenen Stadt. Danach besuchen wir die Thiên-Mu-Pagode ein buddhistisches Kloster in Hue, gelegen auf einer Anhöhe am nördlichen Ufer des Parfüm-Flusses. Mit dem siebenstöckigen Phuoc Duyên-Turm ist die Pagode die höchste Vietnams. Die Thiên-Mu-Pagode wurde im Jahre des Metall-Büffels 1601 von Nguyen Hoàng, dem Begründer des Fürstengeschlechts der Nguyen, in einfacher Konstruktion errichtet. Dieser hatte 1600 die Hauptstadt seines Südreiches nach Phú Xuân, dem heutigen Hue, verlegt.
Die Legende erzählt, dass nachts auf dem Hügel am Parfümfluss eine alte Frau gefunden wurde, die ein langes, rotes Kleid und grüne Hosen trug und behauptete, dass dieser Ort einer Gottheit gehört. Sie verlangte, dass im Namen dieser Gottheit eine Pagode gebaut werden müsse, woraufhin sie in einer Wolke verschwand. Seit diesem Tage wird das Bauwerk „Die Pagode der alten Himmelsgöttin“ oder „Pagode der himmlischen Frau“ genannt.
1665 wurden die Gebäude unter Nguyen Hoàngs drittem Nachfolger und sein Urenkel, Nguyen Phúc Tan, renoviert und erweitert. Dieser hatte den Machtbereich der Familie bereits auf die südlichen Provinzen erweitert. 1710 ließ sein Enkel, Nguyen Phúc Chu, eine 3285 kg schwere Glocke für die Pagode gießen. Im Jahre 1844 wurde sie unter Kaiser Thi?u Tr? restauriert und ist heute eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Vietnam. Zwei kleinere Pavillons schützen die 2,50 m große Glocke und eine Marmorstele mit der Geschichte des Tempels. Der 21 m hohe Phuoc Duyên-Turm, 1844 nachträglich erbaut, erinnert an die fünf Manushi-Buddhas, die der Mahayana-Tradition zufolge bislang erschienen sind. Hinter der hohen Mauer erstreckt sich die Klosteranlage mit mehreren Hallen und einem Garten mit Bonsaibäumchen.
Das Kloster besitzt außerdem noch eine eher etwas ungewöhnliche Sehenswürdigkeit, einen alten Austin, ein kleines Auto, das auf der Anlage in einer Garage steht. An der Windschutzscheibe dieses Austins befindet sich ein Foto, das 1963 um die ganze Welt ging und für Entsetzen sorgte. Das Foto zeigt die Selbstverbrennung des Mönches Thích Quang Ðuc am 11. Juni 1963 aus Protest gegen die Buddhistenverfolgung und Unterdrückung durch den katholischen Diktator Ngô Ðình Diem. In dem besagten Auto ließ sich der Mönch zu einer Straßenkreuzung in Saigon fahren, mit Benzin übergießen und anzünden. Das Foto erregte auch in den USA großes Aufsehen. Fünf Monate später ließ die USA den Diktator Diem fallen.
Von dort aus fahren wir mit einem Drachenboot auf dem Parfümfluss bis zu einem Markt wo viele von uns den beliebten vietnamesische Kaffee und Gewürzer kaufen.
Das Abendessen genießen wir in einem Restaurant bei authentischer vietnamesischer Musik im Kaiserkostüm. Es war ein Riesenspass.
Donnerstag, 07.11.2024 Flug von Hue nach Ho–Chi–Minh–Stadt (Saigon). Stadtrundfahrt
Wir verlassen das Hotel heute schon um fünf Uhr morgens um nach Saigon zu fliegen. Am frühen Vormittag begrüßt uns unser nächster Guide Binh am Flughafen von Ho-Chi-Minh-Stadt und beginnt mit uns die Stadtrundfahrt.
Ho-Chi-Minh-Stadt ist die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum Vietnams. Unter ihrem alten Namen Saigon (Sài Gòn), der weiterhin parallel zu Ho-Chi-Minh-Stadt verwendet wird, war sie bis zum April 1975 Hauptstadt der Republik Vietnam. Die Nordvietnamesische Volksarmee besetzte im März/April 1975 Südvietnam und Ende April 1975 dessen Hauptstadt Saigon; damit endete der Vietnamkrieg (siehe unten). Saigon wurde 1976 nach dem nordvietnamesischen Staatschef Ho Chí Minh (1890–1969) benannt.
Im Verwaltungsgebiet der Stadt leben ca. 8,9 Millionen Einwohner (Volkszählung 2019).
Ho-Chi-Minh-Stadt hat außer der Kernstadt kein zusammenhängendes Stadtgebiet. Außerhalb des Kerns dominiert eine ländliche Siedlungsstruktur. Sie ähnelt einer kleinen dicht besiedelten Provinz.
Die Stadt liegt nördlich des Mekong-Deltas auf dem rechten Ufer des Saigon-Flusses. Sie ist Industriestadt, Verkehrsknoten und Kulturzentrum mit Universitäten, Museen, Theatern, Kinos, Baudenkmälern und Parks.
Ho-Chi-Minh-Stadt erhielt seinen Namen im Jahre 1976, nachdem Nord- und Südvietnam wiedervereinigt worden waren. Der alte Name Saigon ist in Vietnam umgangssprachlich insbesondere für den städtisch geprägten Kern (1. Bezirk) der heute offiziell als Thành Pho Ho Chí Minh bezeichneten Verwaltungseinheit nach wie vor in weitem Gebrauch. Auch im Ausland ist der alte Name Saigon noch in Verwendung.
Ursprünglich trug sie den Namen Prei Nokor (Khmer-Sprache: Dorf im Wald). Die Bezeichnung Sài Gòn ist eine Übersetzung dieses Namens ins Vietnamesische.
Die Stadt erhielt ihren Namen nach Ho Chi Minh, welcher im September 1945 die Demokratische Republik Vietnam proklamiert und später die Führung des Landes als Staats- und Ministerpräsident übernommen hatte. Nach der Teilung Vietnams als Folge des Indochinakriegs 1954 wurde er Präsident der im Norden liegenden Demokratischen Republik Vietnam.
Unser erster Stopp gilt dem Blumenmarkt – eine überwältigende Fülle aller möglichen Blumen! Danach geht es zur Arznei- oder Apothekenstrasse zum 1000-Buddha-Tempel und zum chinesischen -Stadtteil. -Eine Lawine von Eindrücken überrollt uns förmlich.
In der City besuche wir den BITEXCO Tower und haben einen grandiosen Ausblick vom 49. Stockwerk des Gebäudes. Weitere Stationen sind das von Gustav Eiffel entworfene Hauptpostamt und die die berühmte Kathedrale Notre Dame, die leider wegen Renovierung geschlossen war.
Samstag, 08.11.2024 Schwimmende Märkte im Mekong–Delta
Heute begeben wir uns auf eine Bootsfahrt auf dem Mekongfluss um die schwimmenden Märkte von Cai Rang zu besichtigen. Aufgrund der verbesserten Struktur des stationären Handels in der Region spielen diese Märkte heute allerdings nicht mehr eine so große Rolle wie vor einigen Jahren. In der Vergangenheit war es ein reges Treiben auf dem Wasser von kleinen Booten bis zu großen Schiffen, die mit den unterschiedlichsten Lebensmitteln beladen sind. Obst, Gemüse und Fleisch transportieren die Händler auf ihren Holzbooten. Heute sind es hauptsächlich nur noch größere Boote. Vom Boot aus sehen wir eine der wenigen katholischen Kirchen Vietnams. Bei einem kurzen Landgang verkosten wir allerlei lokale Obstsorten und schauen uns eine Darbietung einer traditionellen Laienspielgruppe an. Weiter geht es zu einer kleinen Fabrik in der aus Kokosmilch Bonbons hergestellt werden. Mit kleinen Holzbooten werden wir durch die Eukalyptus-Mangroven-Landschaft von Tra Su gerudert. In einem kleinen Dorfrestaurant essen wir den für die Region typischen Elefantenohrfisch. Nit dem Bus geht es wieder zurück in das Hotel.
Samstag, 09.11.2024 Hängematten Cafe‘ und Krokodilfarm
Nach etwa zweistündiger Busfahrt legen wir einen Stopp in einem „Hängematten Café‘“ im kleinen Dorf Thot Not ein und entspannen uns beim Liegen in der Hängematte und trinken die köstliche Milch aus einer reifen Kokosnuss.
Jetzt geht es weiter in Richtung Blue Sky Krokodilfarm nach Long Xuyên. In Vietnam stehen Krokodile nicht wie bei uns unter Artenschutz, so dass sie in dieser Farm zur Gewinnung des Krokodilleders und des Fleisches zum Verzehr gezüchtet werden. Wir bestaunen hunderte Krokodile – vom Baby bis zum riesigen ausgewachsenen Tier. In dem zur Farm gehörigen Restaurant können wir zum Dinner Gerichte mit Krokodilfleisch probieren.
Nach dem Besuch der Farm fahren wir weiter nach Chau Doc, wo wir eine Bootsfahrt durch einen Eukalyptus- und Mangrovenwald unternehmen. Wir erleben die üppige Tier- und Pflanzenwelt des Biotops und können zahlreiche dort lebende Vögel beobachten.Beeindruckend waren für uns auch die wunderschönen Orchideen im Eingangsbereich des Parkes.
Nun geht es nach Can Tho, der letzten Station unserer Reise in Vietnam. Wir verabreden uns mit Binh zum Abendessen in einem Restaurant am Mekongufer und begeben uns zu Fuß dahin.
Nach dem Abendessen schlendern wir über den örtlichen Markt, vorbei an Karaoke-Shows entlang des schön beleuchteten Flussufers zurück zu unserem Hotel.
Die erste Etappe unserer Reise endet hier.
Sonntag, 10.11.2024 Weiterreise auf dem Mekong mit dem Speedboot von Vietnam nach Kambodscha. Phnom Penh
Heute ist wieder sehr frühes Aufstehen angesagt. Nach dem Frühstück besteigen wir bereits um 6:45 Uhr den Bus um zum Hafen zu fahren. Zügig wird unser Gepäck ins Boot geladen und wir verlassen den Hafen. Wir fahren vorbei an zahlreichen am Ufer liegenden Booten und beobachten Fischer bei ihrer Tätigkeit. Nach etwa einer Stunde erreichen wir die vietnamesische Grenze und gehen zur Passabfertigung an Land. Kurz darauf geht es per Boot weiter zu Einreise nach Kambodscha. Unser Bootsguide hat bereits alles zur Visaerstellung vorbereitet so dass wir in kürzester Zeit unsere Fahrt nach Phnom Penh fortsetzen können. Gegen Mittag erreichen wir Phnom Penh wo wir schon von Samnang, unserer kambodschanischen Reiseleiterin erwartet werden.
Die Stadt hat ihren Namen vom Wat Phnom Daun Penh (Hügeltempel der alten Frau Penh), der 1372 auf einem künstlichen 27 Meter hohen Hügel errichtet wurde, um fünf Statuen des Buddha aufzunehmen.
Im Jahr 1434 verlegte der letzte Herrscher von Angkor seine Residenz in den Großraum des heutigen Phnom Penh, nach Lovek, nachdem Angkor 1431 von Ayutthaya, dem Königreich der Thai, erobert und dessen lebensnotwendige Bewässerungssysteme zerstört worden waren. Im 16. Jahrhundert wurde Lovek wieder verlassen. Erst 1866 verlegte König Norodom I. auf Druck der Franzosen seinen Regierungssitz von Udong nach Phnom Penh. 1867 wurde die Stadt auch Sitz der französischen Kolonialverwaltung. Die Franzosen planten und bauten die Stadt neu auf. Um die Sumpfgebiete im heutigen Stadtgebiet trockenlegen zu können, wurde ein Kanalsystem geschaffen. Seit 1969 verbindet eine Eisenbahnlinie Phnom Penh mit der Hafenstadt Kompong Som, dem heutigen Sihanoukville.
Die Stadtbevölkerung von Phnom Penh bestand vor der Erlangung der politischen Unabhängigkeit Kambodschas 1953 zu je einem Drittel aus Vietnamesen, Chinesen und Khmer. Erst ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre begann sich das demographische Verhältnis zugunsten der Khmer deutlich zu verschieben. Heute stellen Vietnamesen und Chinesen eine zahlenmäßig zwar kleine, jedoch wirtschaftlich umso einflussreichere Minderheit der Stadtbevölkerung.
Während der Busfahrt gibt uns Samnang viele Informationen über die Geschichte ihres Landes und die Schreckensherrschaft der Roten Khmer.
Am 17. April 1975 wurde Phnom Penh von den Roten Khmer erobert. Diese deportierten fast die gesamte Stadtbevölkerung umgehend aufs Land; kurz nach der Machtergreifung lebten noch ca. 20.000 Menschen in der Stadt, hauptsächlich Parteifunktionäre und andere Eliten. Von Februar bis Mai 1976 verstärkte das Pol-Pot-Regime die militärische Sicherung der Hauptstadt mit einer Besatzung von knapp 20.000 Soldaten erheblich. Für die Deportation der Stadtbevölkerung im April 1975 gab es mehrere Gründe: Einerseits bestand das logistische Problem, die Bevölkerung ausreichend mit Lebensmitteln versorgen zu können. Denn Phnom Penh war in den letzten Monaten vor der Machtergreifung aufwändig durch eine Luftbrücke der Amerikaner mit Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoffen versorgt worden. Andererseits hatten sich die Roten Khmer zum politischen Ziel gesetzt, in Anknüpfung an das Reich von Angkor einen ideologisch am Maoismus angelehnten autarken Bauernstaat zu erschaffen. Städte galten im ideologischen System der Roten Khmer als kapitalistisch und konterrevolutionär. Ihre Bevölkerung wurde entrechtet und zu neuen Menschen beziehungsweise Menschen des 17. April erklärt. Ein großer Teil von ihnen kam während des Genozids von Kambodscha bei Arbeitseinsätzen (oftmals Zwangsarbeit) in der Landwirtschaft und in Gefängnissen durch Hunger, Entkräftung, Krankheit (Malaria) und Exekutionen ums Leben.
Als erstes besuchen wir den Wat-Phnom-Tempel., die wohl bekanntesten Stupa in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh. Errichtet auf einem 27 Meter hohen künstlichen Hügel mit 300 Meter Durchmesser ist es das höchstgelegene religiöse Bauwerk der Stadt. Das Heiligtum ist über Treppen und Rampen zugänglich.
Der Legende nach hatte den Bau im Jahre 1372 die wohlhabende Witwe Daun Chi Penh veranlasst, nachdem sie fünf Buddha-Statuen, davon vier aus Bronze und eine aus Stein, in einem Koki-Baumstamm am Ufer des Mekong gefunden hatte, der durch eine große Flutwelle flussabwärts gespült wurde. Sie ließ den Hügel nordöstlich von ihrem Haus aufhäufen und den Tempel, der die Statuen beherbergen sollte, aus den angespülten Baumstämmen errichten. Sie gab der Anlage den Namen Wat Phnom Daun Penh. Phnom bedeutet auf Khmer „Hügel“, und dieser bildete die Keimzelle für die Stadt, deren Name wortgetreu übersetzt „Hügel Penh“ heißt. Im Übrigen bedeutet Wat „Tempel“.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Bauwerk mehrmals vollständig erneuert oder renoviert (zuletzt 1926) und um weitere Schreine und andere Gebäude ergänzt, das ursprüngliche Gebäude aus dem 14. Jahrhundert ist nicht mehr vorhanden. Die Stupa beherbergt die Asche von König Ponhea Yat und ist das Zentrum der Feiern zum kambodschanischen Neujahrsfest in Phnom Penh.
Um den Hügel herum führt ein großzügig dimensionierter Kreisverkehr. Samnang lässt kleine Banknoten von einer im Schrein befindlichen Statue „segnen“ und schenkt jedem von uns einen als Glücksbringer.
Jetzt fahren wir zum „Russenmarkt“. Er bekam seinen Namen aufgrund seiner Popularität unter den russischen „Beratern“ in den 1980er Jahren. Die Experten aus der damaligen Sowjet -union waren in Kambodscha als technische Berater tätig.Die Mehrheit der Kambodschaner kennt nur Phsar Toul Tom Poung, daher sollte man nicht nach dem Russenmarkt fragen. Hier überzeugt weniger die architektonische Komponente wie beim Zentralmarkt, sondern eher das größere und vielfältigere Angebot.Neben den zahlreichen Produkten aus den Bereichen Metallwaren, Kunsthandwerk, Datenträger, Edelsteine, Printmedien, Textilien, etc. gibt es auf dem Russenmarkt auch einen kulinarischen Bereich. Hier kann inmitten des Marktes lokale Küche gekostet werden. Die hygienischen Vorkehrungen sind nicht unbedingt mit den deutschen vergleichbar, aber auch nicht unbedingt schlechter als auf anderen südostasiatischen Märkten.
Am späten Nachmittag checken wir im Hotel ein und erfrischen uns etwas bevor wir dann zu Fuß zum Abendessen spazieren. Vorbei an der Unabhängigkeits-Pagode und zahlreichen zum Wasserfest festlich beleuchteten Gebäuden erreichen wir das Restaurant am Mekong-Ufer.
Von hier sehen wir zahlreiche festlich illuminierte auf dem Fluß liegende Boote.
Den schönen Tag beschließen viele von uns auf der Dachterrase im 12. Stock des Hotels, von wo wir einen herrlichen Blich über die Metropole haben.
Montag, 11.11.2024 Stadtrundfahrt in Phnom Penh – die Hauptstadt Kambodschas
Gut ausgeruht verlassen wir nach dem Frühstück unser Hotel und begeben uns zum Königspalast, einem Gebäudekomplex, der als offizielle Residenz des Königs von Kambodscha dient. Der Palastkomplex befindet sich im Westen der Stadt am Zusammenfluss des Tonle Sap mit dem Mekong, genannt Chaktomuk. Die kambodschanischen Monarchen haben den Palast seit seiner Errichtung in den 1860er Jahren bewohnt, mit einer Periode der Abwesenheit während der Republik Khmer, des Demokratischen Kampuchea und der Volksrepublik Kampuchea zwischen 1970 und 1993.
Der Bau des Königspalastes in Phnom Penh ist ein vergleichsweise junges Ereignis in der Geschichte der Khmer und Kambodschas. Der Sitz der Khmer-Könige befand sich von 802 n. Chr. bis zum frühen 15. Jahrhundert in oder bei Angkor nördlich des Tonle-Sap-Sees. Nachdem der Khmer-Hof im 15. Jahrhundert aus Angkor abgezogen war, ließ er sich zunächst kurzzeitig in Phnom Penh nieder. Danach fungierten allerdings wieder verschiedene andere Städte als Königssitz. Die Hauptstadt kehrte erst im 19. Jahrhundert nach Phnom Penh zurück, aber es gibt keine Aufzeichnungen oder Überreste eines Königspalastes in Phnom Penh aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert. Im Jahr 1813 errichtete König Ang Chan (1796–1834) die Stätte Banteay Kev (die „Kristallzitadelle“) an der Stelle, an der heute der Königspalast steht. Nach Ang Chan Regierungszeit befand sich die Hauptstadt in Udong, etwa 40 Kilometer nordwestlich, bis 1866 sein Neffe, König Norodom I., nach Phnom Penh zurückkehrte.
Der Palast wurde 1865 fertiggestellt und bei der Errichtung zeigten sich sowohl südostasiatische als auch europäische architektonische Einflüsse. Kurz vor der Einweihung des Palastes wurde Kambodscha ein Protektorat Frankreichs, was auch durch den Napoleon-Pavillon zum Ausdruck kommt, der 1876 als ein Geschenk von Frankreich gebaut wurde. Die Thronhalle wurde 1917 eingeweiht und spätere Krönungszeremonien der kambodschanischen Monarchen fanden hier statt. Verschiedene Monarchen haben den Komplex immer wieder umgestaltet, sodass die meisten der heutigen Gebäude nicht mehr aus dem 19. Jahrhundert stammen.[1] Seit der Wiedererrichtung der Monarchie 1993 ist der Palast heute wieder der Sitz der kambodschanischen Könige.
Nun besuchen wir die Silberpagode welche sich auf der Südseite des Königspalastes in Chey Chumneas befindet. Sie beherbergt viele nationale Schätze, darunter viele Gold- und Schmuckbuddarien. Die wichtigsten sind ein kleiner grüner Kristall-Buddha (der "Smaragd-Buddha" Kambodschas. Nach dem kambodschanischen Bürgerkrieg verlor der Goldmaitreya Buddha die meisten seiner zweitausend Diamantenauf dem Fußboden der Silberpagode liegen mehr als 5.329 Silberfliesen
Sie ist einer der bemerkenswertesten Tempel in Phnom Penh. Ihr Gelände wird für verschiedene nationale und königliche Zeremonien verwendet. Die eingeäscherten Überreste von Norodom Sihanouk sind in der Kuppe von Kantha Bopha auf dem Tempelgelände beigesetzt. Auch das Nationalmuseum beeindruckt uns mit den zahlreichen Exponaten der kambodschanischen Geschichte.
Das Mittagessen nehmen viele von uns im Hard Rock Café‘ Phnom Penh zu sich.
Am späten Nachmittag kehren wir zurück in unser Hotel, von wo aus wir dann wieder mit dem Bus zum Abendessen fahren.
Vom Restaurant zurück ins Hotel fahren wir mit den typischen Tuk-Tuks und können so das abendliche Flair der Metropole erleben.
Dienstag, 12.11.2024 Busreise nach Siem Reap. Landschaft Siem Reaps & Abendessen bei einer einheimischen Familie
Vorbei an Reisfeldern und den für die Gegend typischen Pfahlbauten fahren wir am heutigen Vormittag nach Siem Reap.
Auf einem der lokalen Märkte legen wir unsere erste Pause ein. Sofort stehen zwei Kinder am Bus und zeigen uns eine Vogelspinne und lassen sie für einen kleinen Obolus über unsere Arme laufen.
Einige von uns kosten von den zahlreichen frittierten Insekten die auf dem Markt angeboten werden.
Eine besondere Leckerei ist allerdings die frisch geschälte Ananas, die hier zu verkosten ist.
Nächster Stopp ist an der wohl berühmtesten Brücke in Kambodscha die den Chickreng River in Kampong Kdei überspannt. Die Preah Tis Brücke aus dem 11.Jahrhundert ist insofern bekannt, weil sie erstens die längste Kragbogen-Brücke in Kambodscha ist (angeblich sogar der Welt sein soll) und zweitens Dank des hervorragenden Zustandes ein Musterbeispiel der von Khmer-Architekten favorisierten Brückenbauweise darstellt. Beide Seiten der Brücke zieren die siebenköpfigen Schlangen – die „Naga“.
Gegen Abend kommen wir im Hotel in Siem Reap an und werden dort vom nächsten Guide Ho begrüßt. Gemeinsam mit ihm fahren wir zum Abendessen bei einer kambodschanischen familie mitten in einem kleinen Dorf. Wir genießen die herzliche Gastfreundschaft der Gastgeberfamilie.
Müde vom sehr erlebnisreichen Tag kommen wir ins Hotel zurück.
Mittwoch, 13.11.2024 Ins versunkene Reich der Khmer . Angkor Wat . Angkor Thom
Bereits um vier Uhr früh verlassen wir unser Hotel mit dem Ziel den spektakulären Sonnenaufgang in Angkor Wat zu erleben. Angkor Wat (Khmer: Ângkôr Vôtt, ângkôr bedeutet „Stadt“, vôtt „Tempelanlage“) ist die bekannteste Tempelanlage in der Region Angkor in Kambodscha. Der Tempel befindet sich zirka 240 km nordwestlich der Hauptstadt Phnom Penh in der Nähe von Siem Reap, rund 20 Kilometer nördlich des Sees Tonle Sap. An Eingang zum Monument wird jeder von uns fotografiert und erhält eie Eintrittskarte mit seinem Foto.
Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es ist stark bewölkt und so sehen wir die Sonne nur andeutungsweise.
Nichts desto trotz war es sehr gut so zeitig im Tempel zu sein, denn wir waren einige der wenigen ersten Gruppen, die vor dem riesigen Besucheransturm dem Tempel besichtigen konnten.
Im 10. Jahrhundert wurden unter Yasovarman I. (889–910) zahlreiche Bewässerungsanlagen und Stauseen angelegt, die unter anderem dazu beitrugen, dass mehrmals im Jahr Reis geerntet werden konnte. Diese erfolgreiche Landwirtschaft führte zu Nahrungsüberschüssen und brachte dem Khmer-Reich großen Reichtum. So kam es, dass das südlich von China gelegene Land zu einem regionalen Machtzentrum Südostasiens wurde und die Khmer in der Lage waren, große Städte und gewaltige Tempelanlagen zu errichten.
Im Jahr 1113 bestieg König Suryavarman II. den Thron und regierte bis etwa 1150. Er baute die Macht Angkors, damals Kambuja genannt, in mehreren Kriegszügen gegen die benachbarten Cham, gegen Ð?i Vi?t und das Mon-Königreich Haripunjaya weiter aus. Daneben ließ er Tempelanlagen in Angkor restaurieren und neue errichten, darunter Angkor Wat. Die Anlage wurde als Staatstempel des Königs im südöstlichen Teil der schon unter Suryavarman I. errichteten früheren Hauptstadt Yasodharapura erbaut und diente der Verehrung Vishnus. Es gibt auch Hinweise, wie etwa die ungewöhnliche Ausrichtung Angkor Wats nach Westen, der Himmelsrichtung des Todesgottes Yama, die dafürsprechen, dass es der Totentempel Suryavarman II. war.
Da weder die Gründungsstele noch andere Inschriften aus dieser Zeit aufgefunden wurden, die sich auf das Bauwerk beziehen, ist der ursprüngliche Name unbekannt. Es wird angenommen, dass es nach Vishnu benannt wurde, mit dem sich der König als Vishnuist im Unterschied zu seinen Vorgängern, die Shivaisten gewesen waren, identifizierte, und demnach Vrah Vishnuloka („heiliger Wohnsitz von Vishnu“) hieß und später, angelehnt an den posthumen Titel des Gründers Paramavishnuloka („er, der die himmlische Welt des Vishnu betreten hat“), Preah Pisnulok. Die Arbeiten scheinen rasch nach dem Tod des Königs eingestellt worden zu sein, so dass einige der Reliefs unvollendet blieben. Im Jahr 1177 wurde Angkor von den Cham, traditionellen Feinden der Khmer, erobert. Jayavarman VII. gelang es schließlich, die Invasoren zu besiegen und das Khmerreich wiederherzustellen. 1,5 km nördlich von Angkor Wat ließ er die neue Hauptstadt Angkor Thom mit dem Bayon als buddhistischen Haupttempel errichten.
Im späten 13. Jahrhundert wandelte sich Angkor Wat vor dem Hintergrund der durch Jayavarman VII. initiierten religiösen Revolution nach und nach von einer hinduistischen Kultstätte in eine des Theravada-Buddhismus. Zu dieser Zeit wurde Angkor Wat zum Namen des Tempelkomplexes. Anders als die anderen Tempel Angkors verwahrloste die Anlage zwar im 16. Jahrhundert etwas, wurde aber nie vollständig verlassen. Die im Vergleich gute Erhaltung hängt mit dem Wassergraben zusammen, der Angkor Wat gegen das Vordringen des Waldes schützt.
Einer der ersten Besucher aus dem Westen war der portugiesische Kapuziner Antonio da Magdalena, der 1586 nach Angkor kam. Er beschrieb seinen Eindruck von Angkor Wat dem portugiesischen Historiker Diogo de Couto zufolge „als so außergewöhnlich, dass man es weder mit einem Stift beschreiben, noch mit einem anderen Monument in der Welt vergleichen kann.“ In den nächsten Jahrhunderten blieben es Missionare und Kaufleute aus dem Westen, die Angkor Wat Beachtung schenkten. Dies änderte sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als ausgelöst durch die begeisterten Reiseberichte des französischen Naturalisten Henri Mouhot, der die Tempelanlage 1860 erkundete, Forscher auf Angkor Wat aufmerksam wurden und ihm folgten, wie zum Beispiel Adolf Bastian und Ernest Doudart de Lagrée. Die ersten Fotografien von Angkor Wat machte 1865 der Schotte John Thomson. Mouhot datierte Angkor Wat auf die Antike und konnte sich einen Bau durch die Khmer, auch aus der damaligen historischen Situation heraus, nicht vorstellen. Er verglich Angkor Wat mit dem Tempel Salomos, von einem antiken Michelangelo errichtet.
Im 20. Jahrhundert wurde Angkor Wat intensiv von dem französischen Institut École française d’Extrême-Orient restauriert und erstmals von 1908 bis 1911 unter der Leitung von Jean Commaille von Erde und Vegetation befreit. Die tatsächliche Geschichte wurde von da an durch diese und weitere Renovationen und damit zusammenhängende stilistische und epigrafische Befunde auf dem gesamten Gelände erschlossen. Der Bürgerkrieg und die Herrschaft der Roten Khmer unterbrachen diese Arbeiten. Das Monument blieb unbeschädigt, doch Statuen, meist aus der Post-Angkor-Zeit, wurden gestohlen oder zerstört.
Der Tempel ist ein Nationalsymbol und beeinflusst auch die internationalen Beziehungen zu Thailand, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Angkor Wat ist seit ihrer ersten Version von ungefähr 1863 auf der Nationalflagge Kambodschas abgebildet. So war es auch das kulturelle Erbe Angkor Wats und Angkors insgesamt, welche die Franzosen dazu motivierte, Kambodscha 1863 zu kolonisieren und der Vorherrschaft von Vietnam und Siam zu entreißen. Dies führte zu Forderungen Kambodschas an Thailand im Nordwesten des Landes, welches die Thai 1431 erobert hatten. Seit seiner Unabhängigkeit 1953 kontrolliert Kambodscha Angkor Wat. Inmitten des Vietnamkriegs besuchte Jacqueline Kennedy auf Einladung des Königs den Tempel.
Nach der Besichtigung Angkor Wats fahren wir am zeitihgen Vormittag zurück zum Hotel um zu frühstücken.
Gegen 10.30 fahren wir zum nächsten Tempel – Angkor Tom, der ab Ende des 12., Anfang des 13. Jahrhunderts auf Geheiß von König Jayavarman VII. als neue Hauptstadt des Angkorreichs errichtet wurde.. Die erhaltenen Bauwerke und Ruinen finden sich heute etwa 7 km nördlich von Siem Reap bzw. etwa 1 km nördlich des bekannten Tempels Angkor Wat.
Im Jahr 1177 gewannen die Cham eine Seeschlacht auf dem Tonle-Sap-See gegen die Khmer, eroberten deren damalige Hauptstadt Jayenfranagari und töteten König Tribhuvanadityavarman. In vierjährigen Kämpfen gelang es einem jungen Heerführer und Prinzen, die Invasoren zu besiegen; im Jahr 1181 bestieg er als Jayavarman VII. den Thron, und während seiner dreißigjährigen Herrschaft erwies er sich als einer der bedeutendsten Könige von Angkor. Da der König im Unterschied zu seinen hinduistischen Vorgängern Mahayana-Buddhist war, entstand in seinem Auftrag eine Vielzahl buddhistischer Tempel, Klöster und Universitäten – innerhalb und außerhalb der Stadtmauern seiner neuen „Großen Hauptstadt“, Angkor Thom.
Sein vielleicht direkter Nachfolger Indravarman II. (Regierungszeit etwa 1220–1243) führte das Bauprogramm weiter; Jayavarman VIII. (etwa 1243–1295) war verantwortlich für die Zerstörung zahlreicher buddhistischer Bildwerke und restaurierte einige wichtige hinduistische Tempel; in Srindravarman (etwa 1295–1307) begegnet uns wohl der erste Theravada-Buddhist unter den Angkorkönigen. Nun ist die lokale Baugeschichte nicht mehr nachvollziehbar, denn im aufkommenden Theravada-Buddhismus wurden fast nur noch hölzerne Gebäude errichtet.
Zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen mit Siam, aber auch aufkommende Probleme mit der Wasserversorgung und der Bodenfruchtbarkeit führten bis Ende des 16. Jahrhunderts zum Niedergang des Angkorreichs. Die so genannte Entdeckung Angkors in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (ein unsinniger Begriff, denn die Khmer hatten die Tempelanlagen nie vergessen, und andere europäische Besucher hatten sie längst beschrieben) ist eng mit dem Namen Henri Mouhot verknüpft, die Renovierungsgeschichte insbesondere mit der École française d’Extrême-Orient. Seit 1992 gehören das Angkorgebiet und damit auch Angkor Thom zum von der UNESCO erfassten Weltkulturerbe. Angkor Thom nimmt den nördlichen Teil der ersten Angkorhauptstadt Yasodharapura ein. Damit war die neue Hauptstadt zwar kleiner als ihr historischer Vorläufer; aber sie war größer als alle Städte des europäischen Mittelalters.
Die quadratische Anlage hat eine Seitenlänge von etwa 3 km, die vier Seiten weisen in die Haupthimmelsrichtungen. Der Wassergraben ringsum ist 100 m breit. Die Stadtmauer aus Laterit ist etwa 8 m hoch und auf der Innenseite mit einer großzügigen Erdanschüttung versehen. Erschlossen und in Viertel geteilt wird die Stadt durch ein Straßenkreuz. Die vier Straßenenden münden in Stadttore aus Sandstein, ein Fünftes, das Siegestor, befindet sich 500 m nördlich des Osttors am Ende einer weiteren Straße, der so genannten Siegesallee. Diese führt vom ehemaligen Königspalast nahe der Tempelpyramide Phimeanakas weg, während das Straßenkreuz vom Bayon ausgeht.
Jayavarman VII. gliederte wichtige Bauwerke der historischen Hauptstadt in seine neue Hauptstadt ein. So lag im nordwestlichen Viertel der Königspalast mit der Tempelpyramide Phimeanakas. Dieses Ensemble ergänzten er und seine Nachfolger durch die Terrasse der Elefanten und die Terrasse des Lepra-Königs, den Großen Platz, die Turmreihe Prasat Suor Prat und besagte Siegesallee. Auch der ältere, überwältigend große Tempelberg Baphuon und zwei hallenartige Bauten, der nördliche und südliche Khleang, wurden in den Gesamtplan integriert. Im geometrischen Zentrum von Angkor Thom, von den Straßen ausgespart und umrahmt, entstand der Staatstempel Bayon mit seinem Wald von Gesichtertürmen. Von den Tempeln und Terrassen abgesehen, bestanden alle Gebäude der Stadt aus Holz (auch der Königspalast) und sind heute verschwunden.
Beeindruckt von den gewaltigen Monumenten der Khmer-Geschichte kehren wir am späten Nachmittag ins Hotel zurück, wo viele von uns die Annehmlichkeiten des Hotelpools nutzen.
Am Abend fahren wir in das Kulturzentrum Siem Reaps, wo wir ein opulentes kambodschanisches Buffet-Dinner genießen können. Leider war es uns unmöglich alle der unendlich vielen leckeren Köstlichkeiten zu probieren.
Nach dem Essen konnten wir den Auftritt einer Theatergruppe erleben – ein spektakulärer Auftritt.
Zum Schluss der Show konnten wir uns auf der Bühne mit den Darstellern in ihren farbenfrohen Trachten fotografieren.
Donnerstag, 14.11.2024 Tempel Pre Rup und Banteay Srei
Nach dem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf dem Weg zum Tempel Pre Rup. Aber erst einmal legen wir einen Zwischenstopp im Dorf Preah Dak ein. Dort erlebten wir das quirlige Markttreiben, sahen allerlei gegrillte Tiere, das lokale Obst- und Gemüseangebot sowie viele Kinder die uns kleine Souvenirs verkaufen wollten.
Angekommen im Pre Rup Tempel eroberten wir diesen.
Der Shiva geweihte Pyramidentempel Pre Rup ist der bedeutendste Angkortempel des 10. Jahrhunderts. Als Jayavarman IV. im Jahr 928 König des gesamten Khmer-Reichs wurde, verlegte er die Hauptstadt des Angkorreichs etwa 100 km weit in Richtung Nordosten nach Koh Ker. Auch dessen Nachfolger Harshavarman II. (Regierungszeit 941–944) residierte in Koh Ker. König Rajendravarman II. (Regierungszeit 944–968), ein Cousin Harshavarmans II., zog zurück nach Angkor, aber nicht an den Phnom Bakheng, sondern wenige Kilometer entfernt an den Östlichen Baray. Er ließ die einstige Hauptstadt Yasodharapura restaurieren und den Insel-Tempel Östlicher Mebon errichten, der 952 eingeweiht wurde. Neun Jahre später und 500 m südlich davon, wurde sein Staats-Tempel, der Pyramidentempel Pre Rup eingeweiht. Dieser besitzt einen ähnlichen Bauplan wie der Östliche Mebon, ist aber komplexer und prächtiger. Der Pre Rup wiederum diente als Modell für die weit größeren „Tempelberge“ Ta Keo und Angkor Wat.
Auf dem Weg zum „Frauentempel“ Banteay Srei halten wir an um die Bauern bei der Reisernte zu beobachten.
Der Banteay Srei ist eine hinduistische Tempelruine. Der auf Grund seiner Ornamentik als einer der kunstvollsten geltende Tempel wurde Mitte des 10. Jahrhunderts erbaut. Banteay Srei liegt rund 23 Kilometer nordöstlich des Angkor Wat und 28 Kilometer nordöstlich des Zentrums der Stadt Siem Reap am oberen Siem-Reap-Fluss.
Die Gesamtausdehnung der Tempelanlage beträgt vom Gopuram im Osten, dem Eingangspavillon, bis zum westlichen Gopuram im dritten, äußeren Mauerring 200 Meter. Da der östliche Gopuram am Eingang uneingefasst ist und es keine Hinweise auf einen vierten Mauerring gibt, gehen einige Forscher von einer ehemaligen hölzernen Palisade aus, andere von einem freistehenden Propyläum.
Vom Eingang führt ein 67 Meter langer Prozessionsweg, der von Arkaden und Querpavillons beidseitig flankiert war, zum Gopuram der Ostseite des äußeren von drei Mauerringen, die den Tempel rechteckig umschließen. Der äußere Mauerring aus Laterit, der den Tempelteich einfasst, ist in Ost-West-Richtung 100 Meter und von Nord nach Süd 95 Meter lang.
Der mittlere Mauerring am Ufer der künstlichen Insel, ebenfalls aus Laterit, umgibt einen 42 × 38 Meter großen Hof. Wie der äußere Mauerring, besitzt er im Osten und im Westen je einen Gopuram als Durchgang, wobei vom westlichen, einem einfacheren Ziegelbauwerk, nur wenig erhalten ist. Auch vom inneren Mauerring aus Ziegelsteinen, mit einer Seitenlänge von 24 Metern, sind nur noch die Fundamente zu erkennen. Der für die inneren Bauten verwendete hochwertige rosa Sandstein lässt besonders detaillierte Ornamentik zu. Fast alle Wände der Gebäude im Tempelareal sind mit einem außergewöhnlich feinen Reliefdekor verziert. Plastisch herausgearbeitete Girlanden und Laubornamente wechseln mit kachelartigen skulptierten Platten ab.
Im Zentrum der Anlage von Banteay Srei stehen drei Tempeltürme, Prasat genannt, nebeneinander auf einer T-förmigen, mit Friesen geschmückten Plattform, wobei dem zentralen, etwa 10 Meter hohen Turm eine Mandapa, ein pavillonartiger Vorbau mit Ziegeldach, vorgesetzt ist. Die den zentralen Prasat nördlich und südlich flankierenden Türme haben eine Höhe von etwas über 8 Metern. In zahlreichen Nischen stehen etwa 70 Zentimeter kleine Figuren: Devatas, Apsaras und Dvarapalas. Diese Kunstwerke sind so fein herausgearbeitet, dass sie eher wie geschnitzt anmuten als in Stein gemeißelt.
Der zentrale Prasat ist Tribhuvanamaheshvara, Shiva als großen Herrscher der drei Welten, der nördliche Vishnu und der südliche Shiva geweiht. Alle Tempeltürme besitzen neben den nach Osten ausgerichteten Eingängen je drei Scheintüren. Vor den Eingängen zu den seitlichen und der Mandapa des zentralen Prasat kauern mythische Yaksha-Wächter mit Löwen-, Affen- und Geistergesichtern auf Menschleibern, auf den Treppenmauern hocken Garudas. Nord- und südöstlich der Tempeltürme stehen zwei Gebäude aus Sandstein und einigen Laterit-Bauteilen, die als „Bibliotheken“ bezeichnet werden. Über ihren Tonnengewölben sind die Dächer mit Ziegelsteinen in Kragbauweise gedeckt.[1]
Außergewöhnlich sind die Flachreliefs auf den Türstürzen und Portalgiebeln der Tempeltürme, „Bibliotheken“ und Gopura mit Darstellungen aus der hinduistischen Mythologie, insbesondere dem Ramayana. Die Tympana an den Giebeln der „Bibliotheken“ gelten als die schönsten der Khmerkunst.
Auf der Rückfahrt zum Hotel hatten wir die Chance Wasserbüffel in einem Reisfeld zu fotografieren.
Um 16:45 verlassen wir unser Hotel und fahren mit Tuk-Tuks in das Zentrum von Sein Reap, das wegen des Wasserfestes für den gesamten Verkehr gesperrt ist. Wir sehen ein Bootsrennen auf dem Fluß und spazieren über die mit zahlreiche Verkaufsständen belegten Straßen der City und erleben dort kambodschanische Lebensfreude pur.
Das Abendessen genießen wir in einem Restaurant direkt am Flussufer. Von der Dachterrasse des Hotels können wir das Feuerwerk erleben.
Freitag, 15.11.2024 Bootsfahrt auf dem Tonle Sap See / Flug über Hanoi nach Frankfurt
Am Morgen unternehmen Sie eine Bootsfahrt auf dem Tonle Sap-See, dem größten und fischreichsten südostasiatischen Binnensee.
Von Norden wird der See durch mehrere Zuflüsse gespeist. Im Süden ist der See mit dem Tonle-Sap-Fluss verbunden, welcher im jahreszeitlichen Wechsel jeweils den Zu- oder Ablauf bildet und weiter südlich in Phnom Penh in den Mekong mündet.
Jedes Jahr im Juni ist dort ein in dieser Größenordnung weltweit einzigartiges Naturphänomen zu beobachten. Der Mekong führt zu dieser Zeit auf Grund der Monsunregenfälle und durch das Schmelzwasser aus dem Himalaya bis zu viermal mehr Wasser als in den trockenen Monaten. Da Kambodscha ein großteils sehr ebenes Land ist, drängt das Wasser des Mekong in den Tonle-Sap-Fluss, dieser wechselt daraufhin seine Fließrichtung. An dessen Ende füllen die Wassermassen nun das Becken des Sees. Während der trockenen Jahreszeit weist er eine Oberfläche von 2.600–3.000 km² auf, bis er auf circa 10.400 km² (inkl. umliegende Flusslandschaften: bis zu 25.000 km²) anwächst und bis zu fünfmal so tief ist (von 2–3 m auf 14 m). Der Höhepunkt der Überflutung wird im September erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Kulturfläche Kambodschas von Wasser bedeckt.
Jetzt, im November, wenn der Mekong wieder weniger Wasser führt, wechselt der Fluss erneut die Richtung und das Wasser des Sees fließt langsam ab. Dieses Ereignis ist Anlass für das sogenannte Wasserfest (Khmer: Bon Om Touk), das auch gleichzeitig den Beginn der Fischereisaison darstellt.
Der See beeindruckt mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt, die noch immer nicht vollständig erforscht ist. Wir beobachten das Leben in dem schwimmenden Dorf, wenn die Fischer ihre Netze ausbreiten, die Kinder auf den schwimmenden Häusern ihren Unterricht.
abhalten und die Bewohner in die schwimmenden Kirchen gehen. Ein wunderbares Erlebnis.
Beim Landgang auf der Insel Wat Kampong Phluk besichtigen wir ein buddhistische Kloster und sehen wie die Bewohner der Insel ihr Tagwerk vollbringen.
Zurückgehrt zum Hotel erfrischen wir uns ein letzes Mal und packen unsere Koffer für die Heimreise.
Einige nutzen die letzte Möglichkeit noch einmal eine entspannende Massage zu erleben.
Nun geht es zum Flughafen Siem Reap, von wo aus wir die Heimreise antreten.
Samstag, 16.11.2024 Flug über Hanoi nach Frankfurt
Müde von dem vielen Erlebten fliegen wir nach Hause. Einige nutzen das Multimedia-Angebot im Flugzeug, andere schlafen, um die 13 Flugstunden zu überbrücken. Um 06:00 morgens landen wir in Frankfurt und hier trennen sich unsere Wege. Weiter geht es per Flugzeug nach München, Dresden, leipzig oder per Bahn in die jeweiligen Heimatorte.
Leider geht alles Schöne irgendwann einmal zu Ende. So auch unsere wunderbare Erlebnisreise durch eine für uns bis dahin fremde Kultur. Beeindruckt von den vielen sehr schönen Erlebnissen, Begegnungen mit gastfreundlichen Vietnamesen und Kambodschanern und vielem neuen Wissen über deren Leben und Geschichte treten wir zufrieden die Heimreise an.
Unser Dank gilt den motivierten Guides in Vietnam und Kambodscha, die uns ihre Heimat mit viel Herzblut nahegebracht haben. Aber auch den Busfahrern, die uns mit viel Engagement in dem für uns ohne Regeln laufenden Verkehr durch beide Länder chauffiert haben.
Ich bedanke mich- auch im Namen von Eberhardt Travel – für Eure angenehme Gesellschaft während der Reise.
Bleibt gesund und reisefreudig!
Herzlichst Thomas Krupp