Kunst & Kultur

Die Meeresorgel in Zadar

Von Dr. Michael Krause, 27.12.2017
Meeresorgel Zadar - Kroatien – © st1909 - Fotolia
Kroatien, das Balkanland an der Adriaküste, hat sich in den letzten Jahren immer mehr – verdientermaßen – zum touristischen Traumziel entwickelt.

Das glasklare, azurblaue Wasser der Adria, angenehmes Klima, gut ausgebaute touristische Infrastruktur und traumhafte, geschichtsträchtige Küstenorte, von denen einige inzwischen sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit zählen, sind gute Gründe, die gastfreundliche Region Dalmatien in dem kleinen Land aufzusuchen. Neben Weltkulturerbe-Orten wie Dubrovnik, Split, Sibenik und Trogir kann auch die geschichtsträchtige Stadt Zadar mit beeindruckenden Kunst- und Kulturzeugnissen aufwarten.

Gerade das jüngste der beeindruckenden Objekte in Zadar besitzt zudem den Status weltweiter Einzigartigkeit. Neben Sehenswertem, wie der runden Sank Donatus-Kirche aus dem 9. Jh., der romanischen Basilika der Heiligen Anastasia aus dem 13. Jh., zahlreichen weiteren Kirchen und einer bedeutenden Befestigungsanlage aus römischen Zeiten, später unter venezianischer Herrschaft beeindruckend ausgebaut, wurde eine erst 2005 eröffnete Besonderheit an der Uferpromenade zum Touristenmagneten und beliebten Anziehungspunkt: .

Die Meeresorgel ist ein weltweit einzigartiges experimentelles Musikinstrument, gespielt von der Natur selbst. Es entstand nach einem Vorschlag des bekannten Architekten Nikola Bašic und gehörte zum Projekt der Neugestaltung der Zadarer Uferpromenade. Die bestand nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges aus einer langweiligen Betonmauer und sollte Anfang des neuen Jahrtausends touristisch attraktiver werden. Neben einer auf der Uferpromenade angelegten Darstellung unseres Sonnensystems und der Planeten, auch vom Architekten Nikola Bašic , das sich tagsüber mit Sonnenenergie auflädt und nachts unter Verwendung derselben leuchtet, wurde die Meeresorgel geschaffen: das Wasser der Adria schwappt in den Hohlraum unter den Steinstufen der Uferpromenade und drückt Luft hinein. Diese wiederum erzeugt durch ein System von Kunststoffrohren und Resonanzkörpern unter der Ufermauer und in den Stein eingelassene Orgelpfeifen sphärisch anmutende Töne, die die Luft erfüllen und je nach Wellenbewegung und Windstärke variieren. Es lohnt sich, der Meeresorgel zuzuhören, denn die hier gemachte Musik – von keiner menschlichen Komposition beeinflusst – lädt zum Träumen ein und regt die Phantasie an. Nicht nur, dass man sich vorstellen darf, dass tatsächlich die Natur selbst Kapellmeister, Komponist und Organist ist – auch die unmittelbar gehörte Abfolge von Tönen ist immer wieder einzigartig und lässt sich nie gleichartig wiederholen…

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