Zeitreisen

Die Schlacht bei Culloden in Schottland

Von Dr. Michael Krause, 17.04.2023

Culloden Battlefield in Schottland – © Marlies Thrum - Eberhardt TRAVEL

Vor 277 Jahren – genau am 16. April 1746 – fand die Entscheidungsschlacht zwischen den schottischen Hochland-Clans unter Führung des Jakobiten-Führers Bonnie Prince Charlie und den englischen Truppen des Königs Georg II. unter Führung des Herzogs von Cumberland statt. Die vernichtende Niederlage der Schotten ist auch einer der Höhepunkte der beliebten Fantasy-Fernsehserie "Outlander", deren Drehor

Eine der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre war die Verfilmung der legendären Highland-Saga "Outlander", die die ungewöhnliche Geschichte einer Frau erzählt, die durch einen mysteriösen Steinkreis zweihundert Jahre in die Vergangenheit gerät und sich plötzlich in der Zeit des Jakobiten-Aufstandes 1745 und 1746 zurechtfinden muss. Der mehrfach preisgekrönten Autorin gelang mit ihrem inzwischen auf neun Bände angewachsenen Fantasy-Roman ein erstaunlich originalgetreues Sittenbild Schottlands um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Historisch genau, was die Details der geschichtlichen Abfolge und Ereignisse betrifft, schildert die fiktive Handlung den Verlauf der Vorbereitung, Durchführung und schließlich der Entscheidung des Aufstandes der schottischen Hochlandclans, die treu zum entmachteten König Jacob VII. und seinen Erben aus der Dynastie der Stuarts standen und die Unabhängigkeit Schottlands von England erkämpfen wollten, das damals von König Georg II. aus dem Haus Hannover beherrscht wurde.
Eine spezielle Drehort-Rundreise von Eberhardt TRAVEL ermöglicht den Fans der Fernsehserie, viele der Schauplätze und damit Schottland auf eine "etwas andere Art" kennenzulernen. Aber auch bei vielen anderen Schottland-Reisen wird das legendäre Culloden Battlefield besucht.

Charles Edward Stuart, der "Bonnie Prince Charlie" genannte Thronfolger, kam im August des Jahres 1745 im Westen Schottlands aus dem französischen Exil an und pflanzte, der Legende zufolge, seine Standarte in der Nähe des winzigen Hochlanddorfes Glenfinnan am Loch Shiel auf und rief die Hochland-Clans zu den Waffen. Innerhalb relativ kurzer Zeit scharte er eine Armee von Highlandern um sich und marschierte nach Süden. Rasch konnte er alle Orte einnehmen, die englische Armee zur Rückeroberung der schottischen Hauptstadt Edinburgh wurde vernichtend in der Schlacht von Prestonpans geschlagen. Mehrere Wochen residierte Prince Charlie im Palast von Holyroodhouse in Edinburgh, danach marschierte er erneut gegen England und eroberte in rascher Folge Lancaster und Manchester und stand knapp 150 km nördlich des völlig überraschten London. Allerdings nutzte der schottische Thronfolger seinen Vorteil nicht aus: England besiegt wähnend, kehrte er um und nach Schottland zurück.

Im Besucherzentrum des Culloden Battlefield

Der englische König ließ eine neue, waffentechnisch und zahlenmäßig weit überlegene Armee aufstellen, die die Jakobiten verfolgte. In der Nähe von Inverness kam es am 16. April 1746 zur Entscheidungsschlacht im Culloden Moor, nicht allzuweit von der Highland-Metropole Inverness entfernt. Nach einem verheerenden Artilleriebeschuss durch die überlegenen Engländer gelang es der englischen Armee unter dem Herzog von Cumberland, den die Schotten aufgrund seiner Gnadenlosigkeit und auf die Schlacht folgenden perfiden Rache den "Schlächter" nannten, die Hochlandarmee in weniger als einer Stunde völlig aufzureiben und vernichtend zu schlagen. Im Anschluss daran wurden die aufständischen Hochlandclans größtenteils enteignet und ein großer Teil der Bevölkerung in den sogenannten "Highland-clearances" vertrieben.

Landkarte des Culloden Battlefield im Besucherzentrum

Das Schlachtfeld von Culloden Moor ist heute eine der nationalen Gedenkstätten Schottlands mit Gedenksteinen für jeden Clan. In einem modernen Museum und Informationszentrum erfährt man Wissenswertes und Anschauliches zur Entscheidungs-Schlacht und dem vorausgegangenen Aufstand.

Nicht nur für Fans der Fernsehserie, sondern für alle Schottland-Interessierten ist der Besuch des Museums ein Muss, stellt es doch eine geschichtsträchtige Ergänzung zum Reiseziel Schottland mit seinen grandiosen Landschaften dar und eine mehr als wirkungsvolle Illustration für alle Liebhaber der "Outlander" Fantasy-Filme und -Romane.