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Schweden – das Land des Wassers, der Sonne, der Inseln und der Schären

Von Marion Kottlos, 14.07.2022
Schweden – © Adobe Stock
Eine Sage des Landes beschreibt, wie Erik der Heilige im 12. Jahrhundert ein goldenes Kreuz am Himmel entdeckte.

Diese himmlischen Farben übernahmen die schwedischen Könige: Das Blau wie der Himmel und das Goldgelb wie die Sonne. Dies habe ich an einem Junitag, genauer einem Morgen, besonders stimmungsvoll bei einem Besuch im berühmten Schärengarten von Stockholm gespürt. Blau erstrahlten der Himmel und das Wasser, goldene Strahlen der Sonne erleuchteten die Szenerei, in der Ostsee präsentierten sich kleine und große Inseln, ragten Felsen, Schären und kleine, ja kleinste teilweise Gras bewachsene Felskuppen empor, Fischer- und Ferienhäuschen in bunten, Farben, viele in rot und gelb, schmiegten sich an die Ufer, dazu Boote verschiedener Art, Segelschiffe und Jachten – ein Paradies für Segler, Angler, Paddler, Wanderer, Radfahrer, Maler, Naturfreunde, Romantiker – für alle, die das Leben am und im Wasser lieben. Hinter jeder Biegung des Weges oder des Fahrwassers eröffneten sich neue Blicke auf einsame Inseln, kleine Fjorde, wildromantische Buchten, auf verträumte Orte und auf einsame Feriendomizile. Eine Zeit zum Genießen und Träumen! Querfähren kreuzten den Weg, begleitet von Segel- und Angelbooten und dann die großen Fähren von Gdansk, Tallinn oder Helsinki sowie Fracht- und Kreuzfahrtschiffe.

Ich habe die Inseln nicht gezählt, aber dieses Paradies soll 30.000 Inseln, Schären und Felsen umfassen, davon 24.000 kleiner als zwei Quadratkilometer auf einer Länge von ca. 100 Kilometern.

Nur 150 Inseln sind über das ganze Jahr bewohnt, 10.000 Einwohner leben hier. Der Schärengarten gilt bei den Stockholmern als beliebtes Naherholungsgebiet und zieht Urlauber aus nah und fern an. Kein Wunder, denn schließlich gibt es 50.000 Ferienhäuser und es sind 100.000 Freizeitboote registriert.
Entstanden ist diese wundervoll anmutige und einzigartige Landschaft in der letzten Eiszeit, vor ca. 21.000 bis 10.000 Jahren. Die gewaltigen Gletscher schliffen die unter ihnen liegenden Gesteinsschichten ab. Mit dem Abschmelzen des meterdicken, tonnenschweren Eises traten die höchsten Erhebungen als runde, glatte Inseln und Kuppen an die Wasseroberfläche. Auf mehr als 6.000 Quadratkilometern sind diese heute vor Stockholms Küste bis weit in die Ostsee zu finden.
Die Hauptinseln ziehen zudem durch unterschiedliche Attraktionen Besucher an: Nur zwanzig Minuten von Stockholm entfernt befindet sich die kleine Inselgruppe Fjäderholmarna mit den vier Inseln Stora Fjäderholmen, Ängsholmen, Libertus und Lillholmen. Hier finden sich interessante Ateliers und Geschäfte mit schwedischem Kunsthandwerk, Fischräuchereien mit frischen Leckereien, Museen, Theater und das Ostsee-Aquarium. Auf Vaxholm präsentiert sich mit dem Kastell, einst Vorposten zur Bewachung Stockholm, eine Befestigung aus dem 16. Jahrhundert. Es ist Teil der Festung Vaxholm mit der Redoute Rindö, der Burg Fredriksborg und dem Fort Oskar-Fredriksborg.
Das Städtchen Vaxholm ist durch gut erhaltene Holzvillen geprägt. Ein Bummel durch die Gassen mit Geschäften, Cafés und Restaurants ist empfehlenswert. Die Insel Sandhamn weit im Osten, fast 50 Kilometer von Stockholm entfernt, besticht mit dem letzten Hafen des Schärengartens. Sandhamn selbst ist ein idyllisches Dörfchen und ein Treff der Segler. Hier befindet sich auch der königliche Segelclub. Der Hafen verfügt über mehr als 350 Anlegestellen. Das übersteigt die Anzahl der Bewohner.
Der Schärengarten ist ein Paradies für alle Botaniker, Vogelzüchter und Angler. Die Vielzahl der Fischarten erfreut alle Petrijünger. Das Brackwasser hat den gleichen Salzgehalt wie die Ostsee. Trotzdem können hier Süßwasserfische gefangen werden. Das Gebiet gilt als eines der besten Hechtreviere der Welt. Im Frühjahr und im Herbst ist der Raubfisch in Schwärmen im Schärengarten zu finden. Deshalb ist die Menge pro Angler beschränkt: 3 Exemplare pro Tag und eine Länge von 50 bis 75 Zentimeter. Auch Barsch, Zander, Brasse, Groppe, Rotauge, Hering, Scholle, Stint, Hornhecht, Renge, Meerforelle und Lachs gehen je nach Jahreszeit an den Angelhaken. Der Fischfang ist auch für Laien mit der Handangel ohne Angelschein erlaubt. Also Geduld, Ruhe, Ausdauer und Petri Heil!

Die Sonne spiegelt sich im Blau des Wassers und umso mehr verstehe ich, warum die beiden Farben die Nationalfarben Schwedens sind und die Nationalflagge zieren.

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