Reisebericht: Rundreise Kuba – Sonneninsel in der Karibik

20.03. – 05.04.2019, 17 Tage Rundreise von Ost bis West mit Santiago de Cuba – Baracoa – Camagüey – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Cayo Santa Maria – Vinales–Tal – Havanna


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Schön ist es, aus einem grauen Märztag in die Sonne zu entfliehen, im Meer zu baden, durch Parks mit blühenden Bäumen zu spazieren und prächtige Adelspaläste zu bestaunen. In üppig grünen Bergwäldern tummeln sich Kolibris und fordern auf zum Foto.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

20.03.2019: Flug nach Holguin

Die Reise beginnt mit einem langen Flug nach Holguin, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Osten Kubas. Pünktlich landen wir (und auch unsere Koffer) und fahren nach dem Erwerb der Touristenwährung CUC in unser Hotel "Caballeriza" im Stadtzentrum. An seine frühere Funktion als Standort für eine Kavallerieabteilung der Spanier erinnern viele Schmuckelemente im Hof und in den Gängen des Hotels.

21.03.2019: Fahrt nach Santiago de Cuba und Stadtbesichtigung

Gut ausgeruht und neugierig auf Kubas zweitgrößte Stadt treten wir die Fahrt an. In Santiago de Cuba angekommen, suchen wir zunächst den berühmten Friedhof Santa Ifigenia auf. Er ist die letzte Ruhestätte vieler bekannter Persönlichkeiten und so sehen wir das Grab von Carlos Manuel de Cespedes, dem "Vater des Vaterlandes", der mit der Freilassung seiner Sklaven das Signal zum Aufstand gegen die spanische Kolonialmacht gab. Auch die Familie Bacardi, den meisten durch die Rummarke bekannt, hat hier ihre Grabstätte, ebenso wie eines der Mitglieder der Musikgruppe Buena Vista Social Club - Compay Segundo. Eine weitere Gedenkstätte gilt dem Nationalhelden José Marti, von den Kubanern hochverehrt und vor allen Schulen des Landes als Büste präsent. Abschließend stehen wir noch vor Fidel Castros einfachem Grabstein und sehen dann der Wachablösung zu.
Nun wenden wir uns einem weiteren geschichtsträchtigen Objekt zu. Es ist die Festung "Castillo San Pedro de la Roca", 1640 - 1642 vom Festungsbaumeister Juan Bautista Antonelli errichtet. Sie schützte wirkungsvoll die schmale Einfahrt in die Bucht von Santiago de Cuba. Nachdem sie nicht mehr zu Verteidigungszwecken benötigt wurde, diente sie im Unabhängiskeitskrieg als Gefängnis, seit 1978 ist sie ein Museum über die Geschichte der Piraterie. Wir erfreuen uns an dem schönen Blick über die Bucht hinüber zur Insel Cayo Granma und es werden viele Fotos geschossen.
Aber nun ist es an der Zeit, an eine Stärkung zu denken und im hübschen Restaurant am Fuße der Burg nehmen wir das Mittagessen ein.
Am zentralen Platz der Stadt, dem Parque de Cespedes, stehen die wichtigsten Gebäude der Stadt: die Kathedrale der Stadt wurde 1522 aus Holz erbaut, brannte jedoch ab und man errichtete ein steinernes Gebäude, dies zerstörte ein Erdbeben und so ist die nunmehrige Kathedrale ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Des weiteren steht hier das Wohnhaus des ersten Gouverneurs der Insel, Diego de Velazquez, heute ein Kolonialmuseum. Nebenan sehen wir das Rathaus der Stadt, von dessen Balkon Fidel Castro am 1.1.1959 den Sieg der Revolution verkündete. Nach so viel Geschichte brauchen wir eine kleine Pause und die verbringen wir auf der Dachterrasse des Hotels Casa Granda mit einem schönen Blick auf die Stadt.
Danach bummeln wir über den Boulevard zur Plaza de Marte mit den Denkmalen für Carlos Manuel de Cespedes, Camillo Cienfuegos und José Marti und machen einen kurzen Halt an der Kaserne Moncada. Heute ist der Komplex eine Schulstadt, aber zur Zeit der Batista-Herrschaft war es eine Kaserne, die Fidel Castro mit seinen Gefährten am 26.7.1953 überfiel, um die Waffen zu erbeuten und das Signal zum Sturz der Diktatur zu geben. Der Angriff misslang und viele Kämpfer wurden getötet, Fidel kam ins Gefängnis.
Die vielen Eindrücke haben uns müde gemacht und so beziehen wir unser Hotel Melia Santiago, ruhen uns etwas aus und nehmen das Abendessen am Hotelbüfett ein.

22.03.2019: Fahrt nach Baracoa

Bewaffnet mit einem Lunchpaket fahren wir heute nach Baracoa, der ältesten Stadt Kubas. Unser erster Halt ist in Guantanamo, den meisten bekannt durch den Stützpunkt der Amerikaner in der gleichnamigen Bucht.  Wir wollen erst einmal einen Kaffee trinken, aber leider gibt es heute keinen und so setzen wir die Fahrt fort bis zum Aussichtspunkt "La Gobernadora". Von hier kann man in die Bucht hineinschauen und entdeckt in der Ferne auch einige Gebäude des amerikanischen Stützpunktes. Anhand von Fotos erklärt uns eine kubanische Führerin die Lage und den Aufbau des Stützpunktes.
Wir fahren weiter und langsam verändert sich die Vegetation, es wird immer trockener und viele Kakteen sind zu sehen. Es wird langsam Zeit für den Mittagsimbiss und so halten wir an einer kleinen Raststätte "La Chivera" und essen unsere Vorräte auf, hinuntergespült mit Kaffee und etwas Vitamin R (R wie Rum). Frisch gestärkt  wird die Bergetappe in Angriff genommen und wir durchfahren die Sierra Purial auf der legendären Bergstraße La Farola.
In der Nähe von Baracoa ging Kolumbus bei seiner zweiten Reise an Land und nahm das Gebiet für das spanische Königshaus in Besitz. Er bezeugte das mit einem Kreuz aus dem Holz der Meerestraube. Das Kreuz können wir in der Kirche "Nuestra Senora de la Asunción" sehen. 
Bei einem Spaziergang durch die Fußgängerzone des Städtchens bekommen wir einen Eindruck vom Leben in dieser Region. 1511 wurde die Stadt von Diego Velazquez gegründet und war die erste Hauptstadt. Hier sehen wir auch das Denkmal für den Indianerhäuptling Hatvey, den die Spanier bei lebendigem Leib verbrannten, da er zum Widerstand gegen die Eroberer aufgerufen hatte.
Baracoa ist bekannt für seinen Kakao-und Kokosnussanbau, hier steht die einzige Schokoladenfabrik des Landes und es wird auch die süße Spezialität Cucurucho hergestellt.
Wir beziehen aber nun erst einmal unser Hotel Porto Santo, erfrischen uns und fahren dann zum Abendessen in das hübsche Lokal "Buen sabor".

23.04.2019: Fahrt zur Finca Duabe und zurück nach Santiago de Cuba

Der Tag beginnt, für Kuba ungewöhnlich, mit bedecktem Himmel und leichten Regen. Der Hausberg der Stadt, der Yunque, ist kaum zu sehen. Wir lassen uns nicht entmutigen und brechen auf zu einem Besuch in der Finca Duabe. Hier erklärt uns Juan mit viel Humor den Anbau und die Verarbeitung von Kakao. Nebenbei lernen wir auch noch etliche andere tropische Pflanzen kennen und werden eingeführt in die Welt der kubanischen Schwiegermutterwitze. Am Ende der Wanderung winkt uns eine gute Tasse Schokolade, zubereitet mit Kokosmilch. Leider hat sich der Regen wieder verstärkt und so müssen wir auf die Bootsfahrt auf dem Fluss Toa verzichten. Wir trösten uns mit dem Spezialgetränk "Rio Toa", welches aus Orangensaft und Maracujasaft besteht, serviert in einer Pampelmuse. Auch das folgende Mittagessen ist speziell, die Suppe wird im Bambusrohr serviert und das Fleisch wird von reichlich Obst und Gemüse begleitet.
Noch einmal durchqueren wir auf der 1965 errichten Passstraße die Berge und erreichen am Nachmittag Santiago de Cuba und unser Hotel Melia Santiago. Das Abendessen gibt es heute im Paladar Thoms Yadira.

24.03.2019: Fahrt nach Camagüey

Unser erstes Ziel ist heute der Wallfahrtsort El Cobre. Unweit von Santiago befand sich hier zunächst eine Kupfermine, im 19. Jahrhundert lohnte sich der Abbau nicht mehr und die Mine wurde geschlossen. Der Ort erhielt nun seine Bedeutung durch die Wallfahrtskirche El Cobre. Sie beherbergt die Figur der Jungfrau Maria, welche Fischer der Legende nach in der Bucht von Nipe gefunden hatten. Seit 1915 ist sie die Nationalheilige Kubas, 1977 wurde die Kirche von Papst Paul VI. zur Basilika ernannt. Viele Menschen pilgern hierher, bitten oder danken für etwas und lassen zahlreiche Opfergaben zurück. Auch Hemingway hatte die Medaille seines Nobelpreises der Jungfrau gestiftet und Lina Ruz, die Mutter der Castro Brüder, hinterließ eine kleine Figur als Dank.
Westwärts fahrend machen wir Rast in der Stadt Bayamo. Sie gehört auch zu den 7 ältesten Städten Kubas und wurde 1513 von Diego Velazquez gegründet. Nahe der Stadt lebte Carlos Manuel de Cespedes auf dem Gut "La Demajagua", er ließ 1868 seine Sklaven frei und begann den Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier. Auf dem zentralen Platz lesen wir den Text der Nationalhymne, die hier zum ersten Mal gesungen wurde. Wir vertreten uns in der hübschen Fußgängerzone noch ein wenig die Beine und setzen danach die Fahrt fort. Am Nachmittag erreichen wir unser Ziel - Camagüey, die Stadt der Kirchen. Allein 8 Kirchen findet man in der Innenstadt und einige davon wollen wir auch ansehen. Dazu schwingen wir uns immer zu Zweit auf ein Bicitaxi und schon geht es los. Am ältesten Platz San Juan de Dios steht das ehemalige Kloster mit dem Hospital, auf dem Platz Carmen sind neben der Kirche vor allem die phantasievollen Bronzeskulpturen der Künsterlin Marta Jimenez ein Hingucker und Fotomotiv. Durch ein unübersichtliches Gewirr kleiner Gassen fahren wir noch zum Platz der Arbeiter, natürlich steht auch hier eine Kirche, die der Barmherzigkeit, und weiter geht es zum Hotel Santa Maria. Auch neben unserem Hotel befindet sich ein schönes Gotteshaus, die Kirche "Unserer Lieben Frau der Einsamkeit". Nun heißt es einchecken und danach laufen wir wieder durch kleine Gassen zum Abendessen im Restaurant "1800".

25.03.2019: Fahrt nach Trinidad

Nach einem guten Frühstück in der 5. Etage des Hotels Santa Maria mit einem schönen Blick über die Stadt Camagüey machen wir uns auf den Weg nach Trinidad. Unser erster Stopp in Los Hoyos bei Ciego de Avila macht uns mit einer guten Pina Colada aus frisch gepresstem Ananassaft und Kokosmilch bekannt, dann geht es fröhlich weiter bis Sancti Spiritus. In diesem kleinen alten Städtchen, 1514 von Diego Velazquez gegründet, besuchen wir die Iglesia Parroquial Mayor, eine de ältesten Kirchen Kubas mit eine schönen geschnitzen Decke aus verschiedenen Edelhölzern. Danach besehen wir noch das Haus des Arztes Rijo (heute ein Hotel). Dieser Arzt behandelte die armen Einwohner der Stadt kostenlos und die Bürger errichteten ihm dafür ein Denkmal. An der romanischen Brücke über den Yayabo-Fluss kehren wir für einen Mittagsimbiss ein und lassen uns das Spezialgetränk Cunyaya (Zuckerrohrsaft, Zitronensaft und Honig) gut schmecken. Leider regnet es schon wieder und auf der Fahrt nach Manaca Iznaga wird es nicht viel besser. Die Tischdeckenverkäufer verschwinden und wir suchen Schutz im Gebäude der Familie Manaca Iznaga, eine der reichsten Familien im Trinidad des 19. Jahrhunderts. Wir bekommen noch vorgeführt, wie eine einfache Zuckerrohrmühle funktioniert und kosten noch einmal den Saft des Zuckerrohrs mit und ohne Rum. Einige Unentwegte klettern noch auf den Turm, dann treten wir den Rückzug an und fahren weiter in die Stadt Trinidad und zu unserem Hotel La Ronda.

26.03. 2019: Rio Melodioso

Fast alle Gäste begeben sich heute auf eine Wanderung durch den Nationalpark Guamuhaya. Ein russischer LkW holt uns vom Hotel ab und bringt uns durch die Berge bis Topes de Collantes. Hier stärken wir uns im Kaffeemuseum mit einem guten Kaffee und dann geht es weiter mit dem LkW bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Unser Guide erzählt uns vom Kaffeeanbau und zeigt uns einige typische Vertreter der Bergvegetation. Nach einigem Auf und Ab kommen wir an den Rocio -Wasserfall, der in ein natürliches Schwimmbecken fließt. Einige Mutige nutzen die Gelegenheit für ein erfrischendes Bad und dann geht es beschwingt weiter zum Restaurant La Gallega. Wir essen Hühnchen mit Reis und fühlen uns gleich viel besser. Wohlbehalten kommen wir am Nachmittag wieder in Trinidad an und haben noch etwas Zeit zum Regenieren. Diesmal haben wir das Abendessen im Museumsrestaurant 1514, ein Tanzpaar verkürzt uns die Wartezeit aufs Essen und beweist uns wieder einmal, wie geschmeidig Kubaner zu tanzen vermögen.

27.03.2019: Fahrt nach Cienfuegos

Bevor wir die Stadt Trinidad verlassen, schauen wir sie noch etwas genauer an. Zuerst gilt unser Besuch der traditonsreichen Töpferei der Familie Santander. Schon seit mehreren Generationen betreiben sie die Töpferei und stellen unter anderem die traditionallen Trinkgefässe der Bauern her. Aber auch viele andere hübsche Dinge gibt es zu sehen und auch zu kaufen. Schnell sind wir im Zentrum der Stadt, überqueren den Hauptplatz mit der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit und bewundern die Häuser der reichen Zuckerrohrpflanzer, sehen auch das Gebäude, in dem Humboldt bei seinem Besuch logierte. Zur Stärkung kehren wir in die Canchanchara ein und trinken das gleichnamige Getränk, eine Band unterhält uns mit kubanischer Musik. Nun wird es Zeit für die Weiterreise Richtung Cienfuegos. Eine kleine Strandbucht lädt uns zur Mittagsrast ein dann ist es nicht mehr weit bis zum nächsten Halt - dem Botanischen Garten von Cienfuegos. 
Angenehm ruhig empfängt uns diese bedeutende Sammlung tropischer Bäume und Sträucher,  1899 gegründet. Sachkundig führt uns Alicia durch den Garten mit seinen mehr als 2000 Pflanzenarten und erklärt die wichtigsten. Die Zeit ist schnell vergangen und wir nehmen noch einen Abschiedstrunk zu uns und fahren weiter ins Zentrum der Stadt. Hier sind wir im Hotel San Carlos untergebracht und können beim Abendessen einen schönen Blick in die Bucht von Cienfuegos genießen.

28.03.2019 Fahrt nach Santa Clara

Die Stadt Cienfuegos ist im Gegensatz zu Camagüey streng rechtwinklig erbaut, da fällt die Orientierung leicht. Im Zentrum laufen wir ein Stück auf dem Prado und begrüßen die Skulptur von Benny Moré, der in der Nähe von Cienfuegos geboren wurde. Dann geht es den Boulevard entlang bis zum Platz Parque Marti. Hier sind die wichtigsten Gebäude der Stadt versammelt: das Rathaus, die Kirche, das Theater, eine Schule und schöne Wohnhäuser. Ein Triumphbogen erinnert an die Gründung Kubas im Jahre 1902 und ein Mosaik im Boden des Platzes an die Stadtgründung 1819. Das Theater wird gerade renoviert und so können wir den Saal, in dem einst Caruso, Sarah Bernhardt, Anna Pavlova und Alicia Alonso auftraten, leider nicht besichtigen. Aber stattdessen fahren wir zum Stadtteil Punta Gorda und besuchen dort den Palacio des Acisclo del Valle. Da Gebäude ist eine Mischung vieler Stile - gotisch, Luis XVI, Mudejar. Von der Dachterrasse genießen wir bei einem guten Drink die herrliche Aussicht über Bucht und Stadt. Nun ist es an der Zeit für eine kleine Bootsfahrt durch die Bucht von Cienfuegos und wir können in Ruhe die Stadt vom Wasser aus betrachten. Wieder an Land, kehren wir im Yachtclub, einem hübschen Gebäude im eklektischen Stil aus dem Jahre 1920, zu einem Mittagsimbiss ein. Danach ruft uns schon das nächst Ziel: Santa Clara.
Es ist noch genügend Zeit für den Besuch des Mausoleums für Che Guevara und seine Kampfgefährten und auch des kleinen Museums zum Leben Che Guevaras.
Nach diesem ereignisreichen Tag checken wir im Hotel Central ein und essen hier auch zu Abend.

29.03.2019: Fahrt nach Cayo Santa Maria

Nach dem Frühstück unternehmen wir noch einen kleinen Stadtspaziergang über den Hauptplatz der Stadt, den Parque Vidal. Hier steht das Denkmal von Marta Abreu, sie stiftete der Stadt das Theater und eine Schule. Wir verlassen das Zentrum und machen kurz Halt an dem betriebsamen Terminal der Busse, der Taxen und Pferdekutschen und zahlreiche Fotos der Oldtimer werden geschossen. 
Weiter geht e zur Besichtigung der Tabakfabrik in Camajuani, einem Städtchen auf dem Weg nach Cayo Santa Maria. Leider darf man in der Fabrik nicht fotografieren, aber dafür können wir in Ruhe zu sehen, wie die Zigarren unter den gschickten Händen der torcedores entstehen. Nun haben wir uns eine kleine Stärkung verdient, wir bekommen sie bei der Familie Perez, das ist meine Verwandschaft und sie heißen uns mit Kaffee und Schinkenhäppchen wilkommen. Nun lockt Cayo Santa Maria und wir setzen die Fahrt dahin fort. Noch ein Stopp gilt dem malerischen Städtchen Remedios und vor allem seiner Kirche Iglesia de San Juan Bautista. Sie wurde 1692 geweiht und besitzt einen Altar aus Zedernholz, mit Gold überzogen. Bemerkenswert ist auch die Figur der schwangeren Gottesmutter an einem Seitenaltar. Jedes Jahr am 24.12. werden die Parrandas von Remedios abgehalten, eine Art Karneval mit Feuerwerk und einem Wettstreit um die schönsten Karossas. Am Wege liegt weiterhin auch das Zuckermuseum in Caibarien und wir nutzen die Gelegenheit und besuchen es. Hier kann man anhand der noch erhaltenen Ausstattung der früheren Zuckerfabrik den Prozess der Zuckergewinnung erkennen und sich an zahlreichen ausgestellten Lokomotiven der früheren Zuckerbahnen erfreuen. Langsam wird es Zeit für die Insel und so fahren wir auf dem 40 km langen Damm bis zur Insel Las Brujas. Sie ist zusammen mit Cayo Ensenachos und Cayo Santa Maria Teil der inselgruppe Jardines del Rey.  Nach dem Check in im Hotel Dhawa ist noch genügend Zeit für eine kurze Erkundung der Lage bevor wir uns zum Abendessen im Restaurant treffen.

30.03.2019: Badetag

Das Wetter ist etwas windig, aber es wird dennoch ausgiebig gebadet und gesonnt, am Abend schauen die meisten der Show zu.

31.03.2019: Noch ein Badetag

17:00 treffen wir uns im Humedor und Williams zeigt uns seine Zigarrenauswahl und seine diversen Rumsorten. Wir schauen, es wird erklärt und natürlich auch gekauft.

01.04.2019: Fahrt nach Las Terrazas

Kein Aprilscherz - heute müssen wir den Strand verlassen und es geht weiter westwärts in die Provinz Pinar del Rio. Da dies eine lange Fahrt ist, teilen wir sie durch mehrere Stopps: der erste Halt ist in der Raststätte km 259, der zweite mit der Möglichkeit eines Mittagsimbiss in Fiesta Campesina und der letzte in der Raststätte 6 vias. Am Nachmittag sind wir dann am Ziel in der Bergwelt der Sierra del Rosario. Zunächst verschaffen wir uns am Infopoint einen kurzen Überblick über den Ort. Er entstand 1968 im Zusammenhang mit einer großen Aufforstungsaktion. Das Dorf ist eine Genossenschaft und alle Einkünfte werden gemeinsam verwaltet. Die meisten Einnahmen werden durch den Tourismus erzielt, gefolgt von Land-und Forstwirtschaft sowie Kunsthandwerk.
Wir checken im Hotel Moka ein und genießen den wunderschönen Blick vom Hotelzimmer aus über die Bäume ins Dorf. Im Café Maria trinken wir Kaffee aus der Region und danach essen wir im vegetarischen Restaurant El Romero zu Abend.

02.04.2019: Fahrt nach Soroa und Pinar del Rio

Wir bleiben noch etwas in der Natur und fahren am Morgen zum Orchideengarten in Soroa. Dieser Garten gehörte dem Rechtsanwalt Camacho, dessen Tochter Orchideen liebte. Sie verstarb bei der Geburt ihres Kindes und so legte der Vater zum Andenken an seine Tochter diesen Garten an, der nicht nur Orchideen, sondern auch zahlreiche andere Pflanzen, wie Bromelien, Philodendron, Alpinie, Elefantenohr usw. enthält. 1960 starb Camacho und der Garten wurde verstaatlicht. Er wird von der Universität Pinar del Rio betreut. Wir genießen die Schönheit und Ruhe des Gartens, einigen gelingen sogar Fotos der flinken Kolibris. Der nächste Halt gilt dem Tabak. Nachdem wir den Prozess der Zigarrenhestellung bereits gesehen haben, bekommen wir nun einige Ausführungen zum Anbau der Tabakpflanze. Wir sind zu Gast bei einer Familie, die sich über mehrer Generationen bereits mit dem Tabakanbau befasst, die Familie Robaina. Viel Handarbeit ist nötig, damit eine Zigarre hergestellt werden kann. Die Samen werden im September ausgesät, nach 40 Tagen pikiert und dann wachsen sie heran, die Blätter werden im Frühjahr gerrntet, getrocknet und fermentiert, erst nach ca. 2 Jahren landen sie in der Tabakfabrik zur Weiterverarbeitung. Mit diesem Wissen ausgestattet, essen wir bei der Familie gut zu Mittag und fahren anschließend in das Tal von Vinales. In diesem Tal, umgeben von den verkarsteten Bergrücken der Mogotes, gedeiht auf der fruchtbaren roten Erde der beste Tabak Kubas. Wir bewundern die einzigartige Landschaft im Schein der Nachmittagssonne und mit diesem schönen Bild verlassen wir den ländlichen Raum im Westen Kubas. Nun geht es in die Hauptstadt! Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel Presidente im Stadtteil Vedado, nahe am Malecon. Im Hotelrestaurant essen wir zu Abend und dann heißt es ausruhen für den morgigen Tag.

03.04.2019: Havanna

Wir beginnen den Tag mit einer Panoramafahrt per Bus und dem Besuch des Friedhofs Cristobal Colon. Der Friedhof ist ein Geschichtsbuch in Marmor und wir können nur einen Bruchteil ansehen. 54 ha umfasst der Friedhof und ist damit der größte in Kuba. Natürlich schauen wir bei der Milagrosa vorbei, angeblich kann sie Wunder bewirken, vor allem wenn Frauen sich ein Kind wünschen. Eindrucksvoll erhebt sich das wuchtige Denkmal der bei einem Einsatz verunglückten Feuerwehrleute in den Himmel, es wurde für sie von der Stadt Havanna gestiftet.
Diesseitiger geht es weiter, wir überqueren den Platz der Revolution, sehen die Ministerien, die Nationalbibliothek und das Nationaltheater sowie den weithin sichtbaren Obelisken mit dem Denkmal José Martis. Zu Fuß erkunden wir nun ein Stück Alt-Havanna, wie z.B. den Palast der Gouverneure, heute ein Museum oder den alten Platz mit seinen renovierten Gebäuden und den Platz Franziskus von Asisi.Es ist schon recht heiß und wir haben Glück. Unser Restaurant Moneda Cubana hat für uns Plätze auf der oberen Terrasse - da weht eine kühle Brise. Alle freuen sich schon auf den nächsten Programmpunkt - die Fahrt mit den Oldtimern. In flotter Fahrt geht es durch den Hafentunnel zur Christusstatue. Sie wurde 1958 von der Bildhauerin Jilma Madera aus Carrara - Marmor errichtet und ist ca. 20 m hoch. Nach einem schönen Panoramafoto von Havanna kehren wir zurück ins Hotel. Viele Gäste möchten heute noch in das weltberühme Tropicana und deshalb fahren wir pünktlich 18:00 zum Abendessen in das Restaurant Jardin de los Milagros (Garten der Wunder). Es schmeckt allen sehr gut und dann geht es voller Vorfreude in das Kabarett unter den Sternen. Die Vorstellung hat allen gut gefallen und konnte einen guten Eindruck von kubanischer Lebensfreude vermitteln.

04.04.2019: Ein letztes Mal Havanna


Alle haben sich entschlossen, vor der Heimreise noch einen kleinen Einblick in das Leben Ernest Hemingways zu erlangen. So beginnen wir mit dem Besuch des Hotels Ambos Mundos, welches er vor seinem Hauskauf frequentierte. Da dieses aber erst ab 10: 00 Uhr öffnete, nutzten wir die Zeit zum Besuch der Kathedrale von Havanna und des Kathedralenplatzes und sahen die legendäre Bodeguita del Media von außen. Nach diesem kleinen Abstecher war das Hotelzimmer im 5. Stock des Hotels zu besichtigen und auch die Terrasse war offen. Ein schöner Rundblick lohnte den Aufstieg  und natürlich durfte auch ein Drink zu Ehren Hemingways nicht fehlen. Komplettiert wurde das Programm mit der Fahrt nach San Francisco de Paula, wo sich Hemingways Finca befand. Das Haus ist so geblieben, wie es zu Hemingways Lebzeiten war und durch die Fenster kann man das Wohnzimmer, die Bibliothek, den Speiseraum und das Badezimmer sehen. Vom Turm aus sieht man die Stadt Havanna und auch die nähere Umgebung.
Mit einem letzten frisch gepressten Saft verabschieden wir uns von Hemingway und fahren zurück nach Havanna. Wir lassen uns am Theater Amedeo Roldan absetzen und kehren bei meiner Freundin Jessie auf einen Kaffee ein. 
Ein kleiner Imbiss noch, einige Einkäufe und dann heißt es auch schon Fertigmachen für die Fahrt zum Flugplatz. Unser Nachtflug verläuft ohne Probleme und am 05.04.2019 landen wir pünktlich in Frankfurt/Main. Alle erreichen die erforderlichen Anschlüsse und so geht ein schöner Urlaub planmäßig zu Ende.
Gracias y hasta pronto!

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Kommentare zum Reisebericht

Danke an Frau Dr. Knappe für diesen Reisebericht, der an all die wunderschönen erlebten Momente und gesehenen Bilder erinnert.

Heide Macal
04.05.2019

Ich freue mich, dass der Reisebericht dazu beitragen konnte, die schöne Reise noch mehr zu einem nachhaltigen Erlebnis werden zu lassen und wünsche weitere interessante Reisen.

Elke Knappe 04.05.2019