Reisebericht: Winterreise Norwegen von Tromsö bis zum Nordkap

07.02. – 12.02.2024, 6 Tage Rundreise: Tromsö – Lyngenalpen – Alta – (Nordkap) – mit Direktflug ab/an Dresden


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„Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt – sieh sie dir an.“ Kurt Tucholsky

Auf geht es in „das Land von Thule“ – entdecken wir die winterliche Arktis mit ihren magischem Licht und mystischen Farben.
Ein Reisebericht von
Martin Büchner
Martin Büchner

Tag 01 – 07.02.2024 Anreise nach Tromsø

Mit Czech Airlines fliegen wir nonstop von Dresden nach Tromsø. „Czech – Wer?“ wurden wir von unseren Gästen gefragt. Es handelt sich um die nationale Fluggesellschaft der Tschechischen Republik, die ihren Stammsitz in der Hauptstadt Prag hat. Die Fluggesellschaft wurde bereits 1923 gegründet und ist damit die fünft-älteste Fluggesellschaft mit ständigem Flugbetrieb, folglich einer Menge Flugerfahrung. Diese Airline sollte sich als Vorteil herausstellen, da deutsche Alternativen am Reisetag streikten. Von einem Streik waren wir glücklicherweise nicht betroffen. Bei besten Wetterbedingungen reisen wir pünktlich in die Arktis. Ohne jegliche Zeitverzögerung erhalten wir unser Gepäck und beginnen mit unserer Stadtrundfahrt.
Zunächst entfernen wir uns von der Stadt nach Westen in Richtung Atlantik. Der Sandnessund wird über die Sandnesssundbrücke überquert. Damit erreichen wir die Insel Kvaløya („die Wal-Insel“). Mit etwas Glück sind hier Rentiere anzutreffen, die sich hier im Winter häufig aufhalten. Im Lyfjorddalen und am Aussichtspunkt Sørskaret genießen wir das Bergpanorama und erleben erstmals „echte weiße Arktis“.
Auf dem Rückweg in Richtung Innenstadt lernen wir wie ernst das Thema Sicherheit auf norwegischen Straßen genommen wird. Die nationale Straßenbehörde führt Verkehrskontrollen durch, auch der lokale Linienbus muss zur Kontrolle. Nicht selten prüfen die Beamten, ob alle Passagiere angeschnallt sind. Bei uns ist nichts zu beanstanden, so dass die Fahrt nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt werden kann.

Zurück über den Sandnessund erreichen wir die Stadt Tromsø auf der Tromsinsel. Vor dieser Insel Tromsøya wurde am 12. November 1944 die Tirpitz, Schwester-Schlachtschiff der Bismarck versenkt. Mehr als 1.200 Marinesoldaten verloren ihr Leben, etwas über 800 konnten gerettet werden. Die verbliebenen Reste der Tirpitz liegen heute noch auf dem Grund des Fjordes.

Tromsøya - „Troms-Øy-a“ – die Troms-Insel liegt vor dem Festland, dem Tromsdalen, eingerahmt von vielen Inseln. „Paris des Nordens“ – wurde es genannt, weil im 19. Jh. die Damen der Stadt immer die neueste Pariser Mode getragen hatten. „Tor der Arktis“ heißt die Stadt bis heute. Unzählige Arktis-Expeditionen haben hier ihren Anfang genommen, wenn sie glücklich endeten, dann nicht selten auch Ihr Ende. Fridtjof Nansen und Roald Amundsen, sind nur zwei der ganzen großen Polarforscher, die die Stadt auf ihrem Weg in den Norden anliefen. Heute sind es Schiffe wie die „Polarstern“ des deutschen Alfred Wegener Instituts.
Da verwundert es kaum, dass Tromsø Sitz des „Norwegischen Polarinstitutes“, der größten Universität Nordnorwegens und des größten Krankenhauses Nordnorwegens ist.
Allein das Krankenhaus beschäftigt mehr als 6.000 Mitarbeiter und versorgt ganz Nordnorwegen, auf Distanzen so groß wie Deutschland.

Von der alten Seemannschule genießen wir den Blick über die Stadt. Alte Holzhäuser und moderne Glaspaläste bestimmen die Szenerie. Als Hintergrund dienen die schneebedeckten Berge des 1.238 Meter hohen Tromsdalstinden oder dem Hausberg Storsteinen, der gern fälschlicherweise als „Fjellheisen“ bezeichnet wird. „Fjell“ steht für Berg und „heis“ für Lift oder Aufzug, folglich ist damit die Seilbahn gemeint, die auf den Storsteinen hinaufführt.
Wir passieren die architektonisch interessanten Gebäude wie die Bibliothek oder das Polaria Museum, einem Zoo (Aquarium) mit arktischen Tieren, dass „sich aufstapelnden Eisschollen“ ähnelt. Aber auch Holzgebäude prägen die Stadt, der imposante hölzerne Dom an der Storgata, das alte Rathaus und der katholische Dom am Stortorget (Hauptplatz) und das kleine, aber feine Polarmuseum.
Das bekannteste Gebäude der Stadt ist die Tromsdalen-Kirche, die alle liebevoll „Eismeerkathedrale“ nennen. Sie steht direkt am Ende der 1.036 Meter langen Tromsøbrücke, die erste ihrer Art in Norwegen. Sie wurde im Jahr 1960 eröffnet.
Die Eismeerkathedrale folgte im Jahr 1965, ein Bau des Architekten Jan Inge Hovig. Auch hier war die die arktische Natur Vorbild. Von steilen schneebedeckten Bergflanken bis zu aufragenden Eisschollen war stets die Rede. 1972 wurde das Klarglas an der Ostseite der Kirche durch ein riesiges Buntglasfenster ersetzt, dass die „Ankunft Jesu“ symbolisiert.
Heute zählt die „Eismeerkathedrale“ zu den am häufigsten besuchten Bauwerken der Stadt Tromsø.
Am Nachmittag besteht Freizeit für erste eigene Aktivitäten. Nach dem Abendessen besteht die Möglichkeit mit mir den Fjellheisen zu nutzen, um auf den Storsteinen zu gelangen. Bei sternenklarer Nacht bietet sich ein atemberaubendes Panorama auf die Stadt und Umgebung. Wenn das Wetter es zulässt, sollte man diese Auffahrt auf keinen Fall verpassen. An der Bergstation gibt es auch eine Fjellstua – eine Bergstube, in der man sich mit heißen Getränken aufwärmen kann.
Krönender Abschluss des Abends war die „Grüne Fee“ – erstmals zeigt sich uns das Nordlicht.

Tag 02 – 08.02.2024 Tromsø – Lyngen – Alta (Finnmark)

Mit dem Reisebus geht es zunächst über die Tromsøbrücke hinüber auf das Festland. Die Europastraße E8 verläuft zunächst nach Süden entlang des Sundes, bevor wir auf die Straße nach Breivika abiegen. Ein kleiner Weiler mit Fähranleger direkt am Ullsfjord.
Auf der anderen Fjordseite liegt die Halbinsel Lyngen. Auf ihr liegt ein mächtiger Gebirgsriegel – die Lyngenalpen mit bis zu 1.800 Meter hohen Bergen. In absoluten Zahlen vielleicht nicht spektakulär, wenn man an die Höhen der mitteleuropäischen Alpen denkt. Allerdings beginnen die Berge hier direkt auf Meereshöhe. 1.600 – 1.800 Meter hohe Felswände sind auch in Mitteleuropa eher die Ausnahme. Wir durchqueren diese Felswand am „Kjosen“, einem Meeresarm, der die Lyngenhalbinsel fast vollständig abschneidet. Nur ein schmaler Isthmus am Ort Lyngen verbindet beide Landmassen.
In Lyngseidet nutzen wir eine zweite Fjordfähre um über den Lyngenfjord nach Olderdalen zu gelangen. In Olderdalen verläuft die Europastraße E6 – die Lebensader Norwegens. Beginnend in Trelleborg in Schweden über Göteborg und Oslo, Lillehammer, Trondheim, Narvik zieht sie sich herauf nach Norden, um sich über Alta fortzusetzen und in Kirkenes an der russischen Grenze zu enden.
Wie kaum auf einer anderen Strecke in Norwegen, versteht man hier den Spruch „Norwegen – das Land der Fjorde und Fjelle“. Dieser Satz ist unvollständig, da es eine dritte Landschaftsform gibt (die Strandflaten), hier in dieser Gegend voll zutrifft. Die Straße überquert Fjelle oberhalb der Permafrostgrenze (Baumgrenze), um sofort wieder steil abzufallen in Richtung Fjord (Meer).
Auf der Strecke nach Alta hat sich in den letzten Jahren viel verändert, Lawinen- und Wettergefährdete Strecken wurden in Tunnel verlegt. Neuestes fertiggestelltes Projekt ist der Kvænangenfjelltunnel. Geplant war die Fertigstellung für Herbst 2024 – eröffnet wurde er im Herbst 2023.
Am späten Nachmittag erreichen wir die Stadt Alta am Altaford. Unsere Ausgangsbasis für die nächsten Tage und Nächte.
Nach einem guten Abendessen lohnt ein Abendspaziergang bei klirrender Kälte (-20 °C). Kulturell lohnt ein Besuch der Pubs - es ist gerade rund um den Samischen Nationalfeiertag am 06. Februar – sehr viel los zum Thema Samische Urbevölkerung. Mindestens in einem Pub treffen sich einige Samis zum modernen „Joiken“ – dem Samischen Weg zu Singen. Begleitet von einer Band kann jeder Sami auf die Bühne kommen und seinen persönlichen Joik vortragen. Sehr spannend!

Tag 03 – 09.02.2024 Nordlichtkathedrale Alta, Sami, Nordlicht–Safari

Am Morgen erreichen unsere beiden Gäste aus dem Eishotel tiefbeindruckt Alta. Wir besuchen die Nordlichtkathedrale, die sich unmittelbar vor dem Hotel befindet. Alta hat wie alle Städte Norwegens nördlich des Polarkreis seine historische Holzbebauung im 2. Weltkrieg verloren. Lediglich einige wenige Kirchen konnten den Feuern widerstehen. Zwei davon befinden sich in der Alta Kommune. Mit der Nordlichtkathedrale ging man einen neuen modernen Weg. Fertiggestellt wurde die Kirche im Jahr 2013. Die Form sucht weltweit ihres Gleichen. Eine metallisch-glänzende Oberfläche in Form eines aufstrebenden Nordlichts (Nordlys).
Auch von innen ist die Kirche sehr sehenswert. Der Eintritt in das imposante Bauwerk ist inklusive. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit sich einen Film über das Nordlicht anzuschauen.
Gegen Mittag besuchen wir eine „Siida“ – der Begriff steht für eine „samische Siedlung“. Sie bestand früher aus mehreren Familien an einem bestimmten Siedlungsplatz. Später entwickelten sich Wintermarkt-Orte, die später negativ und gegen den Willen der Urbevölkerung zu „Lappbyen“ umgewandelt wurden. Die Wintermärkte sind geblieben, wie „die samische Woche in Tromsø“, die während unseres Reisetermins stattfand.
Nach einem langen harten Weg wurde einer Samischen Familie erlaubt, ein Zentrum aufzubauen, um Samische Kultur an Reisende vermitteln zu können.
Wir besuchen zunächst ein stilisiertes „Lavvu“ (Zelt). Hier bekommen wir die traditionelle samische Kleidung für Damen, Herren und Kinder sowie für den Sommer und den Winter erklärt. Insbesondere Naturmaterialien vom Rentier kommen zum Einsatz, darüber hinaus auch Wolle (Filz). Die Kleidung ist sehr farbenfroh, oft dominiert blau. Darüber hinaus findet man auch gelb, rot, grün und schwarz. Jede Region hat ihr eigenes Design.
Später besuchen wir noch ein echtes Lavvu, wie es auch heute noch von den Samis im Fjell genutzt wird. Im Rauch des Feuers hängt frisches Rentierfleisch.
Die Samis sind die Erfinder von Ski und Schlitten, wer mag, darf ein echten Rentierschlitten, gezogen von einem Rentier, ausprobieren.
Bei Aktivitäten von gut -20 °C ist es irgendwann durchaus angenehm in einen beheizten Innenraum zu wechseln. Die Chefin des Hauses lädt zu einem klassischen Hochzeitsmahl, was nicht selten mehreren tausend Gästen (während einer Hochzeit) gereicht wird. Es handelt sich um einen Rentier-Gemüse-Eintopf. Dieser wird mit Brot und Rømme gegessen.
Später führt sie uns in die Magie des Joiks ein, dem samischen Weg zu singen.

Am Abend starten wir zu unserer Nordlicht-Safari. Nach Prüfung der solaren Aktivität und der besten Wetterprognose für verschiedene Beobachtungsspots, entscheiden wir uns auf der E6 etwas nach Süden zu fahren. An der Grenze zur Provinz Troms finden wir in den Bergen einen Aussichtspunkt.

Das Wetter ist hervorragend (keine störenden Einflüsse z. B. durch Wolken). Die Aktivität ist moderat, eine Sichtung mit bloßem Auge ist möglich. Wir sind glücklich erfolgreich zu sein.

Als Reiseleiter schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Auf der einen Seite die Freude überhaupt Polarlicht sehen zu können, ein echtes Geschenk, dass ganz sicher nicht jeder Gruppe vergönnt ist. Andererseits eine gewisse Enttäuschung, das es nicht das Feuerwerk war, was viele in Form von Bildern als Erwartung mitbrachten, wohlwissend, dass es aus eigener Erfahrung genauso sein kann…


Moderne Kameras und Smartphones haben sehr gute Sensoren, die durch hervorragende Objektive insbesondere bei schwachen und moderaten Ereignissen mehr Licht auf ein Bild bringen können. Hierbei handelt es sich um Physik und Fotografie als Handwerk, nicht um Bearbeiten eines digitalen Fotos!
Ich habe versucht aus meiner bescheidenen Fotoausrüstung, die optimale Qualität herauszuholen, wohlwissend, dass dies deutlich mehr ist als das menschliche Auge wahrnehmen konnte.

An dieser Stelle möchte ich Fritjof Nansen zitieren, den berühmten norwegischen Polarforscher, bei seiner Querung über das Grönland-Inland-Eis. Diese Expedition fand 1888/89 statt, weit vor dem Zeitalter von Smartphones und digitalen Spiegelreflexkameras. Er schreibt über eine Nordlicht-Beobachtung am 29. September 1889: „[…] der Schein des Feuers fast durch ein ungewöhnlich strahlendes Nordlicht verdunkelt wurde. Der ganze Himmel stand in Flammen, im Süden wie im Norden zuckte es hell auf; plötzlich aber war es, als wenn ein gewaltiger Wirbelsturm über den ganzen Himmel hinzog und alle Flammen vor sich hertrieb, sie am Zenit zu einer wirbelnden Feuermasse vereinend. Das Auge wurde fast davon geblendet. Dann legte sich der Sturm, das Licht schwand mehr und mehr, und schließlich flatterten nur noch einzelne matte Lichtnebel über die Sternenwölbung hin, die in ihrem früheren Glanz funkelte. Und abermals stand man ganz verwundert da. Ein ähnliches Nordlicht habe ich niemals, weder früher noch später gesehen. Und dort unten lag der Fjord, kalt und leidenschaftslos.“ – Quelle: Fritjof Nansen, „Auf Schneeschuhen durch Grönland“ – Verlag Edition Erdmann.

Tag 04 – 10.02.2024 Nordkapp

Auf Nansen folgt Amundsen:

„Nicht alle Wege führen zum Ziel.
Und wenn man erst einmal auf der anderen Seite des Globus angekommen ist,
kann man wenigstens sicher sein, dass man auf dem richtigen Weg ist.
Wer diese Gewissheit auf dem Herzen trägt, der bleibt kühl, wenn auch
die Magnetnadel des Lebens ab und zu tanzt.“

Roald Amundsen, 1872-1928, norwegischer Polarforscher

An diesem Tag wollen wir versuchen das Nordkapp zu erreichen. In der Woche zuvor fegten drei Orkane über das Land, an einer Fahrt an das Nordkapp war nicht zu denken. Die Tage zuvor war eine Fahrt nach Honningsvåg, der Nordkapp Kommune, nicht möglich gewesen, da die Straßen aufgrund von Lawinen und Schneeverwehung mehrfach gesperrt werden.

Auch an diesem Morgen waren wichtige Straßen wie die E6 und E69 aufgrund des Wetters noch gesperrt. Die Prognose für heute ließ allerdings hoffen, dass mindestens zeitweilig die Straßen öffnen könnten. Um 08.00 Uhr begann die nationale Straßenbehörde, so etwas gibt es in Norwegen immer mehr Straßen zu öffnen. Eine Fahrt bis Honningsvåg und an das Nordkapp erschien möglich. Um 08.30 Uhr starteten wir und hofften auf ein Zeitfenster in der Mittagszeit. Bei atemberaubend guten Wetter – blauer Himmel und nicht einer Wolke starteten wir über die E6 in Richtung Norden. Fantastische tief verschneite arktische Tundra erwartete uns. Insbesondere die Hochfläche Sennalandet bot ein grandiosen Panorama.
Kurze Rast in Olderfjord am Porsangerfjord, dem drittlängsten Fjord Norwegens, dann erreichten wir gegen Mittag Honningsvåg. Zu diesem Zeitpunkt war der letzte Abschnitt der E69 noch wegen „uvær“ – Unwetter – durch das Vegvesen gesperrt. Es ernüchternd erfolgte gegen die 12.00 Uhr die Meldung, dass es eine Änderungsmeldung für 15.00 Uhr erwartet würde.
Wir nutzten die drei Stunden für einen Besuch in Honningsvåg, der nördlichsten Stadt der Welt einerseits, verbunden mit dem Kurzbesuch auf der nordwärtsgehenden Hurtigrute M/S Nordlys, die gerade im Hafen lag. Ihrerseits wurden dort Ausflüge zum Nordkapp abgesagt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir fahren weiter nach Kamøyvær, ein pittoreskes kleines Fischerdorf am Kamøyfjord. Hier liebt die deutsche Künstlerin Eva Schmutterer, der wir einen kurzen Besuch abstatten. Sie ist mit ihrer Arbeit eine lokale Berühmtheit auf der Insel Margerøya und hat immer eine Geschichte zum Leben in unmittelbarer Nähe des Nordkapps bereit.
Bedauerlicherweise kamen Gerüchte auf, die Straße zum Nordkapp sei offen. Unser lokaler samischer Chauffeur sagt es sei ein gewisses Wagnis weiter nach Norden zu fahren.
Da ich auch hier beide Seiten verstehen kann, einerseits die Wetterprognosen mit erheblichen Windböen und resultierenden Verwehungen und möglichen schnellen Wetterverschlechterungen, wie man sie sich in Mitteleuropa kaum vorstellen, ich selbst aber mehrfach erlebt habe, anderseits Gäste deren größter Wunsch es ist „an das Nordkapp“ zu gelangen. Unter der Prämisse „safety first“, entschieden unser Team aus zwei Chauffeuren und mir bis zum vertretbarsten Punkt ggf. bis zur Schranke weiterzufahren. Das taten wir. Vor Skarsvåg, dem nördlichsten Fischerdorf der Welt, zweigt die E69 ein letztes Mal zum Nordkapp ab. Die Straße war immer noch gesperrt. Das Gerücht besagte „es wird eine Kolonne um 15.30 Uhr geben“. Bedauerlicherweise hat diese Kolonnenfahrt mit dem Schneepflug („kolonne kjøring“) nicht stattgefunden. Wir warteten gut 20 Minuten um diesen Zeitpunkt und entschieden uns dann für die Rückfahrt nach Alta.

Wenige Tage später nach unserer Fahrt auf der E69 gingen mehrere schwere Lawinen ab, die eine Fahrt auf der E69 unmöglich machten, glücklicherweise gab es keine Schäden.

Ich persönlich bin sehr dankbar, dass ich zusammen mit den beiden Kollegen meine Gruppe sicher bis nach Skarsvåg und zurück nach Alta bringen konnte, auf diesem Abschnitt mit sehr gutem Wetter. Danke für die Umsicht und die sichere Fahrt!

Tag 05 – 11.02.2024 Rückfahrt von Alta nach Tromsø

Zeit Abschied zu nehmen aus der Finnmark. Wir verlassen Alta bei erneut bestem Wetter über die E6 in Richtung Süden. Wir passieren den Altafjord, den Langfjord, Kvænangen, das Panorama der Lyngen-Alpen und Norkjosboton. Über die E8 geht es dann wieder nach Norden in Richtung Tromsø.
Bedauerlicherweise erzeugte unser Hotel eine Situation zum Abendessen, die uns allen sehr viel Geduld abgerungen hat. Ich möchte bei allen Gästen für die Kooperation, Geduld und Unterstützung bedanken. Das Ganze endete etwas abenteuerlich in einem großen Pizza-Essen. Danke an das benachbarte Egon Restaurant, die uns unbürokratisch und schnell mit einem Abendessen versorgen konnten.

Tag 06 – 12.02.2024 Rückreise nach Deutschland

Der Vormittag steht zur freien Verfügung. In der Mittagszeit bringt uns ein Transfer zum Flughafen. Der Rückflug muss aufgrund eines erneuten Streik des Bodenpersonals nach Prag umgeleitet werden. Vom Flughafen Prag geht es mit Bussen, die von Eberhardt Travel organisiert worden zurück nach Dresden.

Schlusswort

In diesem Sinne:

Vielen Dank an Sie liebe Gäste, dass Ihr Euch für eine Reise von Eberhardt Travel entschieden habt.

In diesem Sinne, bleibt gesund und reisefreudig.

Auf ein Wiedersehen! Bis bald!

Vi ses! Ha det bra!

Euer

Martin Büchner
Reiseleiter

und das gesamte Team von Eberhardt Travel.

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