Reisebericht: Rundreise Spaniens Atlantikküste vom Baskenland nach Galizien

25.08. – 05.09.2019, 12 Tage Rundreise Bilbao – San Sebastian – Atlantikküste– Santander – Altamira–Höhle – Jakobsweg – Picos de Europa – Oviedo – Santiago de Compostela – Porto


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Das grüne Spanien: überraschend anders, wenig bekannt, begeisternd. Mondäne Seebäder wechseln sich ab mit mittelalterlichen Dörfern, herrliche Sandbuchten gesäumt von grünen Hügeln und Berggipfeln. Kulinarisch top! Ein Eldorado für alle Sinne.
Ein Reisebericht von
Birgit Kirchner
Birgit Kirchner

1.Tag – 25.08.19 Anreise nach Bilbao

Schon früh ging es los für die meisten Gäste. Aus allen Richtungen kommend, trafen wir uns am Flughafen Frankfurt und flogen gemeinsam nach Bilbao, der größten Stadt des Baskenlandes. Schon beim Anflug konnten wir die tolle Lage in einem Talkessel und die grüne, hügelige Umgebung gut erkennen.
Wir bezogen unsere Zimmer im Hotel Zenit, ein ansprechendes, modernes Stadthotel. Voller Erkundungsdrang machten wir uns gleich am Nachmittag gemeinsam auf, zu einem Spaziergang in die Altstadt. Es war der letzte Tag des jährlichen Stadtfestes und die halbe Stadt war auf den Beinen.
Beim gemeinsamen Abendessen im Hotel und Austausch in der Gruppe konnten wir uns etwas kennenlernen. Wir stellten fest, dass sich das Hotel durch hervorragendes Essen (Pilzrisotto hmmm!) und sehr aufmerksamen Service auszeichnet.

2.Tag – 26.08.2019 Bilbao, Kapitale der Architektur und Kunst

Die Stadtrundfahrt mit der örtlichen Reiseleiterin Iza führte uns erstmal auf den Monte Archanda. Der Panoramablick auf die Stadt und das spektakuläre Guggenheimmuseum, war schon mal beeindruckend. Entlang der Adelspaläste im vornehmen Vorort Getxo erreichten wir die Puente Colgante, die hängende Brücke oder auch Schwebefähre genannt. Ein beeindruckendes Konstrukt, bereits im Jahre 1893 erbaut, das den Fluss Nervion überspannt und heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Auf 50m Höhe überquerten wir auf der Pasarelle den Fluss und waren beeindruckt davon. Zurück ging es mit der hängenden Fährenkabine, sehr außergewöhnlich. Die Meinung der Gruppe: absolut lohnenswert.
Doch das war erst der Anfang.
Vorbei an der Zubizuri-Brücke von Calatrava, in der Form eines Segelschiffs und mit gläsernem Boden, an den Hochhaustürmen Isozaki, der Universität von Deusto, Torre Iberdrola fuhren wir bis zur Altstadt. Wir marschierten am Fluss Nervion entlang bis zum Theater Arriaga, von wo die 7 calles (7 Gassen) im casco viejo parallel bis zur Markthalle führen. Wir sahen die Plaza Nueva, die Kathedrale Santiago von außen, einige interessante Gebäude, wo die Überschwemmungshöhe der Stadt im Jahre 1983 markiert ist. Dann knurrten die Mägen und alle wollten nur noch zur Markthalle, wo die köstlichsten Leckereien und Pintxos zur Mittagszeit warteten.
Wir hatten am Morgen schon von der Verwandlung der Stadt gehört. Aus einer schmutzigen Industriestadt ist eine Kunst- und Architekturdestination entstanden. Das Highlight dabei ist zweifelsohne das weltweit bekannte Guggenheimmuseum von Frank Gehry. 1997 eröffnete dieser spektakuläre Bau und beherbergt außergewöhnliche Kunstwerke. Vor allem die riesigen Werke einer Sonderausstellung „Der Stoff der Zeit" von Richard Serrak sind seit 2005 ein Publikumsmagnet. Auch wir waren davon sehr beeindruckt. Bei einer Führung sahen wir noch weitere wertvolle Unikate, wie die Ikone Marlin von Andy Wharhol. Am Ende bestaunten wir draußen vor dem Haupteingang den Blumenhund Puppy von Jeff Coons.Danach, beim Abendessen im Restaurant Zurekin, genossen wir leckere Pintxos (die baskische Version der Tapas) und dazu natürlich den passenden Wein. Welch ein gelungener Einstieg!

3. Tag – 27.08.2019 San Sebastian, Traum der Belle Epoque

Mit strahlendem Sonnenschein erwartete uns nach 1,5 Std. Fahrt Donostia, wie der baskische Name dieser bezaubernden Stadt lautet. Am Miramar-Palast, einst Sommerresidenz der spanischen Königin Maria-Christina, können wir einen ersten Blick von oben auf die schöne Bucht werfen. Am liebsten würden alle gleich zum Strand Ondaretta hinunter laufen. Doch erst wartet noch die Altstadtbesichtigung auf uns.
Vom Busbahnhof führt uns die lokale Reiseleitung Lourdes über die pompöse Brücke des Flusses Urumea. Von hier sehen wir das moderne Gebäude des Kursaal (Palacio de Congresos). Wir kommen zur Kathedrale „del buen pastor" und Lourdes erklärt uns zur Orientierung die Längs-und Querachse zur Altstadt. Über die Avenida de Libertad erreichen wir die Promenade am Strand La Concha. Was für ein Blick! Wir sehen die ersten Pilger des Jakobsweges, denn dieser führt auch hier entlang. Vorbei am Casa Constitutional, dem Rathaus, das an das Casino von Monaco erinnert, kommen wir zum alten Hafen. Doch nun geht es hinein in die Altstadt, die durch 7 Tore erreichbar ist. Wir bestaunen das Portal der Basilika Santa Maria, sehen links das älteste Haus. Die pittoresken Gassen sind gesäumt von unzähligen Pintxos-Bars und kleinen Läden. Sehr einladend! Vorbei an der Plaza Constitución mit nummerierten Fenstern gelangen wir zur Markthalle La Bretxa, derzeit leider im Umbau.
Es ist höchste Zeit für das Mittagessen und so machen sich alle auf in die Gassen und anschließend treffen wir uns am La Concha-Strand. Es war auch Zeit für einen Strandspaziergang oder ein Bad und alle sind sehr angetan von dieser Stadt.
Doch das Highlight kommt erst noch. Nach einem kurzen Besuch der 3 Skulpturen „Peine del Viento" des Architekten Eduardo Chillida fahren wir mit der alten Zahnradbahn hinauf auf den Monte Igueldo, Hausberg der Stadt. Das Panorama ist unbeschreiblich - eine wunderschöne Bucht, Strand, Stadt, umgeben von grüner Natur. Manch einer denkt an Rio de Janeiro in Miniatur.
Beim Abendessen im Hotel ist immer noch die Begeisterung zu spüren.

4. Tag – 28.08.2019 – auf nach Kantabrien: Laredo, Santoña und Santander

Nach 3 Nächten in Bilbao verlassen wir nun die Stadt und erreichen nach kurzer Fahrt Laredo, ein Badeort am Atlantik, mit einem schönen, alten Ortskern. Wir erklimmen den Hügel durch malerische Gassen und erreichen die Kathedrale Santa Maria, die wir kurz besuchen. Am alten Rathaus vorbei kommen wir abwärts in den neuen Stadtteil und laufen durch die Fußgängerzone zum Hafen.
Unser Ausflugsboot nach Santoña lässt noch einige Zeit auf sich warten. Doch schließlich sitzen wir gutgelaunt auf dem oberen Deck in der Sonne und genießen die Fahrt durch die Bucht bis zum Leuchtturm, ein beliebtes Badeziel der Einheimischen, und zurück nach Santoña. Kurz vor dem Anlegen sehen wir noch die Festungsanlage und die Sümpfe des Naturparks Las Marismas, wo die Zugvögel Halt machen, ein Eldorado für Ornithologen. Das türkisblaue Meer und die angenehme Brise sorgten für angenehme Urlaubsstimmung.Und schon geht es weiter nach Santander, dem mondänen Badeort Kantabriens. Mit seinen herrschaftlichen Villen, Palästen und dem pompösen Casino an der Strandpromenade ist es wiederum ein bekanntes Seebad und beliebtes Urlaubsziel der Spanier. Die Banktürme und chicen Boutiquen der Innenstadt auf der Fußgängerzone La Pereda lassen wir aus und fahren direkt zum Hotel. Wir wohnen ideal nur 100m vom Strand und unternehmen nach einer späten Mittagspause einen Spaziergang zur Magdalenen-Halbinsel. Dort bietet sich neben dem Schloss, das König Alfons XIII als Sommerresidenz bewohnte, ein großartiger Blick auf die Küste. Ein erholsamer Nachmittag am Meer. Die Fahrt zum Leuchtturm Cabo Mayor verschieben wir auf den nächsten Morgen.

5. Tag – 29.08.2019 Santillana del Mar, Altamira–Höhle und Gaudí–Haus

Wir fahren eine halbe Stunde früher los und stoppen noch am Aussichtspunkt Faro Cabo Mayor (Leuchtturm), bevor wir nach kurzer Fahrt das mittelalterliche Santillana erreichen. Das Museumsdorf entzückt mit seiner Architektur, blumengeschmückten Fenstern , Kopfsteinpflaster und der Klosterkirche der Santa Juliana (12.Jh.) am oberen Dorfende. Die Kirche hatte vor 10h noch geschlossen. Gerne würden wir uns hier noch etwas aufhalten, doch der Besuch der Altamira-Höhle wartet auf uns.
Altamira ist der erste Ort, wo die Höhlenkunst der Altsteinzeit entdeckt wurde. Die uralten, geheimnisvollen Zeichnungen und Malereien (ca. 35.000-14.000 Jahre alt) in der nachgebildeten, neuen Höhle wirken wie echt. Die Tiermotive (Hirsche, Bisons, Pferde, Wildschweine) sind Ausdruck der Jäger und Sammler, die dort Zuflucht fanden, bevor die Höhle über Jahrtausende verschüttet war und somit so gut erhalten blieb. Im Museum ist dies alles zu sehen und nachvollziehbar. Die originale Höhle darf zum Schutz nur noch von Wissenschaftlern und ausgewählten Personen besucht werden.
Und schon ging es weiter nach Comillas, wo wir die Villa de Quijano (El capricho de Gaudí) besichtigen wollen. Zuvor noch eine mittägliche Pause und Stärkung gegenüber der Parkanlage des Schlösschens Sobrellano. Ein kurzer Fußmarsch bringt uns zum Gaudí-Haus, welches als „Laune von Gaudí" betitelt wird, dem bekannten katalanischen Architekten, der seine Kunstwerke vor allem in Barcelona realisiert hat. Don Quijano, ein Verwandter des Marquez de Comillas, hatte auf Empfehlung Gaudí mit diesem Bau beauftragt. Die Villa wirkt so hell und fröhlich mit ihren vielen Fenstern, der Sonnenblumendekoration und den Musiksymbolen, nicht zuletzt auch durch das Türmchen. Sicher hätte der Ort auch einen längeren Besuch verdient.
Doch auf geht es in die Berge, nach Arenas de Cabrales, das bekannte Käsereidorf, wo es den berühmten Edelschimmelkäse von Asturien zu kosten gibt. Zuvor werden uns die Stallungen der Ziegen und Schafe gezeigt und die aufwändige Käseherstellung genau erklärt. Die Käserei El Cabriteu hat mehrere weltweite Auszeichnungen mit ihrem Käse gewonnen. Er schmeckt in der Tat vorzüglich.
Am Ende dieses langen, sehr eindrucksvollen Tages kommen wir in Ribadesella an, ein Küstenort mit der Silhouette der „Picos de Europa" im Hintergrund. Unser Gran Hotel del Sella liegt einerseits direkt am schönen Strand und an der anderen Seite an der Ria de Sella, der Flussmündung. Wir sind alle begeistert!
Beim vorzüglichen Abendessen im Hotelrestaurant mit Meerblick und Sonnenuntergang sind sich alle einig, dass wir hier so schnell nicht wegwollen!

6.Tag – 30.08.2019 Wallfahrtsort Covadonga, die Seen und Oviedo

Die Hauptstadt von Asturien ist heute unser Ziel. Doch zuvor machen wir nochmals einen Abstecher in die Berge der Picos de Europa und besuchen die heilige Grotte und Kathedrale von Covadonga. Dieser Wallfahrtsort ist Teil der spanischen Identität, da hier die Rückeroberung Spaniens von den Mauren (Reconquista) ihren Anfang nahm. Der Westgote Don Pelayo gewann hier schon im Jahre 722 die Schlacht gegen die Mauren, mit Hilfe der Jungfrau Maria, wie die Legende erzählt. In der Marien-Grotte ist das Grab von Don Pelayo und seiner Familie untergebracht.
Da das Wetter es wieder gut mit uns meint, wollen wir natürlich hinauf zu den Covadonga-Seen. Kleinbusse fahren in der Hochsaison hinauf. Die beiden Gletscherseen Lago Enol (1070m) und Lago de la Ercina (1108 m) sind stellenweise bis zu 40m tief und beeindrucken bei Sonnenschein durch ihre grüne Farbe. Vom Mirador (Aussichtspunkt), wo man einen schönen Blick auf beide Seen und die herrliche Berglandschaft hat, führte uns eine kleine Wanderung auf gepflastertem Weg wieder hinunter zum unteren See und Parkplatz.
Schon wieder ein Höhepunkt - im wahrsten Sinne des Wortes!In Oviedo erwartete uns eine Stadtführung mit Elena. Nur wenigen außerhalb Spaniens ist bewusst, welche Bedeutung Asturien und seine Hauptstadt Oviedo für Spanien hat. Der spanische Thronfolger hat jeweils den Titel Prinz von Asturien bzw. derzeit Princesa de Asturias. Dies stammt noch aus dem 9.bzw.10.Jahrhundert, als Oviedo Regierungssitz des Königreiches Asturias war. So verwundert es nicht, dass es viele schöne Gebäude und Plätze gibt, die Universität, wie auch die große, gotische Kathedrale aus dem 16.Jh. mit einem berühmten Altarbild.
Oberhalb der Stadt, auf dem Monte Naranco, konnten wir zwei besonders altertümliche Monumente aus vorromanischer Zeit bewundern. Die Kirche Santa Maria del Naranco im 9.Jh. errichtet, und etwas oberhalb San Miguel de Lillo, beides UNESCO Weltkulturerbe.

7.Tag – 31.08.2019 Playa de las Catedrales und die Römerstadt Lugo

Wir fahren heute Vormittag zum Kathedralenstrand bei Ribadeo. Der optimale Zeitpunkt für einen Besuch ist von der Ebbe abhängig. Es passt ideal für uns. Um 11.40h können wir über den Strand in voller Breite und Eindrücklichkeit spazieren. Das Meer hat hier in Jahrtausenden Bögen und Durchgänge aus dem Stein gewaschen, Felstore, die an ein Gotteshaus erinnern und bei Flut gänzlich überschwemmt sind. Der Zugang zu diesem Spektakel ist in den Sommermonaten streng limitiert und nur mit langer Vorreservierung der Eintrittskarten möglich. Sich hier den Wind um die Nase wehen zu lassen, war schon ein besonderes Erlebnis!
Lugo erreichten wir zur späten Mittagszeit. Deshalb legten wir gleich nachdem wir durch eines der 10 alten Stadttore (San Pedro) zur Plaza Mayor gelangten, eine Mittagspause ein. An diesem Platz beeindruckt das alte Barock-Rathaus aus dem 18. Jahrhundert und die Statue des römischen Stadtgründers Lucus Augusti.
Die Altstadt von Lugo ist auf einer Länge von 2km von der ältesten, komplett erhaltenen, römischen Stadtmauer umgeben, 5m dick, 8-12m hoch und mit über 100 halbrunden Türmen. Weitere Zeugnisse aus der Römerzeit (römische Thermen, Brücke etc.) sind in der Stadt verstreut zu sehen. Wir suchten die Kathedrale Santa Maria auf. Da sie im Wettbewerb zur Kathedrale in Santiago konzipiert wurde, lohnte sich der Besuch absolut. Durch die lange Bauzeit (12.-18.Jh.) ist sie ein Stilmix, doch das Innere ist überwiegend üppige, barocke Pracht. Über die Stadtmauer liefen wir zurück zum Stadttor, wo unser Bus wartete.Die Weiterfahrt nach A Coruña bot sich an für eine Siesta. So konnten wir gleich nach Ankunft noch den Herkulesturm bestaunen. Es ist der älteste, noch betriebene Leuchtturm aus der Römerzeit (1.Jh.) und ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe.
Nach dem Abendessen im Hotel spazierten wir zum Sonnenuntergang zu den nahe gelegenen, keltischen Findlingen Menhires por la Paz. Die Abendstimmung ergab schöne Fotos!

8.Tag 01.09. 2019 – La Coruña zum Kap Finisterre und Santiago de Compostela

Wir konnten natürlich nicht abreisen, ohne zu erkunden, warum La Coruña den Beinamen „Stadt aus Glas" bekommen hat. So spazierten wir sonntags morgens an der Hafenpromenade entlang - alle anderen schliefen noch - und bestaunten die alten Kaufmannshäuser mit ihren verglasten Balkonen, die sich in der Sonne spiegeln. Die Hafenstadt mit 250 Tsd. Einwohnern hat auch eine malerische Altstadt und drei sehenswerte Museen, doch dafür fehlte uns leider die Zeit.Das Kap Finisterre belohnte uns voll für den zeitigen Aufbruch. Bei schönstem Sonnenschein standen wir am „Ende der Welt", zumindest zu Römerzeiten, und bewunderten die Aussicht auf das Meer und die Küste. Hier ist auch die allerletzte Etappe des Jakobswegs, nachdem die Pilger Santiago erreichten. Auf dem Wege nach Santiago stoppten wir am Wasserfall Ezaro, um dort auch unsere Mittagspause einzulegen. Der 40m hohe Wasserfall des Flusses Xallo lohnte den kurzen Spaziergang dorthin.
Und schon erwartete uns Santiago de Compostela, Pilgerziel am Ende des 800km langen Jakobsweges, mit dem Jakobsgrab in der Kathedrale aus dem 10 Jh.(Wiederaufbau). Seit über 1000 Jahren ist Santiago Wallfahrtsort und seit 1985 UNESCO Weltkulturerbe. Heutzutage steht die Wanderung auf einem der Wege auch für Sinnfindung und Krisenbewältigung von Menschen aus der ganzen Welt. 
Wir bezogen unser Zimmer im hübschen Hotel Compostela, vorteilhaft am Rande der Altstadt gelegen. So konnten wir uns gleich in die Gassen der Altstadt begeben, bevor wir uns mit unserer örtlichen Reiseleiterin Karla auf dem Platz Obradoiro vor der Kathedrale trafen. Die Fassade ist beeindruckend und irgendwie kann man sich gar nicht satt sehen an diesem Monument und dem Ensemble der Gebäude an diesem großen Platz. Das Innere der Kathedrale war zum großen Teil in Renovierung und mit Planen zugehängt. Am Jakobsgrab stand eine sehr lange Schlange. Somit konzentrierten wir uns auf das Museum und die Bibliothek, von der Galerie oben hatten wir einen schönen Blick auf den Platz.
Natürlich führte uns Karla auch auf die Plätze rund um die Kathedrale und durch die Gassen der Altstadt.
Randvoll mit Informationen kamen wir wieder im Hotel an und freuten uns auf das Abendessen.

9. Tag – 02.09.2019 Halbinsel O'Grove und La Toja

Einer Saga nach, hat sich Gott bei der Erschaffung der Welt mit der Hand am Rande von Galicien abgestützt und der Abdruck seiner Finger hinterließ die Rias - fjordähnliche Buchten - im Norden die Rias Altas und an der Westküste die Rias Baixas.
Heute fahren wir an die Westküste und sehen die Rias Baixas, genauer gesagt die Ria de Arousa bei O'Grove. Der Fischerort lebt von der Muschelzucht und natürlich wollen wir mehr dazu erfahren. Bei einer sehr vergnüglichen Schifffahrt mit Muschelverkostung und Wein sehen wir die Muschelbänke und bekommen die Erläuterung dazu. Neben Miesmuscheln und Jakobsmuscheln, die jeweils an Schnüren wachsen und bis zur Reife über ein Jahr lang Betreuung brauchen, werden neuerdings auch Austern gezüchtet. Es hat super geschmeckt und wurde reichlich aufgetragen. Alle gehen vergnügt und guter Dinge von Bord.
Über die Brücke geht es auf die Insel La Toja, Urlaubsziel der Schönen und Reichen. Wir spazieren zur Muschelkirche und kaufen bei der ehemaligen Seifenfabrik die einzigartige schwarze la Toja-Seife. Sie ist durch die Mineralien im Schlamm der Insel kostbar.
Wir fahren weiter zum längsten Strand Galiciens, La Lanzada, der mit schönem Sand und wenig Leuten sehr einladend aussieht. Doch heute ist es definitiv zu windig und die Sonne brennt vom Himmel.
Wir beschließen einen Abstecher zum Fischerdorf Combarro zu machen und dort im schönen, mittelalterlichen Ortskern eine späte Mittagspause zu verbringen. Eine gute Entscheidung! Es gibt schöne Lädchen und gute Fischrestaurants direkt am Wasser. Wir sahen auch originale Hórreos (Speicherhäuschen) auf Pfosten.Gegen 17h sind wir zurück in Santiago und es bleibt noch Freizeit für eigene Entdeckungen.
Auch nach dem Abendessen konnte man noch die Altstadtgassen genießen.

10.Tag – 03.09. 2019 Die Templerburg in Baiona, La Guarda und Aussichtspunkt Santa Tegra

Ein Spaziergang auf der Wehrmauer des Fortaleza de Monterreal mit herrlichen Ausblicken führt uns am Ende zum Hotel Parador de Baiona. Bei einem Kaffee auf der Terrasse können wir nur bestätigen, dass dies der Parador mit der schönsten Lage und Aussicht sein kann. Auch die gediegene Ausstattung spricht uns sehr an.
Einige besuchen auch den Hafen mit der Replik der La Pinta, eines der Schiffe von Christoph Columbus. Hier im Hafen erfuhren die Menschen am 01.03.1493 als erste von der Entdeckung Amerikas, als die La Pinta hier einfuhr. Wir hätten uns noch Zeit lassen können. Etwas früh zum Mittagessen kommen wir im Fischerort A Guarda an, die Restaurants machen gerade erst auf.
Dann geht es hoch hinauf auf den Monte Santa Tecla (Santa Tegra 340m) und eine grandiose Aussicht auf die Ria des Grenzflusses Rio Miña, wo die Grenze zwischen Galicien und Portugal verläuft, begeistert nicht nur die Fotografen. Zu guter Letzt stoppen wir am Keltendorf Castro mit seinen typischen Rundbauten, den Castros. Es stammt aus dem 6.Jh. vor Chr. und wurde strategisch günstig hier angelegt.
Kurz darauf sind wir schon in Portugal und auf dem Weg nach Porto. Wir stellen die Uhr um eine Stunde zurück und kommen somit schon um 17.30h im Hotel an. Der Designerstil des Hotels Da Musica ist nochmals eine nette Abwechslung. Das Essen im Hotelrestaurant schmeckt uns vorzüglich.

11.Tag – 04.09.2019 Porto – UNESCO Weltkulturerbe auf drei Hügeln

Unsere Panoramatour mit der örtlichen RL Maria führt uns zunächst auf der Boa Vista Allee, entlang an eindrucksvollen Villen hinab zum Meer. Der Stadtstrand Matosinhos ist gut besucht, obwohl der Atlantik hier eher mäßige Temperaturen hat. Weiter hinten sehen wir das Kreuzfahrtterminal, heute zum Glück ohne Schiffe. An der Festung (Käseschloss) vorbei kommen wir ins Nobelviertel Foz, an der Mündung des Douro in den Atlantik gelegen. Eindrucksvolle Brücken überspannen den Douro, auch sie sind Wahrzeichen von Porto. Links die Altstadt von Porto, rechts (auf der Schattenseite) liegt Gaia. Beide verbunden durch die Brücken. Wir streifen zu Fuß durch die Altstadt und sehen zunächst das eigentliche Wahrzeichen, den Clerigos Turm, auch Finger genannt. An der altehrwürdigen Libreria Lello steht eine lange Warteschlange. Harry Potter-Fans sorgen für den Andrang. Wir sehen den Bahnhof Sao Bento mit kunstvollen Azulejo-Malereien, die Fußgängerzone Rua das Flores und die Kathedrale in der Oberstadt. Dann geht es abwärts durch enge Gassen, vorbei an urigen Wohnhäusern ins Viertel Ribeira. Dort am Flussufer ist jede Menge los, Touristen aus aller Welt bevölkern die netten Bars und Restaurants.
Nach einem entspannten Mittagessen hier, geht es auf überraschende Einladung von Eberhardt-travel geschlossen auf das Schiff zur Douro-Schifffahrt „sechs Brücken". Abschließend besuchen wir in Gaia die Portweinkellerei Burmester und erfahren die Geheimnisse der Portwein-Produktion. Bei der Probe finden wir Gefallen sowohl am weißen wie auch roten Portwein.
Das Restaurant Madureira zum Abschiedsessen können wir vom Hotel zu Fuß erreichen. Es ist sehr groß und auch das Essen hat nicht alle begeistert. Dennoch sind alle bester Stimmung, denn wir blicken auf eine rundum gelungene Reise mit vielen tollen Erlebnissen zurück. Bemerkenswert ist auch, dass uns das Wetter wirklich jeden Tag mit Sonne verwöhnt hat. Wenn Engel reisen...

12. Tag – 05.09.2019 Heimreise

Nach einem Vormittag zur freien Verfügung fahren wir zum Flughafen und fliegen pünktlich zurück nach Frankfurt. Alle erreichen ihre Anschlussflüge und sind wohlbehalten zu Hause angekommen.Vielen Dank, liebe Gäste, an jeden einzelnen von Ihnen, für eine harmonische, gemeinsame Zeit. Die Reise war auch dadurch ganz besonders. Es hat mir sehr gefallen, Ihnen Nordspanien näher zu bringen und ich würde mich sehr freuen, Sie auf einer anderen Reise wieder zu treffen... .sei es in Kuba oder einer anderen, schönen Spanien-Reise.
Alles Gute und hasta pronto!
Ihre Birgit Kirchner

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