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Alberta – der „Wilde Westen“ Kanadas

Von Kristin Weigel, 07.02.2024

Alberta in West-Kanada – © korkeakoski - stock.adobe.com

Alberta, eine der westlichen Provinzen Kanadas, lockt nicht nur mit atemberaubender Natur und endlosen Abenteuern, sondern auch mit einer reichen Kultur und Geschichte, die jeden Besucher fasziniert. Von majestätischen Bergen über weite Prärien, von modernen Städten bis zu den Giganten der Urzeit bietet Alberta für jeden Reisenden etwas und ist für sich genommen schon eine Reise wert.

Wer träumt nicht davon, einmal die schier endlosen Weiten Kanadas und die majestätischen Rocky Mountains zu bereisen? Die Provinz Alberta in West-Kanada bietet die beste Gelegenheit dazu. Bei vielen Eberhardt-Rundreisen sind die Nationalparks Albertas in den Rocky Mountains ein zentraler Programmpunkt – allen voran der Banff- und der Jasper-Nationalpark mit der dazwischen liegenden Panoramastraße Icefields Parkway.

Doch Alberta hat außer den Rocky Mountains noch viel mehr einmalige Naturwunder, UNESCO-Stätten und Geschichte zum Anfassen zu bieten. Bei unseren neuen Rundreisen in Alberta erkunden Sie neben den Rockies auch diese sehenswerten Orte abseits der klassischen Reiseroute in West-Kanada.

Dinosaur Provincial Park in Alberta (Fotos: Lynda-stock.adobe.com/Travel Alberta-Davey Lieske)

Ein Ausflug in die Urzeit im Dinosaur Provincial Park

Wussten Sie, dass in Alberta einer der bedeutendsten Fundorte von Dinosaurierfossilien auf der ganzen Welt liegt?

Der Dinosaur Provincial Park, etwa 200 Kilometer östlich von Calgary, umfasst eine Fläche von mehreren tausend Hektar und besteht aus Badlands, Erosionstälern, Canyons und Flussufern. Die geologische Formation in diesem Gebiet enthält eine Fülle von Fossilien aus der späten Kreidezeit, darunter zahlreiche Dinosaurierarten, Reptilien, Fische und Pflanzen.
Über 40 Dinosaurierarten wurden hier entdeckt, darunter das berühmte Tyrannosaurus Rex, Stegosaurus, Triceratops und viele andere. Wissenschaftler aus der ganzen Welt kommen hierher, um neue Entdeckungen zu machen und die Geschichte der Dinosaurier und anderer prähistorischer Lebensformen zu erforschen.

Das Besucherzentrum des Parks bietet Einblicke in die Geschichte der Dinosaurier und die Bedeutung des Gebiets für die Paläontologie. Es werden geführte Touren angeboten, die Besucher zu den wichtigsten Fundorten führen und die Arbeit der Paläontologen zeigen.

Auf den Spuren der First Nations am Head-Smashed-In Buffalo Jump (Fotos: Travel Alberta/Jeremy Fokkens & Phil Copithorne)

Auf den Spuren der Ureinwohner in den Prärien

Die Prärie-Landschaft im Westen Kanadas ist von weiten offenen Feldern, sanften Hügeln, Flüssen und Seen geprägt. Eine besonders malerische Route ist der Cowboy Trail (Highway 22), der sich durch die Prärien und die Ausläufer der Rocky Mountains schlängelt.

Die Prärien haben auch eine reiche kulturelle Geschichte, die von den Ureinwohnern sowie den frühen Siedlern und Ranchern geprägt ist. Besucher können historische Stätten, Museen und kulturelle Zentren besuchen, um mehr über die Geschichte und Kultur der Prärien von Alberta zu erfahren.

Ein Beispiel ist die UNESCO-Welterbestätte "Head-Smashed-In Buffalo Jump", etwa 70 Kilometer westlich von Lethbridge. Dieser historische Ort ist von großer kultureller Bedeutung und wurde 1981 in die Liste des Welterbes aufgenommen.

Der Head-Smashed-In Buffalo Jump ist ein archäologischer Fundort und ein Kulturdenkmal, das die Geschichte und die Lebensweise der First Nations-Völker der nordamerikanischen Prärie dokumentiert. Es handelt sich um eine Steilkante oder Klippe, von der aus die indigenen Völker Büffelherden jagten, indem sie die Tiere über die Klippe trieben. Dies war eine effiziente Methode, um Nahrung, Kleidung und andere Ressourcen aus den Büffeln der Prärie zu gewinnen.

Der Name "Head-Smashed-In" stammt aus einer Legende, die besagt, dass ein junger Mann während einer Büffeljagd von einem herabstürzenden Büffelkopf getroffen wurde, aber dennoch überlebte. Der Ort ist nicht nur ein Zeugnis für die traditionsreiche Jagdpraxis, sondern auch ein wichtiger Ort für die Kultur und Geschichte der First Nations in Nordamerika.

Besucher des Head-Smashed-In Buffalo Jump können das Interpretationszentrum besichtigen, das Informationen über die Geschichte, Kultur und Lebensweise der indigenen Völker in der Region bietet.

Bisons im Elk-Island-Nationalpark (Foto: Michael Mamoon - stock.adobe.com)
Ausflüge zu den Prärie-Bisons

Präriebisons, auch als Amerikanische Bisons bekannt, sind ein Symbol der nordamerikanischen Prärie und eine beeindruckende Tierart, die heute wieder in der kanadischen Provinz Alberta bewundert werden kann.

Der Elk-Island-Nationalpark liegt östlich von Edmonton und ist einer der besten Orte, um Prärie-Bisons in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Der Park ist die Heimat einer großen Population von Prärie-Bisons sowie anderer Wildtiere wie Elche, Hirsche und Biber.
Prärie-Bisons wurden in der Vergangenheit stark dezimiert und standen kurz vor dem Aussterben. Durch gezielte Zuchtprogramme und den Schutz ihrer Lebensräume trägt der Elk-Island-Nationalpark dazu bei, die genetische Vielfalt der Prärie-Bisons zu erhalten und ihre Population zu stabilisieren. Von hier werden Bisons regelmäßig in andere Regionen Nordamerikas umgesiedelt, um ihre historischen Lebensräume wieder zu erobern und stabile Ökosysteme aufzubauen.

Auch im Waterton-Lakes-Nationalpark ganz im Süden von Alberta, nahe der Grenze zu Montana (USA) können Reisende heute eine Population von Prärie-Bisons in freier Wildbahn beobachten. Auch einige private Bisonfarmen in Alberta bieten geführte Touren an, bei denen Besucher mehr über die Haltung und den Schutz von Prärie-Bisons erfahren.

Flug nach Calgary oder Edmonton

Geflogen werden kann von Deutschland übrigens nach Calgary oder Edmonton. Calgary ist die größte Stadt in Alberta und die viertgrößte Stadt Kanadas. Sie liegt im Süden der Provinz und ist bekannt für das jährliche Calgary Stampede, eine der größten Rodeo-Veranstaltungen der Welt und bis heute Inbegriff des „Wilden Westens“ mit Cowboys, Pferden und Rindern. Wer sich mit Westernstiefeln und Cowboyhut ausstatten will, wird in der Stadt jederzeit in den herrlich nach Leder duftenden Westernshops fündig.

Auf den Spuren der ersten Siedler in Fort Edmonton (Fotos: Michael Mamoon - stock.adobe.com)
Edmonton ist die Hauptstadt von Alberta und die fünftgrößte Stadt Kanadas. Sie liegt im Zentrum der Provinz am North Saskatchewan River und ist ein wichtiger Wirtschaftsort, auch als Tor zu den Ölfeldern Kanadas bekannt. Edmonton verfügt über mehr als 20 große Parks und zahlreiche Grünflächen, die zur Erholung und aktiven Entspannung einladen. Im Terwillegar Park am North Saskatchewan River gibt es beispielsweise tolle Wander- und Radwege sowie Picknickbereiche mit schönen Ausblicken auf den Fluss. In der Umgebung befinden sich auch der Elk Island National Park, das Blackfoot Grazing Reserve oder der Mill Creek Ravine Park, in denen Sie die herrliche Natur und die Tierwelt Kanadas hautnah erleben können.

Edmonton bietet aber auch eine vielfältige Kultur- und Kunstszene mit zahlreichen Festivals, dem Royal Alberta Museum und der Art Gallery of Alberta. Bei Sportfans bekannt sind die „Edmonton Oilers“, das Eishockeyteam aus Edmonton, welches in der nordamerikanischen National Hockey League (NHL) spielt.

Auch in Edmonton gibt es vieles zur Geschichte des "Wilden Westens" zu sehen: Fort Edmonton ist ein historisches Fort und Freilichtmuseum in Edmonton. Das Fort diente als wichtiger Handelsposten der Hudson's Bay Company und Siedlungspunkt während der Zeit des Pelzhandels im 19. Jahrhundert und spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Region. Sogar eine Zugfahrt mit der nostalgischen "Edmonton Radial Railway" kann man im Park unternehmen und durch die rekonstruierten Straßen aus verschiedenen Epochen der Geschichte schlendern.