UNESCO-Welterbe

DALMATIEN – Region der Welterbestätten

Von Dr. Michael Krause, 27.11.2017
Trogir – © Dario Bajurin - Fotolia
An der Adriaküste Dalmatiens, unter der Sonne Südeuropas, verbindet sich eine einzigartige, malerische und an vielen Stellen fast unberührte Natur im Hinterland des östlichen Adria-Ufers mit idyllischen historischen Städten und geschichtsträchtigen befestigten Häfen.  küstennahen Regionen. Neben den Naturschauspielen der weltbekannten Landschaften der Plitvitzer Seen, des Krka-Nationalparks oder d

Als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit wurde der Nationalpark Plitvicer Seen in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen, Krka- und Kornaten-Nationalpark, die an exponierter Stelle der nationalen Denkmalliste auftauchen, haben gute Chancen, demnächst auch den welt-exklusiven Status zu erhalten. Schon 1980 als Nationalpark unter Denkmalschutz gestellt, bieten die fast 90 Inseln des Kornaten-Nationalparks auf insgesamt 220 km² Meeresfläche ein nahezu unberührtes Paradies, in das man nur unter speziellen Voraussetzungen vom küstennahen Inselchen Murter Eingang findet…

Die bedeutende Hafenstadt Zadar ist ein historischer Bischofssitz und mit seiner historischen Altstadt gut erhalten – seit diesem Jahr ist der Ort mit seinen gut erhaltenen spätmittelalterlichen Befestigungsbauwerken Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes der Venezianischen Verteidigungssysteme des 15. - 17. Jahrhunderts.

In Šibenik sorgte die Jakobskathedrale, erbaut im Übergang der Spätgotik zur Renaissance,

für die Aufnahme in die UNESCO-Liste. Eine Besonderheit und einst erstaunliche Neuerung ist ihr tonnengewölbtes Dach, in einer für damalige Verhältnisse revolutionären Technik aus freitragenden, ineinander verzahnten Steinplatten (einer Art LEGO-Bauweise) errichtet.

Die unweit gelegene Stadt Trogir ist dank ihres mittelalterlichen Altstadtensembles schon seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe. Dazu gehören nicht nur die Festung Kamerlengo aus dem 15. Jh., sondern auch die alte Stadtmauer mit der erhaltenen historischen Tor-Herberge, der alte Markt mit seinen Bauten von Romanik bis Barock, sowie die imposante, im Kern romanische Laurentius-Kathedrale, deren Hauptportal vom legendären dalmatinischen „Meister Radovan“ stammt. Der schuf mit diesem wundervollen Werk, das Szenen der biblischen Geschichte in für die damalige Zeit ungewöhnlicher Anordnung zeigt, eines der wichtigsten Portale im Adriaraum und ein nie übertroffenes Werk der mittelalterlichen Skulpturistik.

Eine besondere Atmosphäre strahlt die Stadt Split aus. Ihre gesamte Altstadt wurde in den Palast eines römischen Kaisers gebaut: Auch diese Stadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Bis 315 n.Chr. wurde sie vom – freiwillig abgedankten – Kaiser Diokletian und seiner Gattin Prisca bewohnt, die heutige Kathedrale diente bis zum 6. Jh. als Mausoleum des verstorbenen Herrschers. Teilweise unterirdisch und zum größten Teil mit aus dem ehemaligen Palast gewonnenen Baumaterial erbaut, kann man bis heute in der Altstadt die ehemaligen gewaltigen Ausmaße des Bauwerkes erkennen, dessen Mauern, Tore und Säulen zum größten Teil noch immer stehen.   

Die Krone der dalmatinischen Küste, die mit einer unglaublichen Anzahl und Vielfalt wundervoller historischer Orte aufwarten kann - wie  beispielsweise Šibenik, durch seine Kathedrale ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe oder den in Montenegro gelegenen Kotor oder Herceg Novi – ist zweifellos Dubrovnik. Einst unter dem Namen Ragusa bekannte, behauptete sich auch nach dem Verkauf Dalmatiens an Venedig als selbständige Seerepublik gegen den Konkurrenten und gewann durch Diplomatie und kluge Handelspolitik Reichtum und Einfluss im Orienthandel. Erst durch das Eingreifen Napoleon Bonapartes endete ihre wechselvolle Handelsgeschichte – 1797, im selben Jahr, in dem auch die Geschichte der Seerepubliken Genua, Noli und Venedig endete. Dank ihrer einst unangetasteten Autonomie hat die Stadt Dubrovnik nichts von ihrem Glanz und ihrer Kultur und erst recht nichts von ihrem Charme eingebüßt. Komplett erhalten, präsentiert sich die (autofreie) Altstadt, wie einst im 15. oder 16. Jh. – noch immer umgeben von der vollständig erhaltenen und komplett begehbaren Wehrmauer. Ein Spaziergang hier, mit herrlichen Ausblicken auf die mächtigen hellen Mauern, den Hafen mit seinem weit draußen liegenden Hospital, die roten Ziegeldächer der Handels- und Bürgerhäuser und die eleganten Türme der Sakral- und Profanbauten bietet noch immer eine Reise durch die Zeit in eine glorreiche, bunte und wechselvolle Vergangenheit…

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