Experten-Tipps

Famtrip Südmähren

Von Anna Jeske, 05.05.2023
Blog Banner Südmähren – © Anna Jeske - Eberhardt TRAVEL
Vom 21.04.-25.04.2023 hat der tschechische Fremdenverkehrsverband Touristiker aus der ganzen Welt nach Brünn und in die Region Südmähren geladen. Für uns Eberhardt TRAVEL Reisemanager ist so eine Einladung natürlich eine willkommene Gelegenheit Regionen persönlich kennenzulernen und neue Reiseideen zu entwickeln.

Brünn kann man von Dresden aus bequem mit dem Reisebus in etwa 7 Stunden Fahrt erreichen. Es bietet sich jedoch auch an mit dem Zug über Prag zu fahren. Die Strecke nach Prag verläuft idyllisch entlang der Flüsse Elbe und Moldau. Ab Prag laden die hügeligen Landschaften Böhmens schon zum Wandern und Radfahren an.

Ein beliebtes Hotel in Brünn für Gruppen ist Hotel International. Man erreicht in nur wenigen Gehminuten die Festung Spielberg, das alte Rathaus und den Dom St. Peter und Paul.
Brünn ist mit 400.000 Einwohnern die größte Stadt Südmährens und die zweitgrößte Stadt Tschechiens.
Westlich der Altstadt erstrecken sich die Burganlagen, die zur Burg Spielberg gehören. Diese wurde Ende des 13. Jahrhunderts errichtet, mehrmals umgestaltet und 1740 zu einer Festung umgebaut. Zischen dem 17.-19. Jahrhunderts diente die Burg als Gefängnis für die Kasematten. Nationale Freiheitskämpfer litten hier unter schwersten Bedingungen und wurden gequält und gefoltert.
Im Durchgang zum Rathaushof finden sich zwei berühmte Brünner Wahrzeichen – ein Krokodil und ein Rad. Das Krokodil soll ein von einem tapferen Ritter erlegter Drache gewesen sein, der einst in der Umgebung von Brünn sein Unwesen trieb. In Wahrheit stammt das Krokodil aus dem Amazonasgebiet und war ein Geschenk von Erzherzog Matthias, als dieser 1608 mit Kaiser Rudolf II um die Gunst der mährischen Stände warb.
Brünn hat 5 wunderschöne Marktplätze, zu dem beispielsweise der Kohlmarkt und der Krautmarkt gehören. In der Adventszeit wird auf jedem Marktplatz ein extra Weihnachtsmarkt aufgebaut und Brünn in der Adventszeit zu besuchen, wurde uns nicht nur von unserer Reiseleiterin Lenka wärmstens empfohlen.
Tschechien ist bekannte für seine herzhafte und deftige Küche und so darf ein Abendessen in der bekannten Gaststätte „Stopkova Plzenska“ natürlich nicht fehlen. Sehr zu empfehlen ist beispielsweise das Gericht „Scickova“ – ein Rinderbraten, der gemeinsam mit Semmelknödel und einer cremigen Gemüsesauce aus Karotten und Sellerie serviert wird. Dazu lässt sich besonders gut ein frisch gezapftes Bier genießen. Das Brauereihandwerk hat in Tschechien eine lange Tradition und so kann man in Brünn in der sogenannten Biertram durch die ganze Stadt fahren und bei einem frisch gezapften Bier das bunte Stadtbild genießen.
Wer ein spannendes Museum besuchen möchte, dem ist auf alle Fälle das Mendelanium – Museum der Genetik zu empfehlen. Hier wird dem Leben und Schaffen Johann Gregor Mendels auf den Grund gegangen. Mendel war in der hochgotischen Kirche Mariä Himmelfahrt als Abt tätig und führte im Garten des dazugehörigen Augustinerklosters seine ersten Kreuzungsversuche an Erbsen- und Bohnenpflanzen durch. Auf der Grundlage dieser Studien entwickelte er die nach ihm benannten „Mendelschen Gesetze“. Damit schuf er die Grundlage der modernen Genetik, die erst 16 Jahre nach seinem Tod als richtig bewiesen wurden.
Vor allem Kinder und Schulklassen können sich in der interaktiven Ausstellung spielerisch mit beweglichen Elementen und Puzzles den Mendelschen Gesetzen nähern.
In dem Museum ist zudem der Wohnraum Mendels zu besichtigen, in dem sein originales Mikroskop zu besichtigen ist. Als Abt lebte Mendel sehr spartanisch und einfach.
In den Räumen des ehemaligen Kosters kann man auch die Bibliothek der Augustinerabtei bewundern. In dem Hauptraum erheben sich die mächtigen Bücherregale, die prunkvoll mit Goldornamenten verziert sind, bis an die Decke. Durch eine kleine Tür direkt im Bücherregal gelangt man in drei weitere Räume der Bibliothek, die insgesamt 27.000 Bücher der Theologie und Wissenschaft umfasst.

Aber auch die Region Südmähren um Brünn hat für Kulturliebhaber und Genießer viel zu bieten:
Etwa 30 Kilometer südwestlich von Brünn sind in dem Renaissanceschloss von Moravsky Krumlov (Mährisch Krumau) 20 Gemälde des Jugendsti-Malers Alfons Mucha (1860-1939) zu besichtigen. Diese Arbeiten gehören alle zu dem Gemäldezyklus „Slawisches Epos“, in dem die wichtigsten Momente in der Geschichte der Slawen dargestellt sind. Dazu gehört beispielsweise das Gemälde „Die Krönung des serbischen Königs Stefan Uros Dusan“, das die Krönung des serbischen Königs Stepan Dusan zum Zaren der Serben, Bulgaren und Griechen im Jahr 1346 darstellt. Insgesamt 16 Jahre arbeitete Mucha an diesem Projekt. Alle Arbeiten entstanden auf Segeltuch. Die größte Leinwand ist 6 x 8 Meter groß.
Die Leibspeise von Alfons Mucha waren Pflaumenknödel, die bei einer Tasse Kaffee im benachbarten Hotel Rokiten verkostet werden können.
Südmähren ist aber auch eine beliebte Weinregion, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Das Weingut J. Stavek wird von Jan Stavek jetzt schon in der 4. Generation geführt. Einer der beliebtesten Weine des Weinguts ist der Wein „Frankovka – ein perliger Rosé Wein, der am Grund noch eine leicht trübe Färbung hat. Dieser Teil des Weines ist am vollmundigsten und vitaminreichsten.
In Kooperation mit dem benachbarten Hotel kann im Gutshaus des Anwesens auch ein 3-Gang-Menü genossen werden, bei dem natürlich auch der hauseigene Weißwein „Dedova Vecerka“ und der Rotwein „Lokus“ verkostet werden.
Die Kulturlandschaft Lednice-Valtice zählt seit 1996 zum UNESCO-Welterbe und hat mit den dazugehörenden Schlössern Valtice und Lednice und seinen angrenzenden Landschaften viel zu bieten. Das Schloss Lednice (Schloss Eisgrub) war ursprünglich eine gotische Burg und wurde von den Liechtensteiner Fürsten im 17. Jahrhundert zu einer barocken Sommerresidenz umgebaut. Im Inneren des Schlosses schreitet man durch getäfelte und reich möblierte Räume. Wenn man mehr Zeit mitbringt, kann man das Gewächshaus besuchen, in dem über 300 Jahre alte Palmen zu bewundern sind. Sehr zu empfehlen ist aber auch der große an das Schloss angrenzende Landschaftspark, durch den man Kutsch- und Bootsfahrten unternehmen kann. In dem Landschaftspark befindet sich zudem ein 60 Meter hohes Minarett – dem höchsten außerhalb der islamischen Welt.
Unweit des Weinguts befindet sich das beschauliche Städtchen Mikulov (Nikolsburg). Mittelpunkt der Stadt ist das monumentale Renaissanceschloss, das im 18. Jahrhundert barock umgebaut und in den letzten Tagen deszweiten Weltkriegs schwer beschädigt wurde. Das Schloss beherbergt heute das Regionalmuseum, in dem ein Riesenfass aus dem Jahr 1643 mit einem Fassungsvermögen von 1010 hl ausgestellt ist.
Eines der traditionsreichsten Hotels in der ganzen Stadt ist das Hotel „Galant“. Das Hotel hat sowohl eine hauseigene Brauerei als auch einen Weinkeller.
Den Abend kann man bei Wein und deftigem Essen im Weinkeller von Valtice ausklingen lassen. Unter der Erde befinden sich 5 verschiedenen Räume, in denen Gruppen herzlich willkommen sind. Zu Beginn werden verschiedene Weine verkostet, bevor eine Folklore Gruppe zu Musik und Gesang anstimmt. Bei einem rustikalen Buffet mit Wurst- und Käseplatten, Gulaschkanone, Schmalz, frischem Brot, Obst und Gemüse und mährischen Hochzeitskuchen, kann man sich bedienen und sich die Häppchen mit den vorher verkosteten Weinen schmecken lassen.
Das Tanzpaar von der Folklore-Gruppe freut sich auch über Mitstreiter unter den Gästen und man kann sogar selbst traditionelle Kostüme aus Südmähren anprobieren.

Etwa 60 Kilometer von Valtice – unweit der österreichische Grenze - liegt die Stadt Znojmo (Znaim). Die Stadt hat 37.000 Einwohnern und befand sich in der Vergangenheit bereits in schwedischer und preußischer Herrschaft.
Besonders sehenswert sind die Überreste der Stadtbefestigung mit den Basteien, den Schanzen und dem spätgotischen Turm mit dem Prager Tor.
Eine Besichtigung wert ist auch die Znaimer „Unterwelt“. Ende des 14. Jahrhunderts wurden hier zum Schutz der Bevölkerung auf einer Fläche von 40 Hektar unterirdische Gänge von 12 Kilometern, die sich auf 4 Untergeschossen verteilen, gegraben. Sehr anschaulich wird in den unterschiedlichen Szenerien dargestellt, wer hier über die Jahrhunderte Unterschlupf gefunden hat oder hier ausharren musste: eine Familie, die es sich bei einem Lagerfeuer gemütlich macht, Alchemisten, die im Geheimen ihre Tinkturen brauten und Gefangene, die an Ketten gefesselt sind und hungern mussten.
Lukas organisiert in Südmähren Touren für Touristen führt all diese Gruppen auch selbst. Bei einem Au-Pair Jahr in Deutschland hat er fließend Deutsch gelernt und in der Stadt Znojmo (Zneim) eine Genehmigung dafür erwirkt, dass er seine Gruppen mit seinem Elektrofahrzeig „Zneimer“ durch die historische Altstadt fahren kann. Man kann bei Lukas auch Touren in die Weinberge buchen. Hier bringt er einem vorbei an Weinbergen zu einem wunderschönen Aussichtspunkt. Bei dem Ausblick lassen sich die ausgewählten Weine und Häppchen wie Sure Gurken und Gurken-Chutney natürlich besonders gut schmecken.

Im Rahmen der anschließenden „Trade Travel Days“ in Tschechien hatten wir die Möglichkeit neue und bestehende Partner zu treffen und uns über neue Reiseideen auszutauschen. Tschechien ist von uns schnell und bequem zu erreichen und hat eine einzigartige Natur, Geschichte und Kultur zu bieten. Auch Gastfreundschaft wird hier sehr großgeschrieben und man fühlt sich sofort willkommen. Entdecken Sie unser breites Angebot an Tschechien-Reisen und wir freuen uns Sie persönlich auf einer dieser Reisen begrüßen zu dürfen.

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