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Reisemanagerin Anna war für Sie in Moskau

Von Anna Jeske, 22.10.2021
Kathedrale in Tutajew – © ©olgavolodina - stock.adobe.com
Die neue Reisesaison rückt langsam näher und wir Eberhardt-Reisemanager wollen die Zeit bis dahin natürlich nutzen, um die Reisen für Sie bestmöglich zu planen und bestenfalls die geplanten Programmpunkte und Reiserouten gleich direkt vor Ort zu testen.

Gerade innerhalb Russlands erwarten Sie im kommenden Jahr spannende Städtereisen und Rundreisen sowohl im europäischen als auch im asiatischen Teil Russlands. Sie können Russland aber auch vom Bord eines Flusskreuzfahrtschiffes entdecken – beispielsweise auf der Strecke von Moskau noch St. Petersburg oder von Moskau nach Astrachan.

Anna Jeske – Eberhardt TRAVEL Reisemanagerin für Russland – ist nach Moskau geflogen, um hier Museen zu besuchen, die bei einer klassischen Reise nach Moskau sonst nicht auf dem Programm stehen und hat auf dem Schiff „Schwanensee“ an einer Flusskreuzfahrt auf der Wolga teilgenommen, die mit Uglitsch, Jaroslowal und Tutajew einige der spannendsten Städte entlang der Route des Goldenen Rings auf dem Programm hatte.

Denkt man an Moskau, kommen einem sofort der Rote Platz, der Kreml und die Basilius Kathedrale in den Sinn. Außerdem sollten bei einer Moskau Reise der Besuch der Tretjakow Galerie und der Christ Erlöser Kathedrale nicht fehlen. Sollten Sie diese Sehenswürdigkeiten allerdings schon kennen, gibt es auf alle Fälle noch einige – nicht weniger spannende Museen zu entdecken:

Der „Bunker 42“ befindet liegt an der Tanganka und beherbergt heute ein Museum des Kalten Krieges, das im Jahr 2006 gegründet wurde. Dieser Bunker wurde nach den ersten Atomwaffentests der Sowjetunion als optimaler Schutz für die Regierungsmitglieder geplant. Der Bunker mit einer Gesamtfläche von über 7.000 Quadratmetern wurde von den besten Metrobauspezialisten im Herzen von Moskau in einer Tiefe von 65 Metern innerhalb von sechs Jahren gebaut. Seit 1956 gehörte das Objekt zu den streng geheimen Objekten und wurde erst 2000 freigegeben. Die Besucher erfahren hier, wie gut der Bunker gegen einem Atomwaffenangriff geschützt ist und wie nah die Gefahr des Dritten Weltkrieges damals war. Man kann die einmalige Architektur des Bunkers besichtigen und sehen, wie der Arbeitsalltag des Personals hier aussah. Nach der Führung, die sich mit einem sehr schwierigen Kapitel der Geschichte befasst, hat man in den riesigen Räumlichkeiten, in denen sich neben dem Museum noch einige Restaurants, Cafes und Veranstaltungsräume befinden, die Möglichkeit bei einem Essen oder einem Wodka auf etwas andere Gedanken zu kommen.

Nicht weit entfernt vom im Jahr 2017 eröffneten Saradje Park, befindet sich der Romanow Palast, in dem Michail Romanow im Jahr 1596 geboren wurde. Mit ihm begann die Romanow Dynastie am russischen Zarenhof. Heute findet sich in dem Haus ein Museum, das das Leben der Zarenfamilie im 16./17. Jahrhundert widerspiegelt. Die Museumsdirektorin – Frau Tschutskaja – führte uns mit großer Begeisterung durch die Räume und zeigte uns die Highlights der Ausstellung, wie ein originales Kinderrad aus dem 17. Jahrhundert oder die Nähstube, in denen die Frauen der Handarbeit nachgingen.

Mit der Metro gelangt mit der orangenen Linie direkt zum VDNKh. Der VDNKh hist ein riesiger Komplex, zu dem mehrere Ausstellungen, Messehallen, Museen, Grünflächen und Freizeitparks gehören. Riesige Monumente, die im Stile der Sowjetära erbaut wurden, erinnern an die Errungenschaften der Volkswirtschaft. Dazu gehören beispielsweise das Denkmal “Arbeiter- und Kolchosebauernmädchen” und die Brunnen “Freundschaft der Völker” und “Steinblume”.

Direkt am Eingang des VDNKh ragt jedoch schon eine Rakete in die Höhe, die zum Kosmonauten-Museum gehört. Hier erfährt man Einiges über die Raumfahrt und welche Rolle Russland bei dem ersten Flug ins Weltall spielte. So wurden die ersten Fahrten in das Weltall an Tieren getestet – z. B. an den Hunden Belka und Strelka. In dem Museum finden sich zahlreiche Modelle der Raumkapseln und Raketen und es werden die Ausrüstung und die Anzüge erklärt und man erfährt beispielsweise auch, wie sich die Kosmonauten während einer Mission ernährt haben.

Der Kosmonaut Alexei Archipowitsch Leonow, der als erster Mensch im Weltraum sein Raumschiff verließ und lediglich mit einer Leine gesichert im Weltraum schwebte, hat nach seiner Laufbahn als Kosmonaut gemalt. Eine Auswahl dieser Bilder sind ebenfalls in dem Museum zu besichtigen.

Gut und günstig essen kann man in Moskau immer in der „Stolowaja 57“ – eine Kantine die sich in der oberen Etage des traditionsreichen Kaufhaus GUM direkt am Roten Platz befindet. Hier kann man an der Selbstbedienungstheke zwischen zahlreichen typisch russischen Speisen, Salaten und Desserts wählen.

Für solide Küche zum kleinen Preis sind ebenfalls sogenannte „Schokoladnitsas“ zu empfehlen – kleine Bistros, die es überall in der Stadt gibt und wo man Gebäck und Kaffee, aber auch Hauptgerichte bekommen kann. Bei der „Warenitschnaja No 1“ werden typisch russische Gerichte, wie die Teigtaschen Pelmenis oder Warenitschnis oder auch Salate und russisches Gebäck angeboten. In ganz Moskau gibt es mehrere Filialen und alle sind einheitlich im sowjetischen Stil eingerichtet.

Wer diesen Stil auch in der Hotelunterkunft wiederfinden möchte, sollte auf alle Fälle im Hotel „Sovietsky“ am Leningradsky Prospekt übernachten. Hier waren bereits Berühmtheiten, wie Arnold Schwarzenegger oder Sophia Loreen zu Gast. Imposante Kronleuchter, herrschaftliche Treppenaufgänge und Porträts von Stalin und Chrutschow erinnern an eine vergangene Epoche. Während des Frühstücks klingt die Piano-Musik, die jeden Morgen live gespielt wird durch das ganze Haus.

Wenn Sie jedoch mehr von Russland sehen möchten und Ihre Unterkunft im besten Falle nicht wechseln möchten, empfiehlt sich eine Flusskreuzfahrt auf der Wolga.

Zur Probe haben wir an einer 5-tätigen Kreuzfahrt von Moskau über Uglitsch, Jaroslawl und Tutajew mit dem Schiff „Lebedenij Osero“ (zu Deutsch: „Schwanensee“) von der russischen Reedereit Sozvezdie teilgenommen.

Ausgangspunkt für die Kreuzfahrt war der „Retschnoj Woksal“ (zu Deutsch: Fährhafen), dessen herrschaftliches Gebäude sich schon am Ende einer wunderschönen Parkanlage erkennen ließ.

Das Schiff „Schwanensee wurde in den 1980er Jahren in Deutschland gebaut und wurde seitdem immer wieder renoviert. Auf 3 Decks kann man zwischen drei verschiedenen Kabinenarten – Standard, Komfort und „Halb-Luxe“ – wählen. Jede Kabine verfügt über ein eigenes Badezimmer. Auf diesem Schiff können maximal 240 Personen untergebracht werden. An Bord befinden zwei Restaurants, eine Bar, ein Café, ein Kinderclub, ein Souvenirladen, ein Theatersaal, ein kleines Malatelier und eine Sauna.

Alle Passagiere erhalten Vollpension. Das erste Abendessen wird für alle einheitlich serviert. Ansonsten entscheidet man immer am Vortag über das 3-Gang-Menü zum Mittag und zum Abend.  Meist kann hier zwischen Fisch, Fleisch und vegetarischen Gerichten gewählt werden. Alkoholfreie Getränke, wie Tee, Wasser, Kaffee und Saft sind während der Mahlzeiten inklusive. Das Frühstück wird morgens in Buffetform serviert. Jedes Schiff von Sozvezdie folgt einem bestimmten Thema und Ausstattung und Unterhaltungsprogramm sind entsprechend ausgerichtet. So liegt der Schwerpunkt auf dem Schiff „Schwanensee“ auf Musik und Theater. Die Unterhaltungskünstler, wie die St. Petersburger Theatergruppe „Putt“, die Sängerin Nicole oder der Akkordeonspieler Iwan spielten zu verschiedenen Anlässen auf und boten an Bord ein kurzweiliges und unterhaltsames Programm, mit dem die Zeit an Bord wie im Fluge verging. Es konnte auch an Yogakursen oder Malstunden teilgenommen werden. Für unsere deutschen Reisegäste wird das Unterhaltungsprogramm an Bord entsprechend angepasst oder gegebenenfalls übersetzt. Am vorletzten Tag bot sich auch die Möglichkeit sich für eine Führung in der Steuermannkabine einzutragen und dem Kapitän bei seiner Arbeit über die Schulter zu schauen.

Die Route des Kreuzfahrtschiffes führte vorbei an einigen der schönsten Städte und Dörfer entlang des sogenannten „Goldenen Rings“. Die Städte, die sich nördlich von Moskau kreisförmig zusammenschließen, sind eng mit der Geschichte des orthodoxen Russlands verbunden und haben wunderschöne Kathedralen oder Kremlanlagen vorzuweisen.

Uglitsch beispielsweise ist eine wahre Perle des Goldenen Rings. Von 15. bis Ende des 16. Jahrhundert erlebte die Stadt eine regelrechte Blütezeit und entwickelte sich zu einem bedeutenden politischen und kulturellen Zentrum. Ende des 16. Jahrhunderts suchten Uglitsch schwere Zeiten heim: Ausgerechnet hier starb 1591 unter mystischen Umständen Zarewitsch Dmitri, Sohn des Iwan des Schrecklichen. Dieser Tod stürzte Russland 22 Jahre lang in eine Zeit voller Wirren und Uglitsch verlor an seiner Bedeutung. Als Andenken an den kleinen Zarewitsch wurde 1692 die wunderschöne Demetrios-Kirche errichtet.

Ebenfalls machte das Schiff „Schwanensee“ Halt in Jaroslawl. Die Stadt wurde auf Erlass des Fürsten Jaroslaw gegründet und ist die älteste Stadt an der Wolga. 200 Jahre später entwickelte sich Jaroslawl zu einem selbständigen Fürstentum. Im Jahr 1463 wurde die Stadt Teil des Moskauer Rus und gilt für längere Zeit als zweitgrößte Stadt und stellvertretende Hauptstadt des Großfürstentums. Ausgerechnet hier, im Spasskij-Kloster, wurde Ende des 18. Jahrhunderts das Manuskript des bekanntesten altrussischen Epos Bericht über Igors Heer entdeckt.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde hier von dem Kaufmannssohn Fjodor Wolkow das erste Theater Russlands gegründet - bis heute eines der berühmtesten und größten Theater der russischen Provinz.
Jaroslawl war auch die erste Stadt an der Wolga, die den Christentum annahm. Das historische Stadtbild ist auch heute noch von vielen Klöstern und Kaufmannshäusern aus den 15. - 17. Jahrhunderten geprägt. Dank dem harmonischen einzigartigen Zusammenspiel verschiedener Baustile wurde Jaroslawl 2005 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Ebenfalls sehenswert ist die kleine Stadt Tutajew, die sich sowohl auf der rechten als auch auf der linken Uferseite der Wolga erstreckt. Tutajew konnte bis heute sein ursprüngliches historisches Stadtbild erhalten: kleine Kirchen, üppig blühende Gärten, kleine Holzhäuschen und Parkanlagen, bilden ein einzigartiges architektonisch-landschaftliches Ensemble. Zuerst besuchten wir das Heimatmuseum der Stadt, das das Leben in Tutajew im Laufe der Jahrzehnte sehr anschaulich darstellt.
Höhepunkt der Stadt ist allerdings die Woskressenskij-Kathedrale mit ihren wunderschönen und aus dem 17. Jahrhundert perfekt erhalten gebliebenen Wandmalereien. In der Kathedrale findet sich zudem die berühmte Ikone des Erlösers aus dem 15. Jahrhundert, die somit älter ist als die Kathedrale selbst beinahe 3 x 3 Meter Meter groß ist.

Am Ende dieser Kreuzfahrt hatte man also Einiges gesehen, aber auch das Gefühl sehr komfortabel und ohne großen Aufwand gereist zu sein.

Bei Eberhardt TRAVEL finden Sie eine große Auswahl an Reisen nach Moskau, Reisen entlang des Goldenen Rings und Flusskreuzfahrten. Sollte dieser Bericht Ihre Reiselust geweckt haben, beraten wir Sie zu unseren Russland-Reisen gerne persönlich.

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