Reisebericht: Silvester in Paris unterm Eiffelturm

29.12. – 02.01.2014, 5 Tage Silvesterreise mit Bus in die Weltmetropole Paris an der Seine – Louvre – Versailles – Montmartre – Marais


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Zum Jahresausklang 2013 ging es für uns nach Paris, in die Stadt der Liebe, des Lichts, in die Stadt der Gegensätze, der guten Küche, der Kunst und Mode …
Ein Reisebericht von
Isabel Schirmer

Sonntag, 29.12.2013: Anreise nach Montreuil

Am frühen Morgen starten wir ab dem Dresdner Flughafen unsere Reise zum Jahreswechsel 2013/2014. Über die A4, A5 und "Autoroute de l'Est" geht es von Ost nach West einmal quer durch Deutschland bis ins benachbarte Frankreich. Auf unserer Fahrt halten wir hier und da, und da und dort, bis schließlich kurz vor der deutsch-französischen Grenze unsere Reisegruppe komplett ist. Regelmäßige Pausen verkürzen die lange Anreise, zumindest gefühlt. Bereits auf der Fahrt stimmen wir uns mit französischen Chansons, Französischunterricht und so mancherlei Hinweisen zur Vermeidung von Fettnäpfchen in unserem Gastgeberland auf die folgenden Tage ein. Unser Ziel ist Montreuil, ein 102.000 Einwohner großer Vorort von Paris, mit sehr guter Anbindung ins Hauptstadt-Zentrum. Punkt 20 Uhr biegen wir in Montreuil um die Ecke auf die Straße Rue Franklin, die Kirchenuhr schlägt zur Begrüßung. „Bienvenue en France!", wir haben unser Hotel für die nächsten vier Nächte erreicht. Der Bus parkt auf den Streifen in der Mitte der Straße „à la francaise". Das würde man hier immer so machen, meint der nette Rezeptionist. Schnell werden die Zimmerkarten verteilt, wichtige Hinweise zum Hotel gegeben und die Koffer aus dem Bus geholt. Montreuil bietet so ziemlich alles, was man braucht: Supermärkte, Boutiquen, Restaurants, Cafés, ... Zu unserer Anreise am Sonntag ist allerdings alles geschlossen. Fast alles. Unseren Hunger besänftigen wir in einem kleinen chinesischen Restaurant. Chinesisch in Frankreich? Auch gut, denn so kommen wir an diesem Abend um die vielen französischen Benimmregeln, die im Restaurant und zu Tisch zu beachten sind, drum herum. Mit zufriedenen Bäuchen kehren wir zu unserem Hotel zurück.

Montag, 30.12.2013: Stadtrundfahrt durch Paris, Rundgang durch das Montmartre–Viertel und Besuch im Musée du Louvre

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit ganz frischen Eiern treffen wir uns am Hotel mit unserem örtlichen Reiseleiter Michael zur Stadtrundfahrt durch Frankreichs Hauptstadt. Paris, das flächenmäßig kleiner ist als Berlin, aber eine höhere Bevölkerungsdichte hat, besteht aus 20 Stadtbezirken, sogenannten „Arrondissements". Jedes Viertel hat seinen ganz eigenen Charme. Wir fahren vorbei an der an die Julirevolution von 1830 erinnernde „Julisäule" auf dem "Place de la Bastille" im 11. Arrondissement, durch das geografische Zentrum mit dem Louvre, der Pfarrkirche "La Madeleine" und über den „Place de la Concorde" ins 8. Arrondissement auf die Prachtstraße "Champs-Elysées". Wir passieren an diesem Vormittag „Grand Palais" und "Petit Palais", umrunden die "Opéra Garnier", durchqueren den „Geisteshügel von Paris", das Lateinische Viertel und spazieren durch Paris schönsten Garten, den „Jardin du Luxembourg", in dem wir eine der vier Pariser Freiheitsstatuen entdecken. Richtung Westen entlang des nördlichen Seine-Ufers erblicken wir den Eiffelturm, auf den wir besonders vom "Place du Trocadéro" eine tolle Sicht haben. Die Rundfahrt endet im Montmartre-Viertel, wo wir zu Fuß den gleichnamigen größten Berg erklimmen. Dieses Viertel ist wohl die meist besuchte Attraktion von Paris und das nicht nur wegen dem grandiosen Blick. An der Spitze des Montmartre thront die Basilika "Sacre Coeur", ein wichtiger religiöser Bau, der jährlich mehr als 10 Millionen Pilger und Besucher anzieht. Auf den zahlreichen Plätzen und in den kleinen Straßen um die "Sacre Coeur" laden Künstler und Musiker, Cafés und Restaurants, Souvenirläden und Flohmärkte zum Verweilen ein. Besonders auf dem „Place du Tertre", wo die Maler ihre Gemälde verkaufen und Porträt-Zeichnungen anbieten, fühlt man sich in die Belle Epoche des Picasso und Matisse zurückversetzt. Am Nachmittag erwartet uns ein weiterer Höhepunkt. Unser Busfahrer chauffiert uns zum weltbekannten Museum, dem Louvre. Der frühere Königspalast beherbergt mehr als 300.000 Exponate von der Antike bis ins 19. Jahrhundert. Natürlich werden wir nicht alles sehen, aber zumindest das Herzstück des Museums: die „Mona Lisa" von Leonardo da Vinci. Das Gemälde ist nicht besonders schwierig zu finden. Entweder man folgt den Wegweisern oder dem Touristenstrom. Dass der Louvre zum meistbesuchten Museum der Welt gehört, spüren wir trotz der bereits im Voraus gekauften Tickets. Löst man sich jedoch von den bekanntesten Gemälden und geht in die oberen Etagen des Palastes, kann man ganz in Ruhe viele weitere berühmte Künstler finden, unter anderem auch die deutschen Maler Carl Spitzweg, Albrecht Dürer und Casper David Friedrich. Von Kunst und Kultur beeindruckt, fahren wir zurück zum Hotel. Der Wissensdurst ist vorerst gestillt, doch die Mägen knurren. Nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt, befindet sich das Restaurant „Le Lys", wo wir für heute Abend als Gruppe reserviert haben. Die Kellner des Restaurants erwarteten uns bereits, begrüßen uns mit einem „Bonsoir", „Bienvenue" und „Wielgommen". Ein Gang, zwei Gang, drei Gang und auch der Hunger ist gestillt. Gemütlich lassen wir den Tag bei einem Glas Chardonnay oder Bordeaux-Wein ausklingen.

Dienstag, 31.12.2013 Schloss „Vaux–Le–Vicomte", Lichterfahrt und Silvesterfeier

Am letzten Tag des Jahres führt uns ein Ausflug am Vormittag in das 50 Kilometer entfernte Maincy zum Schloss „Vaux-Le-Vicomte". 1656 vom französischen Finanzminister in Auftrag gegeben und 1661 eingeweiht, erregte es das Aufsehen bei den geladenen Gästen, vor allem aber Neid beim Sonnenkönig Ludwig XIV. Dieser veranlasste daraufhin den Aus- und Umbau des kleinen Jagdschlosses Versailles. Für die Besichtigung des Schlosses erhalten wir Audioguides. So kann jeder im eigenen Tempo und je nach Interesse durch die einzelnen im Stil der Bauzeit möblierten Räumlichkeiten wandeln. Vom Kaminzimmer aus, durch die Bibliothek und das Königsgemach, den Ballsaal und Speisesaal, geht es hinunter in die Küche und den Keller nach draußen in den herrlich angelegten Park und Schlossgarten. Durch die laufende Weihnachtsausstellung im Schloss wirkt alles noch pompöser. Ein Anblick, der uns in die Lebenswelt des französischen Hofstaates zur Zeit Ludwig XIV eintauchen lässt. Ein Kutschenmuseum in den damaligen Stallungen von "Vaux-Le-Vicomte" präsentiert mehrere Fuhrwerke und Kutschen aus dem 18. Und 19. Jahrhundert. Nach der Besichtigung der Anlage, dem Stöbern im Souvenirshop am Ausgang und einer Würstelpause im Bus fahren wir zurück zum Hotel. Hier haben wir nun Zeit uns frisch und ausgehfertig für den letzten Abend in diesem Jahr zu machen. Zum Einbruch der Dunkelheit beginnen wir unsere Fahrt durch die prächtig erleuchtete französische Hauptstadt. Paris macht ihrem Namen als „Stadt der Lichter" alle Ehre. Ob die Pariser Oper, die Pfarrkirche "La Madeleine", der Platz „Place de la Concorde" oder die "Champs-Élysées", die  Sehenswürdigkeiten und Straßen sind herrlich angestrahlt. Und pünktlich zur vollen Stunde funkelt der Eiffelturm für drei Minuten in voller Pracht. An einem Plätzchen hinter dem Eiffelturm werden die Champagnerflaschen geöffnet und wir stoßen auf die letzten Stunden des Jahres 2013 an. Ein herrlicher Anblick! Mit einem Lächeln im Gesicht begeben wir uns nun zu unserer Silvesterfeier im Restaurant „Les Noces de Jeannettes" mitten in Paris. Gerade als wir Platz genommen haben, halten wir auch schon einen „Kir Royal", den typischen französischen Aperitif aus Champagner und Cassis-Likör, in der Hand. „Santé!" und „Zum Wohl!". Wenige Minuten später wird der erste von fünf Gängen serviert. Während des köstlichen Diners werden französische Chansons auf dem Akkordeon zum Besten gegeben. Und schließlich ist es kurz vor Mitternacht. Der Champagner wird gebracht, die Musik wird lauter... und... eine Kiste mit Luftschlangen, Tröten und Papiergeschossen macht die Runde. Der bis dahin eher ruhige Abend verwandelt sich in ein tobendes Fest. ..., 3, 2, 1 ... "BONNE ANNÉE 2014"! Wir stoßen auf das neue Jahr an, tanzen und ziehen mit einer Polonaise durch die Räumlichkeiten. Stimmungsvoll verlassen wir das Restaurant, unser Transfer wartet bereits. Mit altbekannten deutschen Liedern geht's zurück zum Hotel.

Mittwoch, Neujahr 2014: Bootsfahrt auf der Seine, Marais–Rundgang und Turm Montparnasse

Bereits 9.30 Uhr bringt uns unser Bus zurück in die Stadt, die niemals schläft. Nur an diesem Morgen ist alles sehr ruhig. Problemlos und in kürzester Zeit sind wir am Fuße des Eiffelturms, wo unsere Neujahrsfahrt auf der Seine mit dem „Bateau Parisien" beginnt. Es bleibt noch Zeit für einen Fotostopp am Eiffelturm und auch für unser Gruppenfoto, „Ouiiii..!", bevor es „Leinen los!" heißt. Die Bootsfahrt führt uns unter den zahlreichen Brücken entlang der wichtigsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten: dem Grand und Petit Palais, der Nationalversammlung, dem Musée d'Orsay und dem "Musée du Louvre", dem Französischen Institut und natürlich der "Nôtre Dame de Paris". Über die Audioguides hören wir interessante Kommentare und neckische Anekdoten, die von französischen Chansons untermalt werden. Von den Brücken herab winken uns die Passanten zu. Wir fahren um die kleine Insel "St. Louis" schließlich zurück zum Eiffelturm, wo der Bus auf uns wartet. Bevor wir gleich mit Michael, unserem örtlichen Reiseleiter, vor der Kathedrale "Nôtre Dame" verabredet sind, reihen wir uns die Schlange ein, um einen Blick in das Innere dieses Meisterwerks der Gotik zu erlangen. Mittlerweile haben die Touristen ausgeschlafen, die Ruhe von heute Morgen ist vorbei. Michael erklärt uns die Architektur und Geschichte der zum Weltkulturerbe zählenden Kathedrale bevor wir über die kleine Insel "St. Louis" in das Marais-Viertel, das Szeneviertel von Paris, einbiegen. Das Marais gehört zum Kern des alten Paris und zeigt heute noch die prachtvollen Hôtels des Adels sowie kleine alte Handwerkerhäuschen. Unter anderem finden wir hier den schönsten Platz von Paris, den „Place des Vosges", der vor allem durch seine damaligen Anwohner Kardinal Richelieu und Victor Hugo berühmt geworden ist. Durch die Straßen, die geprägt von Cafés, Boutiquen und Galerien sind, laufen wir zurück zum Hôtel de Ville, wo wir erneut unseren Busfahrer treffen, der uns zum nächsten HÖHEpunkt bringt. 54, 55, 56 Etagen und ganz Paris liegt uns zu Füßen. Vom Turm Montparnasse, der mit seinen 209 m das höchste Haus von Paris ist, genießen wir einen 360° Blick über die Stadt der Gegensätze. Als es bereits dunkel wird und nach und nach die Sehenswürdigkeiten erleuchtet werden, stoßen wir mit einem Glas Champagner an. Ein langer Tag, der auf eine kurze Nacht folgte, geht dem Ende zu. Ein Großteil der Gruppe hat die Zeit ebenfalls genutzt, um den kleinen Hunger zu stillen. Nur ein kleiner Teil lässt sich auf der Rückfahrt zum Hotel am „Place de la Nation" absetzen, um noch einmal typisch französisch essen zu gehen. Von Muscheln und Austern über "Tartare", Rumpsteak und Meeresfrüchteplatte, bis hin zur "Crème Brûlé" und zum flambierten Crêpe steht alles auf dem Tisch. Als wir auch die gemeinsame Rechnung erfolgreich bezahlt haben, fahren wir mit der Metro zurück nach Montreuil.

Donnerstag, 02.01.2014: Heimreise

Auch diese Reise geht zu Ende. Nach dem Frühstück, mittlerweile mit perfekt gekochten Eiern, werden die Zimmerkarten abgegeben, die Koffer verladen und zum Abschied noch einmal gewunken. Es regnet, doch das stört uns nicht. Die vergangenen Tage hatten wir großes Glück mit dem Wetter. (Besten Dank an dieser Stelle an unsere „Gut-Wetter-Familie"!) Das Navigationssystem zeigt 1030 km bis nach Dresden. Bereits heute Abend werden wir wieder in unseren eigenen Betten schlafen, und vielleicht schon von der nächsten Reise in die "Grand Nation" träumen ... À bientôt!

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