Kurlexikon

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Hypnosetherapie

Blütenbad – © Günter Menzl - stock.adobe.com

Als Jahrmarktsattraktion und Varietee-Spektakel ist die Hypnose in Verruf gekommen. Ursprünglich wurde sie aber als Schlaftherapie und zu Heilzwecken angewendet und schon von den alten Griechen zu diesem Zweck eingesetzt.

Als Vater der modernen Hypnose gilt der aus Nancy, Frankreich, stammende Arzt Ambroise Auguste Liebault. Die Hypnose als Therapieform benützte aber als erster der Arzt Milton Erickson. Er definierte Hypnose als Zustand intensiverer Aufnahmefähigkeit und Aufmerksamkeit, in dem auch die Reaktionsfähigkeit teilweise erhöht wird. Durch Hypnose, stellte er später fest, können körperliche, psychische und geistige Reaktionen und Fähigkeiten über das gewöhnliche Maß hinaus verändert und beeinflusst werden. Dem Unterbewusstsein selbst Lösungen finden lassen.

Im Prinzip geht es der Hypnosetherapie darum, eine Reihe innerer Reaktionen und Suchvorgänge in Gang zu bringen, um den Patienten bzw. deren Unbewusstes mögliche Lösungen für ihre Gesundheitsproblem selbst finden und vorhandene innere und äußere Kräfte nutzen zu lassen. Damit ist das Wirkungsfeld bereits abgesteckt: Beeinflussung psychischer Vorgänge genauso wie Einsatz in der "Organmedizin".

Rund 90 Prozent aller Menschen können hypnotisiert werden. Die Wirkung der Hypnose ist in allen Einzelheiten noch nicht geklärt. Man nimmt aber an, dass durch die beruhigenden Suggestionen des Hypnosetherapeuten Umschaltungen im Nervensystem ausgelöst werden, der Patient dabei in einen Bewusstseinszustand zwischen Wachen und Schlafen gerät. Dabei ist der Patient aber keineswegs – wie oft fälschlich berichtet wird – dem Willen des Hypnotiseurs völlig unterworfen. Sein Unterbewusstsein prüft nämlich sehr wohl, ob die gegebene Anweisung befolgt werden darf. Der Hypnotisierende kann empfehlen und führen, aber nichts befehlen oder verführen."

 

Was kann die Hypnosetherapie?

Unter anderem sind das Zahnmedizin, Schmerzbekämpfung, chronische Leiden, Geburtshilfe und Chirurgie, Orthopädie, Rheumatologie, aber auch bei diversen Formen von Herz-Kreislauf-Störungen, Mangelfunktionen der Verdauung, der Sexualorgane und der Atmung, sowie zur Behandlung von Suchterkrankungen (Nikotinentwöhnung).

 

Dauer und Frequenz

Je nach zu behandelndem Leiden (oder Sucht wie Rauchen, übermäßigem Alkoholkonsum, Drogen) kann die Behandlung nach schon wenigen Sitzungen erfolgreich abgeschlossen sein, aber auch Wochen dauern. Rückfälle und eine Wiederholung der Therapie sind durchaus nicht auszuschließen.

Da auch psychische Störungen organische Ursachen haben können, gehört die Hypnosetherapie unbedingt in die Hände eines Arztes.

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